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Lehrveranstaltungen

 

Gier und Gesetz - Gangsterglamour und Polizeigewalt in Kino und TV

Dozent/in:
Felix Lenz
Angaben:
Seminar
Termine:
Mi, 18:00 - 20:00, U2/01.33
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Modulzugehörigkeiten des Masters Literatur und Medien:
Medienwissenschaftliche Grundlagen: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Film- und Bildwissenschaft: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Erweiterung Film- und Bildwissenschaft: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Profilmodul: Seminar (Referat + mündliche Prüfung, 6 ECTS)
Profilmodul: Übung (Referat, 4 ECTS)

Prüfungsanmeldung vom 15. Januar 2018, 10:00 Uhr bis 29. Januar 2018 , 23:59 Uhr in FlexNow!
Inhalt:
Der Gangster erlaubt sich alles, was die Zivilisation uns verbietet. Er folgt hemmungslos seinen Begierden und nimmt sich alle Freiheiten. Darin wird er zur Sehnsuchtsgestalt einer Gegenwelt voller Glamour, die jenseits hemmender Alltagsbedingungen Aufstiegschancen nutzt. Hiermit widerspricht der Gangster den Versprechen der Moderne, eine allgemeine Sicherheit zu garantieren und damit einen Freiheitsrahmen für alle zu gestalten. In seiner radikalen Selbst- oder Gruppenbezogenheit verletzt er so soziale Vertragsbedingungen menschlicher Gegenseitigkeit. Auf der anderen Seite der gesetzlichen Modernität stehen die Gesetzeshüter. Einerseits unterliegen sie dem idealen Auftrag allgemeingültiger Gesetze, andererseits ist diese Idealität prinzipiell unerreichbar. Der Gangsterfilm und der Polizeifilm beleuchten daher grundlegende Zivilisationsdilemmata, Utopien, Gegenwelten und gruppenbezogene Wertesysteme, deren Loyalitätsforderungen mit Gesetzen unvereinbar sind.

Die hiermit verbundenen Genre-Welten sind so alt wie das Erzählkino. Sie gehören zu den attraktivsten und langlebigsten Genres, die Attraktionskino, melodramatische Überspitzung und realistische Erschließung komplex verfugen. Zugleich spielen sie mit einem historisch gewachsenen Formbestand und zielen darin nicht selten auch auf nostalgische Wirkungen. Diese komplexe Gemengelage führt zu multigenerischen Erzählweisen, filmischen Innovationen und distinkten Bildstilen.

