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Einrichtungen >> Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften >> Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie >>

Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte unter Einbeziehung der Landesgeschichte

 

Blockseminar: Ungarnbilder (Perceptions of Hungary)

Dozentinnen/Dozenten:
Daniel Manthey geb. Dorsch, Gábor Bradács, Heléna Tóth
Angaben:
Übung, benoteter Schein, ECTS: 4, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Zentrum für Mittelalterstudien, Modulstudium, Modul: Basismodul Typ II/III, Aufbaumodul Typ II/III, Vertiefungsmodul Typ II/III, Aufbaumodul Typ II/III, Studium Generale, Bayerische Landesgeschichte, Ergänzungsmodul, epochenübergreifend
Termine:
Einzeltermin am 25.4.2016, 18:00 - 19:00, KR12/00.16
Einzeltermin am 6.5.2016, 14:00 - 17:00, KR12/00.05
Einzeltermin am 7.5.2016, 10:00 - 13:00, KR12/00.05
Einzeltermin am 20.5.2016, 14:00 - 18:00, KR12/00.16
Einzeltermin am 21.5.2016, 10:00 - 14:00, KR12/00.16
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Die Übung wird in Kooperation der Lehrstühle für Mittelalterliche sowie Neuere und Neueste Geschichte durchgeführt sowie vom Erasmusdozenten Gábor Bradács von unserer Partneruniversität Debrecen durchgeführt. Die Quellenkundliche Übung / Blockseminar Ungarnbilder gilt auch als Vorbereitung der Exkursion, deren Besuch wird allen Teilnehmenden empfohlen. Bitte melden Sie sich im VC-Kurs zu dieser Lehrveranstaltung an, um Materialien im Vorfeld herunterladen zu können. Vorbereitungstreffen: 25.04.2016, 18:00-19:00, Raum KR12/00.16 Einzeltermine am: 06.05.2016, 14:00-17:00 Uhr, Raum KR12/00.05 07.05.2016, 10:00-13:00 Uhr, Raum KR12/00.05 20.05.2016, 14:00-18:00 Uhr, Raum KR12/00.16 21.05.2016, 10:00-14:00 Uhr, Raum KR12/00.16
Inhalt:
Das mittelalterliche Königreich Ungarn wird in der westeuropäischen Historiographie weitgehend ausgeblendet. Aber auch im 12. Jahrhundert war wenig über Ungarn bekannt. Dennoch sahen sich die Ungarn im Mittelalter den westeuropäischen Königreichen durchaus ebenbürtig und spielten darüber hinaus eine wichtige Vermittlerrolle zwischen Byzanz bzw. dem mittleren Asien und dem lateinischen Abendland. Die Fremdheit der Ungarn in Europa, ihr Heidentum und die militärische Bedrohung veranlasste um das Jahr 1000 viele westeuropäische Autoren zu einer relativ negativen Darstellung, die sich auch in späteren literarischen Werken hielt. Ungarische Autoren hatten dabei das Problem, diese negativen Darstellungen des eigenen Volks verarbeiten zu müssen. Dieser Prozess der Identitätsstiftung von außen und innen lässt sich anhand verschiedener mittelalterlicher Quellen gut nachvollziehen. Im 19. Jahrhundert griffen Vertreter des ungarischen Nationalismus diese teilweise sehr polemischen Quellen des Mittelalters auf und verwendeten sei als Argument in politischen Auseinandersetzungen.

 

Exkursion: Staat - Nation - Religion: Ungarn im Mittelalter und in der Moderne. Vom 24.07.-31.07.2016

Dozentinnen/Dozenten:
Daniel Manthey geb. Dorsch, Heléna Tóth
Angaben:
Exkursion, benoteter Schein, ECTS: 4, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Zentrum für Mittelalterstudien, Modulstudium
Termine:
Die Vorbesprechung zur Exkursion findet voraussichtlich Mitte Mai 2016 statt.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Die Vorbersprechung zur Exkursion findet im Rahmen des Blockseminars "Ungarnbilder" am 20./21.05.2016, Raum KR12/00.16, statt. Die Exkursion wird von den Lehrstühlen für Mittelalterliche sowie Neuere und Neueste Geschichte durchgeführt. Die Quellenkundliche Übung / Blockseminar „Ungarnbilder“ gilt als Vorbereitung der Exkursion, deren Besuch wird allen Teilnehmenden empfohlen. Die Anreise nach/ab Budapest erfolgt in Eigenregie, bitte sichern Sie sich rechtzeitig die Spartickets der Deutschen Bahn (Normalerweise sind die Spartickets 2-3 Monate vor der Reise verfügbar; alternativ können Sie auch über die Österreichische Bundesbahn buchen). Von den Studierenden erbeten wir einen Eigenbeitrag von 120 €. Der Beitrag wird auf ein Konto der Uni Bamberg eingezahlt, die Bankdaten werden rechtzeitig über den VC-Kurs der Exkursion bekannt gegeben. Bitte melden Sie sich im VC-Kurs zur Exkursion an.
Inhalt:
Ungarn bzw. die politische Führung Ungarns vermag es seit einigen Jahren, die Aufmerksamkeit oder gar Besorgnis demokratisch denkender europäischer Bürger auf sich zu ziehen. Der amtierende Ministerpräsident Viktor Orbán hatte in seiner ersten Amtszeit von 1998 bis 2002 den Plan, die mittelalterliche Krone des Königreichs Ungarn zur Quelle der Souveränität des Ungarischen Staates zu erheben. Hierbei stellt sich die Frage, wie ein moderner Staat dazu kommt, Elemente seiner Legitimation in längst vergangenen Epochen zu suchen, um Antworten auf tatsächliche oder vorgeblich drängende Fragen der aktuellen Politik zu geben. Im Verlauf der Exkursion werden Sie Einblick erhalten in die mittelalterliche Geschichte Ungarns. Dazu versuchen wir zu vermitteln, welche Diversität hinsichtlich Religion und Nation im Laufe des Bestehens Ungarns herrschte und welche Auswirkungen dies für die Menschen hatte. Zudem besuchen wir Museen und Orte, die sehr deutlich zeigen, wie Geschichte und dabei vor allem die mittelalterliche Geschichte im spezifisch ungarischen Nationalismus als Legitimationsquelle benutzt wurde. Eng daran anschließend ist die Beschäftigung mit der ungarischen Geschichte des 20. und 21. Jahrhunderts. Hierbei werden uns die Fragen begleiten, wie konträr in Ungarn der Erste und Zweite Weltkrieg sowie die Zeit des Kommunismus’ heute bewertet und bewältigt werden.

 

Französisch für Historiker (French for Historians)

Dozent/in:
Konan Kouassi Parfait Boris
Angaben:
Quellenkundliche Übung, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 4, Studium Generale, Zentrum für Mittelalterstudien, Erweiterungsbereich, Modulstudium, Frühstudium, Modul: Basismodul Typ II/III, Aufbaumodul Typ II/III, Vertiefungsmodul Typ II/III, Wahlpflichtmodul Quellensprachen, Studium Generale, epochenübergreifend
Termine:
Di, 12:15 - 13:45, U2/01.30
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Der Kurs setzt Kenntnisse der französichen Sprache voraus. Neben Studierenden des Faches Geschichte sind auch Studierende anderer Studiengänge zur Teilnahme eingeladen. Für HISTRABA-Studierende, die ihr Studium in Bamberg beginnen, ist die Teilnahme obligatorisch. Ein Leistungsnachweis quellenkundliche Übung (Basis- bzw. Aufbaumodul, Mittelalterliche oder Neueste Geschichte) kann erworben werden.
Inhalt:
Im Rahmen des Kurses werden Quellentexte aus unterschiedlichen Jahrhunderten gelesen, auf Französisch besprochen und interpretiert. Außerdem üben die Teilnehmer die spezifisch französische Form des Aufsatzes (dissertation) und des Quellenkommentars (commentaire de texte). Der Kurs richtet sich an Studierende, die ihre Französischkenntnisse verbessern wollen, insbesondere zur Vorbereitung auf ein Auslandsstudium.

