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Einrichtungen >> Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften >> Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie >>

Lehrstuhl für Europäische Ethnologie

 

"Emotional turn?!" 27. Österreichische Volkskundetagung in Dornbirn

Dozentinnen/Dozenten:
Susan Gamper, Stephanie Böß
Angaben:
Exkursion, ECTS: 1, Veranstaltungsanmeldung via Eintragung in den entsprechenden VC-Kurs ab 15.03.2013. AM III, PM, IM, EM II, Zum Seminar "Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt" - ggf. können Gäste teilnehmen.
Termine:
30.05.2013 - 01.06.2013 Näher Informationen unter: http://www.d-g-v.org/aktuelles/termine/27-oesterreichische-volkskundetagung-emotional-turn. Eintragungen auf die Wartelliste im Sekretatiat. Kosten: 100 € Selbstbeteiligung (Fahrt und Übernachtung)

 

"Raus aus dem Alltag - Faszination Ferienhaus"

Dozent/in:
Uwe Schellenberger
Angaben:
Seminar, 2 SWS, ECTS: 7, Studium Generale, Veranstaltungsanmeldung via Eintragung in den entsprechenden VC-Kurs ab15.03.2013. BM III, AM I, AM II, VM I, VM III, VM V, EM I, EM II.
Termine:
Mi, 18:15 - 19:45, KR12/02.05
Inhalt:
Ausgangspunkt des Seminars ist die Beobachtung, dass sich immer mehr Menschen im Alltag multilokal organisieren (müssen); Sie wohnen, leben und arbeiten an mehreren Orten. Dieses spezifische Arrangement steht in Wechselwirkung mit gegenwärtigen gesellschaftlichen Entwicklungen. Thematisch berühren Multilokalität und Mobilität drei große gesellschaftliche Rahmenthemen der globalisierten Spätmoderne: Pendeln, Tourismus und Migration. Sie umfassen demnach sowohl die berufs- und ausbildungsbedingte als auch die freizeitinduzierte Multilokalität.
Obgleich die Alltagsorganisation verteilt über mehrere Standorte historisch nicht neu ist, so lässt sich qualitativ und quantitativ doch ein bemerkenswerter Wandel feststellen. Das Phänomen liegt heute quer zu allen Schichten und Lebensstilgruppen.
Ziel des Seminars soll es sein sich mit der freizeitinduzierten Multilokalität auseinander zu setzten. Das bedeutet Orte der Freizeit als Gegenpol zum Arbeitsleben, wie etwa Ferienhäuser, Sommerhäuser, Wochenenddomizile, Schrebergärten, Camping- und Zeltplätze, Segelboote und einige andere mehr, sollen thematisch in diesem Seminar beleuchtet werden. Dabei richten wir den Blick auf gesamteuropäische Phänomene, wie beispielsweise das Ferienhaus in der Toskana, das Sommerhaus in Skandinavien oder dem Altersruhesitz an der spanischen Costa Brava.
Empfohlene Literatur:
Johanna Rolshoven: Mobilität und sozialer Wandel. Eine Textauswahl 2001-2006. [pdf - 1.3Mb] Dies.: Südliche Zweitwohnsitze als Phänomen der Spätmoderne. Ein Beitrag zur kulturwissenschaftlichen Mobilitätsforschung. In: Schweizerisches Archiv für Volkskunde 98 (2002), 345-356.
Dies.: Going South! Mobilität und Lokalität in einer europäischen Übergangsregion. In: Silke Göttsch et al. (Hg.): Ethnographien europäischer Modernen. Ort - Arbeit - Körper. Münster 2005, 135-146.
Dies.: Woanders daheim. Kulturwissenschaftliche Ansätze zur multilokalen Lebensweise in der Spätmoderne. In: Zeitschrift für Volkskunde II (2006), 179-194.
Dies.: Multilokalität als Lebensweise in der Spätmoderne. In: Ueli Gyr, dies. (Hg.), Wohnen, Multilokalität und Kulturdynamik (= Schweizerisches Archiv für Volkskunde II / Zürich 2007), 157-159.
Dies.: The temptations of the provisional. Multilocality as the (whole) way of life. In: Ethnologia Europaea 37: 1-2 (2007): Second Homes, Second Lifes? Eds Orvar Löfgren, Regina Bendix, 17-25.
Nicola Hilti: Hier wohn ich - dort leb ich. Berufsbedingtes Zweitwohnen. Unveröffentlichte Diplomarbeit, Universität Wien, 2005.
Dies.: Nicht daheim und doch zuhause? - Über das Phänomen der Multilokalität. In: Schweizerisches Archiv für Volkskunde 103 (2007), S. 168-187.