Das Seminar nimmt sich vor, die diskursive Seite dieser Genres und ihre attraktiven Formsprachen in der skizzierten Wechselseitigkeit herauszuarbeiten. Hierbei werden vornehmlich stilbildende Filme wie Little Caesar, The Roaring Twenties, Asphalt Dschungel, Le Samourai, Vier im roten Kreis, Der Pate, Goodfellas, Casino, The Departed, Dirty Harry, Serpico, Prince of the City, Nur noch 48 Stunden, Ich habe Angst, Die Macht und ihr Preis oder I wie Ikarus im Zentrum stehen. Darüber hinaus soll ein Blick auf TV-Serien wie Allein gegen die Mafia oder Im Angesicht des Verbrechens geworfen werden. Für Anregungen zur Besprechung hier nicht genannter Filme ist das Seminar jederzeit offen.
Empfohlene Literatur:
Brooks, Peter, The Melodramatic Imagniation. Balzac, Henry James, Melodrama, and the Mode of Exzess, New Haven, 1976.
Clarens, Carlos, Crime Movies, New York, 1980.
Creeber, Glen, Serial Television. Big Drama on the Small Screen, London, 2004.
Derry, Charles, The Suspense Thriller. Films in the Shadow of Alfred Hitchcock, Jefferson (North Carolina), 1988.
Eschkötter, Daniel, THE WIRE. Zürich, 2012.
Früchtl, Josef, Das unverschämte Ich. Eine Heldengeschichte der Moderne, Frankfurt/M, 2004.
Glasenapp, Jörn (Hg.), Film-Konzepte–Dominik Graf, München, 2015.
Gledhill, Christine (Hg.), Home is where the Heart is. Studies in Melodrama and Woman’s Film, London, 1987.
Gledhill, Christine/Williams, Linda (Hg.), Reinventing Film Studies, London, 2000.
Graf, Dominik, IM ANGESICHT DES VERBRECHENS. Fernseharbeit am Beispiel einer Serie, Sievert, Johannes F. (Hg.), Berlin, 2010.
Hegel, G. W. F., Vorlesungen über die Ästhetik I-III, Frankfurt am Main, 1986.
Hickethier, Knut (unter Mitarbeit von Peter Hoff), "Genretheorie und Genreanalyse, in: Felix, Jürgen (Hg.), Moderne Film Theorie, Mainz, 2002, 62-96.
Keilholz, Sascha, Verlustkino. Trauer im amerikanischen Polizeifilm seit 1968, Marburg, 2015.
Kuhn, Markus/Scheidgen, Irina/Weber, Nicola Valeska (Hg.), Filmwissenschaftliche Genreanalyse. Eine Einführung, Berlin, 2013.
Leitch, Thomas, Crime Films: Genres in American Cinema, Cambridge, 2002.
Mittell, Jason, Genre and Television. From Cop Shows to Cartoon in American Culture, New York, 2004.
Raeburn, John, "The Gangster Film", in: Gehring, Wes (Hg.), Handbook of American Film Genres, New York, 1988, 47-63.
Ritzer, Ivo, (Hg.), Polar. Französischer Kriminalfilm, Mainz, 2012.
Rother, Rainer/Pattis, Julia, Die Lust am Genre. Verbrechergeschichten aus Deutschland, Berlin, 2011.
Rubin, Martin, Thrillers, Cambridge, 1999.
Sarat, Austin (Hg.), Imagining Legality. Where Law Meets Popular Culture, Tuscaloosa, 2011.
Schatz, Thomas, Hollywood Genres. Formulas, Filmmaking, and the Studio System, Philadelphia, 1981.
Schweinitz, Jörg, Film und Stereotyp. Eine Herausforderung für das Kino und die Filmtheorie, Berlin, 2006.
Seeßlen, Georg, Copland. Geschichte und Mythologie des Polizeifilms, Marburg, 1999.
Seymour, David M., "Film and Law. In Search of a Critical Method", in: Moran, Leslie/Sandon, Emma/Loizidou, Elena/Christie, Ian (Hg.), Law’s Moving Image, London, 2004, 107-119.
Szondi, Peter, "Hegels Lehre von der Dichtung", in: ders., Poetik und Geschichtsphilosophie I, Frankfurt/M, 1974, 267-511.
Thorburn David, "Television Melodrama", in: Newcomb, Horace (Hg.), Televison: The Critical View, New York, 1982, 529-546.
Verevis, Constantine, Film Remakes, Edinburgh, 2006.
Vorauer, Markus, Die Imaginationen der Mafia im italienischen und US-amerikanischen Spielfilm, Münster, 1996.
Wahl, Chris/Wedel, Michael/Abel, Marco/Jockenhövel, Jesco (Hg.), Im Angesicht des Fernsehens , München, 2012.
Warshow, Robert, "The Gangster as Tragic Hero" (1948), in: The immediate Experience: Movies, Comics, Theatre and other Aspects of Popular Culture, New York, 1962, 127-133.
Williams, Linda, "Melodrama Revised", in: Browne, Nick (Hg.), Refiguring American Film Genres. Theory and History, Berkeley, 1998, 42-88.

 

Realismus und mediale Moderne: klassische Konzepte von Benjamin, Brecht, Vertov, Bazin, Kracauer und Slotkin

Dozent/in:
Felix Lenz
Angaben:
Seminar
Termine:
Mi, 16:00 - 18:00, U2/01.33
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Modulzugehörigkeiten des Masters Literatur und Medien:
Medienwissenschaftliche Grundlagen: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Vergleichende Literatur- und Medienwissenschaft: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Film- und Bildwissenschaft: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Erweiterung Film- und Bildwissenschaft: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Literatur-, Medien- und Kulturtheorie: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Erweiterung Literatur-, Medien- und Kulturtheorie: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Profilmodul: Seminar (Referat + mündliche Prüfung, 6 ECTS)
Profilmodul: Übung (Referat, 4 ECTS)