 

Freizeit und Freizeitgestaltung in der mittelalterlichen Stadt (Leisure and recreational activities in medieval towns)

Dozent/in:
Christian Chandon
Angaben:
Quellenkundliche Übung, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 4, Zentrum für Mittelalterstudien, Modulstudium, Modul: Basismodul Mittelalterliche Geschichte Typ II/III, Aufbaumodul Mittelalterliche Geschichte Typ II/III, Vertiefungsmodul Mittelalterliche Geschichte Typ II/III, Ergänzungsmodul, Erweiterungsmodul Typ I, gültig im Rahmen der Pflichtbelegung Bayerische Landesgeschichte
Termine:
Mi, 12:15 - 13:45, KR12/00.05
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Die Anmeldung zur Übung erfolgt vorab über FlexNow und ist ab Beginn der vorlesungsfreien Zeit möglich. Zeitgleich melden Sie sich bitte im entsprechenden Kurs im Virtuellen Campus an, damit Sie alle Informationen zum Seminar erhalten. Der Erwerb des Leistungsnachweises erfolgt über die Anfertigung einer schriftlichen Arbeit (4 ECTS-Punkte). Um die angemessene Betreuung und die Erfüllung der Qualifikationsvorgaben des Modulhandbuchs zu gewährleisten, wird eine eingehende Vorbesprechung in der Sprechstunde sowie die Vorstellung der Hausarbeit als work in progress zu einem festgesetzten Termin im Rahmen des Seminars erwartet. Dazu ist ein Exposé (inklusive Quellen) vorab an alle Teilnehmer des Kurses zu verschicken. Neben regelmäßiger Teilnahme wird eine aktive Beteiligung an der gemeinsamen Arbeit im Seminar erwartet.
Inhalt:
Welchen Begriff hatten die Menschen des Spätmittelalters von „Arbeit“ und „Freizeit“, von „Spiel“ und „Sport“? Welche Möglichkeiten standen den Menschen zur Gestaltung ihrer arbeitsfreien Zeit zur Verfügung? Wo und warum sahen Obrigkeit und Kirche die Notwendigkeit zur Reglementierung oder Kriminalisierung bestimmter Formen der Freizeitgestaltung? Die Übung bietet einen Einblick in ein kulturgeschichtlich zentrales Thema, über das Mechanismen der spätmittelalterlichen Gesellschaft(en) erfasst werden können. Ausgangspunkt für die Arbeit im Seminar ist die Kategorisierung der Freizeit nach Wolfang Schmid in politische, religiöse und familiäre Freizeit. Auf der Basis ausgewählter Quellen soll weiterhin gefragt werden, welche Formen der Freizeitgestaltung wann von wem und zu welchem Zweck wahrgenommen wurden. Damit verbunden ist die Frage, welche sozialen, wirtschaftlichen und intellektuellen Faktoren die Freizeitgestaltung beeinflussen konnten.
Empfohlene Literatur:
SCHMID, Wolfgang: „Am Brunnen vor dem Tore…“. Zur Freizeitgestaltung der Stadtbevölkerung im 15./16. Jahrhundert. In: Die Stadt und ihr Rand, hg. v. Peter JOHANEK (Städteforschung: Reihe A, Darstellungen 70). Köln 2008, S. 19-146. – HOLBACH, Rudolf: Feste in spätmittelalterlichen Städten des Hanseraums. In: Il tempo libero. Economia e società (loisirs, leisure, tiempo libre, Freizeit) secc. XIII – XVIII, hg. v. Simonetta CAVACIOCCHI (= Istituto Internazionale di Storia Economica "F. Datini", Prato Serie 2, Atti delle "settimane di studi" e altri convegni 26). Firenze 1995, S. 213-232. – MORAW, Peter: Von Turnieren und anderen Lustbarkeiten. Sport im Mittelalter. In: Schneller, höher, weiter. Eine Geschichte des Sports, hg. v. Hans SARKOWICZ. Frankfurt am Main u.a. 1996, S. 68-81. – MEHL, Jean-Michel: Les jeux au royaume de France du XIIIe au début du XVIe siècle (Univ. Diss. Paris 1988). Paris 1990.

 

Grundkurs im Einführungsmodul Theorien und Methoden (Basic Course History)

Dozent/in:
Christian Chandon
Angaben:
Grundkurs, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 5, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Zentrum für Mittelalterstudien, Erweiterungsbereich, Modulstudium, Frühstudium, Einführungsmodul "Theorien und Methoden", Grundlagenmodul Geschichte
Termine:
Mi, 16:15 - 17:45, KR12/02.18
Einzeltermin am 27.4.2016, Einzeltermin am 25.5.2016, 16:00 - 18:00, U5/02.23
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Bei dem Grundkurs handelt es sich um die Einführung in das Studium des Faches Geschichte, die im Rahmen des Einführungsmoduls Theorien und Methoden zu belegen ist. Der Kurs ist für Studierende des Bachelorstudiengangs Geschichte/History, die nach der seit dem WS 2012/2013 geltenden Studienordnung studieren, verpflichtend und sollte dringend im 1. Fachsemester belegt werden; für Studierende der neuen Lehramtsordnung ist die Veranstaltung ebenfalls verpflichtend; der Besuch wir hier in den ersten beiden Fachsemestern empfohlen. Studierende der älteren Lehramtsordnungen können den Kurs als Einführung in die Theorie und Methodik der Geschichte besuchen. Der Besuch eines der beiden Proseminare (Basismodul I) parallel zum Grundkurs ist nicht zwingend, wird aber empfohlen. Der erfolgreiche Abschluss des Grundkurses setzt die Erstellung von mehreren kleineren schriftlichen Arbeiten voraus. Die Anmeldung zur Lehrveranstaltung erfolgt vorab über FlexNow und ist ab Beginn der vorlesungsfreien Zeit möglich. Die Teilnehmerzahl am Grundkurs ist aus organisatorischen und didaktischen Gründen auf max. 20 Studierende begrenzt; sollte Ihnen bei der FlexNow Anmeldung also nur ein Platz auf der Warteliste zugewiesen werden, melden Sie sich bitte in einem anderen Kurs an. Sollten Sie keinen Platz mehr erhalten, wenden Sie sich bitte an die Studiengangskoordinatoren Prof. Dr. Freyberger (Lehramt) oder Prof. Dr. Malte Rolf (Bachelor/Master). Studierende, die einen Leistungsnachweis erwerben wollen, müssen sich außerdem in FlexNow zur Prüfung anmelden. Da diese Anmeldung erst während des Semesters erfolgen kann, werden die Anmeldefristen hierfür gesondert bekannt gegeben.
Inhalt:
Der Grundkurs führt systematisch in das Studium des Faches Geschichte ein. Er beinhaltet die Vorstellung der wichtigsten allgemeinen Hilfsmittel, Fragestellungen und Methoden des Fachs, Einübung des Umgangs mit Bibliographien, Quellen, Internetressourcen und Fachliteratur. Geboten wird auch ein Überblick über die aktuelle Forschungslandschaft.

 

Herrschaft und Interregnum (Royal Power and Interregnum)

