Literatur und soziale Institutionen im frühen 19. Jahrhundert Hier wird untersucht, wie sich literarische Texte ideologisch zu den Modernisierungsschüben des Industriezeitalters stellten. Ausgegangen wird von der These, dass die Beschleunigung des gesellschaftlichen Wandels von der „Akkumulation sozialer Energie” abhängig ist bzw. begünstigt wird. Vermehrung sozialer Energie kann als Anhäufung von Reichtum, politischem Einfluß, als Gewinn von sozialem Status, als Konzentration von juristischer Macht usw. betrachtet werden; besonders interessant ist dabei die Akkumulation verschiedener solcher Formen in einer Hand. Erste Untersuchungen am Beispiel von Dorfgeschichten des ausgehenden 18. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts lassen die These plausibel erscheinen, dass die Belletristik im Vorfeld der Industrialisierung die Konzentration sozialer Energie und damit den sozialen Wandel ideologisch unterstützte, diese Haltung aber ins Gegenteil verkehrte, sobald die Kosten der Modernisierung spürbar wurden.
| Projektleitung: Prof. Dr. Hans-Peter Ecker
Stichwörter: Adoleszenz, Recht, Familie, Schule
Beginn: 1.1.1198
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