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  Verantwortung – moralisches Phänomen oder rhetorisches Konstrukt?

Dozent/in
Dr. Jens Wimmers

Angaben
Proseminar/Hauptseminar
2 SWS
Zeit und Ort: Do 14:00 - 16:00, MG1/01.02

Voraussetzungen / Organisatorisches
Studium Generale, Gasthörerverzeichnis, Exportmodule; BA-Philosophie: Basismodul 2+4; Aufbaumodul 1; Vertiefungsmodul 1+3; MA-Philosophie: Schwerpunktmodule „Praktische Philosophie“ sowie „Philosophische Anthropologie“ I+II, Freie Spezialisierung I+II; MA Ethik im öffentlichen Raum: Vertiefungsmodule 1-3; MA Öffentliche Theologie: Vertiefungsmodule 2+3; LA-Gym: Basismodul 2+4; Vertiefungsmodul LA 4; LA-GS/HS/RS: Basismodul 2+4; EWS-Modul 1+2;

Inhalt
Politiker und Manager streben nach verantwortungsvollen Posten. Damit erhalten sie dann die Macht, wichtige Entscheidungen zu treffen und die Weichen für zukünftige Entwicklungen zu stellen. Von den Folgen ihres Tuns sind wir letztendlich alle betroffen. Deshalb hoffen wir, mächtige Entscheidungsträger dadurch kontrollieren zu können, dass wir sie öffentlich verantwortlich machen. Aber welchen Sinn hat dies noch in einer komplexen Welt, in der man die Reaktionen und langfristigen Folgen auf Eingriffe in unüberschaubare, miteinander interagierende Systeme nicht vorhersehen kann? Schon im kleinen Maßstab der zwischenmenschlichen Verantwortung – etwa der Verantwortung der Eltern für die Kinder - sind die Grenzen der Verantwortung höchst unklar. Was ist eigentlich damit gemeint, wenn jemand für sich selbst in Anspruch nimmt, die „Verantwortung zu tragen“? Ist „Verantwortung“ ein Korrektiv zur Macht, mit dem sich das Handeln der Entscheidungsträger moralisch kontrollieren lässt? Oder macht sich derjenige, der von Verantwortung spricht, nicht eher verdächtig, weil er damit versucht, eigenes Versagen zu verdecken und die Schuld von sich zu weisen? Welche Konsequenzen muss es geben, wenn jemand die Verantwortung übernimmt? Im Seminar sollen diese Fragen beantwortet werden, so dass die grundsätzliche Leistungsfähigkeit der Verantwortungsethik eingeschätzt werden kann. Zunächst muss dabei der Status der „Verantwortung“ als Kern einer ethischen Theorie analysiert werden. Anschließend kann dann geprüft werden, ob das Denken in der Begrifflichkeit der „Verantwortlichkeit“ zu ethisch richtigen Entscheidungen führt. Zwei einander ausschließende Ergebnisse sind möglich: Entweder ist „Verantwortung“ ein real existierendes Phänomen, das unsere berechtigten moralischen Ansprüche verkörpert und durchsetzt, oder es handelt sich um einen konstruierten Begriff, der nur strategisch eingesetzt wird, um eigene Interessen im Schein moralischer Redlichkeit erstrahlen zu lassen. Klassische Ansätze der Verantwortungsethik (Max Weber, Hans Jonas, Emmanuel Lévinas) und die aktuelle Debatte (Höffe, Heidbrink, Nida-Rümelin u.a.) werden in ausgesuchten Beispielen vorgestellt und diskutiert. Literaturhinweise werden im Kurs gegeben.

Institution: Lehrstuhl für Philosophie II

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