 

"Russische Welt" in Deutschland.

Dozent/in:
Vasiliy Glushak
Angaben:
Blockseminar, 2 SWS, ECTS: 7, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Veranstaltungsanmeldung via Eintragung in den entsprechenden VC-Kurs ab 15.03.2013. BM III, AM I, AM II, VM I, VM III, EM I, EM II,
Termine:
Einzeltermin am 22.7.2013, Einzeltermin am 23.7.2013, Einzeltermin am 24.7.2013, Einzeltermin am 25.7.2013, Einzeltermin am 26.7.2013, Einzeltermin am 27.7.2013, 9:00 - 16:00, KR12/02.05
Inhalt:
Die Mitte 90er stattgefundene massive Zuwanderung von Russischsprachigen aus den Republiken der ehemaligen Sowjetunion führte dazu, dass sich eine 'russische Welt' gebildet hat. Daraus entwickelte sich schnell die 'russische' Subkultur und Infrastruktur.
Heute wäre kaum eine denkbare Dienstleistung in Deutschland nicht in russischer Sprache erhältlich.

 

"Wir gehen baden" - Badekultur in Europa!

Dozent/in:
Uwe Schellenberger
Angaben:
Seminar, 2 SWS, ECTS: 7, Studium Generale, Veranstaltungsanmeldung via Eintragung in den entsprechenden VC-Kurs ab 15.03.2013. BM III, AM I, AM II, VM I, VM III, EM I, EM II,
Termine:
Mi, 16:15 - 17:45, KR12/02.05
Inhalt:
In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit der europäischen Bade-/Bäderkultur im historischen Verlauf, beginnend mit den ersten Badethermen und der Wasserversorgung in der römischen Antike, bis hin zu den Heil- und Kurbädern des 18. und 19. Jahrhunderts, um gegen Ende des Semesters die heutige Umnutzung von Bädern zu diskutieren. Wir beschäftigen uns dabei mit den Themen der sozialen Funktion und der kulturellen Identitätsstiftung von Badeeinrichtungen. So stehen öffentliche wie private Bäder im Fokus unserer Thematik. Darunter fallen u.a. Bäder mit hohem Freizeit- und Erholungswert, beispielsweise Hallen-, Frei-, FKK-, Volks-, Spaß-/Freizeit-, Wellness-, Thermal-, Fluss- und Seebäder als öffentliche Badeanstalten, aber auch die private Badezimmerkultur. Am Beispiel des Bamberger Hainbades sowie der ehemaligen Fürther Badeanstalt beleuchten wir erweiternd das Hygieneverständnis und die Gesundheitspflege sowie den Badespaß der frühen 1920er Jahre bis heute. Siehe folgenden Ausschnitt aus der Bamberger Ausstellung „Die Regnitz – ein naturnaher Fluss?“ Im Historischen Museum der Stadt Bamberg: „Der 1925 gegründete private Schwimmverein ist heute mit 4500 Mitgliedern einer der größten Vereine Oberfrankens. Das älteste öffentliche Bad ist das idyllisch gelegene Hainbad am linken Regnitzarm. Das heutige Flussbad wurde 1935 größtenteils aus Holz gebaut. Seit Jahren heißt es dort allerdings „Das Baden im Fluss ist nicht gestattet“. In den 1950er Jahren öffneten gleich zwei neue Bäder, das Gaustadter und das Stadionbad. Bereits seit 1928 gab es ein öffentliches Schwimmbecken im Areal des Licht-, Luft- und Sonnenbades auf dem heutigen Adenauer-Ufer. Dieses war vom Verein für Gesundheitspflege für die „körperliche Betätigung und naturgemäße Lebensweise“ errichtet worden und wurde mit Regnitzwasser gespeist. Genannt wurde dieses beliebte und vielbesuchte Freizeitbad kurz „Luftä“. Es wurde 1964 geschlossen.“

