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  Kolonialismus und postkoloniale Debatten in Frankreich und Italien

Dozent/in
PD Dr. Monica Biasiolo

Angaben
Vorlesung und Übung
Rein Präsenz
Unterrichtssprache Deutsch
Zeit und Ort: Mi 8:00 - 10:00, U2/00.26

Voraussetzungen / Organisatorisches
Anmeldung über FlexNow2 und im VC:
Anmeldung zur LV: 01.04.2024 - 30.04.2024
Abmeldung von LV: 01.04.2024 - 30.04.2024

Inhalt
Diese Vorlesung soll einen tiefgehenden Blick auf Konzepte, Motive und Theorien der Kolonial- und Postkolonialzeit mit besonderer Berücksichtigung fortwährender Prozesse und Brüche sowohl auf produktions , als auch auf rezeptionsorientierter Ebene bieten. Insbesondere gilt der Fokus der transnationalen Verflechtung der sich abspielenden Debatten, sowie auf deren Akteure und Stimmen, wobei auch Veränderungen in der Rolle der europäischen Mächte in der Welt mitverhandelt werden sollen. Die Erinnerung an die Kolonialgeschichte wurde (und wird noch) in vielen Ländern aufgrund eines bewußten Prozesses der Verdrängung von einer jahrzehntelangen Amnesie überdeckt, die spezifische Narrative zufolge haben. Kulturgeschichtliche Aspekte, aber auch Einflüsse von tradierten kolonialen Diskursen und Vorstellungen spielen dabei eine wichtige Rolle. Postkoloniale Denkansätze avancieren bereits in Folge der ersten Entkolonialisierungsbewegungen, die Etablierung einer postkolonialen Theorie im akademischen Bereich folgt jedoch erst in den 1970er Jahren. Dazu ist das weltberühmte Werk Orientalism (1978) von Edward W. Said der eindrucksvollste theoretische Auftakt.

Durch Berücksichtigung verschiedener Perspektiven und Fragen, die anhand ausgewählter Lektüren thematisiert werden sollen, will die Veranstaltung insbesondere den Fall Frankreich und den Fall Italien untersuchen. Gibt es zwischen den hier genannten Ländern einen direkteren Austausch als zwischen anderen Akteuren? Welche Motive lassen sich in den jeweiligen Debatten feststellen? Wie lässt sich das Phänomen Kolonialismus in Räumen, in denen bspw. der Import billiger als Eigenproduktion ist und Rohstoffe weit unter Weltmarktpreisen liegen, noch beobachten?
Chancen und Grenzen eines postkolonialen Denkens sollen anhand von Beispielen aus der Geschichte und der Gegenwart ins Zentrum unserer Aufmerksamkeit rücken und mittels literarischer Texte und anderer Materialien erarbeitet werden.

Texte der Primärliteratur sowie andere Quellen, die im Laufe der V/Ü behandelt und diskutiert werden sollen, werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben.

Empfohlene Literatur
Bibliografie (Auswahl):
BEN-GHIAT, RUTH/FULLER, MIA (ed. by): Italian Colonialism, New York and Basing¬stoke: Palgrave Macmillan 2005.
DEL BOCA, ANGELO: L’Africa nella coscienza degli italiani. Miti, memorie, errori, sconfitte, Bari: Laterza 1992.
---: I gas di Mussolini. Il fascismo e la guerra d’Etiopia, Roma: Editori Riuniti 1996.
---: Italiani, brava gente? Un mito duro a morire, Vicenza: Neri Pozza 2005.
EBERT, ALICE: «Frankreichs Umgang mit belasteter Vergangenheit – Die Debatten und Kontroversen um das „Kolonialismusgesetz“ von 2005», in HÜSER, DIETMAR in Zusammenarbeit mit CHRISTINE GÖTTLICHER (Hrsg.): Frankreichs Empire schlägt zurück. Gesellschaftswandel, Kolonialdebatten und Migrationskulturen im frühen 21. Jahrhundert, Kassel: Kassel University Press 2010, S. 189-216.
GÖTTSCHE, DIRK/DUNKER, AXEL/DÜRBECK, GABRIELE (Hrsg.): Handbuch Postkolonialismus und Literatur, Stuttgart: J.B. Metzler 2017.
GROTH, DANIEL: «Kolonialismus und Dekolonisation in nationalen Geschichts-kulturen und Erinnerungspolitiken in Europa», in SAUER, MICHAEL/BÜHL-GRAMER, CHARLOTTE/JOHN, ANKE/SCHWABE, ASTRID/KENKMANN, ALFONS/KUCHLER, CHRISTIAN (Hg.): Geschichte im interdisziplinären Diskurs, Göttingen: V&R unipress 2016, S. 277-286.
LABANCA, NICOLA: «Perché ritorna la brava gente. Revisioni recenti sulla storia dell’espansione coloniale italiana», in DEL BOCA, ANGELO (a cura di): La storia negata. Il revisionismo e il suo uso politico, Vicenza: Neri Pozza 2009, S. 69-106.
MOLLENHAUER, DANIEL: «Erinnerungspolitik in der postkolonialen Republik – Frankreich und das koloniale Erbe», in KRAFT, CLAUDIA/LÜDTKE, ALF/MARTSCHUKAT, JÜRGEN (Hrsg.): Kolonialgeschichten. Regionale Perspektiven auf ein globales Phänomen, Frankfurt a.M.: Campus Verlag 2010, S.117-141.
OTTO, MARCUS: «The Challenge of Decolonization, School History Textbooks as Media and Objects of the Postcolonial Politics of Memory in France since the 1960s», in Postcolonial Memory Politics in Educational Media, Special Issue «Journal of Educational Media, Memory, and Society (JEMMS)», 571 (2013), S. 14-32.
REUTER, JULIA/KARENTZOS, ALEXANDRA (Hrsg.): Schlüsselwerke der Postcolonial Studies, Wiesbaden: Springer 2012.

Englischsprachige Informationen:
Title:
Colonialism and Postcolonial Debates in France and Italy

Institution: Professur für Romanische Kultur- und Literaturwissenschaft

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