Dozent/in:
Alexandru Anca
Angaben:
Proseminar, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 7, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Zentrum für Mittelalterstudien, Erweiterungsbereich, Modulstudium, Frühstudium, Basismodul Typ I, Grundlagenmodul Geschichte
Termine:
Di, 10:15 - 11:45, U5/00.24
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Wie alle Proseminare des Lehrstuhls führt auch dieses Seminar systematisch in das Studium der mittelalterlichen Geschichte ein. Die wichtigsten Hilfsmittel, Fragestellungen und Methoden des Faches werden vorgestellt. Der Umgang mit Quellen und Literatur wird geübt. Die im propädeutischen Anteil des Proseminars vermittelten Inhalte werden anhand kleinerer Hausaufgaben eingeübt. Lateinkenntnisse, die einen Vergleich von Original und Übersetzung ermöglichen, werden vorausgesetzt. Der Erwerb des Leistungsnachweises erfolgt über die Anfertigung einer schriftlichen Arbeit (7 ECTS-Punkte). Um die angemessene Betreuung und die Erfüllung der Qualifikationsvorgaben des Modulhandbuchs zu gewährleisten, wird eine eingehende Vorbesprechung in der Sprechstunde sowie die Vorstellung der Hausarbeit als „work in progress“ zu einem festgesetzten Termin im Rahmen des Seminars erwartet. Dazu ist ein Exposé (inklusive Quellen) vorab an alle Teilnehmer des Kurses zu verschicken. Neben regelmäßiger Teilnahme wird eine aktive Beteiligung an der gemeinsamen Arbeit im Seminar erwartet. Die Anmeldung zur Lehrveranstaltung erfolgt vorab über FlexNow und ist ab Beginn der vorlesungsfreien Zeit möglich. Zeitgleich melden Sie sich bitte im entsprechenden Kurs im Virtuellen Campus an, damit Sie alle Informationen zum Seminar erhalten. Die Teilnehmerzahl am Proseminar ist begrenzt, ein Platz in einem der angebotenen Proseminare des Faches wird aber garantiert. Bei freier Platzzahl ist eine Anmeldung bis Ende der zweiten Vorlesungswoche des Sommersemesters möglich. Studierende, die einen Schein erwerben wollen, müssen sich außerdem in FlexNow zur Prüfung anmelden. Da diese Anmeldung erst während des Semesters erfolgen kann, werden die Anmeldefristen hierfür gesondert bekannt gegeben.
Inhalt:
Im Mittelalter wurde die Herrschaft in der Regel dynastisch aufgefasst. Wenn nicht unmittelbar an den Erstgeborenen, so ging sie zumindest an ein Mitglied der herrschenden Familie über. Dieser Zustand sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass Herrschaft behauptet und durchgesetzt werden musste. Starb eine Dynastie aus, so könnte das, für eine gewisse Zeitspanne, zu einer dynastischen Krise führen. Diese Zeitspanne nennt man Interregnum. Auch wenn der Begriff Interregnum den Eindruck einer herrscherlosen Zeit erweckt, handelt es sich eher um eine Häufung konkurrierender Ansprüche auf den Thron, die mit mehr oder minder Erfolgt durchgesetzt werden konnten. Ein Interregnum konnte durch die langfristige Durchsetzung eines solchen Anspruchs – im Falle des Heiligen Römischen Reiches – oder als Folge eines Schiedsspruchs – wie etwa im Falle der Krone Aragón – zu Ende kommen. Im Seminar werden wir anhand ausgewählter Themen diese Problematik behandeln.
Empfohlene Literatur:
Gramsch, Robert, Das Reich als Netzwerk der Fürsten. Politische Strukturen unter dem Doppelkönigtum Friedrichs II. und Heinrichs (VII.) 1225–1235 (= Mittelalter-Forschungen. Band 40), Ostfildern 2013. Rueß, Karl-Heinz, (Hrsg.), Konrad IV. (1228–1254). Deutschlands letzter Stauferkönig, Göppingen 2012. Esma Muñoz, José Ángel, El Interregno (1410-1412). Concordia y compromiso político en la Corona de Aragón, Zaragoza 2011. Neugebauer, Anton; Kremb, Klaus; Jürgen Keddigkeit; (Hgg.), Richard von Cornwall. Römisch-deutsches Königtum in nachstaufischer Zeit (= Beiträge zur pfälzischen Geschichte 25), Kaiserslautern 2010. Stürner, Wolfgang, Friedrich II. 1194–1250, 3Darmstadt 2009. Kaufhold, Martin, Deutsches Interregnum und europäische Politik. Konfliktlösungen und Entscheidungsstrukturen 1230–1280 Hahn, Hannover 2000.

 

Kontinuität und Wandel. Der Mittelmeerraum im Früh- und Hochmittelalter (Continuity and Transformation. The Mediterranean World in Early and High Middle Ages)

Dozent/in:
Alexandru Anca
Angaben:
Proseminar, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 7, Studium Generale, Zentrum für Mittelalterstudien, Zentrum für Interreligiöse Studien, Modulstudium, Frühstudium, Modul: Basismodul Typ I, Grundlagenmodul Geschichte
Termine:
Mi, 8:30 - 10:00, KR12/00.16
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Wie alle Proseminare des Lehrstuhls führt auch dieses Seminar systematisch in das Studium der mittelalterlichen Geschichte ein. Die wichtigsten Hilfsmittel, Fragestellungen und Methoden des Faches werden vorgestellt. Der Umgang mit Quellen und Literatur wird geübt. Die im propädeutischen Anteil des Proseminars vermittelten Inhalte werden anhand kleinerer Hausaufgaben eingeübt. Lateinkenntnisse, die einen Vergleich von Original und Übersetzung ermöglichen, werden vorausgesetzt. Der Erwerb des Leistungsnachweises erfolgt über die Anfertigung einer schriftlichen Arbeit (7 ECTS-Punkte). Um die angemessene Betreuung und die Erfüllung der Qualifikationsvorgaben des Modulhandbuchs zu gewährleisten, wird eine eingehende Vorbesprechung in der Sprechstunde sowie die Vorstellung der Hausarbeit als „work in progress“ zu einem festgesetzten Termin im Rahmen des Seminars erwartet. Dazu ist ein Exposé (inklusive Quellen) vorab an alle Teilnehmer des Kurses zu verschicken. Neben regelmäßiger Teilnahme wird eine aktive Beteiligung an der gemeinsamen Arbeit im Seminar erwartet. Die Anmeldung zur Lehrveranstaltung erfolgt vorab über FlexNow und ist ab Beginn der vorlesungsfreien Zeit möglich. Zeitgleich melden Sie sich bitte im entsprechenden Kurs im Virtuellen Campus an, damit Sie alle Informationen zum Seminar erhalten. Die Teilnehmerzahl am Proseminar ist begrenzt, ein Platz in einem der angebotenen Proseminare des Faches wird aber garantiert. Bei freier Platzzahl ist eine Anmeldung bis Ende der zweiten Vorlesungswoche des Sommersemesters möglich. Studierende, die einen Schein erwerben wollen, müssen sich außerdem in FlexNow zur Prüfung anmelden. Da diese Anmeldung erst während des Semesters erfolgen kann, werden die Anmeldefristen hierfür gesondert bekannt gegeben.
Inhalt:
Der Mittelmeerraum wird im Frühmittelalter von multiplen Veränderungen gekennzeichnet. Die kulturelle, geographische und politische Einheit des Römischen Reiches der Spätantike ging zu Bruche. Neue Akteure – wie etwa der Islam und die Araber – traten auf. Wenn man im Frühmittelalter das römisch-byzantinische Reich und die islamischen Reiche als Hauptakteure im Mittelmeer nennen darf, so kam es am Ende dieser Zeit und im Hochmittelalter dazu, dass der westlich-lateinisch geprägte Kulturkreis in der politischen und kulturellen Gestaltung des Mediterraneum eine gewichtige Rolle spielen sollte. Der zentralen Frage nach Bruch und Kontinuität wird man im Seminar ebenfalls nachgegangen.
Empfohlene Literatur:
Leppin, Hartmut, Justinian. Das christliche Experiment, Stuttgart 2011. Plassmann, Alheydis, Die Normannen. Erobern - Herrschen – Integrieren, Stuttgart 2008. Caballero Kroschel, Miguel-Angel, Reconquista und Kaiseridee die Iberische Halbinsel und Europa von der Eroberung Toledos (1085) bis zum Tod Alfonsos X. (1284), Hamburg 2008. Lilie, Ralph-Johannes, Byzanz. Das zweite Rom, Berlin 2003. Graham A., Loud, The Age of Robert Guiscard: Southern Italy and the Norman Conquest; London 2000.

