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  Die Lebenswissenschaften und der Begriff des Lebens. Ethische Probleme in den Biowissenschaften

Dozent/in
Dr. Evelyn Hanzig-Bätzing

Angaben
Proseminar/Hauptseminar
2 SWS
Studium Generale
Zeit und Ort: Di 12:00 - 14:00, U2/01.36

Voraussetzungen / Organisatorisches
BA Philosophie: Basismodul 2 und 4, Aufbaumodul 1, Vertiefungsmodul 1 und 3 MA Philosophie: Kernmodul 1; Schwerpunktmodule Philosophische Anthropologie I und II, Schwerpunktmodule Praktische Philosophie I und II, Freie Spezialisierung I und II MA Ethik im öffentlichen Raum: Vertiefungsmodul 1 und 2 MA Öffentliche Theologie: Vertiefungsmodul 2 und 3 LA Gym: Basismodul 2 und 4, Vertiefungsmodul LA4 LA GS/HS/RS: Basismodul 2 und 4 EWS-Modul 1 und 2

Inhalt
„Leben transportiert eine grundsätzliche Opposition zu jedem Festgelegten und Begrifflichen; in seinem impliziten Bezug auf das Unbestimmte, nicht Verfüg- bare bildet es einen Grenzbegriff des Denkens.“ Die ungeheuere Dynamik unserer sogenannten Wissensgesellschaft hat seit Descartes’ Aufspaltung des Menschen in Körper und Geist und vor allem unter dem Einfluss der Aufklärung eine ganz bestimmte Rahmung bekommen, deren Wirkung sich bis in unsere Tage hinein ungebrochen durchgehalten hat: Die Phänomene, die dem Leben des Menschen eigen sind, werden – nach einem Wort Foucaults – seitdem überführt in die „Ordnung des Wissens und der Macht“ der Vernunft. Die Frage, was das menschliche Leben spezifisch auszeichnet, wurde einer Leistungssteigerungslogik unterworfen und seither zunehmend abgelöst durch die Auffassung von der Verbesserungsbedürftigkeit des Menschen, von der Perfektionierung des Lebens überhaupt. Diese Fortschrittslogik wurde aus biopolitischen Interessen auf den Begriff der „Lebenswissenschaft“ gebracht. Unter Ausgrenzung der alten Humanwissenschaften wurden Biologie und Biotechnologie zur Lebenswissenschaft erklärt. Damit wurden deren Bedeutungsgehalt und Reichweite derart ausgedehnt, dass ihnen daraus die Definitionsmacht von Leben erwuchs. In deren Folge werden die Komplexität des Organismus und seine Lebensprozesse in isolierbare Einzelteile zerlegt und auf einfache Wechselwirkungen zurückgeführt: Dieser Reduktionismus ermöglicht nun allererst, dass der menschliche Organismus als berechenbare und voraussagbare Größe behandelt und dass seine Einzelteile patentierfähig gemacht werden können. Die Biowissenschaften erneuern die philosophische Grundsatzfrage nach dem, was das menschliche Leben spezifisch auszeichnet: Indem durch ihre technischen Interventionen die Grenze zwischen Person und Sache verschwimmt, drängen sie die Philosophie in einen ethischen Diskurs über das „richtige Leben“.

Empfohlene Literatur
Empfohlene Literatur (Literaturhinweise zu Beginn des Semesters)

Institution: Lehrstuhl für Philosophie II

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