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  Philosophie des Sprungs II: Sören Kierkegaard

Dozent/in
Sandra Frey, M.A.

Angaben
Hauptseminar
2 SWS
Zeit und Ort: Mo 16:00 - 18:00, U2/01.30

Voraussetzungen / Organisatorisches
BA Philosophie: Aufbaumodul 1 und 2, Vertiefungsmodul 1-3 MA Philosophie: alle Kern- und Schwerpunktmodule LA Gym: Vertiefungsmodul LA4

Inhalt
Sören Kierkegaards Philosophie ist nicht leicht zugänglich, auch wenn die Kennzeichnung, er sei einer der Begründer der Existenzphilosophie, anderes suggeriert. Die Schlagwörter dieser und ihr anverwandter philosophischer Strömungen – Individuum, Freiheit, Angst, Verzweiflung, Ekel, Langeweile, Trotz – wirken seit Generationen faszinierend auf diejenigen, die mit einer Philosophie als Wissenschaft (sei es in Form des Idealismus oder des Positivismus) nichts anfangen können oder sich von ihr abgewendet haben. Bei anderen löst gerade diese Abwendung Skepsis oder gar Ablehnung aus; der Vorwurf des Irrationalismus schwebt im Raum, insbesondere dann, wenn ein Philosoph sich auf den Glauben als den allein heilsversprechenden Ausweg beruft, wie dies bei Kierkegaard der Fall ist. So kommt es, dass zumeist Befürworter und Gegner der Existenzphilosophie scheinbar unversöhnlich entgegenstehen.
Kierkegaard selbst arbeitet sich an diesem und anderen dialektischen Verhältnissen ab. Er begreift den Einzelnen als ein „Verhältnis, das sich zu sich selbst“ und Gott verhält: „Der Mensch ist eine Synthese aus Unendlichkeit und Endlichkeit, aus dem Zeitlichen und dem Ewigen, aus Freiheit und Notwendigkeit“. Das Selbst- und Gottesverhältnis zeigt sich in drei Zustandsweisen oder Stadien – als ästhetisches, ethisches und religiöses Leben. Die ästhetische Lebensweise allein mit dem Genussmenschen gleichzusetzen, greift bei weitem zu kurz. Vielmehr fasst Kierkegaard in dieser Kategorie auch die hochgradig reflektierten Philosophien des Spinoza, deutschen Idealismus als auch des Positivismus seiner Zeit zusammen, sofern sie den Menschen als ein endliches in unendlichen Verstrickungen gefangenes und vorherbestimmtes Wesen betrachten, das zugleich versucht sich in diesen zu behaupten. Im ethischen Stadium erkennt sich der Mensch als ein endliches und zugleich ewiges, als notwendiges und freies Wesen, das sich ins Verhältnis zu Gott setzen muss, aber auch hierbei einen Konflikt mit sich selbst und Gott austrägt, der schließlich allein mit dem stets zu wiederholenden Sprung in den Glauben an Gott, d.h. in der expliziten Verabschiedung des Verstandes aufgelöst werden kann.
Mit dem Seminar soll ein erster Einblick in das Werk des dänischen Philosophen gegeben werden, in dem Auszüge aus drei seiner bekanntesten Schriften – „Entweder oder Oder“, Der Begriff der Angst“ und „Die Krankheit zum Tode“ – gemeinsam studiert werden.

Empfohlene Literatur

Sören Kierkegaard: Entweder – Oder (Teil I und II), übers. v. Heinrich Fauteck, hrsg. v. Hermann Diem / Walter Rest, München: dtv 92007. Ders.: Krankheit zum Tode – Furcht und Zittern – Die Wiederholung – Der Begriff der Angst, hrsg. v. Hermann Diem / Walter Rest, München: dtv 22007.
Die Krankheit zum Tode und Der Begriff Angst sind auch als Reclam-Ausgabe erhältlich!

Institution: Lehrstuhl für Philosophie II

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