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  S/PS: Dominik Graf: Grenzgänger im deutschen Fernsehen

Dozent/in
Dr. Felix Lenz

Angaben
Seminar/Proseminar

Zeit und Ort: Di 16:00 - 18:00, U5/01.17
ab 15.4.2014

Voraussetzungen / Organisatorisches
Anmeldung/Abmeldung vom 17. März 2014, 10:00 Uhr bis 25. April 2014, 23:59 Uhr über FlexNow!

Modulzugehörigkeit für Studierende des MA Literatur und Medien:
Film- und Bildwissenschaft
Erweiterung Film- und Bildwissenschaft

Modulzugehörigkeit:
BA Germanistik: Aufbaumodul
LA Deutsch: Aufbaumodul
BA Berufliche Bildung/Fachrichtung Sozialpädagogik mit Unterrichtsfach Deutsch: NDL-Aufbaumodul
WiPäd mit Zweitfach Deutsch: NDL-Aufbaumodul

Inhalt
Dominik Graf (geb.1952) ist einer der bedeutendsten und profiliertesten deutschen Film- und Fernsehregisseure der Gegenwart. Neben vielen anderen Auszeichnungen ist er mit 10 Grimme-Preisen einsamer Rekordhalter. Von zahllosen Kollegen wird er als stilbildender Vorreiter wahrgenommen und nicht selten versuchsweise imitiert. Quer durch sein Werk interessiert sich Graf stets für Fragen der Schuld, für die vielfältigen Härten des Großstadtlebens, für die Verstrickung realistischer Ermittlergestalten mit Mächten des organisierten Verbrechens oder politischen Verwerfungen und schließlich für den persönlichen Unschuldsverlust als einziger Möglichkeit, einen realistischen Weltzugriff zu gewinnen. Seine drei präferierten Genres sind entsprechend der Coming-of-Age-Film, das Melodrama und vor allem der Polizeifilm. In allen drei Dimensionen die sich bisweilen vermischen erweist sich Graf als äußerst kreativer Schauspielführer. Trotz des eingeschränkten Rahmens des Fernsehens sucht er dabei stets auf dem Niveau bedeutender Vorbilder und in Reflex auf internationale filmästhetische Strömungen mit jedem Film den Film neu zu entdecken. Auf diese Weise hat er eines der interessantesten Werke der Gegenwart geschaffen. In der Vielfalt der Möglichkeiten, sich hiermit auseinanderzusetzen setzt dieses Seminar die Genreperspektive ins Zentrum. In der ersten Semesterhälfte wird es um Coming-of-Age-Film und Melodrama gehen und wie Graf in diesen Genres Filmgeschichte (Sirk, Fassbinder, Kieslowski) und die Dogmabewegung der 1990er Jahre auf eigene Art integriert. In der zweite Semesterhälfte wird es ausgehend von Grafs 1980er-Jahre Fernsehserie Der Fahnder sowie internationalen Werken des Polizeifilmes darum gehen, Grafs Beitrag zum Genre des Polizeifilmes zu klären und gleichlaufend hierzu die Bestandteile zusammenzusetzen, aus denen sich Grafs Opus Magnum, die einzigartige Fernsehserie Im Angesicht des Verbrechens (2010) zusammensetzt. Hierdurch soll anhand eines intertextuellen Feldes zum ersten eine genregeschichtliche Genealogie sowie Grafs eigene Werkentwicklung nachgezeichnet werden, zum zweiten soll so der spezielle Stil von Graf erhellt und schließlich ermöglicht werden, sein Hauptwerk Im Angesicht des Verbrechens allseitig zu erschließen. Genreanalyse als Möglichkeit zur Filmgeschichtsschreibung und zur ästhetischen Analyse und die Erschließung eines profilierten Autorenwerkes stecken so den Erkenntnishorizont des Seminars ab.

Literatur:
  • Eisenstein, Sergej:Jenseits der Einstellung, Felix Lenz, Helmut H. Diederichs (Hg.), Suhrkamp, Frankfurt am Main 2005.
  • Graf, Dominik, Peter Körte, Verstörung im Kino. Der Regisseur von Die Sieger im Gespräch mit Stefan Stosch über die Arbeit am Film, Wehrhahn-Verlag 1998.
  • Graf, Dominik,Schläft ein Lied in allen Dingen, Berlin 2009.
  • Graf, Dominik/Sievert, Johannes/Vietinghoff, Julia, Im Angesicht des Verbrechens: Die Entstehung einer deutschen Fernsehserie, Berlin 2010.
  • Hallberg, Jana / Weberka, Alexander: Dogma 95. Zwischen Kontrolle und Chaos. Alexander Verlag, Berlin 2001.
  • Hickethier, Knut, Filmgenres: Der Kriminalfilm, Stuttgart, 2005.
  • Huber, Christoph/Möller, Olaf, Dominik Graf, Wien, 2013.
  • Krützen, Michaela: Dramaturgie des Films : wie Hollywood erzählt, Fischer, Frankfurt 2004.
  • Lenz, Felix, Widerspruch in Bewegung zum Filmwerk von Dominik Graf , in: Augenblick Marburger Hefte zur Medienwissenschaft Nr. 47, Marburg 2010.
  • Lumet, Sidney: Filme machen, Heyne, München 1996.
  • Manche Filme habe ich nur wegen einer einzigen Szene gemacht! Ein langes Gespräch mit dem Regisseur Dominik Graf, Interview von Johanna Adorján, in: ZOO, April 2005, Nr. 6
  • Ritzer, Ivo (Hg.), Polar französischer Kriminalfilm, Mainz, 2012.
  • Sesslen, Georg, Copland, Marburg, 1999.
  • Stehr, Manuela (Hg.): Der Rote Kakadu Das Buch zum Film Drehbuch Michael Klier und Karin Åström in einer Bearbeitung von Günther Schütter, Berlin 2006.
  • Wahl, Chris/Abel, Marco ua. (Hg.): Im Angesicht des Fernsehens Der Filmemacher Dominik Graf, München, 2012
  • Weston, Judith: Directing Actors, Michael Wiese Productions, Studio City, CA 1996.

Institution: Lehrstuhl für Literatur und Medien

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