UnivIS
Informationssystem der Otto-Friedrich-Universität Bamberg © Config eG 
Zur Titelseite der Universität Bamberg
  Sammlung/Stundenplan Home  |  Anmelden  |  Kontakt  |  Hilfe 
Suche:      Semester:   
 
 Darstellung
 
Druckansicht

 
 
 Außerdem im UnivIS
 
Vorlesungsverzeichnis

 
 
Veranstaltungskalender

 
 

  Blockseminar Trampota: Onora O'Neills Kantischer Konstruktivismus

Dozent/in
Dr. Andreas Trampota

Angaben
Seminar
Das Seminar findet als Blockseminar statt.
Zeit und Ort: Blockveranstaltung 22.9.2014 9:00 - 24.9.2014 18:00, U2/01.30

Voraussetzungen / Organisatorisches
BA-Philosophie. Basismodul 2-4, Aufbaumodul 1+2, Vertiefungsmodul 1-3 LA-Philosophie Gym: Basismodul 2-4, Vertiefungsmodul LA 4 LA Philosophie GS/HS/RS: Basismodul 2-4 EWS-Module 1+2 MA-Philosophie : Kernmodule 1+2 ; Schwerpunktmodule Praktische Philosophie + Phil. Anthropologie + Freie Spezialisierung MA Ethik im öffentlichen Raum : Vertiefungsmodul 1+2+3

Inhalt
In dem Blockseminar werden wir uns mit dem Thema ‚Konstruktivismus in der Ethik’ und insbesondere mit dem Konstruktivismus von Onora O’Neill auseinandersetzen. Zur Vorbereitung sind ein paar Aufsätze zu lesen. Einen benoteten Schein erhält, wer im Anschluss an das Seminar eine schriftliche Arbeit verfasst, die sich mit irgendeinem Aspekt dieses Themas auseinandersetzt. Es wäre schön, wenn jeder Teilnehmer am Seminar nach Rücksprache mit dem Seminarleiter einen Aufsatz in Form eines Kurzreferats referiert.

Den Begriff ‚Konstruktivismus’ hat John Rawls in die Moralphilosophie und die normative politische Philosophie eingeführt. In einem 1980 publizierten Aufsatz nennt er seine Interpretation der Moralkonzeption Immanuel Kants ‚Kantischen Konstruktivismus’. Sie ist von dem Interesse geleitet, eine Theorie der moralischen Objektivität zu entwickeln, die nicht von metaphysischen Annahmen ausgeht, weil auf ihnen viele der uns geläufigen ethischen Meinungsverschiedenheiten beruhen. Mit seinem kantischen Konstruktivismus will Rawls zeigen, wie man sich in pluralistischen Gesellschaften mit den für sie charakteristischen vielfältigen und teilweise inkompatiblen moralischen Überzeugungen auf (ein paar) objektiv gültige Handlungsnormen verständigen kann.

Inzwischen ist aus dem Konstruktivismus von Rawls eine Strömung in der zeitgenössischen Moralphilosophie geworden und es gibt eine ganze Reihe von wichtigen Moralphilosophen, die man ihr zuordnen kann (Thomas M. Scanlon, Thomas E. Hill, Christine Korsgaard, Rainer Forst …). Eine der bedeutendsten Vertreterinnen des kantischen Konstruktivismus ist Onora O’Neill. Wie Rawls interpretiert auch sie Kant konstruktivistisch, aber sie lehnt die instrumentelle Rationalitätskonzeption und die kohärentistische Rechtfertigungsstrategie ihres Lehrers ab. Den faszinierenden Neuansatz von Kant sieht sie darin, dass er die Autorität der praktischen (und auch der theoretischen) Vernunft nicht aus Fakten ableitet, die entdeckt werden – weder aus kontingenten empirischen Fakten noch aus selbstevidenten moralischen Tatsachen metaphysischer Art, die sich uns durch Intuitionen erschließen –, sondern aus der Vernunft selbst, aus ihren kritischen Reflexionsprozessen. Die Norm, welche die Tätigkeit der Vernunft bestimmt, kann nur eine der Vernunft inhärente und für sie konstitutive Norm sein. Mit anderen Worten: Die Autorität der Vernunft kann nicht von irgendwelchen ihr ‚von außen’ vorgegebenen subjektiven Wünschen, Interessen und Werten abhängen, noch von vermeintlich selbstevidenten Fakten. Die Leitfrage von O’Neills kantischen Konstruktivismus lautet: Welche Prinzipien kann eine Gemeinschaft von Akteuren als Grundlage ihres Zusammenlebens wählen, wenn sie – was die menschlichen Akteure charakterisiert – wenigstens über ein Minimum an Rationalität verfügen, aber auch in vielerlei Weise voneinander abhängig sind (auf gegenseitige Hilfe angewiesen sind etc.)

Institution: Lehrstuhl für Philosophie II

Hinweis für Web-Redakteure:
Wenn Sie auf Ihren Webseiten einen Link zu dieser Lehrveranstaltung setzen möchten, verwenden Sie bitte einen der folgenden Links:

Link zur eigenständigen Verwendung

Link zur Verwendung in Typo3

UnivIS ist ein Produkt der Config eG, Buckenhof