Projekt im Rahmen eines Postdoktorandenstipendiums
Das Projekt versteht sich als Beitrag zur postsäkularen Debatte. Die christliche Denkfigur des Pilgers soll auf ihre Verwendbarkeit im Diskurs der Globalisierung geprüft werden. Der flexible Nomade der Globalisierung und der indifferente Pilger des Christentums sind beide unterwegs. Doch ihr Unterwegssein unterscheidet sich grundlegend in der Zielperspektive. Während der flexible Nomade ausschließlich auf seine eigenen Kräfte angewiesen ist, von denen er weiß, dass sie ihn einmal verlassen werden und sein Ziel so zu einem bloßen Ende werden lassen, wandert der Pilger auf das ewige Ziel der himmlischen Fülle zu. Aus dieser Ähnlichkeit im Unterwegsein wie aus dem Unterschied in der Zielrichtung werden die Menschenbilder des Nomaden und des Pilgers in sozialethisch-politikwissenschaftlicher Perspektive und mit einer narrativen Methode gegenüber gestellt.
Ausschnitte aus dem vorläufigen Inhaltsverzeichnis: Prolog: Das bekannteste Gesicht der Globalisierung gehört einem Pilger 1. Kapitel: Pilger oder Nomade – eine heuristische Skizze 2. Kapitel: Politik und Mystik – zum politikwissenschaftlichen Interesse an christlicher Sozialethik (Inhalt: 1. Das Potential eines Gesprächs; 2. Kontextuell und theologisch – der Ansatz Heimbach-Steins politikwissenschaftlich gelesen) 3. Kapitel: Der Pilger in der Sozialethik – Aufbruch – Gemeinschaft – Heilserwartung 4. Kapitel: Der Beitrag des Pilgers zur philosophischen Debatte 5. Kapitel: Der Pilger in der Politik Epilog: Trifft man den globalen Pilger in Guadalupe?
(Stand 22.11.05)
Publikationen:
Theoretisch grundlegende Publikation: Barbato, Mariano: Regieren durch Argumentieren. Macht und Legitimität politischer Sprache im Prozess der europäischen Integration. 2005, 244 S., ISBN 3-8329-1392-0 (Regieren in Europa, Bd. 11).