Prüfungsanmeldung vom 15. Januar 2018, 10:00 Uhr bis 29. Januar 2018 , 23:59 Uhr in FlexNow!
Inhalt:
Walter Benjamin, einer der ersten Medientheoretiker, befand, das 20. Jahrhundert und sein massenmediales Leben sei durch einen Abgrund vom 19. Jahrhundert getrennt. Die Epoche des literarischen Realismus erschien ihm als ferne Urgeschichte. Die technische Moderne und ihre medialen Verkehrsformen stehen insofern vor einer ungeheuren Herausforderung: Lässt sich Realität im Umfeld wissenschaftlicher Welterfassung überhaupt weiter ästhetisch spiegeln? Welche Rolle können medienästhetische Verkehrsformen und Poetologien hierbei spielen? Welche Ideale sind so zu gewinnen, welche Entstellungen zu bekämpfen? Diese Fragen sind heute so akut wie damals. Diskursbegründer wie Benjamin, Brecht, Eisenstein, Vertov, Bazin, Kracauer oder Slotkin prägen hierbei zentrale argumentative Leitlinien: Bert Brecht als Begründer illusionsbrechender und distanzierender Expressionsformen; Sergej Eisenstein als Ursprung wirkungsästhetischer Montageformen, Dziga Vertov als Vordenker dokumentarer Montageformen, André Bazin und Siegfried Kracauer als Theoretiker einer neuartigen filmischen und fotografischen Wirklichkeitsorientierung oder auch der gegenwartsnahe Richard Slotkin, der die US-Moderne als Kollision mythologischer und fortschrittsgläubiger Prämissen erschließt. All diesen Konzepten ist gemein, dass sie den Anspruch realistischer Welterschließung, das Problem einer abstrakt organisierten Moderne und mediale Möglichkeitszüge miteinander verfugen. Kulturelle Heroen wie Benjamin, Brecht, Eisenstein, Vertov, Bazin, Kracauer oder Slotkin schaffen einerseits völlig verschiedene ästhetische Kosmen. Zugleich sind alle im Projekt vereint: den Realismus des 19. Jahrhunderts zu verabschieden, um mit neuen Konzepten einer neuen Lebenswelt, einer neuen politischen Welt, dem epochalen Zustand ausdifferenzierter Massengesellschaften, den neuen Möglichkeiten persönlichen Lebens und individueller Selbsterfindung eine wahre Gestalt zu geben. Das Seminar unternimmt es, die genannten Theorien in ihrer Spezifik lesbar zu machen und sie zugleich als Teile eines gemeinsamen Projektes verständlich zu machen. Hierüber sollen einerseits ästhetische Artefakte, die jeweiligen Programmatiken in Reinform folgen, vertieft analysierbar werden, andererseits geht es darum, Mischungszustände erkennbar zu machen und herauszuarbeiten, wie Filme simultan gegenläufigen Poetologien folgen und gerade im Kontrast dieser Register, zu ihrer ureigenen Formsprache finden. Genau hier schließt die Beschäftigung mit klassischen Konzepten des medialen Realismus unmittelbar an analytische Herausforderungen von Gegenwartswerken an.
Empfohlene Literatur:
Bazin, André, Was ist Kino?, Berlin 2002.
Benjamin, Walter, Gesammelte Schriften, Frankfurt am Main 1974-1989.
Brecht, Bertolt, Gesammelte Werke, Frankfurt am Main 1967.
Eisenstein, Sergej, Das dynamische Quadrat, Köln 1988.
Eisenstein, Sergej, Jenseits der Einstellung, Frankfurt am Main, 2006.
Glasenapp, Jörn (Hg.), Michelangelo Antonioni. Wege in die filmische Moderne, München 2012.
Glasenapp, Jörn, Abschied vom Aktionsbild, München 2013.
Glasenapp, Jörn, Die deutsche Nachkriegsfotografie, München 2008.
Godwin, James, Eisenstein, Cinema and History, University of Illionois Press, 1993.
Kappelhoff, Hermann, Realismus: das Kino und die Politik des Ästhetischen, Berlin 2008.
Kracauer, Siegfried, Theorie des Films, Frankfurt am Main 1985.
Law, Alma/Gorden, Mel (Hg.), Meyerhold, Eisenstein and Biomechanics: Actor Training in Revolutionary Russia, Jefferson (NC) 2012.
Lenz, Felix, Sergej Eisenstein: Montagezeit, München 2008.
Nitsche, Jessica, Walter Benjamins Gebrauch der Fotografie, Berlin 2011.
Slotkin, Richard,Gunfighter Nation. The Myth of the Frontier in Twentieth-Century America, New York 1992.

