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  V Pseudoarchäologie

Dozent/in
Dr. Wieke De Neef

Angaben
Vorlesung
Rein Präsenz
2 SWS, benoteter Schein
Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Erweiterungsbereich, Unterrichtssprache Deutsch
Zeit und Ort: Di 8:30 - 10:00, KR12/02.18; Bemerkung zu Zeit und Ort: Achtung: Die Vorlesung findet ab sofort im Raum KR12/02.18 statt

Voraussetzungen / Organisatorisches
Die Vorlesung wird in deutscher Sprache abgehalten, mit gelegentlichen Erläuterungen in englischer Sprache.

Inhalt
Die Pseudoarchäologie umfasst ein breites Spektrum von Mythen und Betrügereien über die menschliche Vergangenheit, die nicht den wissenschaftlichen Standards der Datenverarbeitung entsprechen. Bekannt sind die Erklärungen komplexer antiker Technik durch das Eingreifen von Außerirdischen oder Riesen, die Pyramiden auf dem Balkan, die Vorhersage der Apokalypse durch die Maya und die verlorene Stadt Atlantis. Solche Geschichten erreichen ein großes Publikum durch die Werke populärer Autoren wie Erich von Däniken oder die Netflix-Serie Ancient Apocalypse. Sie sind jedoch nicht ganz unschuldig: Viele dieser Erzählungen haben ihre Wurzeln in kolonialen und/oder rassistischen Sichtweisen ("diese Menschen waren nicht in der Lage, solche Monumente zu bauen, also müssen es Außerirdische gewesen sein"), in Nationalismus oder in reiner Sensationslust. Es gibt jedoch auch echte Theorien, die schließlich durch fundierte Forschung widerlegt wurden, wie z. B. die geraden Ley-Linien, die angeblich antike Monumente über Hunderte von Kilometern miteinander verbanden. Eine weitere Kategorie sind die Fälschungen von archäologischen Artefakten, Fälschungen von archäologischen Artefakten, die häufig zur Untermauerung falscher Theorien über die Vergangenheit verwendet werden. Solche Fälle führen in der Regel zu hitzigen Debatten und können Jahrzehnte dauern, bis sie geklärt sind. Darüber hinaus gibt es Fälle, in denen anständig erhobene wissenschaftliche Daten verwendet werden, um besonders spekulative Theorien zu untermauern, wie z. B. die paläolithische Konstruktion des Berg-"Monuments" Gunung Padang in Indonesien. Ein kürzlich erschienener Artikel über diese Fallstudie, der von der angesehenen Fachzeitschrift Archaeological Prospection angenommen und veröffentlicht wurde, lenkte die Aufmerksamkeit auf den Zustand des wissenschaftlichen Publikationswesens und des Peer-Review-Prozesses.

In dieser Vorlesung werden wir eine Reihe von pseudo-archäologischen Erzählungen dekonstruieren und uns dabei auf ihren Ursprung, die Verwendung von Beweisen und Annahmen, (versteckte) Absichten und ihre Argumentation konzentrieren. Ziel des Kurses ist es, die Studierenden in kritischem Denken gegenüber der Interpretation archäologischer Daten zu schulen, Argumente und Hypothesen in Erzählungen über die menschliche Vergangenheit zu analysieren, und Pseudowissenschaft von wissenschaftlicher Forschung zu unterscheiden. Wie nutzen Archäologen verschiedene Arten von wissenschaftlichen Beweisen, um fundierte Beurteilungen von Menschen und Ereignissen in der Vergangenheit vorzunehmen? Welche Erklärungen werden akzeptiert, welche nicht, und warum nicht?

Empfohlene Literatur
Feder, Kenneth 2020. Frauds, Myths, and Mysteries: Science and Pseudoscience in Archaeology, Tenth Edition. New York: Oxford University Press.

Englischsprachige Informationen:
Title:
Pseudoarchaeology

Credits: 2

Prerequisites
The lecture will be in German with occasional explanations in English.

Contents
Pseudoarchaeology covers a broad range of myths and frauds about the human past that do not meet scientific standards of data handling. Well-known are the explanations of complex ancient engineering by the intervention of aliens or giants, the pyramids on the Balkans, the Maya prediction of the Apocalypse, and the lost city of Atlantis. Such stories reach large audiences through the works by popular authors such as Erich von Däniken, or the recent Nexflix series Ancient Apocalypse. However, they are not that innocent: many of these narratives are rooted in colonial and/or racist perspectives ( these ancient people were not capable of building such monuments, so it must have been aliens ), nationalism, or outright sensationalism. Still, there are also genuine theories eventually disproved by rigorous research, such as the straight Ley Lines that supposedly connected ancient monuments across hundreds of kilometres. A separate category consists of falsifications, often used to support fraudulent narratives about the past. Such cases usually generate heated debates, and can take decades to resolve. Moreover, there are cases where decently collected scientific data are used to support particularly speculative theories, such as the Palaeolithic construction of the mountain monument Gunung Padang in Indonesia. A recent article on this case study, accepted and published by the respected journal Archaeological Prospection, drew wide attention to the state of scientific publishing and the peer-review process.

In this lecture, we will deconstruct a series of pseudo-archaeological narratives, focusing on their origin, use of evidence and assumptions, (hidden) agendas, and reasoning. The goals of the course are to train students in critical thinking towards interpretations of archaeological data, in dissecting arguments and hypotheses in narratives about the human past, and in distinguishing pseudoscience from scientific enquiry. How do archaeologists use different types of scientific evidence to make informed assessments of people and events in the past? Which explanations are accepted, which not, and why not?

Literature
Feder, Kenneth 2020. Frauds, Myths, and Mysteries: Science and Pseudoscience in Archaeology, Tenth Edition. New York: Oxford University Press.

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 12

Institution: Arbeitsbereich Archäologische Prospektion

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