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  Die Rezeption außereuropäischer Kulturen in der klassischen Moderne

Dozent/in
Dr. Björn Statnik

Angaben
Seminar
2 SWS, benoteter Schein
Studium Generale, Für Studierende ab dem 4. Semester!
Zeit und Ort: Di 14:15 - 15:45, KR12/00.05

Voraussetzungen / Organisatorisches
Für Studierende im Bachelor-Studiengang Kunstgeschichte: Basis-/Aufbaumodul Kunstgeschichte der Moderne (Modul 15, 16, 17, 18). Für Studierende im Master-Studiengang Kunstgeschichte: Modul Kunstgeschichte der Moderne II (Modul 8); Nachholdmodul II (Modul 11).

Inhalt
Ab etwa der Mitte des 19. Jahrhunderts zeigen sich in Europa Bestrebungen, gegen die hier seit etwa 400 Jahren vorherrschende, naturalistisch-illusionistische Kunst mit ihren in der Zwischenzeit entwickelten Darstellungsnormen aufzubegehren und nach neuen Ausdrucksformen zu suchen, mit denen diese europäischen Traditionen erneuert oder gar überwunden werden können. Dabei geht der Blick der Avantgarde-Künstler in dieser Zeit eines neu aufblühenden Kolonialismus und einer damit verbundenen, frühen Form der Globalisierung schnell über die Grenzen Europas hinaus. Ab etwa 1860 erfreuen sich die stark flächig gestalteten, teilweise in antinaturalistischer Farbgebung gehaltenen Farbholzschnitte aus Japan mit ihren Alltagsszenen bei den französischen Impressionisten einer großen Beliebtheit und beeinflussen deren Bildaufbau und Themenwahl. Schnell wird diese Japanmode auch im deutschen Sprachraum aufgegriffen – z. B. durch die Künstler des Expressionismus – insbesondere durch die Mitglieder des „Blauen Reiter“. Schon Ende des 19. Jahrhunderts hatte Paul Gauguin demgegenüber Europa verlassen und suchte bei den Völkern der Südsee nicht nur nach künstlerischer Inspiration, sondern auch nach einer noch unverdorbenen Gesellschaft. Aber vor allem nach der Jahrhundertwende begann man sich auch unter den Künstlern in Europa für die „primitive“ Kunst Schwarzafrikas und Ozeaniens zu interessieren, was bei Pablo Picasso 1907 zum endgültigen Durchbruch des Kubismus führen sollte. Der Wunsch nach Exotik bei den Mitgliedern der Expressionisten-Gruppe der „Brücke“ führte bei Max Pechstein und Emil Nolde sogar dazu, dass diese – ähnlich wie Gauguin – durch eigene Reisen Zugang zur Kunst und Kultur der Naturvölker in Melanesien bzw. Polynesien zu erlangen suchten. In dem hier angebotenen Seminar soll aufgezeigt und nachverfolgt werden, mit welchen teilweise ganz unterschiedlichen Ansätzen und Zielen sich die Avantgarde-Künstler der Zeit zwischen 1860 und etwa 1950 mit außereuropäischen, teilweise „primitiven“ Kulturen und ihren künstlerischen Äußerungen auseinandersetzten und sich deren Ausdrucksformen aneigneten, um auf diesen Grundlagen nicht nur die eigenen künstlerischen Traditionen zu re-formieren oder gar gänzlich zu überwinden, sondern damit auch die als erstarrt und „überzivilisiert“ empfundene europäische Gesellschaft zu erneuern.

Empfohlene Literatur
Berger, Klaus: Japonismus in der westlichen Malerei. 1860 – 1920, München 1980. Die „Brücke“ in der Südsee – Exotik der Farbe (Ausst.-Kat. Saarbrücken), hrsg. v. Ralph Melcher, Ostfildern 2005. Die Maler des „Blauen Reiter“ und Japan (Ausst.-Kat. Murnau), bearb. v. Brigitte Salmen, München 2011. Monet, Gauguin, van Gogh … Inspiration Japan (Ausst.-Kat. Essen), hrsg. v. Sandra Gianfreda, Göttingen 2014. Rubin, William (Hrsg.): Primitivismus in der Kunst des 20. Jahrhunderts, München 1984. Sehnsucht nach dem Paradies. Von Gauguin bis Nolde (Ausst.-Kat. Krems), hrsg. v. Tayfun Belgin, Wien 2004.

Englischsprachige Informationen:
Credits: 8

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 20

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