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  Russische Künstlerinnen der Moderne und Avantgarde (S)

Dozent/in
Prof. Dr. Ada Raev

Angaben
Seminar
2 SWS, benoteter Schein
Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
Zeit und Ort: Di 14:00 - 16:00, U5/321

Voraussetzungen / Organisatorisches
Aufbaumodul Slavische Kunst- und Kulturgeschichte; Aufbaumodul Landeskunde/Kulturwissenschaft im Lehramt Russisch, auch für Studierende der Kunstgeschichte und Gasthörer geeignet

Inhalt
In Russland setzte sich das neuzeitliche Gesellschafts-und Kulturmodell erst seit Peter I. durch. Dazu haben im 18. Jahrhundert auch zeitweise in St. Petersburg tätige ausländische Künstlerinnen wie Dorothea Maria Henriette Gsell, Marie-Anne Collot und Elisabeth Vigée-Lebrun beigetragen. Obwohl die 1757 gegründete St. Petersburger Akademie der Künste bis 1893 keine regulären Studienmög¬lich¬keiten für Frauen anbot, traten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die ersten russischen Künstlerinnen, darunter Elena Polenova und Maria Jakunèikova, auf den Plan. Nach 1900 waren die Graphikerin Anna Ostroumova, die Malerin Zinaida Serebrjakova oder die Bildhauerin Anna Golubkina und Mäzeninnen wie Fürstin Maria Teni¬ševa bereits ein fester Bestandteil der russischen Kunstszene, während Marianne Werefkin in München einen Künstlerkreis um sich scharrte. Die russische Avantgarde wurde wesentlich von Künstlerinnen mitgetragen: von der Neoprimitivistin Natalija Gonèa¬rova, den Kubofuturistinnen Ljubov’ Popova, Na¬dežda Udal’cova und Alexandra Exter, der Futu¬ristin und Suprematistin Ol’ga Rozanova, der Suprematistin Vera Ermolaeva, den Kon¬struk¬tivistinnen Ljubov’ Popova und Varvara Ste¬pa¬no¬va. Im Mittelpunkt des Seminars stehen das Schaffen der Künstlerinnen in verschiedenen Gattungen und die von ihnen vertre¬te¬nen theoretischen Positionen. Thematisiert werden aber auch ihre soziale Herkunft, der Verlauf ihrer Ausbildung und ihre Einbindung in das Kunstleben durch Grup¬pen¬zugehörigkeit und Lehrtätigkeit sowie die Beteiligung an Ausstellungen. Weiterhin geht es um die Frage, inwiefern Langzeitfaktoren der rus¬si¬schen Kul¬tur wie die Orthodoxie oder die Adelskul¬tur und revolutionäre Aktivitäten und Um¬brüche das Selbstverständnis von Künstlerinnen beeinflusst haben. Schließlich sollen die Selbstbilder der rus¬sischen Künstlerinnen zu den Weiblichkeitsbildern der Zeit in Beziehung ge¬setzt werden. Dazu werden neben Kunst¬werken auch schriftliche Quellen wie Tagebuch¬auf¬zeichnungen, Brie¬fe, Memoiren und Rezensionen herangezogen.

Empfohlene Literatur
Künstlerinnen der russischen Avantgarde/Women artists of the Russian Avantgarde. Ausst.Kat. Galerie Gmurzynska Köln 1979/80; Alexander Rodtschenko und Warwara Stepanowa. Ausst.Kat. Wilhelm-Lehmbruck-Museum Duisburg, Kunsthalle Baden-Baden 1982; Bernd Fäthke: Marianne Werefkin: Leben und Werk. 1860-1938. Kat. München 1988; Alexander Nikolajewitsch Lawrentjew: Warwara Stepanowa. Ein Leben für den Konstruktivismus. Weingarten 1988; Das Leben zur Kunst machen: Arbeiten auf Papier von Frauen der russischen Avantgarde; Stoffe und Porzellan aus der jungen Sowjetunion. Ausst.Kat. Helmhaus Zürich 1989; Natalia Adaskina, Dmitri Sarabyanov: Liubov Popova. London 1990; Mjuda N. Jablonskaja: Russische Künstlerinnen 1900-1935. Hrsg. von Anthony Parton. Bergisch Gladbach 1990; Magdalena Dabrowski (Hrsg.): Ljubow Popowa. 1889-1924. Kat. Museum Ludwig Köln, Köln 1991; Peter Noever (Hrsg.): Alexander M. Rodtschenko. Warwara F. Stepanowa. Die Zukunft ist unser einziges Ziel. München 1991; Nancy Van Norman Bear: Theatre in Revolution. Russian Avant-Garde Stage Design 1913-1935. Ausst.Kat. London 1991; Die russische Avantgarde und die Bühne 1890-1930. Ausgewählt aus der Sammlung Lobanow-Rostowsky von Nikita Lobanow. Hrsg. und bearbeitet von Heinz Spielmann. Ausst.Kat. Schleswig 1991; Bettina-Martine Wolter, Bernhart Schwenk (Hrsg.): Die große Utopie. Die russische Avantgarde 1915-1932. Ausst.Kat. Kunsthalle Schirn Frankfurt am Main 1992; Hanna Gagel: Den eigenen Augen trauen: über weibliche und männliche Wahrnehmung in der Kunst. Gießen 1995; Salmond, Wendy R.: Art & Crafts in late Imperial Russia. Reviving the Kustar Art Industries. 1870-1917. Cambridge 1996; Katrin Hoffmann-Curtius, Silke Wenk (Hrsg.): Mythen von Autorschaft und Weiblichkeit im 20. Jahrhundert. Marburg 1997; Verena Krieger: Von der Ikone zur Utopie. Kunstkonzepte der russischen Avantgarde. Köln, Weimar, Wien 1998; Bowlt, John E. / Drutt, Matthew (Hrsg.): Amazonen der Avantgarde. Alexandra Exter, Natalja Gontscharowa, Ljubow Popowa, Olga Rosanowa, Warwara Stepanowa und „zweistellige“ Formel des russischen Neoprimitivismus. Natalija Nadeschda Udalzowa. Ausst.Kat. Deutsche Guggenheim Berlin 1999; mit voller kraft. Russische Avantgarde 1910-1934. Ausst. Kat. Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg. Heidelberg 2001; femme art. Woman painting in Russia XV–XX centuries. Moscou 2002; Ada Raev: Russische Künstlerinnen der Moderne: Historische Studien. Kunstkonzepte. Weiblichkeitsentwürfe. München 2002; Maria Gaugh: The Artist as Producer: Russian Constructivism in Revolution. Berkeley 2005.

Englischsprachige Informationen:
Credits: 6

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 20

Institution: Professur für Slavische Kunst- und Kulturgeschichte

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