 

Vom Drehbuch zum Film - ästhetische und industrielle Prozesse

Dozent/in:
Felix Lenz
Angaben:
Seminar
Termine:
Do, 10:00 - 12:00, U5/00.24
Einzeltermin am 19.10.2017, Einzeltermin am 26.10.2017, 10:00 - 12:00, MG2/01.02
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Modulzugehörigkeiten des Masters Literatur und Medien:
Medienwissenschaftliche Grundlagen: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Vergleichende Literatur- und Medienwissenschaft: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Film- und Bildwissenschaft: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Erweiterung Film- und Bildwissenschaft: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Literatur-, Medien- und Kulturtheorie: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Erweiterung Literatur-, Medien- und Kulturtheorie: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Profilmodul: Seminar (Referat + mündliche Prüfung, 6 ECTS)
Profilmodul: Übung (Referat, 4 ECTS)

Prüfungsanmeldung vom 15. Januar 2018, 10:00 Uhr bis 29. Januar 2018 , 23:59 Uhr in FlexNow!
Inhalt:
Das Wichtigste ist ein gutes Drehbuch! diese vertraute Maxime der Spielfilmproduktion ist bereits durch viele Münder gegangen. Sucht man den realen Schauplatz dieses Imperativs, so findet sich dieser im Verhandlungsraum zwischen Drehbuch und Film.

Zum einen geht es hier um die komplexen und widersprüchlichen Kriterien der Drehbuchanalyse und Bewertung. Einerseits bestehen hier Fragen wie: Ist das Potential des Stoffes bereits vollständig entfaltet? Wenn nein, wie lässt sich das Buch verklaren und zuspitzen? Welche Rewriting-Maßnahmen führen zum Ziel? Andererseits stellen sich Fragen nach der ästhetischen, politischen, sozialen oder kommerziellen Relevanz eines Projektes? Diese Fragebereiche interagieren in verschiedenen Mischungsverhältnisse in Entscheidungen zur Produktion und Budget-Aquiseprozessen.

Zum anderen ist selbst ein perfekt geglücktes Buch nur Papier, solange es nicht in einem komplexen intermedialen Transpositionsprozess vom Wort in eine Bildwelt umgesetzt wird. Das Geschehen muss seine Orte, Schauplätze, Studiobauten, Tages- und Jahreszeiten, Farben, Requisiten, Kostüme finden. Kamera und Regie müssen ihre Prämissen herausarbeiten, um für jede Szene passende Perspektiven zur dramatischen und visuellen Entfaltung des Geschehens zu konzipieren und einen für die Schauspieler spiel- und vertiefbaren Interaktionsraum zu schaffen.

Entsprechend wird das Seminar, sich einerseits mit der (finalen) Perfektionierung des Drehbuches und andererseits mit den grundlegenden ästhetischen Entscheidungs- und Arbeitsprozessen auf dem Weg zum Dreh beschäftigen. Einerseits werden dabei deutsche industrielle Bedingungen reflektiert und drehbuchanalytische Fähigkeiten geschult, andererseits werden in Beispielen und kreativen Übungen ästhetische Entwurfsprozesse praktisch geübt und untersucht.
Empfohlene Literatur:
Benke, Dagmar/Routh, Christian, Script Development. Im Team zum guten Drehbuch, Konstanz, 2006.
Dunker, Achim, Die chinesische Sonne scheint von unten. Licht- und Schattengestaltung im Film, Konstanz, 2008.
Eisenstein, Sergej: Jenseits der Einstellung, Frankfurt/M, 2006.
Häusler, Anna/Henschen, Jan (Hg.), Storyboarding. Filmisches Entwerfen, Marburg, 2017.
Lumet, Sidney: Filme machen, Berlin, 200X.
Mamet, David: Die Kunst der Filmregie, Berlin, 2006.
Schütte, Oliver: Die Kunst des Drehbuchlesens, Bergisch-Gladbach, 1999.
Schütte, Oliver: Schau mir in die Augen, Kleines - die Kunst der Dialoggestaltung, Bergisch-Gladbach, 2001.
Seger, Linda/Whetmore, Jay (Hg.), From Script to Screen. The Collaborative Art of Filmmaking, New York, 1994.
Weston, Judith: Directing Actors, Studio City 1996.
Zag, Roland: Der Publikumsvertrag, Konstanz 2005.



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