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Lehrveranstaltungen

 

Lektüre und Interpretation lateinischer Quellen des Mittelalters: Die Kreuzzüge (Reading and interpreting medieval Latin sources: The crusades)

Dozent/in:
Klaus van Eickels
Angaben:
Quellenkundliche Übung, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 4, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Zentrum für Mittelalterstudien, Modulstudium, Frühstudium, Modul: Basismodul Mittelalterliche Geschichte Typ II/III, Aufbaumodul Mittelalterliche Geschichte Typ II/III, Vertiefungsmodul Mittelalterliche Geschichte Typ II/III, Ergänzungsmodul, in Absprache mit dem Lehrstuhl für Latinistik ist diese Übung für Studierende des Faches Latein auch als Lektürekurs anrechenbar
Termine:
Di, 12:15 - 13:45, KR12/02.01
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Die Übung wendet sich insbesondere an Studierende, die in Erwägung ziehen, die Mittelalterliche Geschichte oder die Historischen Grundwissenschaften zu (einem) Schwerpunkt ihres Geschichtsstudiums zu machen. Studierende anderer Fächer mit guten Lateinkenntnissen sind als Teilnehmer herzlich willkommen. Studierende der Klassischen Philologie können sich gemäß Absprache mit dem Lehrstuhl für Klassische Philologie (Latinistik) den Kurs als Lektürekurs im Rahmen ihres Lateinstudiums anrechnen lassen.
Inhalt:
Die Fähigkeit selbständig mit lateinischen Quellen des Mittelalters umzugehen gehört zu den wesentlichen Voraussetzungen jeder wissenschaftlichen Beschäftigung mit der Geschichte des Mittelalters. Am Beispiel von Auszügen aus unterschiedlichen Quellen zur Geschichte der Kreuzzüge (insb. Guibert von Nogent und Wilhelm von Tyrus) sollen in der Übung das lesende Erschließen lateinischer Quellen eingeübt, die Besonderheiten des mittelalterlichen Lateins vorgestellt und ihre Interpretation im Rahmen des mittelalterlichen Verständnisses des Wirkens Gottes in der Welt erschlossen werden.
Empfohlene Literatur:
Hans Eberhard Mayer, Geschichte der Kreuzzüge, Stuttgart 2000 (9. Aufl.); Nikolas Jaspert, Die Kreuzzüge. Darmstadt 2003; Guibert de Nogent, Dei Gesta per Francos Et Cinq Autres Textes. ed. Robert B.C. Huygens (Corpus Christianorum.Continuatio mediaevalis 127A); Turnhout 1996 (oder die online verfügbare ältere Edition Recueil des historiens des croisades. Historiens occidentaux. Band 4. Imprimerie Royale, Paris 1879, S. 119-263: http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k515745/f154.image.r=.langEN); Wilhelm von Tyrus, Willelmi Tyrensis archiepiscopi Chronicon, hg. v. Robert B. C. Huygens (Corpus Christianorum. Continuatio mediaevalis 63–63A), Turnhouti 1986 (oder der auf älteren Editionen beruhende online verfügbare Text http://thelatinlibrary.com/williamtyre.html). Die Erschließung der beiden umfangreichen Gesamttexte über die in der Übung behandelten Auszüge hinaus wird erleichtert durch die englische Übersetzung von Levine (http://www.gutenberg.org/ebooks/4370) bzw. die deutsche Übersetzung von Manfred Hiebl (http://www.manfredhiebl.de/Wilhelm-von-Tyrus/wilhelm-von-tyrus.htm).

 

Migration und Mobilität im Mittelalter (Migration and mobility in the Middle Ages)

