UnivIS
Informationssystem der Otto-Friedrich-Universität Bamberg © Config eG 
Zur Titelseite der Universität Bamberg
  Sammlung/Stundenplan Home  |  Anmelden  |  Kontakt  |  Hilfe 
Suche:      Semester:   
 
 Darstellung
 
Druckansicht

 
 
 Außerdem im UnivIS
 
Vorlesungsverzeichnis

 
 
Veranstaltungskalender

 
 

  HS Exil in Amerika: Historische und literarische Perspektiven

Dozentinnen/Dozenten
Prof. Dr. Sabine Freitag, Prof. Dr. Christine Gerhardt

Angaben
Hauptseminar
Rein Präsenz
Unterrichtssprache Deutsch, Blockveranstaltung 27.9.2024-4.10.2024 in Manigod (Frankreich); verwendbar für Module der Neuesten Geschichte/Moderne und der Zeitgeschichte (Fach Sozialkunde/Politik und Gesellschaft [Basismodul II Zeitgeschichte]), nicht verwendbar für Module der Neueren Geschichte; gültig im Rahmen der Pflichtbelegung Bayerische Landesgeschichte
Zeit und Ort: Blockveranstaltung 27.9.2024-4.10.2024 Mo-Fr, Sa, So, Raum n.V.

Voraussetzungen / Organisatorisches
Anmeldung unter mailto:sabine.freitag@uni-bamberg.de

Inhalt
Die Gründe, warum Menschen ihr Heimatland verlassen, sind vielfältig: Temporäre Arbeitsmigration, dauerhafte Auswanderung aus wirtschaftlichen Gründen, aber auch politisch angeordnete Zwangsumsiedlung oder das politische Exil zählen dazu. In der Regel ist damit eine Verlagerung des Lebensmittelpunkt in ein fremdes Land verbunden, mit dessen Kultur man sich erst vertraut machen muss. Umgekehrt nehmen die mitgebrachten Traditionen und Kulturen der Einwanderungsgruppen auch Einfluss auf das aufnehmende Gastland, in dem die Diskurse über das eigene Selbstverständnis und das Verhältnis zu anderen zunehmen können. Von keinem anderen Land als den Vereinigten Staaten von Amerika lässt sich behaupten, dass ein Großteil seiner Kultur durch die Geschichte der Einwanderung geprägt wurde.
Der Einfluss dieser globalen Migrationsbewegungen auf die amerikanische Kultur und ihre Erzählungen stehen im Mittelpunkt des Seminars, in dem anhand vielfältiger historischer und literarischer Quellen und Texte nicht nur die Migrationsbewegungen selbst, sondern auch ihre facettenreichen Auswirkungen untersucht werden sollen. Im historischen Teil des Seminars wird es besonders um die zumeist ökonomisch bedingten (Massen-)Auswanderungswellen aus Deutschland und Europa im 19. und 20. Jahrhundert gehen. Daneben sollen die unterschiedlichen Formen des politischen Exils in Amerika in den Blick genommen werden. Dabei werden sowohl die politischen und sozialen Bedingungen der Heimatländer als auch des Ziellandes und die häufig in der Forschung verhandelten Push- und Pullfaktoren einer genaueren Analyse unterzogen. Spezielle Auswanderungs- und Exilerfahrungen wie Fremdenfeindlichkeit (z.B. der amerikanische Nativismus) oder die Bildung von Parallelgesellschaften (Little Germany, Little Italy usw.) werden uns beschäftigen.
Im literaturwissenschaftlichen Teil des Seminars wird es anhand der Analyse literarischer Texte um die Frage gehen, welche Rolle die Literatur bei der Verhandlung der Bedeutungen der amerikanischen Einwanderung gespielt hat. Anhand von Kurzgeschichten aus verschiedenen Kontexten werden wir uns fragen: Wie formen und kritisieren Migrationsgeschichten die Vorstellungen vom Melting Pot, dem American Dream oder der Frontier? Welche Rolle spielen Familie, Essen, Bildung oder die natürliche Welt in der amerikanischen Einwanderungsliteratur? Wie wirken sich Konstruktionen von Rasse, ethnischer Zugehörigkeit, Geschlecht und Klasse auf diese Perspektiven aus? Und welche formalen und ästhetischen Merkmale kennzeichnen die amerikanische Einwanderungsliteratur?

Dieses Kompaktseminar richtet sich an Studierende der Fächer Neuere und Neueste Geschichte und Amerikanistik/Englisch. Es bietet die einmalige Gelegenheit, interdisziplinär zu studieren, zu diskutieren und voneinander zu lernen. Das Chalet Giersch in den französischen Alpen, in den 1990er Jahren als europäische Begegnungsstätte gegründet, bietet für diesen Austausch hervorragende Voraussetzungen.

Für jede Fachdisziplin gibt es eine begrenzte Anzahl von Plätzen. Anmeldung per E-Mail an Sabine Freitag (Geschichte) oder Christine Gerhardt (Amerikanistik)

Eine Vorbesprechung mit weiteren Informationen ist für Mai 2024 vorgesehen.

Empfohlene Literatur
Jochen Oltmer, Migration im 19. und 20. Jahrhundert (Enzyklopädie Deutscher Geschichte, Band 86), München 2010; Wolfgang J. Helbich, „Alle Menschen sind dort gleich“. Die deutsche Amerika-Auswanderung im 19. und 20. Jahrhundert, Düsseldorf 1988; Sabine Freitag (Hg.), Exiles of European Revolutions. Refugees in Mid-Victorian England, New York/Oxford 2003; Andrea Brinckmann/Peter Gabrielson (Hg.), „Seht, wie sie übers große Weltmeer ziehn!“ Die Geschichte der Auswanderung über Hamburg, Bremen 2008; Christiane Harzig und Dirk Hoerder, What is Migration History?, Cambridge 2009; Klaus J. Bade, Europa in Bewegung. Migration vom späten 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart, München 2002; Bernd Brunner, Die Geschichte der deutschen Auswanderung, München 2009; W.G. Sebald, Die Ausgewanderten. Vier lange Erzählungen, Frankfurt 2002.

Englischsprachige Informationen:
Title:
HS Exil in Amerika: Historische und literarische Perspektiven

Credits: 7

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 20

Institution: Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte unter Einbeziehung der Landesgeschichte

Hinweis für Web-Redakteure:
Wenn Sie auf Ihren Webseiten einen Link zu dieser Lehrveranstaltung setzen möchten, verwenden Sie bitte einen der folgenden Links:

Link zur eigenständigen Verwendung

Link zur Verwendung in Typo3

UnivIS ist ein Produkt der Config eG, Buckenhof