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  „Aufbruch in die Moderne“: Kulturpessimismus und Lebensreform um 1900

Dozent/in
Prof. Dr. Sabine Freitag

Angaben
[hs]
3 SWS, benoteter Schein, Aufbaumodul Neueste Geschichte; Vertiefungsmodul Neueste Geschichte;Teilnehmerzahl auf 24 begrenzt;
Zeit und Ort: Di 8:00 - 10:30, KR12/205; Bemerkung zu Zeit und Ort: Anmeldung per Mail unter sabfreitag@t-online.de

Voraussetzungen / Organisatorisches
Modulanbindung: Aufbaumodul.
Voraussetzung für die Teilnahme ist je nach Studiengang entweder die Zwischenprüfung bzw. das Vordiplom (Magister, Diplom, LA nicht modularisiert) oder der erfolgreiche Abschluß eines Basismoduls Neueste (in manchen Studienkonstellationen Neuere) Geschichte (BA, LA modularisiert).

Inhalt
Das Unbehagen über die negativen Folgen eines fortschreitenden Modernisierungsprozesses (Industrialisierung, Urbanisierung, Klassengesellschaft u.a.m.) führte um die Jahrhundertwende (1900) vor allem in bürgerlichen Kreisen zu einem Umdenken in Bezug auf die eigene Lebensführung. Eingebettet in die allgemeinen Diskussionen über Dekadenz, Degeneration und Entfremdung und der zentralen Frage, wie sich Gemeinschaften und Gesellschaften künftig politisch in den industrialisierten Staaten Europas organisieren sollten, wurden theoretische Konzepte und gesellschaftliche Utopien entworfen (z.B. von Herbert Spencer, Ferdinand Tönnies, Pjotr Alexejewitsch Kropotkin) und konkrete sozialpolitische Bewegungen initiiert (z.B. Eugenik, Frauenemanzipation, Settlementbewegung in England/USA). Lebensreformerische Projekte einer bürgerlichen Avantgarde erstreckten sich auf viele Bereiche des alltäglichen Lebens. (z.B. Vegetarismus; Reformpädagogik; Gartenstadtbewegung; Anthroposophie). In ihrer Kritik an und Distanz zu den negativen Folgen des industriellen Modernisierungsprozesses propagierten diese Bewegungen eine neue »Naturverbundenheit« des Menschen und forderten seine Rückkehr zu einer ihm angemessenen natürlichen, nicht-entfremdeten Lebenspraxis in der Gemeinschaft Gleichgesinnter. Ob solche Projekte nur die romantische Rückbesinnung einiger Modernisierungsverweigerer bedeuteten oder doch Elemente einer Moderne bereitstellten, auf die wir uns heute immer noch berufen, soll im Seminar untersucht werden. Referate, aber auch Gruppenarbeit zu den einzelnen Schwerpunkten sind möglich; detaillierter Seminarplan mit weiterführende Literatur in der ersten Sitzung.

Empfohlene Literatur
Joachim Radkau, Das Zeitalter der Nervosität. Deutschland zwischen Bismarck und Hitler, München 1998; Philipp Bloom, Der taumelnde Kontinent: Europa 1900-1914, Hamburg 2009; Diethart Krebs/Jürgen Reulecke (Hg.), Handbuch der deutschen Reformbewegung, 1880-1933, Wuppertal 1998; Edward J. Chamberlain/Sander L. Gilman (Hg.), Degeneration. The Dark Side of Progress, New York 1985; Kai Buchholz/Rita Latochsa/Hilke Peckmann/Klaus Wolbert (Hg.), Die Lebensreform. Entwürfe zur Neugestaltung von Leben und Kunst um 1900 (Katalog; 2 Bände), Darmstadt 2001; Florentine Fritzen, „Gesünder Leben“. Die Lebensreformbewegung im 20. Jahrhundert, Stuttgart 2006.

Englischsprachige Informationen:
Credits: 7

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 24

Institution: Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte unter Einbeziehung der Landesgeschichte

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