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  Hauptseminar: Die Lehre vom Leben: Literatur im Kontext von Biowissenschaften und Biopolitik

Dozent/in
Dr. Stephanie Catani

Angaben
Hauptseminar
2 SWS, benoteter Schein
Zeit und Ort: Mo 10:00 - 12:00, U5/117

Voraussetzungen / Organisatorisches
Höchstteilnehmerzahl: 25. Teilnahmevoraussetzungen: Zwischenprüfung oder Diplomvorprüfung; darüberhinaus gelten die in der jeweiligen Prüfungsordnung festgelegten Zulassungsvoraussetzungen; gründliche Textkenntnisse; Bereitschaft zur Übernahme eines Kurzreferats.
Anmeldung/Abmeldung in der Zeit vom 15.09.2009, 10.00 Uhr bis 13.11.2009, 23,59 Uhr über Flex Now!

Modulzugehörigkeit:
BA-Germanistik Vertiefungsmodul: Neuere deutsche Literaturgeschichte
LA-Germanistik Examensmodul
MA-Modul: Literaturtheorie und Kulturwissenschaft

Inhalt
„Wer von der Zukunft der Geisteswissenschaften redet, kann zu den Naturwissenschaften nicht schweigen.“ (ZEIT 4/2001).
Seit Charles Darwins 1859 seine Studie On the Origin of Species veröffentlichte und damit nicht allein die Evolutionstheorie revolutioniert, sondern in der Folge weit über die biowissenschaftlichen Fachgrenzen hinaus gesellschaftliche und kulturelle Diskurse maßgeblich geprägt hat, lässt sich das Einwirken biowissenschaftlicher Überlegungen auf geisteswissenschaftliche Positionen nicht ignorieren. Die hier anschließende interdisziplinäre, oft kontroverse Diskussion hat im 21. Jahrhundert an Brisanz nicht verloren – im Gegenteil: Jüngste naturwissenschaftliche Forschungsergebnisse, etwa der Biotechnologie, der Hirnforschung, der Soziobiologie oder der Neurogenetik, beeinflussen geistes- wie kulturwissenschaftliche Diskussionen gleichermaßen und haben zu einem vermeintlichen Paradigmenwechsel geführt, der die Radikalität postmoderner Pluralität und Polyvalenz zurückzunehmen und stattdessen eine neue „Deutungsmacht der Biowissenschaften“ (Hüttemann 2008) zu behaupten scheint. Begleitet wird der neue Biologismus, der vorschnell als Angriff auf die Autonomie des Individuums ebenso wie auf kulturwissenschaftliche Errungenschaften gedeutet wurde, von einer Renaissance biopolitischer Debatten, die im Anschluss an und in Auseinandersetzung mit den Schriften Foucaults ihre derzeit prominentesten Vertreter in Giorgio Agamben (Homo Sacer-Trilogie, dt. Übers. 2002-2004), Michael Hardt und Antonio Negri (Empire und Multitude, 2000 und 2004) gefunden haben. Das Seminar wird zentrale biowissenschaftliche und biopolitische Ansätze im Kontext der Frage nach einer fachübergreifenden „Lebenswissenschaft“ erarbeiten und deren Potential für literaturwissenschaftliche und -theoretische Auseinandersetzungen prüfen. Im Vordergrund des Seminars steht zunächst die Lektüre theoretischer Texte, im Anschluss daran wird das erarbeitete Wissen zur Analyse exemplarischer Primärtexte herangezogen.

Empfohlene Literatur
Gelesen werden u. a.
  • Georg Büchner, Woyzeck (1836)
  • Gerhart Hauptmann, Vor Sonnenaufgang (1889)
  • Ulrike Draesner, Mitgift (2002)
  • Juli Zeh, Corpus Delicti. Ein Prozess (2009)
Weitere Texte werden zu Beginn des Semesters bekannt gegeben.
Die zu lesenden theoretischen Texte sowie kürzere Primärtexte (z. B. Lyrik) werden vor dem Vorlesungsbeginn im Semesterapparat oder zum Download im Virtuellen Campus bereitgestellt. Ein Interesse an theoretischen Texten und die Bereitschaft zu intensiver Lektüre und Diskussion dieser Texte werden unbedingt vorausgesetzt. Ab der zweiten Sitzung kann die Textkenntnis überprüft werden.

Zur Einführung empfohlen
Ottmar Ette: Literaturwissenschaft als Lebenswissenschaft. Eine Programmschrift im Jahr der Geisteswissenschaften. In: Lendemains (Tübingen) XXXII, 125 (2007), S. 7-32; Michel Foucault, In Verteidigung der Gesellschaft. Vorlesung vom 17. März 1976. Frankfurt/Main 2001, S. 282-311. (Beide Texte werden im VC bereit gestellt); Giorgio Agamben, Homo sacer. Die souveräne Macht und das nackte Leben. Frankfurt/Main 2002 (= es 2068)

Englischsprachige Informationen:
Credits: 8

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 25

Institution: Lehrstuhl für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft

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