Dozent/in:
Klaus van Eickels
Angaben:
Hauptseminar, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 7, Studium Generale, Zentrum für Mittelalterstudien, Erweiterungsbereich, Modulstudium, Aufbaumodul Mittelalterliche Geschichte Typ I, Vertiefungsmodul Mittelalterliche Geschichte (Typ I)
Termine:
Mo, 16:15 - 17:45, KR12/00.16
Inhalt:
Migration und Mobilität sind politische Schlagworte von großer aktueller Bedeutung. Im Vergleich zur Dynamik von freiwilliger und erzwungener Migration im 19. und 20. Jahrhundert erscheint das Mittelalter in der Rückschau oft als statische Gesellschaft. Bei näherer Betrachtung zeigt sich jedoch, dass auch das Mittelalter von einem hohen Grad von Mobilität geprägt war. Das Netz des Fernhandels reichte bis nach Island und Grönland und über die arabische Welt bis nach Indien und China. Wallfahrten nach Santiago, Rom und Jerusalem führten zahlreiche Pilger für längere Zeit weg aus ihrer Heimat. Die Heere der Völkerwanderungszeit, die Schiffsverbände der Wikinger und die Söldner des Spätmittelalters waren hochmobile Gruppen. Die Kreuzzüge führten für zwei Jahrhunderte immer wieder junge Adlige in großer Zahl ins Heilige Land. Gleichzeitig zeigt die deutsche Ostsiedlung des Hochmittelalters und das wandern der Handwerksgesellen, dass Mobilität keineswegs Oberschichten vorbehalten war. Im Rahmen des Hauptseminars sollen die unterschiedlichen Formen der Migration im Mittelalter näher betrachtet und auch die Frage gestellt werden, wie Herkunft aus einem anderen Gebiet im Mittelalter bewertet wurde und wie sich dies auf die Ausbildung neuer Identitäten auswirkte (z.B. im Rahmen der skandinavischen Landnahme in der Normandie und der normannischen Eroberung Englands 1066).
Empfohlene Literatur:
Verena Postel: Die Ursprünge Europas. Migration und Integration im frühen Mittelalter, Stuttgart 2004; Mischa Meier: Der Völkerwanderung ins Auge blicken. Individuelle Handlungsspielräume im 5. Jahrhundert n. Chr., Heidelberg 2016; Guy Halsall, Barbarian Migrations and the Roman West, 376–568, Cambridge 2007; Walter A. Goffart: Barbarians and Romans AD 418–584. The Techniques of Accommodation, Princeton 1980; Kordula Wolf, Troja – Metamorphosen eines Mythos. Französische, englische und italienische Überlieferungen des 12. Jahrhunderts im Vergleich, Berlin 2008; Alheydis Plassmann, Origo gentis. Identitäts- und Legitimitätsstiftung in früh- und hochmittelalterlichen Herkunftserzählungen, Berlin 2006; Arno Borst, Der Turmbau von Babel. Geschichte der Meinungen über Ursprung und Vielfalt der Sprachen und Völker. 4 Bände. Hiersemann, Stuttgart 1957–1963 (ND München 1995); Robert Bartlett: Die Geburt Europas aus dem Geist der Gewalt. Eroberung, Kolonisation und kultureller Wandel von 950 bis 1350, München 1998; Nikolas Jaspert, Die Kreuzzüge (= Geschichte kompakt), Darmstadtt 2003; Peter Erlen: Europäischer Landesausbau und mittelalterliche deutsche Ostsiedlung. Ein struktureller Vergleich zwischen Südwestfrankreich, den Niederlanden und dem Ordensland Preußen, Marburg 1992; Nick Webber, The Evolution of Norman Identity, 911–1154,Woodbridge2005; Hugh M. Thomas. The English and the Normans: Ethnic Hostility, Assimilation, and Identity, 1066-C.1220. New York 2003; R. H. C. Davis, The Normans and Their Myth. London 1976; Marjorie Chibnall, The Debate on the Norman Conquest, Manchester 1999.

 

Moralische Ökonomie? Wirtschaftliche Austauschbeziehungen in den Wertvorstellungen des Mittelalters (Moral economy? Economic relations and the hierarchy of values in the Middle Ages)