 

Liturgische Traditionen des europäischen Mittelalters (Liturgieal traditions of the European Middle Ages)

Dozent/in:
Klaus van Eickels
Angaben:
Quellenkundliche Übung, 2 SWS, ECTS: 4, Studium Generale, Zentrum für Mittelalterstudien, Zentrum für Interreligiöse Studien, Erweiterungsbereich, Modulstudium, Frühstudium, Modul: Basismodul Typ II/III, Aufbaumodul Typ II/III, Vertiefungsmodul Typ II/III, Studium Generale, Wahlpflichtmodul religiöse Traditionen
Termine:
Einzeltermine werden noch bekannt gegeben
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Die Veranstaltung findet in Einzelterminen statt (in der Regel sonntags). Für jeden Einzeltermin kann 1/2 Exkursionstag erworben werden. Vorgesehen sind unter anderem folgende Besuche: Evangelisch-Lutherische Johanneskirche Hallstadt Königshofstraße, 96103 Hallstadt; Rumänisch-Orthodoxe Kathedrale in Nürnberg Gottesdienst; Katholischer Gottesdienst im tridentischen Ritus mit kirchenamtlicher Genehmigung; Israelitische Kultusgemeinde Bamberg; Besuch einer Moschee-Gemeinde.
Inhalt:
Für das Verständnis mittelalterlicher religiöser Konflikte und Handlungmotivationen ist die Einordnung von Begriffen, Vorstellungen und Handlungsweisen in die liturgische Praxis von entscheidender Bedeutung. Die Besonderheiten der mittelalterlichen Gottesdienstformen in Christentum, Judentum und Islam werden in der Literatur breit diskutiert und sind daher, soweit erforscht, gut zugänglich. Die Forschung des 19. und 20. Jahrhunderts aber setzt bei den Lesern die Kenntnis der liturgischen Praxis wenigstens einer Konfession der Gegenwart als bis vor wenigen Jahren selbstverständliche Erfahrung jedes Europäers voraus. Dieses aus regelmäßigem Gottesdienstbesuch erwachsende Erfahrungswissen fehlt jedoch heute vielen Studierenden; kaum ein Studierender ist zudem mit Formen und Struktur des jüdischen und des islamischen Gottesdienstes vertraut. Die Übung soll als Folge von Halbtagesexkursionen (überwiegend sonntagsvormittags), in deren Mittelpunkt jeweils ein Gottesdienstbesuch stehen wird, die liturgische Praxis folgender Konfessionen vorstellen: römisch-katholisch („neuer Ritus“ nach den Reformen des 2. Vatikanischen Konzils); römisch-katholisch („alter“ dem Ritus entsprechend den Beschlüssen des Konzils von Trient); evangelisch-lutherisch; rumänisch-orthodox; jüdisch; islamisch. Die Geistlichen der jeweiligen Konfession werden uns im Anschluß Erläuterungen zur Gestaltung der Liturgie geben und für Fragen zur Verfügung stehen. Die bereitgestellten Informationsmaterialien sind vorab zu lesen. Respekt vor den religiösen Gewohnheiten anderer und ein Verhalten, das die übrigen Gottesdienstbesucher nicht stört, sollte für alle Teilnehmer selbstverständlich sein. Je Termin kann ein halber Exkursionstag bescheinigt werden.

 

Migration und Mobilität im Mittelalter (Migration and mobility in the Middle Ages)

Dozent/in:
Klaus van Eickels
Angaben:
Vorlesung, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 3, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Zentrum für Mittelalterstudien, Zentrum für Interreligiöse Studien, Erweiterungsbereich, Modulstudium, Frühstudium, Basismodul Mittelalterliche Geschichte(Typ II/III) und Aufbaumodul Mittelalterliche Geschichte (Typ II/III), Pflichtbelegung Bayerische Landesgeschichte, Exportmodul, Vertiefungsmodul Mittelalterliche Geschichte (Typ II/III), Ergänzungsmodule
Termine:
Mo, 12:15 - 13:45, U7/01.05
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Vorlesung, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS-Studium, ECTS-Credits max.: 3 obligatorische Lehrveranstaltung, Gasthörerverzeichnis, Studium Generale, Zentrum für Mittelalterstudien, Zentrum für Interreligiöse Studien, Erweiterungsbereich, Basis- und Aufbaumodul Mittelalterliche Geschichte, epochenübergreifend (anrechenbar in: Mittelalter, Neuere Geschichte, Neueste Geschichte).
Inhalt:
Mobilität und Migration haben eine lange Tradition in der europäischen Geschichte. Das mittelalterliche Christentum vertrat zwar eine Weltsicht, in der es die Aufgabe des einzelnen Christen war, sich auf Erden an dem Ort zu bewähren, an den ihn Gott gestellt hatte. Soziale und räumliche Mobilität waren nicht vorgesehen, prägten jedoch dennoch in hohem Maße den Alltag und die Lebenserfahrung der Menschen. Am Anfang des Mittelalters steht mit der Völkerwanderung eine der größten und politisch folgenreichsten Migrationsbewegungen der europäischen Geschichte. Die Entwicklung der Kirche des Mittelalters ist in hohem Maße von räumlicher Mobilität der Akteure geprägt. Die stabilitas loci (d.h. die Verpflichtung in dem Kloster zu bleiben, in das man eingetreten ist), war die Grundlage des Mönchtums. Die Missionierung Deutschlands wäre jedoch kaum denkbar gewesen ohne die peregrinatio irischer Mönche im Frühmittelalter; auch die Verwaltung der großen, überregionalen klösterlichen Grundherrschaften und die weiträumigen Gebetsverbrüderungen von Klöstern in der Karolingerzeit erforderten eine ausgeprägte Reisetätigkeit von Mönchen. Die weitere Entwicklung des abendländischen Mönchtums war geprägt von der Ausbildung zentralistischer Strukturen (Cluny, Zisterzienser, Ritterorden, Bettelorden), die eine hohe Mobilität der Geistlichen voraussetzen. Bischöfe sollten ihrem Bischofssitz treu bleiben wie ein Ehemann seiner Frau, dennoch wurde die Umgehung des Verbotes der Translation (d.h. Versetzung auf einen höherrangigen Bischofssitz) zu einem Grundmuster kirchlicher Karrieren im Hoch- und Spätmittelalter. Wallfahrten führten zahlreiche Gläubige zu den Gräbern der Apostel (insbesondere nach Santiago de Compostella im Nordwesten Spaniens und nach Rom) und nach Palästina an die Stätten des Lebens, des Leidens und der Auferstehung Christi im Heiligen Land. Die Kreuzzüge des 12. und 13. Jahrhunderts mobilisierten zahlreiche Menschen, von denen sich manche in den Kreuzfahrerreichen eine neue Existenz aufbauten. Nur der ständige Zuzug aus dem agrarischen Umland und weiter entfernten Regionen ermöglichte seit dem 13. Jahrhundert die dynamische Entwicklung der Städte, die aufgrund der ungesunden Lebensbedingungen und der eingeschränkten Heiratsmöglichkeiten für die abhängig Beschäftigten ein dauerndes demographisches Defizit aufwiesen. Auch die wirtschaftliche Erschließung zuvor nur dünn besiedelter Gebiete östlich der Elbe (die sog. „Deutsche Ostsiedlung“) beruhte in hohem Maße auf der Bereitschaft der Menschen zu Auswanderung und Neubeginn. Der Fernhandel existierte das gesamte Mittelalter hindurch und nahm im Spätmittelalter immer größere Ausmaße an, wobei zunächst die oberitalienischen Städte, dann verstärkt auch die Hanse im Nord- und Ostseeraum eine wichtige Rolle spielte. Die Professionalisierung vieler anderer Berufsfelder beruhte auf der Mobilität von Spezialisten: Der Bau der gotischen Kathedralen wäre ohne Steinmetze und Baumeister, die kreuz und quer durch Europa von Baustelle zu Baustelle zogen, kaum möglich gewesen. Technische Innovationen verbreiteten sich durch die im Spätmittelalter entstandene und bis heute bestehen Möglichkeit für Gesellen, sich auf Wanderschaft zu begeben und bei verschiedenen Meistern zu lernen, bevor sie sich als Handwerksmeister niederließen. Auch die Professionalisierung der Kriegführung im 14. und 15. Jahrhundert wäre nicht vorstellbar gewesen ohne die Mobilität der Söldner. Am Beispiel von Mobilität und Migration wird die Vorlesung Einblick in wesentliche Aspekte der mittelalterlichen Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur geben. Angesichts der Aktualität der Debatte um Zuwanderung soll aber auch aufgezeigt werden, in welchem Maße auch die europäische Vormoderne von Wanderungsbewegungen geprägt war.
Empfohlene Literatur:
Robert BARTLETT, The making of Europe. Conquest, colonization, and cultural change, 950-1350, Princeton, N.J. 1993.; Robert BARTLETT, Die Geburt Europas aus dem Geist der Gewalt. Eroberung Kolonisierung und kultureller Wandel von 950 bis 1350, München 1996; Debra Julie BIRCH, Pilgrimage to Rome in the Middle Ages. Continuity and change, Woodbridge 1998 (Studies in the history of medieval religion, 13); Andrea DENKE, Venedig als Station und Erlebnis auf den Reisen der Jerusalempilger im späten Mittelalter, Remshalden 12001 (Historegio, 4); Marie-Louise FAVREAU-LILIE, Die Bedeutung von Wallfahrten, Kreuzzügen und anderen Wanderbewegungen (z.B. Gesellenwanderungen) für die Kommunikation in Mittelalter und früher Neuzeit (Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. Beihefte, Nr. 87); Jörg GENGNAGEL, Monika THIEL-HORSTMANN, Gerald SCHWEDLER (Hg.), Prozessionen, Wallfahrten, Aufmärsche. Bewegung zwischen Religion und Politik in Europa und Asien seit dem Mittelalter, Köln 2008 (Menschen und Kulturen, 4); Wolfgang GEORGI, Reisen und Wallfahren im Hohen Mittelalter, Göppingen 1999 (Schriften zur staufischen Geschichte und Kunst, 18); Gerhard JARITZ, Wallfahrt und Alltag in Mittelalter und früher Neuzeit. Internationales Round-Table-Gespräch Krems an der Donau 8. Oktober 1990, Beitr. teilw. dt., teilw. engl, Wien 1992 (Veröffentlichungen des Instituts für Realienkunde des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, 14); Nikolas JASPERT, Die Kreuzzüge, Darmstadt 62013; Elke-Vera KOTOWSKI, Julius SCHOEPS, Hiltrud WALLENBORN, Handbuch zur Geschichte der Juden in Europa, Darmstadt 32014; Christian KRÖTZL, Pilger, Mirakel und Alltag. Formen des Verhaltens im skandinavischen Mittelalter ; (12. - 15. Jahrhundert), Helsinki 1994 (Suomen Historiallinen Seura: Studia historica, 46); Michael MATHEUS, Pilger und Wallfahrtsstätten in Mittelalter und Neuzeit, Stuttgart 1999 (Mainzer Vorträge, 4); Norbert OHLER, Pilgerstab und Jakobsmuschel. Wallfahrten in Mittelalter und Neuzeit, Düsseldorf, Zürich 2000 (Patmos Paperback); Walter POHL, Die Völkerwanderung. Eroberung und Integration, Stuttgart 22005; Andrea ROTTLOFF, Stärker als Männer und tapferer als Ritter, Mainz am Rhein 2007 (Kulturgeschichte der antiken Welt, 115); Johannes SCHMITZ, Sühnewallfahrten im Mittelalter, Bonn 1910; Martin SOMMERFELD, Die Reisebeschreibungen der deutschen Jerusalempilger im ausgehenden Mittelalter, Aus: Deutsche Vierteljahresschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte ; 2,4, Halle (Saale) 1924; Verena TÜRCK, Christliche Pilgerfahrten nach Jerusalem im früheren Mittelalter im Spiegel der Pilgerberichte, Wiesbaden 2011 (Abhandlungen des Deutschen Palästina-Vereins, 40); Susi ULRICH-BOCHSLER, Daniel GUTSCHER, Wiedererweckung von Totgeborenen. Archäologische und anthropologische Untersuchungen im Marienwallfahrtszentrum von Oberbüren im Kanton Bern Schweiz; Maria WITTMER-BUTSCH, Constanze RENDTEL, Miracula. Wunderheilungen im Mittelalter ; eine historisch-psychologische Annäherung, Köln 2003; Reinhard ZWEIDLER, Der Frankenweg. Der mittelalterliche Pilgerweg von Canterbury nach Rom, Stuttgart 2003;

