ISOLDE BRAUNE: "Zum Phänomen des Sprachversagens bei Siegfried Wagner am Beispiel seiner Oper Schwarzschwanenreich (1910)"

Veranstalter: Prof. Dr. Albert Gier

Der Vortrag behandelt das Sprachversagen, ein von Wagner bewußt eingesetztes Ausdrucksmittel, mit besonderer Berücksichtigung der Oper Schwarzschwanenreich. Die Musik tritt an die Stelle des gesprochenen resp. gesungenen Wortes und vermittelt, was die Wortsprache nicht mehr ausdrücken kann, das Unsagbare. Zur Erläuterung dieses Phänomens werden Schiller (Das verschleierte Bild zu Sais), ein Denkmodell aus Nietzsches Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik sowie ein apokalyptischer Text (Offenbarung Johannis; mit Bezug auf die ohne Wort ertönenden „Stimmen“) herangezogen. Während in diesen Werken die „Enthüllung des geheimnisvollen Hintergrundes“ (Nietzsche) sprachlich ausgeführt wird, kommt dieser Hintergrund bei Wagner zum Klingen. Basierend auf dieser begrifflichen Definition folgt die Analyse einiger Beispiele für Sprachversagen in Schwarzschwanenreich.

Kontakt:

Streit, Hildegund Professur für Romanische Literaturwissenschaft Telefon (09 51) 8 63-22 42, E-Mail: hildegund.streit@split.uni-bamberg.de

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