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Francisco de Goya - Spanische Tradition und Aufbruch in die Moderne
- Dozent/in
- Dr. Björn Statnik
- Angaben
- Seminar
2 SWS, benoteter Schein
Studium Generale
Zeit und Ort: Do 18:00 - 19:30, KR12/00.05; Einzeltermin am 27.11.2015 15:00 - 18:00, KR12/00.05; Einzeltermin am 14.1.2016, Einzeltermin am 21.1.2016 16:15 - 17:45, KR12/02.05
- Voraussetzungen / Organisatorisches
- Für Studierende im Bachelor-Studiengang Kunstgeschichte: Basis-/Aufbaumodul Kunstgeschichte der Frühen Neuzeit (Modul 11, 12, 13, 14); Basis-/Aufbaumodul Kunstgeschichte der Moderne (Modul 15, 16, 17, 18).
Für Studierende im Master-Studiengang Kunstgeschichte: Modul Kunstgeschichte der Frühen Neuzeit II (Modul 6); Modul Kunstgeschichte der Moderne II (Modul 8); Nachholdmodul II (Modul 11).
- Inhalt
- Francisco de Goya ist vielleicht der faszinierendste Vertreter jener Künstler, die mit ihren Werken den Kunst- und Epochenwandel der Jahrzehnte um 1800 vorantrieben. Sein Frühwerk ist zwar noch der religiösen Malerei des 18. Jahrhunderts und der höfischen Kunst-Sphäre zugehörig, doch zeigt sich schon hier eine Fokussierung auf den Menschen und seine Verhaltensweisen mithin sozio-kulturelle Interessensschwerpunkte. Doch unter dem Einfluss der politischen Umwälzungen, die um 1790 nicht nur Frankreich, sondern auch Spanien ergriffen, geriet Goya in eine schwere Lebenskrise und erkrankte 1792/93 lebensgefährlich, was nach der Genesung zu einer Ablehnung des bisherigen akademischen Kunst-Betriebs und zu einer eher düster-pessimistischen Weltsicht und Bildsprache führte. Erste caprichos y invenciónes zeichnen eine von Kampf, Gewalt und Dummheit bestimmte Welt, was in der Stich-Folge der Caprichos von 1799 konsequent fortgeführt wird. Unter dem Eindruck der Gräuel-Taten der französischen Besetzungsmacht entstehen schließlich reportageartige Gemälde wie auch alptraumhafte Visionen und schließlich die Stich-Serie Los desastres de la guerra (Die Schrecken des Krieges). In den Disparates (Torheiten) und in den pinturas negras den schwarzen Bilden findet diese Entwicklung schließlich in einer düster-alptraumhaften, schwer deutbaren Bildsprache ihren Höhepunkt.
In diesem Seminar soll diese Entwicklung nachvollzogen und der Frage nachgegangen werden, aus welchen Quellen Goya seine Inspirationen zog, welche aufklärerischen Intentionen er dabei verfolgte, inwieweit der Titel Prophet der Moderne gerechtfertigt ist, oder wie stark Goya durchaus auf älteren Traditionen der spanischen Kunst aufbaut und diese weiterentwickelt.
- Empfohlene Literatur
- Baticle, Jeannine: Francisco de Goya Höfling und Rebell, Ravensburg 1992.
Gassier, Pierre u. Wilson, Juliet: Francisco Goya. Leben und Werk, Frankfurt a.M. 1971.
Goya. Prophet der Moderne (Ausst.-Kat. Berlin), hrsg. v. Peter-Klaus Schuster u. Wilfried
Seipel, Köln 2005.
Goya. Das Zeitalter der Revolutionen. Kunst um 1800 (1789 1830), (Ausst.-Kat. Hamburg),
hrsg. v. Werner Hofmann u.a., Hamburg 1980.
Held, Jutta: Goyas Akademiekritik, in: Münchner Jahrbuch der bildenden Kunst, 3. F., Bd. 17,
1966, S. 214 224.
Held, Jutta: Francisco de Goya in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten, Reinbek (8. Aufl.)
2005.
Hofmann, Werner: Goya: Vom Himmel durch die Welt zur Hölle, München 2003.
Hughes, Robert: Goya: Der Künstler und seine Zeit, München 2000.
Jacobs, Helmut: Der Schlaf der Vernunft. Goyas Capricho 43 in Bildkunst, Literatur und
Musik, Basel 2006.
Traeger, Jörg: Goya. Die Kunst der Freiheit, München 2000.
- Englischsprachige Informationen:
- Credits: 8
- Institution: Lehrstuhl für Kunstgeschichte, insbesondere für Neuere und Neueste Kunstgeschichte
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