Zwei Unterrichtsgänge bzw. Exkursionen sind im Rahmen des Seminars geplant:
1. Besuch der Ausstellung „Bamberg – Im Fluß der Geschichte“, Teilbereich „Hainbad“ im Historischen Museum in Bamberg.
2. Besuch der Landesausstellung des Hauses der bayrischen Geschichte in Schweinfurt: „Main und Meer“. Die Landessausstellung findet im alten Schweinfurter Ernst-Sachs-Bad aus dem Jahr 1933, der heutigen Kunsthalle, statt. Sondertermine werden während des Semesters im Seminar abgesprochen

 

Archivalienkunde der Frühen Neuzeit - Quellen zur Gerichts-, Grund- und Lehenherrschaft

Dozent/in:
Klaus Rupprecht
Angaben:
Übung, 2 SWS, ECTS: 4, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Erweiterungsbereich, Anmeldung zur Veranstaltung soll per mail erfolgen: klaus.rupprecht@staba.bayern.de AM III, PM, EM II,
Termine:
Do, 16:00 - 18:00, Raum n.V.
Staatsarchiv Bamberg, Hainstraße 39, Lesesaal
Inhalt:
In der Übung geht es um das Lesen und interpretieren frühneuzeitlicher Originalquellen zu Themen der Gerichts, Grund- und Lehenherrschaft im 15. bis frühen 19. Jahrhunderts. Die Übungstexte stammen aus unterschiedlichen Archivaliengattungen (Urkunden, Akten, Amts- und Geschäftsbücher, Gerichtsprotokollen, die bei dieser Gelegenheit mit vorgestellt werden. Beim Lesen der Texte erhalten die Studierenden Einblicke in die rechtlichen wirtschaftlichen und sozialen Lebensbedingungen des "einfachen Volkes" in den Dörfern des Bamberger Umlandes. Die Übung schließt mit Klausur ab. Die Anmeldung zur Veranstaltung soll per mail erfolgen: klaus.rupprecht@staba.bayern.de

 

Bambergs Bädergeschichte (Hainbad und Ausstellung "Bamberg - im Fluss der Geschichte)

Dozent/in:
Uwe Schellenberger
Angaben:
Exkursion, Exkursion zum Seminar "Wir gehen Baden - Bäderkultur in Europa", ggf. können auch Gäste an der Exkursion teilnehmen.
Termine:
Termin wird noch bekannt gegeben. Eintragung auf die Warteliste im Sekretariat.

 

Bayerische Landesausstellung "Main und Meer" in Schweinfurt

Dozent/in:
Uwe Schellenberger
Angaben:
Exkursion, Exkursion zum Seminar "Wir gehen Baden - Bäderkultur in Europa", ggf. können auch Gäste an der Exkursion teilnehmen.
Termine:
Termin wird noch bekannt gegeben. Eintragung auf die Warteliste im Sekretariat.

 

Bilddiskurse (Angebot der vhb)

Dozentinnen/Dozenten:
Frank Heidemann, Heidrun Alzheimer
Angaben:
Vorlesung, 2 SWS, ECTS: 3, Studium Generale, BM II, BM III, AM I, AM II, VM I, VM II, VM III, VM V, EWS II,
Termine:
Onlineangebot über die Virtuelle Hochschule Bayern. Die Klausur findet am 19.07.2013 von 12 - 14 Uhr im Raum MG2/02.09 statt.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Die Anmeldung und Teilnahme erfolgt über die Plattform http://www.vhb.org/ . Die Anmeldung zur ECTS-/Noten-Vergabe erfolgt innerhalb der entsprechenden Frist via FlexNow.

Der Verbleib auf der Moodle-Plattform sowie die Vergabe von ECTS sind an die Erledigung kleiner Übungsaufgaben nach jeweils drei Lerneinheiten gekoppelt.