 

Oberseminar zur Mittelalterlichen und Neueren Geschichte

Dozentinnen/Dozenten:
Klaus van Eickels, Mark Häberlein
Angaben:
Oberseminar, 2 SWS, Schein, ECTS: 4, Studium Generale, Zentrum für Mittelalterstudien, Modul: Intensivierungsmodul
Termine:
Mi, 19:00 - 20:30, KR12/00.16
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Studierende, die im Rahmen des Oberseminars ihre Abschlussarbeit im Fach Mittelalterliche Geschichte vorstellen, sollten sich bezüglich der Terminvergabe möglichst frühzeitig, auf jeden Fall aber vor Beginn der Vorlesungszeit, per Email an Frau Claudia Esch (claudia.esch@uni-bamberg.de) wenden.

 

Quellenlektüre mittelalterliches Latein: Heiligenviten und Translationsberichte (Medieval Latin sources: Lives and miracles of saints)

Dozent/in:
Klaus van Eickels
Angaben:
Quellenkundliche Übung, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 4, Studium Generale, Zentrum für Mittelalterstudien, Erweiterungsbereich, Modulstudium, Frühstudium, Basismodul Mittelalterliche Geschichte (Typ II/III) und Aufbaumodul Mittelalterliche Geschichte (Typ II/III), Vertiefungsmodul Mittelalterliche hte (Typ II/III)
Termine:
Di, 16:15 - 17:45, KR12/01.05
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Der Erwerb eines Leistungsnachweises erfolgt durch kleinere Aufgaben, die von Woche zu Woche zu bearbeiten sind. Die Benotung erfolgt auf der Grundlage einer Hausarbeit, die in der Ausarbeitung eines Themas (nach eigener Wahl) besteht. Die Übung ist als Quellenkundliche Übung zur Mittelalterlichen Geschichte und als Kurs zu Theorien und Methoden (alte Studienordnungen) anrechenbar. Eine Anrechnung ist auch möglich als Quellenkundliche Übung zur Neuesten Geschichte oder als Übung zur Kulturwissenschaft in der Klassischen Philologie. Über die Anrechnung in anderen Epochen und Fächern entscheiden die jeweiligen Lehrstuhlinhaber auf Anfrage. Anmeldung erfolgt über FlexNow und den VC-Kurs (ohne Passwort)
Inhalt:
Die Lebensbeschreibungen von Heiligen und die Berichte über die Wunder, die sich anlässlich der Übertragung ihrer Reliquien ereigneten, gehören zu den produktivsten Textgattungen mittelalterlicher Schriftlichkeit. Die kirchlichen Institutionen, die über das Grab eines Heiligen verfügten, hatten ein großes Interesse daran, Gläubige davon zu überzeugen, dass es sich lohnte zum Grab ihres Heiligen zu kommen, dort zu beten und Schenkungen zu machen. Angesichts der großen auch wirtschaftlichen Bedeutung des Wallfahrtswesens entwickelte die Kirche im Laufe des Hochmittelalters ein differenziertes Verfahren für die Anerkennung von Heiligen, in dem wiederum Beschreibungen des Lebens des Heiligen (vitae), des Schicksals seiner Gebeine nach dem Tod (translationes) und der Wunder an seinem Grab (miraculae) eine wichtige Rolle spielten. Von der Forschung des 19. Und 20. Jahrhunderts wurden diese hagiographischen Texte als Quellen oft vernachlässigt, da sie vom offenkundigen Interesse der Verfasser geleitet sind, die Heiligkeit der behandelten Person nachzuweisen, und zudem zahlreiche feststehende Motive (topoi) enthalten. Für die neuere kulturhistorische Forschung sind sie jedoch Quellen von großem Wert, da sie unmittelbar erkennen lassen, mit welcher Erwartungshaltung mittelalterliche Menschen an die Kirche und ihre Heiligen herantraten. Außerdem gewähren sie oft beiläufig Einblicke in das Alltagsleben, die in der Historiographie nicht Gegenstand der Erzählung sind. Im Mittelpunkt der Übung wird die Lektüre und Interpretation von Auszügen aus lateinischen Heiligenviten und Translationsberichten stehen, so dass die Übung auch sehr gut für Studierende geeignet ist, die ihre Lateinkenntnisse ausbauen und vertiefen wollen.

