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  Gesellschaftstheorie: Klassiker der französischen Soziologie: Marcel Mauss, Maurice Halbwachs, Claude Lévi-Strauss

Dozent/in
Dr. Heike Delitz

Angaben
Seminar
Bitte melden Sie sich für dieses Seminar direkt bei Frau Delitz an! heike.delitz@uni-bamberg.de
Zeit und Ort: Einzeltermin am 1.8.2011, Einzeltermin am 2.8.2011, Einzeltermin am 3.8.2011 10:00 - 18:00, U2/204; Bemerkung zu Zeit und Ort: Das Seminar findet als Blockseminar statt!
Vorbesprechung: 27.4.2010, 16:00 - 18:00 Uhr, Raum H/005

Inhalt
Thema des Seminars sind die drei Klassiker der französischen Soziologie Marcel Mauss, Maurice Halbwachs und Claude Lévi-Strauss. Alle drei stehen in einer je spezifischen Verbindung zur "französischen Schule der Soziologie" um Émile Durkheim und die von ihm begründete bahnbrechende Zeitschrift Année Sociologique (die man daher zunächst noch einmal einführen muss): Marcel Mauss und Maurice Halbwachs als dessen hierzulande bekannteste Mitarbeiter und Schüler, zu denen weitere, hierzulande weniger bekannte, weil wenig übersetzte Autoren zählen: Paul Fauconnet, Georges Davy, Henri Hubert, Francois Simiand, Robert Hertz und Marcel Granet. Claude Lévi-Strauss wiederum führt auf eine sehr eigenständige Weise das Erbe von Mauss und Durkheim fort, bei aller Distanz, die ihn von Durkheim trennen mag. Nicht umsonst wird er den ersten Band seiner "Strukturalen Anthropologie" Durkheim und den Mitarbeitern der Année sociologique widmen: "jener Zauberwerkstatt, in der die Ethnologie von heute einen Teil ihrer Ausrüstung erhielt, die wir aber dem Schweigen und der Vergessenheit überlassen haben - weniger aus Undankbarkeit als in dem traurigen Eingeständnis, daß dieses Unternehmen heute über unsere Kräfte ginge". Die drei Autoren waren für die soziologische und sozialwissenschaftliche Theorie in Frankreich und darüber hinaus außerordentlich wichtig: Halbwachs v.a. für den Begriff und die Erforschung des "Kollektiven Gedächtnisses" (Aleida und Jan Assmann, Pierre Nora); Mauss unter anderem mit der "Theorie der Gabe" und der Beobachtung der kulturell verschiedenen "Körpertechniken". Lévi-Strauss' für die Untersuchung der sozialen Funktion der Verwandtschaftsstrukturen, Klassifikationen, Mythen. Sein Name steht wie kein anderer in den Sozialwissenschaften (in enger Verknüpfung von Soziologie und Ethnologie, wie dies für diese französische Soziologie in der Tradition Durkheims typisch ist) für den "Strukturalismus". Er bereitete damit zugleich auch das Feld dessen vor, was hierzulande unter dem Begriff des 'Poststrukturalismus' bekannt ist.
Die genauen im Seminar zu lesenden Textauszüge folgen.

Empfohlene Literatur
Empfohlene Texte:
Zur Einstimmung:
Maurice Merlau-Ponty: Von Mauss zu Lévi-Strauss (1959), in: Ders., Zeichen, Hamburg 2007, 163-179
Claude Lévi-Strauss: Was die Soziologie Durkheim verdankt (1960), in: Ders., Strukturale Anthropologie II, Frankfurt/M. 1975, 57-62
Von Mauss: (mit Émile Durkheim), Über einige primitive Formen von Klassifikation. Ein Beitrag zur Erforschung der kollektiven Vorstellungen (1903), in: Émile Durkheim, Schriften zur Soziologie der Erkenntnis. Hg. von Hans Joas, Frankfurt/M. 1993, 169-256
Über den jahreszeitlichen Wandel der Eskimogesellschaften. Eine Studie zur sozialen Morphologie (mit H. Beuchat, 1905). In: Ders., Soziologie und Anthropologie 1. Mit einer Einleitung von C. Levi-Strauss, Bd. 1, Frankfurt a. M.: Fischer 1989, 183-270
Die Gabe. Funktion und Form des Austauschs in archaischen Gesellschaften (1923/24), in: Ders., Soziologie und Anthropologie 2, Frankfurt/M. 1989, 9-144
Die Techniken des Körpers (1935), in: Ders., Anthropologie und Soziologie 2: 199-209
Von respektive mit Halbwachs: Das kollektive Gedächtnis (1939), Stuttgart 1967 Pierre Nora: Zwischen Geschichte und Gedächtnis (1984), Frankfurt/M. 1998

Von Lévi-Strauss: Das Feld der Anthropologie (Antrittsvorlesung am Collège de France 1960), in: Ders., Strukturale Anthropologie II, Frankfurt/M. 1975, 11-44
Die elementaren Strukturen der Verwandtschaft (1949), Frankfurt/M. 1993
Traurige Tropen (1955), Frankfurt/M. 1978
Das wilde Denken (1962), Frankfurt/M. 1973
Das Ende des Totemismus (1962), Frankfurt/M. 1965
Stillstand und Geschichte. Plädoyer für eine Ethnologie der Turbulenzen (1983), in: Ulrich Raulff, Vom Umschreiben der Geschichte, Berlin 1986, 68-87

Empfohlene Sekundärliteratur:
Zur Einführung für Philosophiestudierende in die soziologische Perspektive z.B. Wolfgang Eßbach, Studium Soziologie, München 1996, v.a. Kap. III: Drei Soziologien (132-163)
zur Einführung in die drei Autoren und Werke empfehlen sich die drei Bände der Reihe Klassiker der Wissenssoziologie im UVK Verlag: zu Halbwachs von Dietmar Wetzel (2009); zu Mauss von Stephan Möbius (2006); zu Lévi-Strauss von Michael Kauppert (2008).

Institution: Lehrstuhl für Soziologie II

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