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Vorlesungsverzeichnis >> Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften >>

  Kultur geht durch den Magen - Geschichte und Gegenwart der Nahrung(sforschung)

Dozent/in
Prof. Dr. Heidrun Alzheimer

Angaben
Vorlesung
2 SWS, Anmeldung über den zugehörigen VC-Kurs im Zeitraum 15.03. - 02.05.2017; Modulzuordnungen: Bachelor ab WS 14/15 (5 ECTS): BMI AM I; Bachelor bis SS 14 (3 ECTS): BM II, BM III, AM I, AM II; Master (3 ECTS): VM I, VM II, VM III, VM V; Lehramt (Studienbeginn vor SS 2014 3 ECTS; Studienbeginn ab SS 2014 5 ECTS): EWS II
Zeit und Ort: Di 14:00 - 16:00, MG2/00.10

Inhalt
Seit den 1970er Jahren hat sich die Esskultur zu einem etablierten Forschungsfeld der Europäischen Ethnologie entwickelt, aus dem z.T. monumentale Überblicke über die Geschichte der Ernährung in Europa hervorgegangen sind. Da sich kulturelle Prozesse nur aus ihrer historischen Perspektive erschließen, werden wir in dieser Vorlesung die Esskultur von der Frühen Neuzeit bis in die Gegenwart überschauen. Abhängig von Klima, Jahreszeit und Wetter war das Nahrungsangebot schwankend, erst Industrialisierung und Intensivierung der Landwirtschaft sorgten dafür, dass die Menschen regelmäßig satt wurden. In der modernen Überflussgesellschaft wird versucht "die Satten hungrig zu machen" (Werbung, Kochsendungen, Rezept-Newsletter, Magazine, Kochbücher). Essen und Trinken „to go“ ist ubiquitär, es gibt keine "essfreien Zonen" mehr. Zwischen den hochprofessionell ausgestatteten Küchen und der immer seltener werdenden Zubereitung frischer Nahrungsmittel durch den Verbraucher tut sich eine Kluft auf, deren Ursachen aufzuzeigen sind. Essen als „soziales Totalphänomen“ (Marcel Mauss, 1924) betrifft alle Bereiche und Schichten des individuellen und gesellschaftlichen Lebens. Das Ernährungshandeln berührt rechtliche und moralische, ökonomische und ästhetische Phänomene. Essen ist kulturell bestimmt und ständigem Wandel unterworfen. Zu fragen ist auch nach den Effekten der Globalisierung auf das Essen sowie seine gemeinschafts- und identitätsstiftende Kraft.

Empfohlene Literatur
  • Halm, Cornelia/Verse, Frank: Von Pfeffersäcken und Hungerleidern: Geschichte(n) übers Essen und Trinken. Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung im Vonderau Museum Fulda vom 24. November 2016 bis 2. April 2017. Fulda 2016.
  • Trenk, Marin: Döner Hawaii. Unser globalisiertes Essen. Stuttgart 2015.
  • Hirschfelder, Gunther (Hg.): Was der Mensch essen darf. Ökonomischer Zwang, ökologisches Gewissen und globale Konflikte. Wiesbaden 2015.
  • Möhring, Maren: Fremdes Essen. Die Geschichte der ausländischen Gastronomie in der Bundesrepublik Deutschland. München 2012.
  • Kalinke, Heinke M. (Hg.): Esskultur und kulturelle Identität. Ethnologische Nahrungsforschung im östlichen Europa. München 2010.
  • Trummer, Manuel: Pizza, Döner, McKropolis. Entwicklungen, Erscheinungsformen und Wertewandel internationaler Gastronomie am Beispiel der Stadt Regensburg. Münster/München 2009.
  • Hirschfelder, Gunther: Europäische Esskultur. Geschichte der Ernährung von der Steinzeit bis heute. Frankfurt am Main/New York 2001.
  • Tolksdorf, Ulrich: Nahrungsforschung. In: Brednich, Rolf W. (Hg.): Einführung in die Forschungsfelder der europäischen Ethnologie. Berlin 1988, S. 171-184.
  • Pulz, Waltraud: Nahrungsforschung. In: Harvolk, Edgar (Hg.): Wege der Volkskunde in Bayern. Ein Handbuch (= VVK 25; zugl. Beiträge zur Volkstumsforschung XXIII). Mün-chen/Würzburg 1987, S. 217-238.

Institution: Lehrstuhl für Europäische Ethnologie

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