Arbeitsmarktregulierung, Arbeitslosigkeit und individuelle Wohlfahrt - eine europäische Studie Die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit in vielen europäischen Ländern wird u.a. auf die hohe Regulierungsdichte der Arbeitsmärkte, z.B. durch Kündigungsschutzregelungen oder tarifpolitische Lohnsetzung, aber auch auf nachgelagerte Systeme (z.B. Sozialhilfe), zurückgeführt. Tatsächlich lässt sich beobachten, dass Länder mit einer vergleichsweise geringen Regulierungsdichte, in den letzten Dekaden auch eine geringere Arbeitslosigkeit hatten. Der Abbau von Arbeitsmarktregulierungen ist deshalb ein zentrales Ziel der politischen Akteure.
In diesem Projekt werden die Auswirkungen verschiedener Formen der Arbeitsmarktregulierung, aber auch der Arbeitslosigkeit auf die Zufriedenheit von Erwerbstätigen und Arbeitslosen analysiert. Für beide Gruppen besteht offensichtlich eine Dilemmasituation: Die Chance, überhaupt eine Erwerbstätigkeit – entsprechend der Qualifikation – aufnehmen zu können, dürfte auf einem unregulierten Arbeitsmarkt möglicherweise am größten sein. Die Sicherheit der Beschäftigung, an der risikoaverse Individuen interessiert sind, ist dagegen auf einem regulierten Arbeitsmarkt möglicherweise besser gewährleistet. Die Analyse der Wirkungen von Arbeitmarktregulierungen und Beschäftigungsrisiko (Arbeitslosenquote) auf die Individuen selbst, kann Aufschluss über die Präferenzen der Individuen und deren Nachfrage nach Regulierung geben. In diesem Projekt sollen diese Thesen konkretisiert und empirisch überprüft werden. Ein geeigneter Datensatz ist das Europäische Haushaltspanel (ECHP), das Individualdaten für alle Länder der Europäischen Union zur Verfügung stellt.
| Beteiligte: Dipl.-Volksw. Christoph Wunder, Kleyer, Sara Stud. rer. pol.
Beginn: 1.3.2004
Förderer: Gefördert durch die Universität Bamberg, Forschungsprojekt-Nummer: 060321-41
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