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  Körper- und Gesundheitskonzepte - Kulturwissenschaftliche Perspektiven (Exkursion nach Nürnberg)

Dozent/in
Prof. Dr. Heidrun Alzheimer

Angaben
Seminar
2 SWS
Erweiterungsbereich, Anmeldung zur Lehrveranstaltung über den zugehörigen VC-Kurs im Zeitraum 16.03.-20.04.2015; Modulzuordnungen: Bachelor ab WS 14/15: BM III, BM IV, AM II; Bachelor bis SS 14: BM III, AM I, AM II; Master: VM I, VM III, VM V; EM I, EM II. Die Teilnehmerzahl ist auf 30 begrenzt
Zeit und Ort: Do 10:15 - 11:45, KR12/02.05; Bemerkung zu Zeit und Ort: Exkursion nach Nürnberg zur Ausstellung "'Body Talks' - 100 Jahre BH" (Museum für Kommunikation). Genauer Termin wird noch bekannt gegeben.

Voraussetzungen / Organisatorisches
Die Anmeldung zur Prüfung erfolgt über FlexNow im Laufe des Semesters (Zeitraum wird rechtzeitig bekannt gegeben).

Inhalt
Die derzeit zu beobachtende Rückbesinnung auf den Körper als Bezugspunkt von Identität und physischem Wohlbefinden fällt zeitlich mit dem Zwang zu immer größeren Einsparungen im Gesundheitswesen zusammen. Der Anteil derjenigen, die sich in Fragen von Gesundheit und Krankheit vermehrt auf traditionelles Wissen, eigene Gefühle und alternative Methoden jenseits der Schulmedizin verlassen, und in präventive Gesundheitsmaßnahmen investieren, ist seit den 1990er Jahren steigend. Ein weiteres Zeichen für das wachsende bzw. wiedererwachte Interesse am Körper ist der ungeheure Erfolg der „Körperwelten“-Ausstellung (bis 27.5.2015 in Linz; 2.7.-13.9.2015 in Saarbrücken). Fast die Hälfte aller befragten Besucher betont den pädagogischen Aspekt der Ausstellung. Insbesondere die ausgestellte Raucherlunge bringt viele zum Nachdenken über ihr eigenes Gesundheitsverhalten. Zur Identitätsgestaltung durch autonomes Gesundheitshandeln und bewusstes Körpererleben gehört auch die Wellness-Bewegung. Die Werbung empfiehlt uns Medical Wellness, Baby-Wellness, Wellness-Getränke und Wellness-Socken. Je nachhaltiger die Krankenkassen sich aus der Prävention zurückziehen, umso mehr gewinnt „Wellness“ als verantwortungsbewusster Lebensstil auch volkswirtschaftlich an Bedeutung. Die Nachfrage nach kosmetischen Operationen steigt; an erster Stelle stehen Brustvergrößerungen und Fettabsaugungen. Die Klientel der Schönheitschirurgen wird immer jünger – unter den „Patienten“ sind Teenager beiderlei Geschlechts keine Seltenheit mehr. Wir haben Schönheit von Männern und Frauen als etwas kulturell Unterschiedliches zu sehen gelernt. Welche Konstruktionen von Männlichkeit und Weiblichkeit liegen vor? Wie gehen Männer und Frauen mit ihrem Körper um? Wie weit bestimmen Körperkult und Schönheitswahn, das Streben nach und das Arbeiten an einem perfekten Körper unseren Alltag? Das Seminar setzt sich mit dem Verhältnis zu und dem Umgang mit Krankheit und Gesundheit sowie männlichen und weiblichen Körperkonstruktionen in Vergangenheit und Gegenwart auseinander.

Empfohlene Literatur
• Jeggle, Utz: Im Schatten des Körpers. Vorüberlegungen zu einer Volkskunde der Körperlichkeit. In: ZVK 76 (1980), S. 169-188.
• Gebauer, Gunter u.a.: Treue zum Stil. Die aufgeführte Gesellschaft. Bielefeld 2004.
• Geiger Annette (Hg.): Der schöne Körper. Mode und Kosmetik in Kunst und Gesellschaft. Köln/Weimar/Wien 2008.
• Posch, Waltraud: Projekt Körper. Wie der Kult um die Schönheit unser Leben prägt. Frankfurt/Main 2009.
• Posch, Waltraud: Körper machen Leute. Der Kult um die Schönheit. Frankfurt/Main 1999.
• Eco, Umberto: Die Geschichte der Schönheit. München 2004.
• Kramer, Dietmar/Wulf, Christian (Hgg.): Die Wiederkehr des Körpers. Frankfurt/Main 1982.
• Lütz, Manfred: Gesundheit - das höchste Gut? Die religiöse Überforderung des Gesundheitsbegriffs. Köln 2006.
• Hoefert, Hans-Wolfgang/Klotter, Christoph (Hgg.): Gesundheitszwänge. Lengerich 2013.
• „Die Lebensreform. Entwürfe zur Neugestaltung von Leben und Kunst um 1900. Darmstadt 2001.
• Fritzen, Florentine: Gesünder leben. Die Lebensreformbewegung im 20. Jahrhundert (= Frankfurter Historische Abhandlungen 45). Stuttgart 2006.
• Orland, Barbara (Hg.): Artifizielle Körper – lebendige Technik. Technische Modellierungen des Körpers in historischer Perspektive (= Interferenzen. Studien zur Kulturgeschichte der Technik, 8). Zürich 2005.

Englischsprachige Informationen:
Credits: 7

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 30

Institution: Lehrstuhl für Europäische Ethnologie

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