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Lehrveranstaltungen

 

Die Macht der Rede

Dozentinnen/Dozenten:
Alexander Fischer, Jonathan Weider, Reinhard Zintl
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar, Blockveranstaltung
Termine:
Blockveranstaltung 30.6.2017-1.7.2017 Fr, Sa, 10:00 - 17:00, MG1/02.06
Blockveranstaltung 21.7.2017-22.7.2017 Fr, Sa, 10:00 - 17:00, U2/02.30
Vorbesprechung: Mittwoch, 31.5.2017, 12:00 - 14:00 Uhr, MG1/02.06
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA: Basismodul 2 und 4, Aufbaumodul 1, Vertiefungsmodul 1 und 3 MA Philosophie: Kernmodul 1, Schwerpunktmodul Praktische Philosophie I und II, Schwerpunktmodul Philosophische Anthropologie I und II, Freie Spezialisierung I und II, Erweiterte Grundlagen I und II LA Gym: Basismodule 2 und 4, Vertiefungsmodul LA 4 Exportmodule I und II Studium Generale
Inhalt:
Wir beeinflussen einander stetig und in vielfältiger Weise. Ein Mittel, das wir uns dafür zunutze machen, ist die Sprache. Genauer: Wir nutzen unsere Möglichkeit geordnet zu Sprechen – mit anderen zu reden, zu anderen zu reden –, um zu überzeugen – und zeigen dafür auch vollen Körpereinsatz (z.B. durch Gestik und Mimik). Wir wollen mit dem Reden also auch mehr erreichen, als bloß verstanden zu werden. Dabei ist es nicht nur so, dass wir in lediglich rational argumentierender Art von etwas zu überzeugen versuchen. Die verschiedenen Versuche, haben auch unterschiedliche Folgen: Unsere Rede kann eine nur geringe Wirkung entfalten oder aber sprichwörtlich Berge versetzen – sie kann mächtige Potentiale haben, im Privaten, im Glauben und natürlich auch im Politischen. Und wo Macht ins Spiel kommt, müssen wir uns auch immer fragen, wie dieses Mittel zur Macht moralisch sein kann, wie wir es mitunter vielleicht sogar regulieren müssen.

Vor diesem Hintergrund wollen wir uns im interdisziplinären Blickwinkel von Philosophie, ev. Theologie und Politischer Theorie mit der „Macht der Rede“ auseinandersetzen. Dabei soll ein theoretischer Blick auf das Reden vor dem Hintergrund rhetorischer Theorie geschehen (Block 1), das Theoretische aber auch in die konkrete Praxis von Predigt und politischer Rede getragen und als Analysemittel verwendet werden (Block 2 und 3), um schlussendlich auch die normativen Fragen im Umfeld der Redemacht in den Blick zu nehmen (Block 4). Wie also funktioniert das (mächtige) Reden im öffentlichen Raum? Warum bleibt manche kluge Rede so wirkungslos, während z.B. populistische Rede großen Anklang finden kann? Wie gestaltet sich eine in normativer Hinsicht gute Rede? Lässt sich eine Form der Rede finden, die sowohl technisch als auch ethisch einwandfrei/gut ist? All diese Fragen wollen wir zu umkreisen versuchen.

Das Seminar richtet sich ausdrücklich an Studierende der beteiligten Fachbereiche Philosophie, Theologie und Politik. Für die Studierenden des MA Public Ethics bzw. des MA Öffentliche Theologie handelt es sich hierbei um das pflichtmäßige „Sozialethische Kolloquium“.

Nähere Informationen zu Lektüre und Seminarablauf gibt es in der Vorbesprechungssitzung am 31.5.2017, 12:00 - 14:00 Uhr, MG1/02.06.

 

HS: Politik und Wahrheit (Pol Theo III)

Dozentinnen/Dozenten:
Carolin Stange, Reinhard Zintl
Angaben:
Hauptseminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis
Termine:
Mi, 14:00 - 18:00, F21/02.41
14-täg.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Leistungen: Referat und Hausarbeit
Abgabe: 17.09.2017
Inhalt:
„Politik und Wahrheit – Willkommen in der postfaktischen Welt“, so betitelte der Cicero einen Artikel aus Dezember 2016. Die aktuellen politischen, gesellschaftlichen und medialen Diskussionen machen einen deutlichen Bruch erkennbar zwischen den Befürwortern eines „kritisch-rationalen“ Politikverständnisses, welches darum bemüht ist, politische Entscheidungen auf sachliche Erkenntnis und transparente Kriterien der Argumente zu gründen, und den Anhängern einer vielfach eher emotionsbasierten Entscheidungsgrundlage – eben einer „postfaktischen“, wie es das nicht nur deutsche, sondern auch internationale Wort des Jahres 2016 besagt. Die klassische, nicht nur die Wissenschaft, sondern auch die Politik leitende Frage, worauf wir unsere Erkenntnis gründen, ist jedoch hinfällig, wenn Erkenntnis ohnehin nicht mehr Grundlage der Entscheidung ist.

Dennoch ist diese Denkrichtung keinesfalls abfällig abzutun, sondern bedarf im Gegenteil einer genaueren Durchleuchtung. Zudem ist sie keineswegs durchweg neu. Schon Nietzsche ließ verlauten: „Es gibt keine Tatsachen, nur Interpretationen“, und auch der Politik-Stratege und Bush-Berater Lee Atwater wusste: „Perception is reality“. Was bedeuten also die aktuellen Auseinandersetzungen über „fake news“ und „alternative facts“ für den Zusammenhalt der Gesellschaft, für die Demokratie und die Legitimität ihrer Entscheidungen? Und nicht zuletzt: Vor welche Herausforderungen stellen sie die Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie (oder stellt vielmehr umgekehrt diese die postfaktische Debatte vor ein Problem)?

Auf Basis eines wissenschaftstheoretischen Grundgerüstes, das wir in den ersten Sitzungen erarbeiten werden, werden wir uns diesen und anderen Fragen der Demokratietheorie, Deliberation und Public Reason-Debatte widmen.



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