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Lehrstuhl für Volkskunde/ Europäische Ethnologie
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Arbeitswelten vom 17. bis zum 20. Jahrhundert -
- Dozent/in:
- Günter Dippold
- Angaben:
- Seminar, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 8
- Termine:
- Einzeltermin am 21.10.2005, Einzeltermin am 11.11.2005, Einzeltermin am 18.11.2005, Einzeltermin am 2.12.2005, Einzeltermin am 16.12.2005, Einzeltermin am 13.1.2006, Einzeltermin am 27.1.2006, Einzeltermin am 10.2.2006, 14:00 - 18:00, H/205
- Inhalt:
- Das Seminar fragt nach den Bildern, die im aufklärungszeitlichen Schrifttum des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts sowie in der nationalökonomischen Literatur von Landwirtschaft, Handwerk, "bürgerliche Gewerbe", Industrie oder Hausindustrie entworen wurden, und stellt sie anderen Quellen gegenüber. Ziel des Seminars ist es, Einblick für die Vielschichtigkeit der Arbeitswelten und zugleich in die verschiedenen Quellengattungen zu erhalten.
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Brauch versus Event? Überlieferung und Neugestaltung -
- Dozent/in:
- Bärbel Kerkhoff-Hader
- Angaben:
- Vorlesung, 1 SWS, ECTS: 6
- Termine:
- Di, 12:00 - 13:00, H/201
- Inhalt:
- Zu den "klassischen" Gebieten volkskundlicher Forschung gehört die Brauchforschung, die das "Leben in überlieferten Ordnungen" (L. Schmidt) untersucht. Brauchformen kennzeichnen den Alltag wie den Festtag, strukturieren das Kirchen- wie das Kalenderjahr und prägen den Lebenslauf. Veränderung, Überformung und Neugestaltung charakterisieren die Dynamik der Brauchgestaltung im privaten und öffentlichen Bereich. Brauchausübung und Tradierung offenbaren in der Analyse Handlungsfelder und Kommunikationsprozesse sozialer Gruppen. Die Vermarktung überlieferter Brauchkomplexe und die Inszenierung neuer Anlässe erweitert den wissenschaftlichen Folklorismus-Diskurs um die Dimension der Event- und Freizeitkultur in einer ebenso bezeichneten Gesellschaft.
Die Vorlesung ist als Einführung in historische und gegenwärtige Positionen volkskundlicher Brauchforschung konzipiert und konkretisiert exemplarisch Strukturen, Handlungsmuster und Bedingungsfaktoren.
- Empfohlene Literatur:
- Andreas C. Bimmer: Brauchforschung. In: Grundriss der Volkskunde. Einführung in die Forschungsfelder der Europäischen Ethnologie, hg. v. Rolf W. Brednich. 3. Aufl. Berlin 2001, S. 375-395.
Walter Hartinger: Religion und Brauch. Darmstadt 1992.
Martin Scharfe (Hg.):Brauchforschung, = Wege der Forschung Bd. 627. Darmstadt 1991.
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Einführung in das Fach Volkskunde/Europäische Ethnologie I für Studierende in Magister- und Diplomstudiengängen. Grundbegriffe und Forschungsfelder -
- Dozent/in:
- Bärbel Kerkhoff-Hader
- Angaben:
- Proseminar, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 8, mit Exkursion
- Termine:
- Do, 8:00 - 10:00, H/201
Nicht am 02.02.2006
- Inhalt:
- Was bedeutet es, das Fach „Volkskunde/ Europäische Ethnologie“ als Studienfach zu wählen? Die Veranstaltung hat zunächst zum Ziel, in Grundfragen des Faches einzuführen und seine Verortung als kulturwissenschaftliche Disziplin im Fächerkanon zu klären. An ausgewählten Beispielen diverser Forschungsbereiche werden Sachanalyse und Theorieansätze erarbeitet.
Die Veranstaltung ist für alle, die das Fach als Haupt- oder Nebenfach wählen, verpflichtend.
- Empfohlene Literatur:
- Rolf W. Brednich, Hg.: Grundriß der Volkskunde. Einführung in die Forschungsfelder der Europäischen Ethnologie. 3. Aufl. Berlin 2001.
Helge Gerndt: Studienskript Volkskunde. Eine Handreichung für Studierende, = Münchner Beiträge zur Volkskunde Bd. 20. 3. Aufl. München 1997.
