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  Die Kritische (Kunst) Theorie der Frankfurter Schule

Dozent/in
Manuel Gebhardt, M.A.

Angaben
Proseminar/Hauptseminar
4 SWS
Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Erweiterungsbereich, Frühstudium
Zeit und Ort: Di 18:00 - 21:00, U2/01.30; Bemerkung zu Zeit und Ort: Achtung: Das Seminar findet von 25. April - 14. Juni jeden Dienstag von 18 - 21 Uhr statt!

Voraussetzungen / Organisatorisches
Studium Generale, Gasthörerverzeichnis, Exportmodule;
BA-Philosophie: Basismodul 2-4; Aufbaumodul 1+2; Vertiefungsmodul 1-3;
MA-Philosophie: Schwerpunktmodule „Praktische Philosophie“ sowie „Philosophische Anthropologie“ I+II, Freie Spezialisierung I+II;
MA Ethik im öffentlichen Raum: Vertiefungsmodule 1-3;
MA Öffentliche Theologie: Vertiefungsmodule 2+3;
LA-Gym: Basismodul 2-4; Vertiefungsmodul LA 4;
LA-GS/HS/RS: Basismodul 2-4;
EWS-Modul 1+2.

Inhalt
Das Wechselspiel der (gesellschaftlichen) Verwirklichung wohlbegründeter Normen und der Idee ästhetischer Erziehung, i.e. der Zusammenhang zwischen Ethik und Ästhetik, steht in einer langen ideengeschichtlichen Traditionslinie, die angesichts der zeitlos aktuellen Frage, wie ein philosophisch-normativer Diskurs auch nachhaltige gesellschaftliche Veränderungen zeitigen kann, höchst relevant erscheinen muss.

Die Traditionslinie selbst zieht sich in der Idee eines ethisch-ästhetischen Harmoniebegriffs der habitualisierten Tugend als καλοκἀγαθία von Platon über Aristoteles und findet sich als edles Herz auch in der mittelhochdeutschen Literatur (Gottfried von Strassburg). Im Konzept der beauties of the human soul bei Shaftesbury und der belle âme bei Rousseau führt sie über die Frühe Neuzeit bis an die Anfänge der Moderne. Dort greift Schiller in seiner Schrift Über Anmut und Würde diese Idee schließlich auf im Begriff der Schönen Seele, in der Neigung und Pflicht habitualisiert harmonisch zusammenstimmen. Er führt sie zur Korrektur des kantischen Rigorismus in der theoretischen Reflexion über das Moralische als das Tugend-Ideal des Menschen ins Feld, um schließlich die ästhetische Erziehung hin zu schönen Seelen als die Bedingung der Möglichkeit für eine nachhaltige, friedliche Vergesellschaftung des sich wieder ent-entfremdeten Menschen zu postulieren. Hegel greift den Begriff der Schönen Seele in seiner Phänomenologie des Geistes auf, doch bei ihm bezeichnet er nicht mehr den Zustand der tugendhaften Harmonie der Seelenkräfte: sie ist vielmehr eine unglückliche, die in sich verglimmt „und schwindet als ein gestaltloser Dunst, der sich in Luft auflöst“. Und so ist es weniger der genannte Begriff, denn das Konzept der ästhetischen Erziehung, das ideengeschichtlich weiteren Anklang findet, etwa bei den Pragmatisten C.S. Peirce, William James und in John Dewey’s Art as Experience – besonders aber bei den Philosophen der Frankfurter Schule, wenn etwa Marcuse mit Schiller's Ästhetischen Briefen seine Kritische Theorie in Eros and Civilization um eine Aesthetic Dimension bereichert.

Wir werden im Seminar mit einem Blick auf die hier skizzierte Traditionslinie beginnen und untersuchen, welche tragende gesellschaftspolitische Rolle Platon, Rousseau und Schiller der Kunst zugeschrieben haben. In einem zweiten Schritt wenden wir uns einschlägigen Texten bei Marx und Freud zu, um auf diesem Fundament im Laufe des Semesters den Fokus auf die Kritische (Kunst) Theorie der Frankfurter Schule zu legen: welche Chancen - und welche Gefahren - für eine gesellschaftspolitische (R)evolution sehen etwa Walter Benjamin, Horkheimer/Adorno, Siegfried Kracauer und Herbert Marcuse in den traditionellen, besonders aber in den (Massen)Medien der modernen Kunst?

Um Begriff und Anschauung harmonisch in Einklang zu bringen, werden wir nicht nur philosophische Texte studieren, sondern auch Werke der bildenden Kunst, der Fotografie, der Literatur und des Films: geplant ist darüber hinaus eine Ausstellungs- oder Theater-Exkursion.

Institution: Lehrstuhl für Philosophie II

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