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Einrichtungen >> Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften >> Institut für Archäologische Wissenschaften, Denkmalwissenschaften und Kunstgeschichte (IADK) >> Lehrstuhl für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit >>
Wehrbaugenese des südwestlichen Ostseeraumes

Das Forschungsprojekt behandelt Burgen/befestigte Siedlungen des Mittelalters und der beginnenden frühen Neuzeit im südwestlichen Ostseegebiet. Schwerpunkt bildet eine Detailanalyse zur Genese der Wehrbauten in der süddänischen Inselregion.

Die Fragestellung der allgemein als siedlungsgeschichtlich zu bezeichnenden Untersuchung zur Entwicklung der befestigten Siedlungen im südwestlichen Ostseeraum läßt sich in zwei Bereiche gliedern. Zum einen sind es Ziele, die sich ausschließlich auf die Kernregion der Untersuchungen - die süddänische Inselregion - beziehen, zum anderen solche von überregionaler Natur.

Um die anschließend vorzustellenden Hauptziele des Projektes überhaupt erreichen zu können, ist bezüglich der süddänischen Inselregion zuerst eine umfassende Materialaufnahme sowie eine Analyse erforderlich. Angestrebt wird die Aufnahme einer ausreichend großen Zahl von Belegen zu einzelnen Burgen/befestigten Siedlungen um für möglichst viele Anlagen Aussagen bezüglich der Datierung, des Typs, der Eigentümer, der gesellschaftlichen Funktion sowie anschließend zu dem allgemeinen Verlauf der Entwicklung in der Region und den dafür grundlegenden Ursachen zu ermöglichen.

Das Hauptziel des Forschungsvorhabens ist die Klärung der topographischen Verteilung und der typologischen Entwicklung mittelalterlicher Burgen/befestigte Siedlungen (Stadtumwehrungen ausgenommen) im südwestlichen Ostseeraum bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts. Schwerpunkte bilden vergleichende Analysen zwischen den regionalen Teilbereichen sowie die Erörterung von Fragen bezüglich der Ursachen der jeweiligen Burgenentwicklung.

Parallelen und Divergenzen in der regionalen Genese des dänisch-deutsch-slawisch beeinflußten Untersuchungsgebietes sollen erfaßt und begründet werden. Zu berücksichtigen sind chronologische, besitzrechtliche, fortifikatorische und allgemein funktionale Aspekte. Einen Schwerpunkt stellt der Versuch dar, den Einfluß der in ihrer Stärke zeitlich und regional wechselnden politischen, wirtschaftlichen und sozialen Kräfte der Gesellschaft auf den Burgenbau zu erfassen. Hervorzuheben ist die Frage inwieweit sich in der Burgenentwicklung unterschiedliche Machtstrukuren widerspiegeln. Wer (König/Zentralmacht, weltlicher und geistlicher Adel, sonstige Interessengemeinschaften...) ließ im Laufe des Mittelalters Burgen/befestigte Siedlungen errichten und instand halten und warum wurde dies getan (zur Landesverteidigung, wegen innerer Unruhen, aus administrativen Zwecken, aus Statusgründen...)?

Hervorzuheben ist, daß sich das Forschungsprojekt in der Zielsetzung von bisherigen vergleichbaren Vorhaben im Untersuchungsgebiet unterscheidet. Letztere haben sich vorwiegend auf die reine Dokumentation von Burgen und/oder Herrenhöfen konzentriert, beziehungsweise kleinräumigere mittelalterliche Siedlungsstrukturen untersucht.
Projektleitung:
Prof. Dr. Ingolf Ericsson

Stichwörter:
Wehrbaugenese; Adelsburg; Motte; Kemlade; Dänemark; Schleswig-Holstein

Laufzeit: 1.1.1983 - 31.12.2006

Förderer:
Deutsche Forschungsgemeinschaft (MU 275/17-2)
Aarhus Universitets Forskningsfond

Mitwirkende Institutionen:
Universität Kiel
Universität Aarhus
Stiftsmuseum Maribo

Publikationen
Ericsson, Ingolf: Burgen und Herrenhöfe auf den süddänischen Inseln. Vorstellung und Teilergebnisse eines Forschungsprojektes . In: A. Andrén u.a. (Red.), Medeltiden och arkeologin, Festskrift till Erik Cinthio. Lund Studies in Medieval Archaeology 1 (1986), S. 241-256
Ericsson, Ingolf: Wehrbauten des Mittellalters in der süddänischen Inselregion. . In: In Études de Castellologie médièvale, Château Gaillard XV (1992), S. 143-149
Ericsson, Ingolf: Nogle bemaerkninger om privatborge i Skåne og styltetårne i Danmark. . In: Hikuin (1992), Nr. 19 (=Festschrift H. Stiesdal), S. 31-42
Ericsson, Ingolf: Wehrbauten des Mittelalters in Skandinavien und dem Gebiet südlich der Ostsee. . In: H. Andersson ; J. Wienberg (Hrsg.) : The Study of Medieval Archaeology, European Symposium for Teachers of Medieval Archaeology, lund 11-15 June 1990. Lund Studies in Medieval Archaeology. Bd. 13. Lund : x, 1993, S. 219-291.
Ericsson, Ingolf: Mittelalterliche Wehrbauten in Schleswig und Holstein . In: Castella Maris Baltici 1 (1993), S. 67-78
Ericsson, Ingolf: Stadtbefestigungen des Mittelalters in Skandinavien . In: Isenberg, Gabriele ; Scholkmann, Barbara (Hrsg.) : Die Befestigung der mittelalterlichen Stadt. Köln, Weimar, Wien : Böhlau, 1997, (Veröffentlichungen des Instituts für vergleichende Städtegeschichte in Münster. Reihe A Bd. 45), S. 211-218.
Ericsson, Ingolf: Schleswig-Holstein. Frühe Burgen . In: Böhme, Horst-Wolfgang (Hrsg.) : Burgen in Mitteleuropa. Ein Handbuch II: Geschichte und Burgenlandschaften. Stuttgart : Theiss, 1999, S. 110-114.
Ericsson, Ingolf: Südskandinavien . In: Böhme, Horst-Wolfgang (Hrsg.) : Burgen in Mitteleuropa. Ein Handbuch II: Geschichte und Burgenlandschaften. Stuttgart : Theiss, 1999, S. 282-286.
Ericsson, Ingolf: Burgen des Mittelalters in Schleswig-Holstein . In: Plagemann, V. (Hrsg.) : Das Mittelalter in Hamburg. Vorträge der Stiftung Denkmalpflege in Hamburg 1. Hamburg : Dölling und Galitz, 2000, S. 70-77.
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