Silke Göttsch / Albrecht Lehmann, Hg.: Methoden der Volkskunde. Positionen, Quellen, Arbeitsweisen der Europäischen Ethnologie. Berlin 2002.
Wolfgang Kaschuba: Einführung in die Europäische Ethnologie. München 1999.
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Europäische Festkultur II - Zeit- und Regionalanalysen -
- Dozent/in:
- Bärbel Kerkhoff-Hader
- Angaben:
- Seminar, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 8, mit Exkursion
- Termine:
- Di, 14:00 - 16:00, H/201
- Inhalt:
- Fürstliches Festgepränge in der Zeit der Renaissance und des Barocks liefern Vorbilder für Feste selbstbewusster Patrizier und das Bürgertum, sind Vorbild für ständische Um- und Aufzüge von Handwerkern und anderen Gruppierungen wie Schützen- und Karnevalsvereinen als Bestandteil ihrer Festkultur. Zu den neuen Festen gehören „St. Christopher-Streetday“ u.a..
Feste im öffentlichen Raum stehen mit der einfachsten Erklärungsformel im Bezug von „saure Wochen – frohe Feste“, d.h. der „Freizeit“-Akzent trifft auch schon vor der Wortfindung zu, doch sind die Hintergründe weit differenzierter. Sie dienen u.a. der Repräsention und der Selbstvergewisserung. Sie pflegen die Erinnerungskultur mit Traditionen und Ritualen, stehen aber dennoch im Fluss der Zeit.
Das Seminar setzt sich neben konkreten Fragen der Analyse von Form und Formung von Festen und von strukturellen Fragen der Festkultur auseinander und verfolgt den fachlichen Diskurs, wie er dieses Forschungsfeld bestimmt hat und wie er gegenwärtig geführt wird.
- Empfohlene Literatur:
- Helge Gerndt: So feiern die Bayern. München 1978.
Paul Hugger: Stadt und Fest. Zu Geschichte und Gegenwart europäischer Festkultur. Stuttgart 1987.
Michael Matheus: Fastnacht – Karneval im europäischen Vergleich. Stuttgart 1999.
Horst. W. Opaschowski: Kathedralen des 21. Jahrhunderts. Erlebniswelten im Zeitalter der Eventkultur. Hamburg 2000.
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Exotisches aus "Guter Stube" und Kinderzimmer im Museum -
- Dozent/in:
- Friederike Lindner
- Angaben:
- Proseminar, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 8
- Termine:
- Mi, 18:00 - 20:00, H/205
- Inhalt:
- Exotisches aus “Guter Stube“ und Kinderzimmer im Museum
Bilderbogen, Nippes, Spielzeug, Wandschmuck oder Genussmittelwerbung brachten im 19. Jahrhundert Bilder und Vorstellungen von fremden Menschen und Kulturen in den Alltag breiter Bevölkerungsschichten. Die meisten dieser Dinge spiegeln Stereotypen und Klischees wieder, die man sich von außereuropäischen Völkern oder auch den europäischen Nachbarn machte. Sie befriedigten die Schaulust und die Freude am Besonderen. Im Zeitalter des Kolonialismus bestätigten sie die eigene europäische „Überlegenheit“. In der musealen Praxis finden sich solche Gegenstände meist unter den entsprechenden Sachgruppen: z.B. Graphik, Spielzeug usw. Ziel des Proseminars ist es die „Exotica“ in ihren Kontext zu stellen, nach den Klischees und Bildtraditionen hinter ihnen zu fragen und deren Sichtbarmachung im Museumskontext zu überlegen.
