UnivIS
Informationssystem der Otto-Friedrich-Universität Bamberg © Config eG 
Zur Titelseite der Universität Bamberg
  Sammlung/Stundenplan Home  |  Anmelden  |  Kontakt  |  Hilfe 
Suche:      Semester:   
 
 Darstellung
 
kompakt

kurz

Druckansicht

 
 
Stundenplan

 
 
 Extras
 
alle markieren

alle Markierungen löschen

Ausgabe als XML

 
 

Lehrveranstaltungen

 

S/PS, Elias Canetti

Dozent/in:
Christian Wilpert
Angaben:
Seminar, 2 SWS, ECTS: 6
Termine:
Mi, 12:00 - 14:00, U2/02.30
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung/Abmeldung vom 21. März 2016, 10:00 Uhr bis 29. April 2016, 23:59 Uhr im FlexNow!

Teilnahmevoraussetzung: Abgeschlossenes Basismodul NDL. Der vorherige Besuch der literaturwissenschaftlichen Übung (Einführung II) wird empfohlen.
Für alle Studiengänge gelten die in den jeweiligen Prüfungsordnungen und Modulhandbüchern festgelegten Zulassungsvoraussetzungen.

Die Teilnehmerzahl ist auf 20 begrenzt.
Für Studienortwechsler, Erasmusstudenten sowie Studierende, die den Leistungsnachweis zur baldigen Prüfungsanmeldung benötigen, werden im begrenzten Umfang Plätze freigehalten. Bei Überbuchung des Seminars fällt die Entscheidung über die Teilnahme in Rücksprache mit der Dozentin/dem Dozenten.
Leistungsnachweis: Hausarbeit

Modulzuordnungen:
BA Germanistik: Aufbaumodul NdL
LA Deutsch: Aufbaumodul NdL
BA Berufliche Bildung/Fachrichtung Sozialpädagogik mit Unterrichtsfach Deutsch: Aufbaumodul NdL
BA BWL, Studienschwerpunkt WiPäd II mit dem weiteren Unterrichtsfach Deutsch
MA WiPäd: Bachelor-Aufbaumodul NdL

Modulzugehörigkeit für Judaisten:
Aufbaumodul 2: Theologische Diskurse
Inhalt:
Wie für Kafka lässt sich auch für Elias Canetti behaupten, dass er in der Sprache heimischer war als an einem Ort: Als Canetti 1981 den Literturnobelpreis erhielt, stand auf seinem Stuhl nicht wie sonst der Name eines Landes, sondern der einer Stadt: Rustschuk. Die Schwierigkeit, Canetti geografisch oder nationalstaatlich zu fassen – er lebte in Rustschuk, Manchester, Frankfurt am Main, Wien, London und Zürich –, setzt sich fort in der Schwierigkeit, sein Werk thematisch einzuordnen. Er hat einen grotesken Roman geschrieben (sein Hauptwerk Die Blendung), eine massenpsychologische Studie (sein Hauptwerk Masse und Macht) und eine vierbändige Autobiografie (sein Hauptwerk!), die ausschlaggebend für die Vergabe des Literaturnobelpreises gewesen sein mögen. Canettis Gesamtwerk beweist, dass er in allen Gattungen heimisch war. Er schrieb Dramen, Essays, Aphorismen, ein Buch gegen den Tod und in seinem Nachlass finden sich auch Gedichte. Nachdem eine breite Rezeption Canettis erst sehr spät begann, gilt er mittlerweile als einer der bedeutendsten deutschsprachigen jüdischen Autoren des 20. Jahrhunderts und blieb zugleich einer der größten Außenseiter: »Alles wird von Jahr zu Jahr bedeutungsvoller: der Alternde wird in Bedeutungen ertrinken.« schreibt er 1949 in seinen Aufzeichnungen.
Im Zentrum des Seminars stehen der Roman Die Blendung und dessen zeitgeschichtlicher Kontext und die ersten beiden Bände der Autobiografie, welche seine Jugend, sein Verhältnis zum Vater, zum Judentum und zur Sprache und seine Entwicklung zum Schriftsteller am Beginn des 20. Jahrhunderts nachvollziehen. Unweigerlich gilt es dabei Fragen nach einer deutschen Sprachkultur von Juden vor 1933, nach dem Verhältnis von Literatur und Exil und nach der gesellschaftlichen Funktion von Literatur zu stellen und zugleich Canettis lebenslanges Anschreiben gegen den Tod, seine »Todesfeindschaft«, aus anthropologischer wie poetologischer Perspektive zu betrachten.
Empfohlene Literatur:
Voraussichtliche Lektüre:
  • Die gerettete Zunge
  • Die Fackel im Ohr
  • Die Blendung
  • Das Buch gegen den Tod

Zudem eines der Dramen, Auszüge aus Masse und Macht und Der Ohrenzeuge und ausgewählte Essays über Literatur und Sprache. Welche Texte neben der Autobiografie und der Blendung gelesen werden, wird in Absprache mit den Teilnehmerinnen am Semesterbeginn festgelegt.

