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Lehrveranstaltungen

 

Poetiken der Bilddramaturgie: Von Eisenstein bis Emmerich

Dozent/in:
Felix Lenz
Angaben:
Seminar
Termine:
Mi, 16:00 - 18:00, U2/01.33
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Modulzugehörigkeiten des Masters Literatur und Medien:
Medienwissenschaftliche Grundlagen: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Film- und Bildwissenschaft: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Erweiterung Film- und Bildwissenschaft: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Literatur-, Medien- und Kulturtheorie: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Erweiterung Literatur-, Medien- und Kulturtheorie: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Profilmodul: Seminar (Referat + mündliche Prüfung, 6 ECTS)
Profilmodul: Übung (Referat, 4 ECTS)

Anmeldung über Flex Now vom 03. April 2017, 10.00 Uhr bis 12. Mai 2017, 23.59 Uhr
Inhalt:
Eine der elementaren Erfahrungen beim Filmschnitt besteht darin, dass sich selbst kleine Anpassungen nicht nur lokal an der Schnittstelle auswirken, sondern nach vorne und hinten ausstrahlen. Der zeitliche Charakter des Spielfilms in Verlauf und Begrenztheit des Ganzen führt dazu, dass sämtliche Reize in Beziehung zueinander treten und zwar nicht erst als Effekt der Interpretation, sondern im Rahmen faktualer raumzeitlicher Korrelationen.

Neben, unter und in allen Formen narrativ gebundener Schlüssigkeit besteht daher stets ein zweites anderen Prämissen unterliegendes System ästhetischer Organisation. Dramaturgien des Bildes, der Zeit und audiovisueller Verfugung spielen hier die Hauptrolle und sind Bedingung dafür, dass sich der Zuschauer nicht nur auf Personen und Ereignisse, sondern auf den Film selbst als Gegenüber einlassen kann. Zugleich findet sich in diesem Bereich das Fluidum, in dem alle passageren Details ihr Zusammenleben gewinnen.

In Organisationsformen der Bilddramaturgie fließen daher der quasi-musikalische und der konkrete Charakter von Filmbildern, also die prinzipielle Doppelgesichtigkeit des Spielfilmmediums zusammen und lassen sich hier in ihrem Zusammenspiel begreifen.

Das Seminar wird anhand von Beispielen quer durch die Filmgeschichte aufarbeiten, wie kinetische, gestische, haptische, atmosphärische, architektonische, lichtbezogene, akustische und musikalische Momente auf unterschiedlichste Weise zusammentreten, wie sie wiederholbare und variierbare Grundfiguren ausbilden und wie sich in ihnen die jeweilige poetologische und werkspezifische Eigenart von Filmen ausbildet.

Gleichsam bei Wege sollen hierüber auch mediengeschichtliche Veränderungen, Moden und Einzelstile beitragender Künstler, etwa von Kameraleuten ebenso in den Blick treten, wie kulturgeschichtlich langlaufende Formvorstellungen.

Das methodische Zentrum bilden Texte von Eisenstein, Tarkowskij, Lumet, Chion, Frobenius Jung und Edinger, sowie Texte zu Herangehensweisen der Licht-, Raum- und Tongestaltung. In der Hauptsache wird die Veranstaltung übungshaft vorgehen und die gemeinsame Ausschnittanalyse ins Zentrum stellen. Die zweite Hälfte des Semesters soll dementsprechend vornehmlich Filmen des Gegenwartskinos gewidmet sein, die TeilnehmerInnen gerne vorstellen und in Bezug auf ihre visuelle Struktur untersuchen möchten.

