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  Von der Pest bis Ebola – Seuchen in der Geschichte (From the Plague to Ebola – Epidemics in History)

Dozent/in
Prof. Dr. Klaus van Eickels

Angaben
Vorlesung
2 SWS, benoteter Schein
Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Zentrum für Mittelalterstudien, Erweiterungsbereich, Modulstudium, Frühstudium, Basismodul Mittelalterliche Geschichte(Typ II/III) und Aufbaumodul Mittelalterliche Geschichte (Typ II/III), Exportmodul, Vertiefungsmodul Mittelalterliche Geschichte (Typ II/III), epochenübergreifende Anrechnung: siehe Voraussetzungen Organisatorisches, gültig im Rahmen der Pflichtbelegung Bayerische Landesgeschichte
Zeit und Ort: Mo 12:15 - 13:45, U7/01.05

Voraussetzungen / Organisatorisches
Vorlesung, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS-Studium, ECTS-Credits max.: 3 obligatorische Lehrveranstaltung, Gasthörerverzeichnis, Studium Generale, Zentrum für Mittelalterstudien, Erweiterungsbereich, Basis- und Aufbaumodul Mittelalterliche Geschichte, epochenübergreifend (anrechenbar in: Mittelalter, Neuere Geschichte, Neueste Geschichte). Zusätzlich zur Anmeldung in FlexNow ist die Anmeldung im VC-Kurs (ohne Passwort) erforderlich.

Inhalt
Die Bedrohung durch Seuchen ist eine der Konstanten menschlicher Erfahrung seit den Anfängen der Geschichte. Die Vorstellungen davon, wie Krankheiten entstehen, und die sich daraus ergebenden Maßnahmen der Vorbeugung und Behandlung sind jedoch dem historischen und kulturellen Wandel unterworfen und unterschieden sich in früheren Zeiten erheblich von den Erklärungsmodellen, die uns heute selbstverständlich erscheinen. Bis zum 19. Jahrhundert erklärte die herrschende medizinische Lehre die Entstehung von Krankheiten aus einem Ungleichgewicht der Körpersäfte, das sich entweder aus einer für die Konstitution des betreffenden Menschen ungeeigneten Ernährung oder aber durch giftige Dünste in der Luft („Miasmen“) ergab. Nach kirchlicher Lehre war Krankheit in vielen Fällen als eine Strafe Gottes zu verstehen, auf die der Kranke mit Umkehr und Buße reagieren sollte. Daneben glaubten Kleriker wie Laien vielfach auch daran, dass Krankheiten durch Magie bewirkt werden könnten. Erst im späten 19. Jahrhundert setzte sich die heutige Auffassung durch, dass Infektionskrankheiten durch Krankheitskeime übertragen werden. Diese neue Erkenntnis ermöglichte die zielgerichtete Entwicklung effektiver Verfahren der Behandlung und Eindämmung übertragbarer Krankheiten (Impfungen, Quarantäne). Sie führte aber auch zur sozialen Ausgrenzung ganzer Gruppen, die Träger der Krankheitskeime betrachtet wurden. Im kolonialen Diskurs wandelte sich das Bild des „schmutzigen Wilden“ (der aber gewaschen und zvilisiert werden konnte) zum Stereotyp des „verseuchten Eingeborenen“ (der unabhängig von Bildung und Lebensweise als Träger gefährlicher Krankheitserreger betrachtet wird). Dies hatte massive Auswirkungen auf den Städtebau, insbesondere die strikte räumliche Trennung von weißen und schwarzen Wohnvierteln. Die neuen Seuchen HIV und Ebola zeigen zudem, dass ältere, irrationale Formen des Umgangs mit ansteckenden Krankheiten durch den medizinischen Fortschritt des 20. Jahrhunderts lediglich überlagert wurden und jederzeit wieder in den Erscheinung treten können. Die Vorlesung ist epochenübergreifend angelegt.

Empfohlene Literatur
Kay-Peter Jankrift, Krankheit und Heilkunde im Mittelalter, 2. Aufl., Darmstadt 2012; Bergdolt, Klaus, Die Pest. Geschichte des schwarzen Todes (Beck'sche Reihe 2411 C. H. Beck Wissen), 2. Aufl., München 2011; Richard J. Evans, Death in Hamburg. Society and politics in the cholera years, New York 2005; Richard J. Evans, Epidemics and revolutions. Cholera in ninetheenth-century europe, in: Past & Present 120 (1988), S. 123-146; Randall M. Packard, White plague, black labor. Tuberculosis and the political economy of health and disease in South Africa (Comparative studies of health systems and medical care 23), Berkeley 1989

Englischsprachige Informationen:
Credits: 3

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 100

Institution: Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte unter Einbeziehung der Landesgeschichte

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