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  Diego Velázquez. Der Hofkünstler und die Freiheit der Kunst im Spanien des siglo de oro

Dozent/in
Dr. Björn Statnik

Angaben
Seminar

Studium Generale, Zentrum für Mittelalterstudien
Zeit und Ort: Do 18:00 - 19:30, KR12/02.01; Einzeltermin am 10.1.2019 19:30 - 21:00, KR12/02.01

Voraussetzungen / Organisatorisches
Für Studierende im Bachelor-Studiengang Kunstgeschichte: Basis-/Aufbaumodul Kunstgeschichte der Frühen Neuzeit (Modul 11, 12, 13, 14). Für Studierende im Master-Studiengang Kunstgeschichte: Modul Kunstgeschichte der Frühen Neuzeit II (Modul 6); Nachholdmodul II (Modul 11).

Inhalt
Als Spanien im 16. Jahrhundert zur Welt- und europäischen Hegemonialmacht aufstieg, verband sich dies erstaunlicherweise nicht sogleich mit einem Aufblühen der bildenden Künste auf der iberischen Halbinsel. Karl V. und Philipp II. bevorzugten für ihre Herrschaftsrepräsentation vor allem italienische Kunst und italienische Künstler. In Spanien verharrten die Maler und Bildhauer hingegen im Stand und Ansehen einfacher Handwerker, während anderswo in Europa die Wertschätzung v.a. der Maler enorm anstieg, da man dort den geistig-schöpferischen Entwurfsakt im Entstehungsprozess ihrer Kunstwerke anzuerkennen begann. Zwar gab es schon um 1600 Stimmen, die auch in Spanien einen solchen Wandel des Kunstverständnisses einforderten, doch bedurfte es einer überragenden Künstlerpersönlichkeit, die einem solchen Mentalitätswandel bei König und Hochadel zum Durchbruch verhalf: Diego Velázquez, der aber nicht nur durch seine Kunstfertigkeit das Publikum vom überragenden Wert seiner Arbeit überzeugen konnte. Als Schüler von Francisco Pacheco, der auch als Kunsttheoretiker tätig war, verfolgte Velázquez auch andere Strategien, um das Ansehen der Malerei aufzuwerten, sei es, dass er sie in seinen Gemälden als intellektuelle Tätigkeit und freien Schöpfungsakt darstellte, oder dass er für sich aufgrund seines Künstlertums eine Standeserhöhung, d.h. eine Erhebung in den Adelsstand, einforderte. In dem hier angebotenen Seminar soll deswegen nicht nur Velázquez Werk betrachtet, sondern auch den Grundlagen seines Kunstverständnisses nachgegangen werden. Zu beginnen wäre hier mit den damals im gegenreformatorischen Spanien vorherrschenden, wie auch den von seinem Lehrmeister Pacheco oder anderen spanischen Kunstliteraten vertretenen Ansichten vom Zweck der Kunst und ihrer Wertigkeit. Auch ist zu beachten, welchen Stellenwert innerhalb der Malerei den unterschiedlichen Bildgattungen, wie Still-leben, Genredarstellung, Porträt- oder Historienmalerei zugestanden wurde. Schließlich soll auch ein Blick auf Velázquez Künstlerkollegen Alonso Cano sowie auf seine Nachfolger im Amt des Hofmalers geworfen werden, um zu sehen, wie jene die Idee von der Freiheit der Kunst vertraten. Und letztendlich wäre zu fragen, wie und ob sich dieser Mentalitätswandel auch außerhalb des spanischen Hofes bemerkbar machte. Deswegen sollen auch die beiden in Sevilla tätigen Großmeister der spanischen Malerei Francisco de Zurbarán und Bartolomé Esteban Murillo in die hiesigen Betrachtungen miteinbezogen werden, um aufzuzeigen, wie sich deren Situation und damit ihr Ansehen als Künstler im mittleren und späten 17. Jahrhundert gestaltete.

Empfohlene Literatur
Brown, Jonathan: The Golden Age of Painting in Spain, New Haven, London 1991. Hellwig, Karin: Die spanische Kunstliteratur im 17. Jahrhundert, Frankfurt a.M. 1996 (Ars Iberica, Kunsthistorische Studien der Carl-Justi-Vereinigung, Bd. 3). Karge, Henrik (Hrsg.): Vision oder Wirklichkeit. Die spanische Malerei der Neuzeit, München 1991. López-Rey, José: Velázquez. Maler der Maler, 2 Bde., Köln 1996. Spaniens Goldene Zeit. Die Ära Velázquez in Malerei und Skulptur (Ausst.-Kat. München, Berlin), hrsg. v. d. Kunsthalle München und den Staatlichen Museen Berlin, München 2016. Velázquez (Ausst.-Kat. Wien), hrsg. v. Sabina Haag, München 2014. Zelger, Franz: Diego Velázquez, Hamburg 1994.

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