 

Ü/ES II: Reiseliteratur

Dozent/in:
Christian Wilpert
Angaben:
Übung, 2 SWS, ECTS: 4
Termine:
Di, 12:00 - 14:00, M12A/00.09
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung/Abmeldung vom 21. März 2016, 10:00 Uhr bis 29. April 2016, 23:59 Uhr im FlexNow!

Teilnahmevoraussetzung: Abgeschlossenes Basismodul NDL.
Für alle Studiengänge gelten die in den jeweiligen Prüfungsordnungen und Modulhandbüchern festgelegten Zulassungsvoraussetzungen.
Die Teilnehmerzahl ist auf 20 begrenzt.
Für Studienortwechsler, Erasmusstudenten sowie Studierende, die den Leistungsnachweis zur baldigen Prüfungsanmeldung benötigen, werden im begrenzten Umfang Plätze freigehalten. Bei Überbuchung des Seminars fällt die Entscheidung über die Teilnahme in Rücksprache mit der Dozentin/dem Dozenten.
Leistungsnachweis: Hausarbeit
Modulzuordnungen:
  • BA Germanistik: Aufbaumodul NdL
  • LA Deutsch: Aufbaumodul NdL
  • BA Berufliche Bildung/Fachrichtung Sozialpädagogik mit Unterrichtsfach Deutsch: Aufbaumodul NdL
  • BA BWL, Studienschwerpunkt WiPäd II mit dem weiteren Unterrichtsfach Deutsch
  • MA WiPäd: Bachelor-Aufbaumodul NdL
Inhalt:
Ü/ES II Reiseliteratur vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart Dienstag, 12-14 Uhr
Jede und jeder kennt das Sprichwort »Wenn einer eine Reise tut, dann kann er war erzählen«. Freilich haben sich mit Airbnb, Pauschalreisen, beinahe für den Lebenslauf obligatorischen Weltreisen und der Tourismusökonomie in der globalisierten Welt die Bedingungen für Reiseberichte und -erzählungen in jüngster Zeit grundlegend verändert. Georg Forsters Reise um die Welt, die von der ersten Weltumsegelung mit James Cook berichtet, oder Johann Wolfgang von Goethes Italienische Reise, entstanden dagegen in einer Zeit, als es für die Mehrheit der Bevölkerung undenkbar war, derartige Reisen zu unternehmen. Ihre Berichte sind daher nicht nur autobiografische Zeugnisse, sie gaben ihrem Publikum Einblick in eine tatsächlich oder beinahe noch unbekannte Welt. Beide Berichte dürfen als paradigmatisch für die Reiseliteratur gelten, obwohl sie durchaus unterschiedliche Schwerpunkte legen: Goethe begibt sich auf die Spuren der europäischen Antike; Forster vertritt radikal das europäische Projekt der Aufklärung, auch wenn er deren Dialektik, etwa in der Begegnung mit anderen Kulturen auf Tahiti, bereits erkennt.
Im Seminar werden vor allem die beiden Reiseberichte von Forster und Goethe gelesen. Ausgehend davon soll ein Blick auf die ganze Gattung und ihre Entwicklung geworfen werden. Heines Reisebilder werden etwa zum Austragungsort politischer Stellungnahmen, Walter Benjamins Städtebilder regen zu kulturphilosophischer Reflexion an. Während die Reiseberichte des 18. und 19. Jahrhunderts als vermeintlich authentische Dokumente präsentiert werden, so sehr sie auch durchgearbeitet und fiktionalisiert werden, und die Form im 20. Jahrhundert kleiner und brüchiger wurde, ist der Reisebericht in der Postmoderne womöglich dem Roman gewichen, der den Blick auf historische Reisen lenkt: Christoph Ransmayr integriert in den Roman Die Schrecken des Eises und der Finsternis zahlreiche historische und dokumentarische Quellen. Die zentrale Frage des Seminars, was von den Reisen berichtet und erzählt wird, wird dabei immer um die Fragen ergänzt, wie diese Erzählungen ästhetisch, mimetisch und raumsemantisch gestaltet sind.
Empfohlene Literatur:
Defintive Lektüre:
  • Georg Forster: Reise um die Welt
  • Johann Wolfgang von Goethe: Italienische Reise

Mögliche Lektüre:
  • Sophie von La Roche: »Tagebuch einer Reise durch die Schweiz«, »Journal einer Reise durch Frankreich«
  • Karl Philipp Moritz: Reisen eines Deutschen in England im Jahre 1782.
  • Heinrich Heine: Reisebilder (Auszüge)
  • Walter Benjamin: Städtebilder (Auszüge)
  • Annemarie Schwarzenbach: Alle Wege sind offen
  • Christoph Ransmayr: Die Schrecken des Eises und der Finsternis

Welche Texte neben Forster und Goethe gelesen werden, wird in Absprache mit den Teilnehmerinnen am Semesterbeginn festgelegt.



UnivIS ist ein Produkt der Config eG, Buckenhof