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  Sinneserfahrungen. Ethnologische Zugänge zur Welt der Sinne

Dozent/in
Birgit Berger, M.A.

Angaben
Seminar
2 SWS
Erweiterungsbereich, Anmeldung: VC, 8.9. - 15.10.2014 / BM III, AM I, AM II, VM I, VM III, VM V, EM I, EM II
Zeit und Ort: Fr 12:15 - 13:45, KR12/00.05

Inhalt
Obwohl der sensual turn von vielen Seiten postuliert wird, stellen in der ethnologischen Forschung die Sinneswahrnehmungen noch weithin blinde Flecken dar. Düfte, visuelle Reize, haptische Eindrücke und Geräusche werden aufgrund kultureller Muster verarbeitet und können nur anhand von Sprache und Bildern beschrieben werden. Transdisziplinäre Forschungsansätze haben die Vorstellungen der Gegensätzlichkeit von Körper und Geist, Natur und Kultur bereits lange aufgelöst und fordern neue Perspektiven auf diese Thematik.
Auch innerhalb der Europäischen Ethnologie gilt es die sinnlich wahrnehmbaren Aspekte von Emotionen, Räumen, Dingen und Artefakten, (Kultur-)Techniken und Praktiken zu entdecken und zu analysieren. Der Begriff der Ästhetik kann sich somit nicht mehr nur allein auf eine Ästhetik im Sinne der schönen Künste beziehen, sondern muss um individuelle sowie kollektive Wahrnehmungen und Sinneseindrücke erweitert werden. Reize aus der Umwelt werden nach erlernten Schemata strukturiert und interpretiert, sie treffen im individuellen Bewusstsein auf kulturell vermittelte Erwartungsschablonen und tradierte Denkmuster. Diese kulturell geformten Sinn-Bilder begleiten das ganze Leben, sie sind stereotypenhaft, verschaffen Orientierung und manifestieren sich im Gedächtnis. Sinneseindrücke steuern das Wohlbefinden und entscheiden über Sympathie oder Abneigung, über Schönheit oder Hässlichkeit. Auch wird das innere Empfinden durch den eigenen Geschmacks bzw. Lebensstils zum Ausdruck gebracht. Sinneseindrücke stehen somit mit diversen kulturellen Phänomenen in Verbindung.
Das Seminar beleuchtet die verschiedenen Formen der Sinneswahrnehmung aus kulturwissenschaftlicher Perspektive; es fragt sowohl nach Definitionen und methodischen Zugängen einer Kulturwissenschaft zur Welt der Sinne, als auch nach deren kulturhistorischen Dimensionen. Der Blick soll auf die Verbindungen zwischen Wahrnehmung, Sinngebung, Sinnlichkeit und Emotionen gelenkt und auch der (Sinn-)Alltag in einer erlebnisorientierten Gesellschaft bzw. Konsumgesellschaft hinterfragt werden.

Prüfungsform: Schriftliche Hausarbeit

Empfohlene Literatur
Aichinger, Wolfram: Sinne und Sinneserfahrung in der Geschichte. Forschungsfragen und Forschungsansätze. In: Ders./ Eder, Franz Xaver/ Leitner, Claudia (Hgg.): Sinne und Erfahrung in der Geschichte. Innsbruck 2003, S. 9-28.
Jütte, Robert: Geschichte der Sinne. Von der Antike bis zum Cyberspace. München 2000.
Bergermann, Ulrike/ Stauff, Markus: Kulturwissenschaft und Medienwissenschaft. In: Stierstorfer, Klaus/ Volkmann, Laurenz (Hgg.): Kulturwissenschaft interdisziplinär. Tübingen 2005, S. 81-108.
Gerndt, Helge: Kulturwissenschaft im Zeitalter der Globalisierung. Volkskundliche Markierungen (= Münchner Beiträge zur Volkskunde, 31). Münster u.a. 2002.
Howes, David: Introduction. To Summon all the Senses. In: Ders. (Hg): The Varieties of Sensory Experience. A Sourcebook in the Anthropology of the Senses. Toronto, Buffalo, London 1991, S. 3-21.
Ders.: Sensual Relations. Engaging the Senses in Culture and Social Theory. Ann Abor 2003.

Englischsprachige Informationen:
Credits: 7

Institution: Lehrstuhl für Europäische Ethnologie

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