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  Das institutionalisierte kulturelle Gedächtnis: Museen als Orte der Erinnerung

Dozent/in
Prof. Dr. Bärbel Kerkhoff-Hader

Angaben
Vorlesung
2 SWS
Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Veranstaltungsanmeldung via Eintragung in den entsprechenden VC-Kurs ab 15.03.2013. BM I, BM II, BM III, AM I, AM II, VM I, VM II, VM III, VM V, EWS II, .
Zeit und Ort: Di 12:15 - 13:45, KR12/02.01; Bemerkung zu Zeit und Ort: Klausur am 16. Juli 2013

Inhalt
„Erinnern“ und im Gegenzug „Vergessen“ sind Teil kulturellen Handelns, die Anteil an der personalen wie gesellschaftlichen Identität haben. Sie verorten in der Welt. Theorien und Analysen zur Memoria als Erinnerungsvermögen in kommunikativ-sozialen Prozessen wie als kulturell-objektiviertem Gedächtnisspeicher (Texte, Bilder, Dinge) haben in den Kulturwissenschaften nicht nur einen zentralen Stellenwert, sie sind vielmehr ihr Gegenstand.
Jeder topographische Punkt kann subjektiv zum Erinnerungsort werden: das Elternhaus, die Schule, der Treffpunkt zu einem ersten Rendezvous oder der Platz im Bücherregal, wo sich eine Muschel, eine vertrocknete Rose, ein Schlüsselanhänger einfinden. Solche Ansammlungen von Erinnerungsträgern lassen sich bei (fast?) jedem Menschen finden.
Thematisches und systematisches Sammeln ist hingegen von dem Willen getragen, zu ergänzen und in die Eigenwelt der Dinge einzudringen, um Variationsbreite, Entstehungszusammenhange, Symbolwerte als gemeinschaftliches Vielfaches zu erkennen. Das gilt für Preziosen des Goldschmiedehandwerks wie für Baseball-Kappen.

Die heutigen Museen und Sammlungen sind institutionalisierte Orte von Erinnerungskulturen sehr differierender Prägung. Die Vorlesung versucht die Zusammenhänge zwischen Erinnern – Sammeln – Verorten aufzuzeigen und die museale Rolle der Ding-Repräsentation sichtbar zu machen. Die Vor-Geschichte des Museums der Moderne und Postmoderne reicht weit zurück. In kurzen Zügen wird auf die Geschichte des Museums in seinen Vorgängertypen bis zur öffentlichen Institution im 18./19. Jahrhundert eingegangen. Es folgt die Auseinandersetzung mit den den geistigen Strömungen, die im 19. und zum Beginn des 20. Jahrhunderts zur Anlage großer Sammlungen als Hort der nationalen und regionalen Geschichte und Identität führten (Nationalmuseen, Heimatmuseen, Freilichtmuseen). Abschnitte zu den Grundaufgaben von Sammeln, Forschen, Bewahren, Präsentieren werden ebenso angesprochen wie die Aufgabe des Museums als Bildungs- und Freizeitinstitution heutigen Zuschnitts. Ausstellungstypen, Konzepte, die Rolle der Dinge und ihres Kontextes ergänzen das vielfältig aufzufächernde Arbeitsfeld „Museum“, auch in exemplarischen Analysen bis hin zu Ausbildungsfragen oder der weltweit anerkannten Ethik-Konvention vom ICOM, dem internationalen Museumsrat.

Zur Vorlesung werden dringend selbständige Besuche von Museen und Ausstellungen empfohlen. Siehe auch Exkursionsangebot des Lehrstuhls. Eine Exkursion zur Vorlesung ist auf Absprache geplant. Ein Schein kann durch eine Klausur am Abschluss des Semesters erworben werden. Dazu wird neben dem Stoff der Vorlesung, Literaturkenntnissen in Auswahl (wird in der Vorlesung angeben) sowie rezenten Museums- und Ausstellungsbesuchen vorausgesetzt.

Empfohlene Literatur
Beßler, Gabriele: Wunderkammern. Berlin 2009
Erll, Astrid: Kollektives Gedächtnis und Erinnerungskulturen. Eine Einführung. Stuttgart – Weimar 2005
Walter Grasskamp: Museumsgründer und Museumsstürmer. Zur Sozialgeschichte des Kunstmuseums, München 1980
Olaf Hartung: Kleine deutsche Museumsgeschichte. Köln – Wien 2010
Hans-Joachim Klein u. Monika Bachmayer: Museum und Öffentlichkeit. Daten und Fakten - Motive und Barrieren, = Berliner Schriften zur Museumskunde Bd.2, Berlin 1991
Pomian, Krzysztof: Der Ursprung des Museums. Berlin 1993
Martin Roth: Heimatmuseum. Zur Geschichte einer deutschen Institution, Berlin 1990.
Friedrich Waidacher: Handbuch der allgemeinen Museologie, Wien- Köln-Weimar 1993

Englischsprachige Informationen:
Credits: 3

Institution: Lehrstuhl für Europäische Ethnologie

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