Für TeilnehmerInnen meines auf die Figuren zentrierten Drehbuchkurses bietet sich die Veranstaltung zudem als Einführung in ein dazu komplementäres Feld im ästhetischen Entwurf an.
Empfohlene Literatur:
Bazin, André, Was ist Kino?, Berlin 2002.
Böhme, G., Böhme Hartmut, Feuer, Wasser, Erde, Luft – Eine Kulturgeschichte der Elemente, München 1996.
Brecht, Bertold, Gesammelte Werke, Frankfurt 1967.
Campbell, Joseph, Der Heros in tausend Gestalten, Frankfurt 1999.
Chion, Michel, Audiovision. Sound on Screen, New York, 1994.
Christopher Vogeler, Die Odyssee des Drehbuchschreibers, 2004.
Dünne, Jörg (Hrsg.), Raumtheorie: Grundlagentexte aus Philosophie und Kulturwissenschaften, Frankfurt am Main, 2012.
Edinger, Edward F., Anatomy of the Psyche, La Salle Illinois 1985.
Edinger, Edward F., Der Weg der Seele. Der psychotherapeutische Prozess im Spiegel der Alchemie, München, 1990.
Eisenstein, S. M., Jenseits der Einstellung, Frankfurt am Main, 2006.
Eisenstein, Sergej M., Das dynamische Quadrat, Leipzig, 1988.
Eisenstein, Sergej, Nonindifferent Nature, Cambridge, 1987.
Eisenstein, Sergej, Zur Farbe im Film, Potsdam, 1974.
Eliade, Mircea, Das Mysterium der Wiedergeburt, Frankfurt/Main, 1988.
Eliade, Mircea, Ewige Bilder und Sinnbilder, Frankfurt/Main, 1986.
Freudenthal, Hans (Hrsg.),Raumtheorie, Darmstadt, 1978.
Frobenius, Leo, Das Zeitalter des Sonnengottes, 1904.
Glasenapp, Jörn (Hg.), Michelangelo Antonioni. Wege in die filmische Moderne, Fink, München 2012.
Glasenapp, Jörn, Abschied vom Aktionsbild, Fink, München 2013.
Goethe, Johann Wolfgang, "Die Metamorphose der Pflanzen", in HA Bd. 13 – Naturwissenschaftliche Schriften I, München 1998, S. 64-101.
Goethe, Johann Wolfgang, "Zur Farbenlehre. Didaktischer Teil", in HA Bd. 13 – Naturwissenschaftliche Schriften I, München 1998, S. 314-523.
Goethe, Johann Wolfgang, "Die Wahlverwandtschaften", in: HA Bd. 6 - Romane und Novellen, München 1998, S. 242-490.
Goethe, Johann Wolfgang, "Novelle", in: HA Bd. 6 - Romane und Novellen, München 1998, S. 491-513.
Granet, Marcel, Das chinesische Denken, Frankfurt/M, 1993.
Grimms Märchen – Kinder- und Hausmärchen in drei Bänden, Frankfurt am Main, 1984.
Heller, Franziska, Filmästhetik des Fluiden, München, 2010.
Jung, Carl Gustav, Die Archetypen und das kollektive Unbewusste, Düsseldorf, 2006 [1954]
Jung, Carl Gustav, Psychologie und Alchemie, Olten, 197X.
Jung, Carl Gustav, Symbole der Wandlung, Olten, 1971.
Kracauer, Siegfried, Theorie des Films, Suhrkamp, Frankfurt, 1985. Lenz, Felix, "Amerikanische Totentänze – Terrence Malicks BADLANDS und dessen Echo in THE TREE OF LIFE", in: Jessica Nitsche (Hrsg.): Mit dem Tod Tanzen. Tod und Totentanz im Film, Berlin: Neofelis 2015, S. 89-109.
Lenz, Felix, "Dominik Grafs Ursprung als Zielpunkt. Die FAHNDER-Krimis als Skizzen zu späteren Werken", in: Jörn Glasenapp (Hrsg.), Filmkonzepte – Dominik Graf, München: text + kritik 2015, S. 5-21.
Lenz, Felix, "Flanieren auf Leben und Tod – Elementare Konstellationen in CLÉO DE 5 À 7 von Agnès Varda", in: Jörn Glasenapp, Georgiana Banita und Judith Ellenbürger (Hrsg.): Eine Frau geht wo: Weibliche Flanerie in Literatur und Film, München: Wilhelm Fink 2017.
Lenz, Felix, "Somatische Dramaturgie – Bewältigung von Endlichkeit in DER AAL (1997) und SCHWARZER REGEN (1989) von Shōhei Imamura", in: Andreas Becker und Kayo Adachi-Rabe (Hrsg.): Körperinszenierungen im japanischen Film, Darmstadt: Büchner 2016, S. 73-95.
Lenz, Felix, "Über die Farbenlehre zur filmischen Innovation: LE AFFINITÀ ELETTIVE von Paolo und Vittorio Taviani", in: Jörn Glasenapp (Hrsg.): Weltliteratur des Kinos, München: Wilhelm Fink 2016, S. 219-241.
Lenz, Felix, "Urelemente und Milieu – Die Coming-of-Age-Filme von Dominik Graf", in: Im Angesicht des Fernsehen, Michael Wedel u.a. (Hg.), München 2012.
Lenz, Felix, Sergej Eisenstein: Montagezeit – Rhythmus, Formdramaturgie, Pathos, München, 2008.
Lumet, Sidney, Filme machen, Berlin, 200X.
Platthaus, Isabel, Höllenfahrten: die epische Katabasis und die Unterwelten der Moderne, München, 2004.
Schrader, Paul, Transcendental Style in Film, Berkeley, 1972.
Schroer, Markus, Räume, Orte, Grenzen. Auf dem Weg zu einer Soziologie des Raums, Frankfurt, 2006
Stein, Murray, C. G. Jungs Landkarte der Seele – eine Einführung, Düsseldorf/Zürich, 2000.
Tarkowskij, Andrej, Die versiegelte Zeit, München, 2000. Turner, Victor, Das Ritual – Struktur und Anti-Struktur, Frankfurt, 2000.
Van Gennep, Arnold, Übergangsriten, Frankfurt, 1999.