- Empfohlene Literatur:
- Bayerdörfer, Hans-Peter, Eckhart Hellmuth (Hg.): Exotica. Konsum und Inszenierung des Fremden im 19. Jahrhundert. (= Kulturgeschichtliche Perspektiven 1) Münster 2003
Eder Matt, Katharina, Theo Gantner und Dominik Wunderlin: Typisch. Objekte als regionale und nationale Zeichen. Schweizerisches Museum für Volkskunde. Ausstellung 1990/91. Basel 1991
Nußbeck, Ulrich: Schottenrock und Lederhose. Europäische Nachbarn in Symbolen und Klischees. Ausstellung im Museum für Volkskunde St. Museen zu Berlin (= Kleine Schriften der Freunde des Museums für Volkskunde 14) Berlin 1994
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Konfessionelle Kultzentren in Europa. Stadt-, Landes- und Nationalheilige in Legende, Kult und Kunst -
- Dozent/in:
- Klaus Guth
- Angaben:
- Seminar, 2 SWS, benoteter Schein
- Termine:
- Di, 10:00 - 12:00, H/205
- Inhalt:
- Epochenspezifische Kulturformen manifestieren sich auch im Heiligenkult. Dieser prägt volkstümliche Überlieferungsformen in Legende, im Brauch und in der Kunst. Träger und Förderer epochenspezifischer Verehrungsformen auffallender religiöser Persönlichkeiten sind Adel, Bistümer, Städte. Orden, Bruderschaften und Landesherrschaften. Seit dem Mittelalter werden verstärkt Landes-, Bistums-, Stadt- und Standesheilige verehrt.
Das interdisziplinär angelegte Seminar versucht die volkskundliche Begriffsbildung in der Frömmigkeitsforschung zu thematisieren und die Vielfalt der Funktionen der Hagiographie in Kult und Kunst zu erläutern. Europäische Kultzentren stehen dabei im Mittelpunkt des Interesses.
- Empfohlene Literatur:
- · Angenendt, A.: Geschichte der Religiosität im Mittelalter. Darmstadt 1997
· Beissel, St.: Die Verehrung der Heiligen und ihrer Reliquien in Deutschland. 2 Bd., Freiburg/Br. 1890/92 (Nachdruck Darmstadt 1976)
· Brückner, W.; Korff, G.; Scharfe, M. (Hg.): Frömmigkeitsforschung. Würzburg 1986 (Ethnologia Bavarica, Bd. 13)
· Guth, K.: I santi nel folclore cristiano. In: W. Beinert (ed.): Il culto dei santi oggi. Milano 1985, S. 208 – 242
· Ders.: Konfessionsgeschichte in Franken (1555 – 1955). Politik, Religion, Kultur. Bamberg 1990
· Ders.: Kaiser Heinrich II. und Kaiserin Kunigunde. Das heilige Herrscherpaar. Leben, Legende, Kult und Kunst. 2. Aufl. Petersberg 2002
· Ders.: Zwischen Heimat und Welt. Positionen der Volkskunde/Europäischen Ethnologie als Kulturwissenschaft. In: Recht – Wirtschaft – Kultur. Herausforderungen an Staat und Gesellschaft im Zeitalter der Globalisierung, hg. von M. Wollenschläger, E. Kreßel, J. Egger, Berlin 2005, S. 163 - 175
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Lektüre-Kurs: Neue Publikationen 2000 ff -
- Dozent/in:
- Bärbel Kerkhoff-Hader
- Angaben:
- Übung, 1 SWS, benoteter Schein, ECTS: 6, und Sondertermin
- Termine:
- Do, 13:00 - 14:00, H/005
- Inhalt:
- Wissenschaft ist in Bewegung. Eine Fachdisziplin wird getragen von der ‚scientific community’, die neue Fragen aufwirft, Forschungsergebnisse vorlegt, rezipiert und weiterentwickelt. Das Fach Volkskunde/ Europäische Ethnologie hat in den Kongressen der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde (vgl. ‚Exkursion’ im Sept. 05 zum Kongress in Dresden), in weiteren wissenschaftlichen Gesellschaften (SIEF, ICOM) und in national und international agierenden Arbeitskreisen und Kommissionen Diskussionsforen. Die Erträge der Forschung erscheinen laufend in neuen Publikationen, die es wie auch fachrelevante Ergebnisse in Nachbardisziplinen es wahrzunehmen und zu diskutieren gilt.
Dieser Lektüre-Kurs befasst sich mit ausgewählten Schriften der vergangenen Jahre und soll zur Diskussion anregen.
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Naturpark Fränkische Schweiz. Erschließung und Nutzung eines "Freizeitparadieses" -
- Dozent/in:
- Rainer Hofmann
- Angaben:
- Proseminar, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 8
- Termine:
- Mi, 8:00 - 10:00, H/205
- Inhalt:
- Die Fränkische Schweiz entwickelte sich schon zu Beginn des 19 Jahrhunderts zu einem wichtigen Fremdenverkehrsgebiet. Auch die umliegenden Ballungsräume entdeckten die Region frühzeitig als ideales Ausflugsziel und Freizeitparadies. Fischen, Wandern, Höhlenerkundungen, Paddeln, Klettern und neuerdings Mountainbiking stellen auch heute beliebte Nutzungen dar.
