KulturPLUS-Ringvorlesung: Kultur materialisieren

Veranstalter: KulturPLUS/WegE

Heidrun Alzheimer: "Auch in einem Kaffeelöffel spiegelt sich die Sonne …" Kulturanthropologische Perspektiven auf alltägliche Dinge

Den Brüdern Grimm attestierte der Kunsthistoriker Sulpiz Boisserée in einem Brief an Goethe 1815 abschätzig eine "Andacht zum Unbedeutenden", weil sie sich mit Sitten und Bräuchen, Märchen und Sagen befassten. Die Volkskunde/Europäische Ethnologie hat diese Offenheit für das Kleine von ihren Gründervätern übernommen und praktiziert sie bis heute sowohl in Text- wie Objektanalysen. Im Detail – davon sind wir mit den Grimms überzeugt – liegt der Schlüssel zur Welt, nicht im Großen, Sensationellen und Spektakulären. Wir fragen, woher ein Objekt kommt, wer es benutzt hat, wie es produziert wurde, ob es typisch ist für eine Schicht, eine Region, eine Epoche ist. Die Vermittlung von Wissen mit Hilfe von Objekten bedarf einer problemorientierten Durchdringung unserer materiellen Umwelt. Ein solcher Zugang deckt Bedeutungsstrukturen, Symbolisierungsprozesse und soziale Relevanz der Dinge in ihrer Eigenschaft als Wissensspeicher auf.

Kontakt:

Hlukhovych, Adrianna Projektgruppe WegE - Qualitätsoffensive Lehrerbildung Telefon 3192, E-Mail: adrianna.hlukhovych@uni-bamberg.de

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