 

Praxis des Drehbuchschreibens

Dozent/in:
Felix Lenz
Angaben:
Seminar
Termine:
Mi, 14:00 - 16:00, U2/00.25
Einzeltermin am 5.7.2017, 14:00 - 16:00, WE5/00.022
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Modulzugehörigkeiten des Masters Literatur und Medien:
Medienwissenschaftliche Grundlagen: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Film- und Bildwissenschaft: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Erweiterung Film- und Bildwissenschaft: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Literatur-, Medien- und Kulturtheorie: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Erweiterung Literatur-, Medien- und Kulturtheorie: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Profilmodul: Seminar (Referat + mündliche Prüfung, 6 ECTS)
Profilmodul: Übung (Referat, 4 ECTS)

Maximal 25 Teilnehmer, Anmeldung zum Kurs durch Einreichung einer eigenen Stoffskizze per Mail an Herrn Lenz ab 15.3.2017
Inhalt:
Dramatische Geschichten liegen auf der Straße: Permanent ist jeder in Situationen verwickelt, muss Entscheidungen treffen, andere überzeugen, verhandeln, Probleme lösen, Niederlagen einstecken, mit Ängsten umgehen, gegen Widerstände Siege oder zumindest Kompromisse erkämpfen.

Sämtliche TeilnehmerInnen müssen eine Filmstoffskizze einreichen. Diese darf keine abstrakte Idee sein, sondern muss konkret in Szenen und Bildern erzählbar sein und mindestens zwei Figuren ins Spiel bringen.

Um intensives Arbeiten zu gewährleisten, ist es erforderlich, dass jeder Teilnehmer zwischen den Sitzungen seine Idee selbständig weiterentwickelt. Ein wesentliches Element der Veranstaltung wird darin bestehen, sich gegenseitig die jeweiligen Ideen und ihren Entwicklungstand zu präsentieren und zu befragen. Die theoretische Literatur wird dabei problembezogen im Rahmen der Storyentwicklung erschlossen und nutzbar gemacht.

Mit Hilfe von Übungen und Improvisationen werden wir ins szenische, situative und bildliche Schreiben kommen, die latenten und manifesten Konflikte, Ziele und Gefühle der Figuren aufspüren und szenisch herausarbeiten. Über die so gewonnenen Erfahrungen werden auch die wichtigsten Techniken der dramaturgischen Beratung, die für viele Berufsfelder adaptierbar sind, vermittelt.
Empfohlene Literatur:
Benke, Dagmar: Freistil - Dramaturgie für Fortgeschrittene, Lübbe, Bergisch-Gladbach, 2002.
Campbell. Joseph: Der Heros in Tausend Gestalten, Insel, Frankfurt 1999.
Carriere, Jean-Claude / Bonitzer, Pascal: Praxis des Drehbuchschreibens. Über das Geschichten erzählen, Berlin 2002.
Devereux, Georges:Angst und Methode, München, 1969.
Eisenstein, Sergej: Jenseits der Einstellung, Suhrkamp, Frankfurt 2006.
Egri, Lajos: Dramatisches Schreiben. Theater - Film Roman, Autorenhaus-Verlag, Berlin 2003.
Goffman, Erving: Wir alle spielen Theater, München 2000.
Herrmann, Ulrich: Stoff - Von der Idee zum Drehbuch, Verlag der Autoren, Frankfurt 2005.
Howard, David / Mabley, Edward: The Tools of Screenwriting, New York 1993.
Krützen, Michaela: Dramaturgie des Films: wie Hollywood erzählt, Frankfurt/M, 2004.
Lumet, Sidney: Filme machen, Berlin, 200X.
Mamet, David: Die Kunst der Filmregie, Berlin 2006.
Schütte, Oliver: Die Kunst des Drehbuchlesens, Lübbe, Bergisch-Gladbach, 1999.
Schütte, Oliver: Schau mir in die Augen, Kleines - die Kunst der Dialoggestaltung, Lübbe, Bergisch-Gladbach 2001.
Seger, Linda: Von der Figur zum Charakter, Alexander Verlag, Berlin 2001.
Vogler, Christopher: Die Odyssee des Drehbuchschreibers, Verlag Zweitausendeins, 2004.
Weston, Judith: Directing Actors, Studio City 1996.
Zag, Roland: Der Publikumsvertrag, Konstanz 2005



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