Das Seminar geht der Geschichte der Region nach. Besonderes Augenmerk wird dabei auf das Klettern gelegt.
Von den Teilnehmern wird eine aktive Mitarbeit (Referate, schriftliche Arbeiten) erwartet.
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Sex, Gender, and Culture. Geschlechterforschung in der Europäischen Ethnologie -
- Dozent/in:
- Peter Hörz
- Angaben:
- Proseminar, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 8
- Termine:
- Mo, 16:00 - 18:00, H/205
- Inhalt:
- Die binäre, heterosexuell codierte Vorstellung um das „Sein“ der Geschlechter, das unsere Alltagswelt bestimmt, hat das volkskundliche Denken (wie auch das Denken aller Kulturwissenschaften) bis weit in das 20. Jahrhundert hinein geprägt. Männlichkeit und Weiblichkeit konstituierten sich durch Erkenntnisse aus Biologie, Medizin, Philosophie, kultureller Tradition und der Kenntnis des Alltags und waren zu einem nicht weiter hinterfragbaren Amalgam geronnen. Geschlecht wurde präkulturell gedacht und blieb somit eine nicht weiter verhandelbare Kategorie, deren Verbindlichkeit in gesellschaftlichen Normen, Rechtsvorstellungen und in den Definitionen von Abweichung, Krankheit und Gesundheit zum Teil bis heute abbildet.
Es ist das unbestreitbare Verdienst der frühen US-amerikanischen Frauenforschung, dass dieses Bild in den Kulturwissenschaften seit den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts allmählich aufgelöst worden ist. Die Scheidung von biologischem („sex“) und sozial-kulturell geformtem („gender“) Geschlecht, erst mal 1975 postuliert von der US-Anthropologin Gayle Rubin, hat die kulturwissenschaftliche Diskussion bis heute nachhaltig beeinflusst und dazu geführt, dass Geschlechterrollen zunehmend hinterfragt und „Geschlecht“ zu einer kulturanalytischen Kategorie entwickelt worden ist.
Die Lehrveranstaltung soll dazu dienen, populäre wie auch wissenschaftliche Vorstellungen von Geschlecht zu diskutieren und kulturelle Phänomene aus Gegenwart und Vergangenheit unter dem Aspekt der Einflussgröße „Geschlecht“ zu betrachten.
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Von der "Volkspoesie" zur "Foaftale". Volkskundliche Fragen zur Erzählforschung -
- Dozent/in:
- Marina Scheinost
- Angaben:
- Proseminar, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 8
- Termine:
- Mi, 14:30 - 16:00, H/205
- Inhalt:
- Im Proseminar, soll u.a. der Frage nachgegangen werden, seit wann und in welcher Form sich die Volkskunde mit „Volkspoesie“ befasst. Außerdem werden die wichtigsten Formen der Volkspoesie vorgestellt. Ein erster Schwerpunkt liegt auf den Sammlungen des 19. Jahrhunderts. Hierbei beschäftigen wir uns zu Beginn mit den Sammelkriterien der Brüder Grimm und der von ihnen herausgegebenen Sammlungen. Weiterhin werden wir der Frage der Tradierung nachgehen. Wurden Sagen, Märchen usw. wirklich nur mündlich weitergegeben oder gibt es möglicherweise Belege dafür, dass sie auch aufgrund schriftlicher Vorlagen weitererzählt wurden? Ein weiterer Schwerpunkt beschäftigt sich mit der Einteilung und Bearbeitung des gesammelten Materials. Daraus ergeben sich zahlreiche Fragen nach Entstehung, nach Motiven und z.B. nach Kriterien für die Verbreitung von Erzählgut. Der letzte Abschnitt des Proseminars gibt einen Einblick in die aktuelle Forschung.
- Empfohlene Literatur:
- Bausinger, Hermann: Formen der Volkspoesie. Berlin 1980.
Brednich, Rolf Wilhelm: Die Spinne in der Yucca-Palme. Sagenhafte Geschichten von heute. München 1990.
Schenda, Rudolf: Von Mund zu Ohr. Bausteine zu einer Kulturgeschichte volkstümlichen Erzählens in Europa. Göttingen 1993.
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