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Einrichtungen >> Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften >> Institut für Archäologische Wissenschaften, Denkmalwissenschaften und Kunstgeschichte (IADK) >> Professur für Bauforschung und Baugeschichte >>
Mittelalterliche Palastarchitektur Venedigs

Der Forschungsschwerpunkt besteht seit der Übernahme der Professur im Jahre 1986 und ging aus früheren Untersuchungen mit der Hilfe eines DFG-Stipendiums hervor. Zwei Hauptschwerpunkte haben sich herauskristallisiert, die Klärung der mittelalterlichen Baugeschichte des Dogenpalastes über die Bearbeitung der weitgehend unberührt erhaltenen Fassaden und die Bearbeitung ausgewählter Palastfassaden des Mittelalters vom 13. bis ins 15. Jahrhundert. Bei beiden Komplexen standen Fragen der Datierung, der ursprünglichen Gestalt einschließlich der originalen Farbigkeit, der Bautechnik, der Entwicklung der Formen im Zentrum. Für den Einsatz bauforscherischer Dokumentations- und Untersuchungsmethoden war es notwendig, die Einrüstung der Objekte aus Sanierungsgründen abzuwarten. Das vergangene Jahrzehnt erwies sich als besonders günstig, da fast alle wichtigen Fassaden einschließlich exemplarischer Ausschnitte des Dogenpalastes eingerüstet worden sind. Die Ergebnisse mehr als zehnjähriger Forschung sind reichhaltig. So konnte erstmals eine schlüssige Klärung der stets umstrittenen Baugeschichte des spätmittelalterlichen Dogenpalastes vorgelegt und die außerordentlich hohe Qualität dieser Architektur in Entwurf und Bauausführung herausgestellt werden. Auch die anderen mittelalterlichen Paläste Venedigs stehen in der Baugeschichte einzigartig da. In der Lagunenrepublik ließen die führenden Familien im Gegensatz zum sonstigen Bauen im Mittelalter keine festungsartigen Häuser, sondern Paläste mit extrem offenen Fassaden bauen, die den überlegenen Anspruch der Stadt zum Ausdruck brachten. Trotz der heute noch fast märchenhaften Pracht muß man sich nach unseren Ergebnissen sowohl am Anfang wie am Ende der Entwicklung des monumentalen Bauens die Fassaden aber noch prächtiger vorstellen. So kann der Farbenreichtum der Fassaden des späten Mittelalters nur mehr an kleinen Resten nachvollzogen werden, aus denen sich aber ein Gesamtbild ermitteln läßt. Überraschend für die starke Auswirkung der Fassadenarchitektur ist die Verglasungstechnik der Fenster, die selbst hier in der Stadt des Glasexports erst im 15. Jahrhundert für die Hauptfassaden selbstverständlich wird.
Über diese jahrelangen Arbeiten hat sich neben dem bewährten Zusammenspiel mit dem in der venezianischen Forschung führenden Kunsthistoriker Wolfgang Wolters (TU Berlin) eine besonders gute Zusammenarbeit mit der venezianischen Denkmalpflege (Analisa Bristot) und der Universität Venedig ( Prof. Mario Piana)herauskristallisiert, die auch in Zukunft fortgesetzt werden soll.
Projektleitung:
Prof. Dr.-Ing. Manfred Schuller

Beteiligte:
Dipl.-Ing. (Univ.) Ernst Schneider, Dipl.-Ing. (FH) Thomas Eck, Dipl.-Ing. (FH) Peter Dresen, Dipl.-Ing. Klaus-Peter Wittwar, Dipl.-Ing. (FH) Kristian Kaffenberger

Beginn: 1.1.1986

Förderer:
Deutsche Forschungsgemeinschaft
Forschungsförderung der Universität Bamberg

Publikationen
Schuller, Manfred: Untersuchungen an venezianischen Palastfassaden . In: Bericht über die 34. Tagung für Ausgrabungswissenschaft und Bauforschung 1986 (1988), S. 39-43
Schuller, Manfred: Die Ecke des Dogenpalastes . In: Forschungsforum der Otto-Friedrich-Universität Bamberg (1989), Nr. 1, S. 103-108
Schuller, Manfred: Historische Bautechnik und Bauorganisation . In: Bauforschung und ihr Beitrag zum Entwurf. Zürich : Verlag der Fachvereine u.a., 1993, S. 67-91.
Schuller, Manfred ; Eck, Thomas ; Schneider, Ernst: Phantasie der Maler oder ein Abbild der Wirklichkeit? - Die Farbigkeit gotischer Palastfassaden in Venedig . In: Forschung, Mitteilungen der DFG 3 (1994), S. 4-7
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