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  Die Contergan-Katastrophe als globales Phänomen

Dozent/in
Steffen Dörre

Angaben
Proseminar
2 SWS, benoteter Schein, Basismodul Neueste Geschichte, Lehramtsmodul Grund-, Haupt- und Realschule
Zeit und Ort: Di 10:15 - 11:45, Schi16

Voraussetzungen / Organisatorisches
Da das Seminar auf eingehender Quellenarbeit beruht, wird es nicht referatsbasiert ablaufen. Neben der Hausarbeit soll 1 Essay geschrieben und die Bereitschaft vorhanden sein, sich intensiv mit Quellenmaterial auseinanderzusetzen. Der Besuch eines Tutoriums wird empfohlen.
Anmeldung erfolgt über FlexNow vom 15. März bis 7. Mai 2010

Inhalt
Die „Contergan-Katastrophe” war einer der weltweit größten Arzneimittelskandale. Anfang der 1960er Jahre erschütterte er nicht nur die Bundesrepublik, sondern alle industrialisierten Gesellschaften und prägte dabei den Umgang mit Medikamenten sowie das Verständnis staatlicher Regulierungsbemühungen in erheblichem Maße. Auch wenn das Thema Contergan in den großen Gesamtdarstellungen keine Rolle spielt, wird doch immer wieder betont, diese „folgenschwerste Arzneimittelkatastrophe des 20. Jahrhunderts” sei ein Wendepunkt im Medizinverständnis der westlichen Gesellschaften gewesen und habe umfassenden und nachhaltigen Einfluss auf Wertewandel, Gefahrenwahrnehmung, Sicherheitsbedürfnis und den Hoffnungshorizont der Gesellschaften zur Folge gehabt. Nicht wenigen Zeitgenossen galt sie als geradezu zwangsläufige Konsequenz der modernen Lebensverhältnisse. Bislang wurden – vorwiegend aus medizinhistorischer Perspektive – ihre Auswirkungen fast ausschließlich für die Bundesrepublik untersucht. Von diesen Forschungsergebnissen ausgehend wird das Seminar die Frage verfolgen, inwieweit es sich bei der Contergan-Katastrophe um ein globales Phänomen handelte oder ob sie nicht doch vorwiegend in nationalen Kategorien wahrgenommen und bearbeitet wurde. Ziel des Seminars ist es, sich ausgehend von einem speziellen Fall die Kultur der 1950er und 1960er Jahre zu erschließen. Wenn dabei auch die Bundesrepublik im Vordergrund stehen wird, so gilt es nach länderübergreifenden gesellschaftlichen, wissenschaftlichen und politischen Verflechtungen zu suchen. Da der Wirkstoff in 48 Ländern vertrieben wurde, wird anhand eines begrenzten Phänomens nach weltweiten Zusammenhängen und Transfers gefragt.

Empfohlene Literatur
Kirk, Beate: Der Contergan-Fall: eine unvermeidbare Arzneimittelkatastrophe? Zur Geschichte des Arzneistoffs Thalidomid, Stuttgart 1999; Eschenbruch, Nicholas u.a. (Hg.): Arzneimittel des 20. Jahrhunderts. Historische Skizzen von Lebertran bis Contergan, Bielefeld 2009; Steinmetz, Willibald: Ungewollte Politisierung durch die Medien? Die Contergan-Affäre, in: Weisbrod, Bernd (Hg.): Die Politik der Öffentlichkeit - Die Öffentlichkeit der Politik, Göttingen 2003, S. 195-228.

Englischsprachige Informationen:
Credits: 7

Institution: Professur für Globalgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts

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