Montenegro setzt hinsichtlich seiner ökonomischen Entwicklungsperspektive dezidiert auf den Faktor Tourismus. Das Land bringt entsprechende naturräumliche Voraussetzungen mit, kann auf Vorstrukturen der jugoslawischen Epoche aufbauen und taucht nach den Wirren der 1990er Jahre z.B. auch wieder auf den Karten der internationalen Tourismuskonzerne auf. In Bezug auf die räumlichen und regionalwirtschaftichen Auswirkungen des maritimen Tourismus ist – auch wenn mit dem Bergland ein zweites touristisches Standbein exisitiert – eine zweite Litoralisierungswelle verbunden: Entleerungstendenzen in weiten Teilen des Berglandes stehen Verdichtungs- und Konzentrationstendenzen v.a. in der Küstenregion gegenüber. Im Sinne eines wissenschaftlichen Erkenntnisgewinns werden Primärerhebungen durchgeführt, welche sich an die Nachfragerseite, v.a. aber an die Anbieterseite (private und gewerbliche Anbieter, einheimische und ausländische Investoren etc.) wendet. Ergänzend sind Expertengespräche mit lokalen und regionalen Entscheidungsträgern sowie das Sammeln und Aufbereiten von relevanten sekundärstatistischen Informationen vorgesehen. Hochschuldidaktisches Ziel des Studienprojektes ist es, Studierende unterschiedlicher Nationalitäten an eigenständiges, zunächst eigenverantwortlich durchgeführtes und anwendungsorientiertes empirisches Arbeiten anzuleiten. Neben der Vermittlung von Kompetenzen im Bereich der empirischen Sozial- und Wirtschaftsforschung kommt der Anwendung von Sprachkenntnissen im Zug der notwendigen Arbeit in Kleingruppen auch den sog. „soft skills” wie Teamfähigkeit eine besondere Bedeutung zu.