Dozent/in:
Klaus van Eickels
Angaben:
Vorlesung, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 3, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Zentrum für Mittelalterstudien, Zentrum für Interreligiöse Studien, Erweiterungsbereich, Modulstudium, Frühstudium, Basismodul Mittelalterliche Geschichte(Typ II/III) und Aufbaumodul Mittelalterliche Geschichte (Typ II/III), Exportmodul, Vertiefungsmodul Mittelalterliche Geschichte (Typ II/III), Ergänzungsmodule, außerdem anrechenbar in den Modulen der Wirtschafts- und Innovationsgeschichte
Termine:
Mo, 12:15 - 13:45, U7/01.05
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Die Veranstaltung ist in Absprache mit Frau Prof. Wagner-Braun auch anrechenbar in den Modulen der Wirtschafts- und Innovationsgeschichte. Interessenten für diese Option erhalten einen Papierschein, der dann bei Roland Schnabel zur Anerkennung mit Eintragung in FlexNow eingereicht werden kann.
Inhalt:
Der Begriff der moralischen Ökonomie wurde 1971 durch den englischen Sozialhistoriker Edward Thompson geprägt. Er bezeichnet eine Wirtschaftsweise, in deren Mittelpunkt nicht die Gesetze des Marktes, sondern moralische Werte stehen, die von allen am wirtschaftlichen Austausch teilnehmenden Akteuren geteilt werden. Vor allem bei der Erklärung von Protesten und Aufständen der Unterschichten im 18. und 19. Jahrhundert (sog. Brotpreisrebellionen), hat sich dieses Konzept als fruchtbarer Erklärungsansatz erwiesen. Es kann jedoch durchaus auch auf heutige Konflikte in Entwicklungsländern angewendet werden. Es gilt in hohem Maße auch für die Wirtschaft des Mittelalters, in der wirtschaftliche Austauschbeziehungen in hohem Maße von religiös begründeten ethisch-moralischen Vorstellungen geprägt waren. Das aus dem Alten Testament abgeleitete Zinsverbot und seine Umgehung durch Rentengeschäfte prägte verhinderte bis ins 13. Jahrhundert die Entstehung eines ausdifferenzierten Bankwesens. Zünfte verwiesen die Konkurrenz der Handwerker untereinander und die technisch mögliche Diversifikation des Angebotes in enge Schranken, um jedem einzelnen Meister sein Auskommen zu sichern. Der Gedanke des gerechten Preises verbot die Ausnutzung von Notlagen und erklärte eine Preisbildung nach den Gesetzen von Angebot und Nachfrage für einen Verstoß gegen die guten Sitten. Anstellungsverhältnisse wurden nicht einfach als Arbeitsverträge betrachtet, sondern als mit Dienst- und Treuepflichten aufgeladene Verhältnisse zwischen Personen, die eine wechselseitige Verantwortlichkeit begründeten. Dass rechtlicher und politischer Schutz nach dem Prinzip von Gabe und Gegengabe durch die Bereitschaft zu Abgabenzahlung und Geschenke erkauft werden musste, galt als ebenso selbstverständlich wie die Anwendung der in der irdischen Ökonomie geltenden Regeln auf das Verhältnis des Menschen zu Gott. Habsucht (avaritia) galt neben der Unzucht/Wollust (luxuria) als das entscheidende Laster, das den Menschen von Gott trennte; die freiwillige Armut galt als Königsweg des Menschen, um seine Sündhaftigkeit zu überwinden. Im Fegefeuer zu verbüßende Zeiten konnten mit Ablässen, die ihren Preis und ihren genau befristeten Wert hatten, aufgewogen werden, so dass im Spätmittelalter ein regelrechtes „Rechnungswesen für das Jenseits“ entstand. In der Vorlesung wird aufgezeigt werden, wie dieses moralisch aufgeladene wirtschaftliche Denken alle Bereich des mittelalterlichen Lebens prägte und welche Auswirkungen es hatte.
Empfohlene Literatur:
Norbert Götz, ‚Moral economy’: its conceptual history and analytical prospects, in: Journal of Global Ethics, 11 (2015), S. 147-162 (http://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/17449626.2015.1054556); Wolfgang Streeck/Jens Beckert (Hrsg.), Moralische Voraussetzungen und Grenzen wirtschaftlichen Handelns (= MPIfG Working Paper. 07/6). Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung, Köln 2007 (http://www.mpifg.de/pu/mpifg_fo/fb3.pdf); John Bohstedt, The Moral Economy and the Discipline of Historical Context, in: Journal of Social History 26 (1992), S. 265–284; E. P. Thompson, The Moral Economy of the English Crowd in the Eighteenth Century, in: Past & Present 50 (1971), S.. 76–136. - Klaus Grubmüller/ Markus Stock (Hg.): Geld im Mittelalter. Wahrnehmung – Bewertung - Symbolik. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2005; Almut Schneider, Zwischen avaritia und curiositas: Wahrnehmungsweisen von Geld in Mittelalter und Früher Neuzeit, in: Was ist Geld?, hg. v. Susanne Peters, Wiesbaden 2017, S. 175-202; Autor: Almut Schneider The Idea of a Moral Economy: Gerard of Siena on Usury, Restitution, and Prescription, hg. v. Lawrin Armstrong, Toronto 2016; John T. Noonan, The scholastic analysis of usury. Harvard University Press, Cambridge1957.

