San Marco Venedig San Marco in Venedig gehört zu den bedeutendsten Sakralbauten des Mittelalters.
Dennoch ist die Baugeschichte trotz vielfacher Ansätze in wesentlichen Punkten
ungeklärt. Dies gilt insbesondere für die Entwicklung der Kirchenanlage des 11.
Jhs. aus den in schriftlichen Quellen und materiellen Zeugnissen fassbaren
Vorgängerbauten, über die verschiedene Rekonstruktionshypothesen kursieren.
Eine Schlüsselzone zur Klärung der hochkomplizierten Baugeschichte liegt im
Bereich des Nordquerhauses, wo verschiedene Kapellen, heute ungenutzte
Nebenräume, sowie mehrere, auch künstlerisch bedeutende Portale zu einem
rätselhaften Architekturgebilde verbunden sind. Hier soll vor dem 829
begonnenen Bau von San Marco die Kirche des hl. Teodoro gestanden haben.
Bisherige Untersuchungen hatten unter fehlenden Bauaufnahmen hoher Qualität
sowie einer nicht konsequenten Einbeziehung aller schriftlicher Unterlagen und
Bildquellen zu leiden. Zudem blieben wichtige Befunde unter der praktisch
vollflächigen Inkrustation der Wand- und Pfeilerkonstruktionen verborgen.
Seit 2002 sind auf Veranlassung der Procuratoria di S. Marco der entscheidende
Bereich der Nordfassade außen und zusätzlich innen die wichtige Cappella di S.
Isidoro eingerüstet. Die geplanten restauratorischen Maßnahmen sehen auch eine
teilweise Entfernung der Inkrustationsplatten vor. Damit bestehen beste
Voraussetzungen und die auf sehr lange Zeit einmalige Möglichkeit, mit
bewährten Methoden der Bauforschung einen gesicherten Beitrag für die Bau- und
Konstruktionsgeschichte von San Marco zu erarbeiten.
| Projektleitung: Prof. Dr.-Ing. Manfred Schuller
Beteiligte: Dr. (des.) Karin Uetz
Beginn: 1.1.2002
Förderer: DFG seit 08.08.2003
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