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  Die "Dorfzeitung" 1818-1845 als alltagskulturelle Quelle (People’s history documented in the „Dorfzeitung” 1818-1845) Einführung II

Dozent/in
Prof. Dr. Heidrun Alzheimer

Angaben
Proseminar
2 SWS
Studium Generale, Referat und Hausarbeit verpflichtend; Modul: Basismodul II, Aufbaumodul I, Modul II, Exportmodul II
Zeit und Ort: Mi 16:15 - 17:45, H/205

Inhalt
Die 1818-1945 im thüringischen Hildburghausen erschienene „Dorfzeitung” war das erste deutschsprachige Wochenblatt, das sich ausdrücklich an den „Bauern” gewandt hat. Wir untersuchen in diesem Seminar, welche Themen dort für die ländlichen Leser ausgewählt und wie sie aufbereitet worden sind. Eine erste Durchsicht ergab, dass landwirtschaftliche Sujets, Wetter-, Markt- und Ernteberichte nur einen geringen Anteil ausmachten. Zentral dagegen war der Kampf gegen Folter und Todesstrafe, gegen Tierquälerei, Alkoholismus und Spielsucht. Ferner erweist sich die „Dorfzeitung” mit ihrer Schilderung von Kirchweih- und Reformationsfesten, der Verurteilung von ausschweifenden Tauffesten und der Entheiligung des Sonntags als reich sprudelnde Quelle der Alltagskultur. Verpackt in moralische Geschichten, pastorale Erörterungen, Sachtexte, Rätsel und Schwänke, bieten ihre Inhalte ein Sittengemälde der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. – Die „Dorfzeitung” steht im VC zum Download bereit. Die Scheinvergabe setzt die Durchsicht und Analyse jeweils eines halben Jahrgangs voraus. Es wird empfohlen, die Auswahl bereits in der vorlesungsfreien Zeit zu treffen und mit Frau Prof. Alzheimer abzusprechen.

Empfohlene Literatur
(beides als pdf-Datei im VC):
Treiber, Angela: Biedermeierliche Volksaufklärung in der „Dorfzeitung”. In: Heimat und Arbeit in Thüringen und Franken. Zum Volksleben einer Kulturregion, hg. v. Wolfgang Brückner). Würzburg 1996, S. 98-107.
Dies.: Die Dorfzeitung von Hildburghausen als evangelisches Lektüreangebot. Zum Wandel medialen Wissenstransfers im frühen 19. Jahrhundert. In: Jahrbuch für Volkskunde 22 (1999), S. 72-92.

Englischsprachige Informationen:
Credits: 7

Institution: Lehrstuhl für Europäische Ethnologie

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