 

Öffentliche Buße und Rituale der Unterwerfung im Mittelalter (Public penance and rituals of submission in the Middle Ages)

Dozent/in:
Klaus van Eickels
Angaben:
Quellenkundliche Übung, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 4, Studium Generale, Zentrum für Mittelalterstudien, Erweiterungsbereich, Modulstudium, Frühstudium, Basismodul Mittelalterliche Geschichte (Typ II/III) und Aufbaumodul Mittelalterliche Geschichte (Typ II/III), Vertiefungsmodul Mittelalterliche Geschichte (Typ II/III)
Termine:
Di, 10:15 - 11:45, U11/00.25
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Die Anmeldung zur Lehrveranstaltung erfolgt über FlexNow in der vorlesungsfreien Zeit. Zum Erwerb eines Leistungsnachweises ist die Abgabe einer schriftlichen Hausarbeit mit vorheriger Themenabsprache in der Sprechstunde sowie Vorstellung im Kurs als work in progress notwendig. Regelmäßige und aktive Teilnahme ermöglicht das gemeinsame Erarbeiten der Quellen und erleichtert den Kursteilnehmern das Verfassen ihrer Hausarbeit. Lateinkenntnisse, die einen Vergleich zwischen Original und Übersetzung ermöglichen, werden vorausgesetzt. Die Unterlagen und Informationen für die erste Sitzung sind durch Anmeldung im VC-Kurs vor Semesterbeginn abrufbar.
Inhalt:
Rituale der Buße und Unterwerfung spielten i Mittelalter eine wichtige Rolle für den sozialen Zusammenhalt und die Aufrechterhaltung der Ordnung. Die öffentliche Buße des Sünders in der frühmittelalterlichen Kirche, schloss ihn oft für viele Jahre aus der Gemeinschaft der Gläubigen aus, bevor er wieder zu den Sakramenten zugelassen wurde. Im Hoch- und Spätmittelalter wurde zwar die Lossprechung (Absolution) auf den Zeitpunkt vor der Bußleistung verlegt, gleichzeitig aber die Qualen der Seelen im Fegefeuer so ausgestaltet, dass die möglichst weitgehende Abbüßung auch der nach der Beichte verbleibenden „zeitlichen Sündenstrafen“ schon im Diesseits ein vorrangiges handlungsleitendes Motiv der Gläubigen blieb. Auch im weltlichen Bereich spielte die demonstrative Unterwerfung eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung der Ordnung. Sie war in vielen Fällen geradezu die Voraussetzung für die Gewährung herrscherlicher Milde. Derjenige, der die Gnade des Herrschers erbat, musste zunächst dessen Autorität unmissverständlich anerkennen und dies in oft drastischer Weise deutlich machen (z.B. indem er mit Strick um den Hals vor dem Herrscher erschien). In der Übung soll anhand verschiedener Texte aus dem kirchlichen und weltlchen Bereich aufgezeigt werden, welche Formen Buße und Unterwerfung annehmen konnten, warum mittelalterliche Chronisten die entsprechenden Rituale genau beschrieben und welchen Beitrag sie zur Lösung von Konflikten leisteten.
Empfohlene Literatur:
Mary C. Mansfield, The Humiliation of Sinners. Public Penance in Thirteenth-Century France, Ithaca 1995; Mary Braswell,. The Medieval Sinner. London, 1983; Rosalind Hill, Public penance. Some problems of a thirteenth-century bishop,in: History 36 (1951), S. 213–226. - Gerd Althoff, Das Privileg der deditio. Formen gütlicher Konfliktbeendigung in der mittelalterlichen Adelsgesellschaft, in: Gerd Althoff., Spielregeln der Politik im Mittelalter. Kommunikation in Frieden und Fehde, Darmstadt 1997, S. 99-125; Knut Görich, Die Ehre Friedrich Barbarossas. Kommunikation, Konflikt und politisches Handeln im 12. Jahrhundert, Darmstadt 2001

 

Werkstatt Mittelalterliche Geschichte und Historische Grundwissenschaften (Workshop Medieval History and Historical Basic Sciences)

Dozentinnen/Dozenten:
Klaus van Eickels, Christof Rolker
Angaben:
Oberseminar, 2 SWS, Schein, ECTS: 4, Studium Generale, Zentrum für Mittelalterstudien, Modul: Intensivierungsmodul
Termine:
Di, 16:15 - 17:45, Raum n.V.
Die Veranstaltung findet statt: Am Kranen 10, 3. Stock, Zimmer 3 (KR10/03.03)



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