 

Richterstab und Henkersbeil. Recht und Gerichtsbarkeit in Mittelalter und Früher Neuzeit (Law and Jurisdiction in Medieval and Early Modern Times)

Dozentinnen/Dozenten:
Laura Brander, Andreas Flurschütz da Cruz
Angaben:
Quellenkundliche Übung, ECTS: 4, Studium Generale, Zentrum für Mittelalterstudien, Modul: Basismodul Mittelalterliche Geschichte (Typ II/III) und Aufbaumodul Mittelalterliche Geschichte (Typ II/III), Exportmodul
Termine:
Di, 10:15 - 11:45, MG1/02.05
ab 19.4.2016
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Die Anmeldung zur Übung erfolgt vorab über FlexNow und ist ab Beginn der vorlesungsfreien Zeit möglich. Zeitgleich melden Sie sich bitte im entsprechenden Kurs im Virtuellen Campus an, damit Sie alle Informationen zum Seminar erhalten. Die Teilnehmerzahl ist auf maximal 25 Personen beschränkt. Die zu bearbeitenden Quellen sind im Original teilweise auf Latein abgefasst, liegen aber auch in Übersetzung vor. Lateinkenntnisse, die einen Vergleich zwischen Original und Übersetzung ermöglichen, werden empfohlen. Der Erwerb des Leistungsnachweises erfolgt über die Anfertigung einer schriftlichen Arbeit (4 ECTS-Punkte). Um die angemessene Betreuung und die Erfüllung der Qualifikationsvorgaben des Modulhandbuchs zu gewährleisten, wird eine eingehende Vorbesprechung in der Sprechstunde sowie die Vorstellung der Hausarbeit als work in progress zu einem festgesetzten Termin im Rahmen des Seminars erwartet. Dazu ist ein Exposé (inklusive Quellen) vorab an alle Teilnehmer des Kurses zu verschicken. Neben regelmäßiger Teilnahme wird eine aktive Beteiligung an der gemeinsamen Arbeit im Seminar erwartet.
Inhalt:
In der Vormoderne waren Recht und Gerichtsbarkeit wesentlich vielschichtiger organsiert als heute: Sowohl vertikal als auch horizontal überspannte das Alte Reich eine komplizierte Gerichtslandschaft mit deutlich mehr Instanzen, unterschiedlichen Zuständigkeiten und nicht zuletzt Fragen der Umsetzung gerichtlicher Urteile. Während im Mittelalter Prozesse oftmals öffentlichen Inszenierungen mit bereits feststehendem Ergebnis glichen und Auseinandersetzungen vom Fehdewesen geprägt waren, wurden mit der Gründung der obersten Reichsgerichte um 1500 Konflikte verrechtlicht. U.a. für Juden, Händler, Geistliche, Adlige und Bürger waren jeweils eigene Gerichte zuständig, die miteinander konkurrierten. In der frühen Neuzeit liegen uns hier auch Prozessakten vor, die den Rechtsleitlinien in mittelalterlichen Kapitularien, Volksrechten und Spiegeln gegenüberstehen. Anhand von Tierprozessen und Hexenprozessen wird sich die Übung auch mit Sonderformen und Kuriositäten des vormodernen Gerichtswesens auseinandersetzen.
Empfohlene Literatur:
Gerichtslandschaft Altes Reich. Höchste Gerichtsbarkeit und territoriale Rechtsprechung, hg. von Anja AMEND (Quellen und Forschungen zur höchsten Gerichtsbarkeit im Alten Reich 52), Köln 2007; DENDORFER, Jürgen, Das Lehnswesen im Hochmittelalter. Forschungskonstrukte, Quellenbefunde, Deutungsrelevanz (Mittelalter-Forschungen Band 34), Ostfildern 2010; van DÜLMEN, Richard, Frauen vor Gericht. Kindsmord in der frühen Neuzeit, Frankfurt am Main 1991; JUSSEN, Bernhard, Patenschaft und Adoption im frühen Mittelalter. Künstliche Verwandtschaft als soziale Praxis (Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte 98), Göttingen 1991; Landfrieden. Anspruch und Wirklichkeit, hg. von Arno BUSCHMANN U. Elmar WADLE (Rechts- und staatswissenschaftliche Veröffentlichungen der Görres-Gesellschaft NF 98), Paderborn, München 2002; OESTMANN, Peter, Rechtsvielfalt vor Gericht. Rechtsanwendung und Partikularrecht im Alten Reich (Univ, Habil.-Schr. Frankfurt a. M., 2001) (Rechtsprechung 18), Frankfurt a. M. 2002; WIELAND, Christian, Nach der Fehde. Studien zur Interaktion von Adel und Rechtssystem am Beginn der Neuzeit: Bayern 1500 bis 1600 (Univ, Habil.-Schr. Freiburg im Breisgau, 2009) (Frühneuzeit-Forschungen 20), Epfendorf 2014.

 

Ringvorlesung: Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte / Lehrstuhl für deutsche Philologie des Mittelalters

Dozentinnen/Dozenten:
Klaus van Eickels, Ingrid Bennewitz
Angaben:
Seminar/Oberseminar, 2 SWS, Schein, ECTS: 1, Studium Generale, Zentrum für Mittelalterstudien
Termine:
Mo, 20:00 - 21:00, U2/00.25

 

Urkunden, Rechnungen, Gerichtsbücher. Archivalische Quellen zur Stadtgeschichte im Spätmittelalter (Charters, Records, Juridical Books. The Value of Unprinted Sources for Urban History of the Late Middle Ages)

Dozent/in:
Christian Chandon
Angaben:
Quellenkundliche Übung, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 4, Studium Generale, Zentrum für Mittelalterstudien, Modul: Basismodul Mittelalterliche Geschichte Typ II/III, Aufbaumodul Mittelalterliche Geschichte Typ II/III, Vertiefungsmodul Mittelalterliche Geschichte Typ II/III, Ergänzungsmodul, gültig im Rahmen der Pflichtbelegung Bayerische Landesgeschichte
Termine:
Di, 14:00 - 16:00, Raum n.V.
Stadtarchiv Bamberg, Untere Sandstraße 30a, Seminarraum
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Die Anmeldung erfolgt vorab über FlexNow. Die Teilnehmerzahl ist durch die Arbeit mit Originalen auf maximal 12 beschränkt. Zur Vorbereitung werden in einem VC-Kurs Aufsätze, Buchstabentabellen der zu lesenden Schriften sowie Übungstexte zur Verfügung gestellt, die bis zur ersten Sitzung vorbereitet werden sollten. Die Konzeption des Seminars beruht auf der Arbeit mit volkssprachlichen (mittelhochdeutschen/frühneuhochdeutschen) und lateinischen handschriftlichen Quellen am Original.
Inhalt:
Die Übung bietet einen Einblick in die Überlieferung einer spätmittelalterlichen Stadtverwaltung. Es soll aufgezeigt werden, welches Potenzial archivalische Quellen wie Urkunden, Rechnungs- und Gerichtsbücher sowie weiteres amtliches Schriftgut für verschiedene Fragestellungen besitzen und wo die Grenzen der Benutzung und Auswertbarkeit liegen. Über die Beschäftigung mit Originalen soll außerdem die Fähigkeit, spätmittelalterliche Handschriften zu lesen, gefördert und der eigenständige Umgang mit den Archivalien geübt werden. Im Rahmen der Erschließung der Quellen ist denkbar, dass die Studierenden unter Beratung des Dozenten für Abschlussarbeiten geeignete Fragestellungen entwickeln.
Empfohlene Literatur:
Grundlegend: Die archivalischen Quellen. Mit einer Einführung in die Historischen Hilfswissenschaften, hg. von Friedrich Beck u. Eckart Henning (UTB 8273). Köln u.a. 5. Aufl. 2012. – Brauer, Michael: Quellen des Mittelalters (Historische Quellen interpretieren). Paderborn 2013, S. 45-62. Weiterführend: Pätzold, Stefan: Amtsbücher des Mittelalters. Überlegungen zum Stand ihrer Erforschung. In: Archivalische Zeitschrift 81 (1998), S. 87-111. – Göldel, Caroline: Die Jahresrechnungen des Bamberger Stadtbauhofes. Bemerkungen zu einem Rechnungsbestand des 15. Jahrhunderts. In: Öffentliches Bauen in Mittelalter und Früher Neuzeit. Abrechnungen als Quellen für die Finanz-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte des Bauwesens, hg. v. Ulf Dirlmeier, Rainer S. Elkar u. Gerhard Fouquet (= Sachüberlieferung und Geschichte 9). St. Katharinen 1991, S. 56-88. – Sichler, Johann Georg: Die Bamberger Bauverwaltung. 1441 - 1481 (= Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte 41). Stuttgart 1990. – Göldel, Caroline: Der Bamberger Stadtbauhof und dessen Schriftwesen im 15. Jahrhundert. In: Bericht des Historischen Vereins für die Pflege der Geschichte des ehemaligen Fürstbistums Bamberg 123 (1987), S. 223-282.

