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  Kant und die nachkantische Philosophie (Deutscher Idealismus): Personen, Systeme, Probleme

Dozent/in
Prof. Dr. Harald Seubert

Angaben
Vorlesung
2 SWS
Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
Zeit und Ort: Do 14:00 - 16:00, U2/025

Voraussetzungen / Organisatorisches
BA-Philosophie: Basismodul 3+4; Vertiefungsmodul 2+3;
MA-Philosophie: Kernmodul 2; Schwerpunkte Phil. Anthropologie u. Freie Spezialisierung;
LA-Philosophie: Basismodul 3+4; Vertiefungsmodul LA 4;

Inhalt
Die Konstellationen der nachkantischen Philosophie, also die Ausprägung eigenständiger Systeme bzw. der Systementwürfe, ausgehend von Fichtes erster Wissenschaftslehre (1794) bei Schelling, Hegel, Hölderlin, in der Frühromantik (Novalis) und bei Schleiermacher, gehören zu den Sternstunden der europäischen Philosophie. Die Vorlesung wird mit einer knappen Skizze der Tektonik der Kantischen Philosophie einsetzen und die Antworten der nachkantischen Denker als Reaktionen auf Lücken und Begründungsaporien des Kantischen Programms rekonstruieren. Ging es ihnen doch nach einschlägigen Selbstzeugnissen darum, die Prinzipien zu den von Kant angegebenen Ergebnissen zu gewinnen. – Zu fragen ist sodann, inwieweit dieses Denken als ‚Grundlegung aus dem Ich‘, bzw. als ‚Prinzip Subjektivität‘ rekonstruiert werden kann, wie dies ausgehend von D. Henrich in den letzten Jahrzehnten geschehen ist. Eine nicht uninteressante Frage ist dabei, ob Kant die verschiedenen divergenten Ansätze hätte verstehen und ob er ihnen Rationalität hätte zuerkennen können. Die Weiter- und Auseinanderentwicklung der Systeme, auch ihre Entfernung von transzendentalen Begründungsprogrammen, wird sodann eingehend nachgezeichnet werden. Dreierlei steht dabei systematisch zur Diskussion: 1. Wie und mit welchen (etwa argumentationsanalytischen Mitteln) kann der Ansatz der klassischen deutschen Philosophie rational nachvollziehbar gemacht werden; erfordert er eine solche externe Reformulierung überhaupt? 2. Wie weit reicht die rationale Begründungsstruktur der Systeme? Wird Fichte einer nachprüfbaren Rationalität noch gerecht, die Hegelsche Dialektik oder die Schellingsche narrative Philosophie nicht mehr? Wo liegen die Unterscheidungskriterien? 3. Die Epigonen dieser herausragenden Denker haben kaum mehr miteinander gesprochen. Lassen sich jenseits der Schulstreitigkeiten systematische Verbindungen und Differenzen der Systemtektoniken klar ermitteln? .- Die Vorlesung führt also in Personen, Probleme und Strukturen eines der faszinierendsten Kapitel der philosophischen Tradition der Neuzeit ein, das – zumindest teilweise – oftmals für obsolet gehalten wird. Wenn man die Kritiken ihrerseits kritisch befragt, so geht es zugleich um Verständnis und Selbstverständnis der Philosophie insgesamt.

Empfohlene Literatur
D. Henrich, Konstellationen. Probleme und Debatten am Ursprung der idealistischen Philosophie (1789-1795). Stuttgart 1992. Ders., Der Grund im Bewußtsein. Untersuchungen zu Hölderlins Denken 1794-1795. Stuttgart 1992. Ders., Selbstverhältnisse. Gedanken und Auslegungen zu den Grundlagen der klassischen deutschen Philosophie. Stuttgart 1993 u.ö. M. Frank, ‚Unendliche Annäherung’. Die Anfänge der philosophischen Frühromantik. Frankfurt/Main 1997. Ders., Auswege aus dem Deutschen Idealismus. Frankfurt/Main 2007. Weitere Literaturangaben sukzessive in der Vorlesung.

Institution: Lehrstuhl für Philosophie II

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