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  Anonymität

Dozent/in
Dr. phil. Christoph Schickhardt

Angaben
Proseminar/Hauptseminar

Zeit und Ort: Einzeltermin am 23.6.2017 16:00 - 20:00, U5/02.17; Einzeltermin am 24.6.2017 9:00 - 19:00, U5/02.17; Einzeltermin am 25.6.2017 9:00 - 17:00, U5/02.17
Vorbesprechung: 13.5.2017, 12:00 - 16:00 Uhr, Raum U5/02.17

Voraussetzungen / Organisatorisches
Studium Generale, Gasthörerverzeichnis, Exportmodule; BA-Philosophie: Basismodul 2+4; Aufbaumodul 1; Vertiefungsmodul 1+3; MA-Philosophie: Schwerpunktmodule Praktische Philosophie sowie Philosophische Anthropologie I+II, Freie Spezialisierung I+II; MA Ethik im öffentlichen Raum: Vertiefungsmodule 1-3; MA Öffentliche Theologie: Vertiefungsmodule 2+3; LA-Gym: Basismodul 2; Vertiefungsmodul LA 4; LA-GS/HS/RS: Basismodul 2; EWS-Modul 1+2;

Inhalt
Anonymität ist ein schillernder Begriff, der in unterschiedlichen Zusammenhängen mit unterschiedlichen Bedeutungen und Konnotationen verwendet wird. In den letzten Jahren ist Anonymität verstärkt in Verbindung mit dem Internet und neuen Entwicklungen der Informationstechnologien thematisiert worden. Dabei zeigt sich beispielhaft, wie unterschiedlich Anonymität bewertet wird: Im Zuge des wachsenden Bewusstseins für die massenhafte Datenerfassung und staatliche Überwachung der Internetnutzer wird beklagt, dass es im Internet nahezu keine Möglichkeiten der anonymen Nutzung mehr gibt. Das Fehlen von Anonymität gilt hier als ein Verlust der Privatsphäre und, vor allem in autoritären Regimen, als nachteilig für den freien Zugang zu Informationen sowie für die Redefreiheit. Im Datenschutz, so lässt sich generell ergänzen, gilt Anonymität bzw. Anonymisierung von Personendaten als ein Königsweg, um die Privatsphäre von Personen zu schützen und die Rückführbarkeit persönlicher Daten auf die Person zu verhindern. Deutlich im Gegensatz zu derart positiven Bewertungen von Anonymität steht die Rolle von Anonymität mit Blick auf zumeist als negativ bewertete Entwicklungen wie Hasskommentare und Hetze im Internet, Social Bots oder Fake News. Hier wird Anonymität u.a. als enthemmend eingeschätzt: Menschen, die sich anonym bzw. unbeobachtet fühlen, neigen dazu, so die These, sich ungehemmt über Konventionen und Regeln des Anstands und gegenseitigen Respekts hinwegzusetzen. Der Bl9ck für den Anderen als Person und Empathie gehen verloren. Bisher haben sich Ethik und praktische Philosophie nur in begrenztem Ausmaß mit Anonymität beschäftigt. Im Seminar werden daher einerseits grundsätzliche Fragen behandelt: was verstehen wir unter Anonymität? Welche Rolle spielt Anonymität für weithin anerkannte Werte und Rechte wie Privatheit und Meinungsfreiheit? Wie ist der Zusammenhang zwischen Anonymität und der ethischen Debatte über internalistische und externalistische Motivation für moralisches Handeln? Bietet einem Anonymität die Möglichkeit, ganz authentisch man selbst zu sein, oder wirkt sie eher entfremdend in der Beziehung zu sich selbst und zu anderen? Andererseits soll erörtert werden, wie Anonymität in konkreten Situationen das Verhalten und Handeln von Menschen beeinflusst und welche ethischen Schlüsse daraus zu ziehen sind. Dazu werden auch ethisch umstrittene Praktiken besprochen, bei denen Anonymität eine Rolle spielt, z.B. die sogenannte anonyme Geburt und die Samenspende. Texte und Vorgehen im Seminar werden in erheblichem Umfang auch interdisziplinäre Beiträge und Texte aus nicht-philosophischen Disziplinen wie z.B. den Rechts- und Sozialwissenschaften umfassen.

Institution: Lehrstuhl für Philosophie II

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