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  Seminar/Proseminar: "Gewalt ist eine Lösung" - Männerliteratur von Goethe bis zur Gegenwart

Dozent/in
Martin Rehfeldt, M.A.

Angaben
Seminar/Proseminar
2 SWS
Zeit und Ort: Mo 10:00 - 12:00, U7/01.05

Voraussetzungen / Organisatorisches
Teilnahmevoraussetzung: Abgeschlossenes Basismodul NDL.
Der vorherige Besuch der literaturwissenschaftlichen Übung (Einführung II) wird empfohlen.
Für alle Studiengänge gelten die in den jeweiligen Prüfungsordnungen und Modulhandbüchern festgelegten Zulassungsvoraussetzungen.
Anmeldung/Abmeldung vom 25. März 2013, 10:00 Uhr bis 3. Mai 2013, 23:59 Uhr über FlexNow!
Die Teilnehmerzahl ist auf 20 begrenzt.
Für Studienortwechsler, Erasmusstudenten sowie Studierende, die den Leistungsnachweis zur baldigen Prüfungsanmeldung benötigen, werden im begrenzten Umfang Plätze freigehalten. Bei Überbuchung des Seminars fällt die Entscheidung über die Teilnahme in Rücksprache mit der Dozentin/dem Dozenten.
Leistungsnachweis: Referat und Hausarbeit
Modulzuordnungen:
  • BA Germanistik: Aufbaumodul NdL
  • LA-Studiengänge mit Unterrichtsfach Deutsch: Aufbaumodul NdL
  • BA Berufliche Bildung/Fachrichtung Sozialpädagogik mit Unterrichtsfach Deutsch: Aufbaumodul NdL
  • MA Wirtschaftspädagogik mit Doppelwahlpflichtfach Deutsch: Aufbaumodul NdL

Inhalt
Europa, dieser Nasenpopel
Aus einer Konfirmandennase,
Wir wollen nach Alaska gehn.

Der Meermensch: der Urwaldmensch:
Der alles aus seinem Bauch gebiert,
Der Robben frisst, der Bären totschlägt,
Der den Weibern manchmal was reinstösst:
Der Mann.

Im Eröffnungsgedicht von Gottfried Benns Alaska-Zyklus wird recht bündig definiert, was ein Mann ist. Um Mann zu sein, braucht man demnach nichts weiter als Meer, Urwald, Robben, Bären – und natürlich Frauen, die sich en passant was reinstoßen lassen. Nur war das meiste davon im Berlin der Jahrhundertwende kaum verfügbar, weshalb hier Alaska als Stück vermeintlich kaum von der Zivilisation berührter Erde zum Projektionsraum wird. Im Umkehrschluss heißt das: Die bürgerlich geordnete Welt lässt den Mann nicht Mann sein. Diese Krisendiagnose grundiert, lange vor dem aktuellen Boom entsprechender ‚Sachbücher‘, jene Art von Literatur, die man als ‚Männerliteratur‘ bezeichnen könnte: Bücher, die Szenarien entwerfen, in denen Männer noch gemäß tradierter Rollenmuster v. a. körperlich agieren können. Meist handelt es sich dabei um territorial, temporal oder sozial vom Zielpublikum entfernte Erlebniswelten. Es geht um absolute Herrscher, Arbeiter, Krieger, Abenteurer, Zuhälter, Seemänner, Gefängnisinsassen, Hooligans.

Diesen mann-männlichen Identitätsentwürfen stehen solche des emotionalen, schwärmerischen Mannes gegenüber, vom berühmten literarischen role model Werther über aus heutiger Sicht zunächst irritierende Amalgamierungen beider Typen wie Rilkes Cornet bis zu den saufenden Roy Orbison-Fans in Dimitri Verhulsts Die Beschissenheit der Dinge.

Im Seminar werden neben den angegebenen Romanen kurze Texte, Gedichte und Liedtexte (u. a. von Friedrich Schiller, Stefan George, Bertolt Brecht, Wolf Biermann) diskutiert.

Empfohlene Literatur
Johann Wolfgang von Goethe: Die Leiden des jungen Werther. Ditzingen: Reclam 2002 (= RUB 67).
Rainer Maria Rilke: Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1996.
B. Traven: Das Totenschiff: Die Geschichte eines amerikanischen Seemanns. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1996.
Ernst Jünger: Afrikanische Spiele: München: dtv 1987.
Hermann Hesse: Der Steppenwolf. Berlin: Suhrkamp 2012 (= stb 4355).
Charles Bukowski: Faktotum. München: dtv 1997.
Guy Helminger: Die Ruhe der Schlammkröte. Wiederentdeckt, herausgegeben und mit Anmerkungen versehen von Manuel Andrack. Köln: KiWi 2007.
Dimitri Verhulst: Die Beschissenheit der Dinge. München: btb 2011.
Stefan Schubert: Gewalt ist eine Lösung. München: Riva 2010.

Englischsprachige Informationen:
Credits: 6

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 20

Institution: Professur für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft und Literaturvermittlung

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