 

Wallfahrten im Mittelalter (Pilgrimages in the Middle Ages)

Dozent/in:
Klaus van Eickels
Angaben:
Hauptseminar, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 7, Studium Generale, Zentrum für Mittelalterstudien, Erweiterungsbereich, Modulstudium, Aufbaumodul Mittelalterliche Geschichte Typ I, Vertiefungsmodul Mittelalterliche Geschichte (Typ I)
Termine:
Mo, 16:15 - 17:45, KR12/00.16
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Aufbaumodul Mittelalterliche Geschichte Typ I. Exportmodul. Die modulnotenrelevante Leistung ist die Hausarbeit. Erwartet wird regelmäßige Anwesenheit und Teilnahme an der Diskussion, Vorstellung der Hausarbeit im Rahmen eines Referates.
Inhalt:
Wallfahrten gehören zu den wichtigsten Formen der Frömmigkeit im Mittelalter. Der Gedanke, dass Gott zwar allgegenwärtig, an bestimmten Orten den Menschen jedoch besonders nahe sei, verband sich mit der Vorstellung, dass die Heiligen als Fürsprecher der Christen auf Erden ein besonderes Interesse an ihrer Verehrung hatten. Gläubige, die besonders schwere Sünden abbüßen mussten oder in besonderer Weise für ihr Seelenheil sorgen wollten, legten weite Distanzen zurück, um an den Apostelgräbern von Santiago de Compostella und Rom oder an den Stätten des Lebens und Leidens Christi im Heiligen Land zu beten. Wallfahrten konnten aber auch als Strafe von kirchlichen und weltlichen Gerichten auferlegt werden; sie waren weniger ehrmindernd als Körperstrafen, entfernten den Übeltäter jedoch für lange Zeit aus seinem sozialen Umfeld und waren geeignet, ihn finanziell empfindlich zu treffen. Wallfahrten verbanden sich jedoch auch mit positiven innerweltlichen Motivationen: Pilger standen unter dem Schutz des Kirchenrechtes; für ihre Unterbringung bestand entlang der Pilgerwege eine differenzierte Infrastruktur, die auch den weniger bemittelten Wallfahrern eine sichere Unterkunft gewährte. Der Thomas von Kempen zu geschriebene Ausspruch „Qui multum peregrinatur, raro sanctificatur“ (= „Wer viel pilgert, wird selten geheiligt“) zeigt, dass viele Pilger sich auch aus der Freude am Reisen und um Neues zu erleben auf die Wallfahrt begaben, so dass mittelalterliche Wallfahrten auch als eine Vorform des modernen Tourismus bezeichnet werden können.
Empfohlene Literatur:
Robert BARTLETT, The making of Europe. Conquest, colonization, and cultural change, 950-1350, Princeton, N.J. 1993.; Robert BARTLETT, Die Geburt Europas aus dem Geist der Gewalt. Eroberung Kolonisierung und kultureller Wandel von 950 bis 1350, München 1996; Debra Julie BIRCH, Pilgrimage to Rome in the Middle Ages. Continuity and change, Woodbridge 1998 (Studies in the history of medieval religion, 13); Andrea DENKE, Venedig als Station und Erlebnis auf den Reisen der Jerusalempilger im späten Mittelalter, Remshalden 12001 (Historegio, 4); Marie-Louise FAVREAU-LILIE, Die Bedeutung von Wallfahrten, Kreuzzügen und anderen Wanderbewegungen (z.B. Gesellenwanderungen) für die Kommunikation in Mittelalter und früher Neuzeit (Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. Beihefte, Nr. 87); Jörg GENGNAGEL, Monika THIEL-HORSTMANN, Gerald SCHWEDLER (Hg.), Prozessionen, Wallfahrten, Aufmärsche. Bewegung zwischen Religion und Politik in Europa und Asien seit dem Mittelalter, Köln 2008 (Menschen und Kulturen, 4); Wolfgang GEORGI, Reisen und Wallfahren im Hohen Mittelalter, Göppingen 1999 (Schriften zur staufischen Geschichte und Kunst, 18); Gerhard JARITZ, Wallfahrt und Alltag in Mittelalter und früher Neuzeit. Internationales Round-Table-Gespräch Krems an der Donau 8. Oktober 1990, Beitr. teilw. dt., teilw. engl, Wien 1992 (Veröffentlichungen des Instituts für Realienkunde des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, 14); Nikolas JASPERT, Die Kreuzzüge, Darmstadt 62013; Elke-Vera KOTOWSKI, Julius SCHOEPS, Hiltrud WALLENBORN, Handbuch zur Geschichte der Juden in Europa, Darmstadt 32014; Christian KRÖTZL, Pilger, Mirakel und Alltag. Formen des Verhaltens im skandinavischen Mittelalter ; (12. - 15. Jahrhundert), Helsinki 1994 (Suomen Historiallinen Seura: Studia historica, 46); Michael MATHEUS, Pilger und Wallfahrtsstätten in Mittelalter und Neuzeit, Stuttgart 1999 (Mainzer Vorträge, 4); Norbert OHLER, Pilgerstab und Jakobsmuschel. Wallfahrten in Mittelalter und Neuzeit, Düsseldorf, Zürich 2000 (Patmos Paperback); Walter POHL, Die Völkerwanderung. Eroberung und Integration, Stuttgart 22005; Andrea ROTTLOFF, Stärker als Männer und tapferer als Ritter, Mainz am Rhein 2007 (Kulturgeschichte der antiken Welt, 115); Johannes SCHMITZ, Sühnewallfahrten im Mittelalter, Bonn 1910; Martin SOMMERFELD, Die Reisebeschreibungen der deutschen Jerusalempilger im ausgehenden Mittelalter, Aus: Deutsche Vierteljahresschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte ; 2,4, Halle (Saale) 1924; Verena TÜRCK, Christliche Pilgerfahrten nach Jerusalem im früheren Mittelalter im Spiegel der Pilgerberichte, Wiesbaden 2011 (Abhandlungen des Deutschen Palästina-Vereins, 40); Susi ULRICH-BOCHSLER, Daniel GUTSCHER, Wiedererweckung von Totgeborenen. Archäologische und anthropologische Untersuchungen im Marienwallfahrtszentrum von Oberbüren im Kanton Bern Schweiz; Maria WITTMER-BUTSCH, Constanze RENDTEL, Miracula. Wunderheilungen im Mittelalter ; eine historisch-psychologische Annäherung, Köln 2003; Reinhard ZWEIDLER, Der Frankenweg. Der mittelalterliche Pilgerweg von Canterbury nach Rom, Stuttgart 2003;

 

Zwischen Reichspolitik, Landesherrschaft und cura animarum – Ideal und Praxis des Bischofsamts im europäischen Mittelalter (The Episcopate in Medieval Europe between Ideal and Practice)

