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Lehrveranstaltungen

 

Solastalgie – Trauer in der Klimakrise. Eine Reaktion auf den Verlust von ‚Natur‘ [Solastalgie – Trauer in der Klimakrise]

Dozent/in:
Alena Mathis
Angaben:
Seminar, 2 SWS, Kultur und Bildung, Nachhaltigkeit, Bachelor (5 ECTS): BM III, BM IV, AM II; Master (7 ECTS): VM I, VM III, VM V; EM I, EM II. Lehramt RS/Gym (4 ECTS): Kulturelle Bildung. Grundlagenmodul A; M.Ed. Berufliche Bildung (3 ECTS): Kulturelle Bildung. Grundlagenmodul B.
Termine:
Do, 14:15 - 15:45, KR12/02.05
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Voraussetzung im BA-Studium Europäische Ethnologie:
  • Für die Belegung der Module BM III und IV sowie AM II müssen die beiden Grundlagenmodule GM I und II erfolgreich abgeschlossen sein.

Wenn Sie diese Lehrveranstaltung belegen möchten, gehen Sie bitte wie folgt vor:
Leistungsnachweis: Referat und Hausarbeit; aktive Mitarbeit im Seminar; Bearbeitung der kurzen, aber verbindlichen Aufgaben im VC-Kurs für die jeweils nächste Sitzung
Inhalt:
Landschaft verändert sich schon immer. Und dennoch vollzieht sich ihre Transformation im Zuge der Ursachen und Auswirkungen der Klimakrise besonders radikal und kompromisslos. Die als negativ empfundene Veränderung von vertrauten Landschaften – und damit von konkreten menschlichen Lebenswelten – in der Klimakrise fördert ein neuartiges Spektrum von Trauer, Sterben und Verlust zutage, das entsprechend auch neue Begrifflichkeiten, Theorien, empirische Studien verlangt.
‚Solastalgie‘ (englisch: ‚solastalgia‘) ist ein solches Konzept. Es bezeichnet eine Trauerform, die sich auf den Verlust von vertrauter Landschaft bezieht. Landschaft, die Menschen – im engeren oder weiteren Sinne – als ihr ‚Zuhause‘ bezeichnet haben. Häufig bezieht sich die Trauer auch auf sozial-ökologische Ungleichgewichte, die sich im Zuge der landschaftlichen Degradation verstärkt haben. Seit Glenn A. Albrecht das Konzept ‚Solastalgie‘ 2003 vorgestellt hat, wächst das Interesse daran stetig – sowohl innerhalb der Wissenschaft, etwa in Disziplinen wie Ethnologie, Psychologie und Soziologie, als auch außerhalb der Wissenschaft, sodass auch in Massenmedien wie Presse, Rundfunk und öffentlich-rechtlichem Fernsehen inzwischen häufiger entsprechende Beiträge vorzufinden sind.
„Wir alle wissen, dass der Mensch unseren Planeten verändert, doch hier, in diesem neuen Wort [‚Solastalgie‘], f[indet] sich ein Hinweis darauf, wie diese Veränderungen wiederum uns verändern.“
In welchem Verhältnis stehen wir als Menschen zu ‚Landschaft‘? Was hat das mit ‚Natur‘ und ‚Kultur‘ zu tun? Und was mit ‚Zuhause‘ und ‚Identität‘? Was bedeutet ‚aufgeklärter Anthropozentrismus‘, ein ‚multispecies‘-Ansatz und die Akteur-Netzwerk-Theorie? Und wie kann Trauer um den Verlust von ‚Natur‘ gestaltet werden?
Nach der Beschäftigung mit Grundlagen wie dem weiten Trauerbegriff sowie dem Landschaftsbegriff, setzen wir uns in diesem Seminar mit gesellschaftlichen Bedingungen und gegenwärtigen alltagskulturellen Erfahrungen von Solastalgie auseinander. Gerne entwickeln wir zu dieser neuen, global bereits weit verbreiteten Trauerform auch interdisziplinäre Perspektiven.
Empfohlene Literatur:
  • Albrecht, Glenn A.: Earth Emotions. New Words for a New World. Ithaca/London 2019.
  • Butler, Andrew/Sarlöv-Herlin, Ingrid/Knez, Igor u.a.: Landscape identity, before and after a forest fire. In: Landscape Research 43, 6 (2018), S. 878-889.
  • Cunsolo, Ashlee/Landman, Karin (Hrsg.): Mourning Nature: Hope at the Heart of Ecological Loss and Grief. Montreal 2017.
  • Kropp, Cordula/Sonnberger, Marco: Umweltsoziologie (= Studienkurs Soziologie). Baden-Baden 2021.
Schlagwörter:
Solastalgie, Trauer, Klima, Klimakrise, Klimawandel, Nachhaltigkeit, Umwelt, Natur, Landschaft, Zuhause, Identität, Transformation, multispecies, Verlust, non-human, Gesundheit, Gesellschaft



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