Dozent/in:
Claudia Esch
Angaben:
Quellenkundliche Übung, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 4, Studium Generale, Zentrum für Mittelalterstudien, Zentrum für Interreligiöse Studien, Erweiterungsbereich, Modulstudium, Frühstudium, Modul: Basismodul Mittelalterliche Geschichte(Typ II/III) und Aufbaumodul Mittelalterliche Geschichte (Typ II/III), Exportmodul, Vertiefungsmodul Mittelalterliche Geschichte (Typ II/III), gültig im Rahmen der Pflichtbelegung Bayerische Landesgeschichte
Termine:
Mi, 14:15 - 15:45, KR12/00.05
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Die Anmeldung zur Übung erfolgt vorab über FlexNow und ist ab Beginn der vorlesungsfreien Zeit möglich. Zeitgleich melden Sie sich bitte im entsprechenden Kurs im Virtuellen Campus an, damit Sie alle Informationen zum Seminar erhalten. Lateinkenntnisse, die einen Vergleich zwischen Original und Übersetzung ermöglichen, werden vorausgesetzt. Neben regelmäßiger Teilnahme wird die Vorbereitung auf die Sitzungen mit Hilfe des zur Verfügung gestellten Materials sowie die aktive Beteiligung an der gemeinsamen Arbeit im Seminar erwartet. Der Erwerb des Leistungsnachweises erfolgt über die Anfertigung einer schriftlichen Hausarbeit (4 ECTS-Punkte).
Inhalt:
Das Bischofsamt spielte innerhalb der mittelalterlichen Gesellschaft eine zentrale Rolle, die sich in ihrer Fülle mit dem uns heute geläufigem Denkmodell einer Trennung von weltlicher und geistlicher Sphäre nur unzureichend erfassen lässt. Bischöfe waren unter anderem Seelenhirten, Stadtherrn, Berater des Königs, Kriegsherrn und intellektuelle Vordenker. Sie agierten in ihrer Funktion als Kleriker, zugleich waren sie aber als Teil der adeligen Elite auch nach ihrem Amtsantritt weiterhin in Verwandtschafts- und Freundschaftsnetzwerke eingebunden und von den Verhaltensnormen des Adels geprägt. In der Übung werden wir uns sowohl anhand normativer Texte als auch konkreter Beispiele aus der Historiographie mit der Bedeutung der Bischöfe im gesellschaftlichen Gefüge des Mittelalters und dem Wandel der Funktionen und Anforderungen an das Bischofsamt beschäftigen.
Empfohlene Literatur:
ENGELS, Odilo, Der Reichsbischof in ottonischer und frühsalischer Zeit, in: Beiträge zu Geschichte und Struktur der mittelalterlichen Germania Sacra, hg. v. Irene Crusius (Studien zur Germania Sacra 17), Göttingen 1989, S. 135-175; GRAHAM-LEIGH, Elaine, Hirelings and Shepherds. Archbishop Berenguer of Narbonne (1191-1211) and the Ideal Bishop, in: English Historical Review 116, 2001, 1083–1102; PATZOLD, Steffen, Episcopus. Wissen über Bischöfe im Frankenreich des späten 8. bis frühen 10. Jahrhunderts (Mittelalter-Forschungen 25), Ostfildern 2008; The Bishop Reformed. Studies of Episcopal Power and Culture in the Central Middle Ages, hg. von John S. OTT u. Anna TRUMBORE Jones (Church, Faith and Culture in the Medieval West), Aldershot 2007; REUTER, Timothy, Episcopi cum sua militia. The Prelate as Warrior in the Early Staufer Era, in: Warriors and Churchmen in the High Middle Ages. Essays Presented to Karl Leyser, hg. v. Timothy REUTER, London 1992, S. 79–94; REUTER, Timothy, Ein Europa der Bischöfe. Das Zeitalter Burchards von Worms, in: Bischof Burchard von Worms. 1000 - 1025, hg. v. Wilfried HARTMANN (Quellen und Abhandlungen zur mittelrheinischen Kirchengeschichte 100), Mainz 2000, S. 1–28; WÜNSCH, Thomas, Der heilige Bischof. Zur politischen Dimension von Heiligkeit im Mittelalter und ihrem Wandel, in: Archiv für Kulturgeschichte 82, 2000, 261–302.

 

„Ihr seid ein fremds Weib, des sollt ihr bleiben, solang ihr lebt“. Fremdheit und Fremderfahrung im Mittelalter (Feeling different in the Middle Ages)

Dozent/in:
Laura Brander
Angaben:
Proseminar, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 7, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Gender und Diversität, Zentrum für Mittelalterstudien, Erweiterungsbereich, Modulstudium, Frühstudium, Modul: Basismodul Typ I, Grundlagenmodul Geschichte
Termine:
Mi, 12:15 - 13:45, KR12/00.16
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Wie alle Proseminare des Lehrstuhls führt auch dieses Seminar systematisch in das Studium der mittelalterlichen Geschichte ein. Die wichtigsten Hilfsmittel, Fragestellungen und Methoden des Faches werden vorgestellt. Der Umgang mit Quellen und Literatur wird geübt. Die im propädeutischen Anteil des Proseminars vermittelten Inhalte werden anhand kleinerer Hausaufgaben eingeübt. Lateinkenntnisse, die einen Vergleich von Original und Übersetzung ermöglichen, werden vorausgesetzt. Der Erwerb des Leistungsnachweises erfolgt über die Anfertigung einer schriftlichen Arbeit (7 ECTS-Punkte). Um die angemessene Betreuung und die Erfüllung der Qualifikationsvorgaben des Modulhandbuchs zu gewährleisten, wird eine eingehende Vorbesprechung in der Sprechstunde sowie die Vorstellung der Hausarbeit als „work in progress“ zu einem festgesetzten Termin im Rahmen des Seminars erwartet. Dazu ist ein Exposé (inklusive Quellen) vorab an alle Teilnehmer des Kurses zu verschicken. Neben regelmäßiger Teilnahme wird eine aktive Beteiligung an der gemeinsamen Arbeit im Seminar erwartet. Die Anmeldung zur Lehrveranstaltung erfolgt vorab über FlexNow und ist ab Beginn der vorlesungsfreien Zeit möglich. Zeitgleich melden Sie sich bitte im entsprechenden Kurs im Virtuellen Campus an, damit Sie alle Informationen zum Seminar erhalten. Die Teilnehmerzahl am Proseminar ist begrenzt, ein Platz in einem der angebotenen Proseminare des Faches wird aber garantiert. Bei freier Platzzahl ist eine Anmeldung bis Ende der zweiten Vorlesungswoche des Sommersemesters möglich. Studierende, die einen Schein erwerben wollen, müssen sich außerdem in FlexNow zur Prüfung anmelden. Da diese Anmeldung erst während des Semesters erfolgen kann, werden die Anmeldefristen hierfür gesondert bekannt gegeben.
Inhalt:
Nicht selten wurden Kinder an fremden Höfen erzogen oder verbrachten Menschen aus verschiedensten Gründen Jahre in anderen Ländern, anderen Kulturen. Adlige Töchter wurden lange vor einer Heirat an den Hof des künftigen Ehemannes entsendet, um die fremden Gebräuche, die Sprache und die „neue“ Familie kennenzulernen. Adlige Söhne erfuhren Erziehung und Bildung in der Fremde. Doch nicht nur das: Auch Fernreisen überwanden früh die geographischen Barrieren der christlichen Welt. Handels- und Pilgerreisen, Kreuzzüge und diplomatische Missionen forderten Mobilität und konfrontierten den mittelalterlichen Menschen mit der Fremde, mit dem Fremden. In den Quellen der Zeit finden sich somit immer wieder Hinweise auf die Fremdheitserfahrungen, die hierbei gemacht wurden – wenn Hofdamen von barbarischen Sitten im neuen Land der Herrscherin berichten; wenn Reiseberichte das Aussehen und die kulturelle Fremdartigkeit anderer Völker betonen. Welche Auswirkungen hatten diese Erfahrungen auf das Selbstbild mittelalterlicher Menschen? War das Ergebnis eine Verfeinerung der Selbstwahrnehmung, welchen Nachklang haben transkulturelle Einflüsse in der Vormoderne? Wie wurde mit Fremden im eigenen Land verfahren? Fremdheit und Fremderfahrung im Mittelalter sollen das zentrale Thema dieses Proseminars sein.
Empfohlene Literatur:
GOETZ, Hans-Werner, Proseminar Geschichte: Mittelalter (Uni-Taschenbücher 1719), Stuttgart 2006 (zur Anschaffung empfohlen); HARTMANN, Martina, Mittelalterliche Geschichte studieren, Konstanz 2004; MÜLLER, Harald, Mittelalter (Akademie Studienbücher : Geschichte), Berlin 2008 (zur Anschaffung empfohlen); Fremdheit und Reisen im Mittelalter, hg. von Irene ERFTEN U. Karl-Heinz SPIEß, Stuttgart 1997; MATHEUS, Michael u. HEIDRUN Kreutzer, Unterwegssein im späten Mittelalter: als Pilger im Heiligen Land und im Michaelsheiligtum auf dem Monte Gargano, in: Ein gefüllter Willkomm. Festschrift für Knut Schulz zum 65. Geburtstag, hg. v. Franz Josef FELTEN, Aachen 2002; SPIEß, Karl-Heinz, Fremdheit und Integration der ausländischen Ehefrau und ihres Gefolges bei internationalen Fürstenheiraten, in: Fürstenhöfe und ihre Außenwelt. Aspekte gesellschaftlicher und kultureller Identität im deutschen Spätmittelalter, hg. v. Thomas ZOTZ, Würzburg 2004, S. 267-290.



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