1. Die An- und Abmeldung erfolgt vom 1.4. bis 31.7.2013 – die Lehrveranstaltung selbst wird vom 15.4. bis zum 31.8.2013 angeboten.

2. Um das Angebot wahrzunehmen, müssen Sie sich bei der Virtuellen Hochschule Bayern (http://www.vhb.org/) registrieren und dann über das Kursprogramm für die Veranstaltung „Bilddiskurse“ anmelden.

3. Schließlich müssen Sie sich natürlich innerhalb der entsprechenden Frist im Bamberger FlexNow-System anmelden. Zur „Bilddiskurse“-Vorlesung KANN auch eine PRÜFUNG absolviert werden. Die Veranstaltung kann also entweder mit „bestanden“ (und 3 ECTS) oder „nicht bestanden“ bewertet werden – oder mit einer Note (und 3 ECTS) abgeschlossen. Falls Sie eine Prüfung ablegen möchten, wenden Sie sich bitte an Frau Alzheimer.

4. Ob Sie die Klausur mitschreiben müssen, hängt von Ihrem Studiengang ab und seit wann Sie studieren. Es gelten folgende Regeln:

  • für Studierende der BA/MA-Studiengänge, die sich im SS 2012 oder später eingeschrieben haben, gilt die neue Fachprüfungsordnung und somit also: keine Klausur

  • Studierende der BA- und MA-Studiengänge in allen höheren Semestern müssen die Klausur mitschreiben.

  • Alle Lehramtskandidaten, egal welches Semester, müssen die Klausur mitschreiben.

Die Übungsaufgaben sind Voraussetzung, um die 3 ECTS mit dem Vermerk "bestanden" attestiert zu bekommen. Benotet werden sie nicht. Benotet wird ausschließlich die Klausur, falls Sie zum Personenkreis gehören, die diese mitschreiben (müssen).

Die Bamberger Studierenden werden in diesem Semester von unserer Tutorin Janina Jackermeier betreut. Sie erreichen Sie unter folgender Email-Adresse: hiwi.euroethno@uni-bamberg.de (Betreff: "Bilddiskurse, Frage").
Inhalt:
Der interdisziplinär und multimedial angelegte Online-Kurs zum Thema „Bild-Diskurse“, konzipiert vom Institut für Ethnologie der Ludwig-Maximilians-Universität München und dem Lehrstuhl für Europäischen Ethnologie der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, steht ab dem SS 2013 Studierenden in ganz Bayern als Angebot der Virtuellen Hochschule Bayern (vhb) kostenfrei zur Verfügung.

Ziel des Kurses ist es, eine Lernplattform zu schaffen, die Studierenden eine fächerübergreifende Perspektive auf die Visuelle Anthropologie eröffnet. Diese Subdisziplin der (Europäischen) Ethnologie befasst sich mit Bildern im weitesten Sinn. Die Beschäftigung geht dabei über konkrete visuelle Medien – wie Fotografie, Malerei, Film und Fernsehen – hinaus und rückt das Sehen und Wahrnehmen von sowie Handeln mit Bildern als soziale Praxis ins Blickfeld. Das Themenspektrum ist breit angelegt und basiert auf einer interdisziplinären Auseinandersetzung mit Fragen der Produktion, Rezeption, Manipulation, Instrumentalisierung und Analyse von Bildern. Die Vorlesung umfasst zwölf Einheiten zu folgenden Themen: Was ist ein Bild? - Bildtheorien - Das Sehen und der Blick - Iconic / Pictorial Turn - Bild und Text - Politik der Bilder - Öffentliche Bilder und kollektives Gedächtnis - Innere Bilder und Unsichtbares - Imageflows und Mediascapes - Fakt und Fiktion - Digitale Bildwelten - Produktion-Rezeption. Zentraler Bestandteil jeder Lerneinheit ist ein gefilmtes und mit Bildmaterial versehenes Interview mit Vertretern und Vertreterinnen verschiedener Disziplinen. Die Lektüre bereitgestellter Texte und die Bearbeitung betreuter Übungsaufgaben fördern eine kritische Medienreflexion.

 

Das institutionalisierte kulturelle Gedächtnis: Museen als Orte der Erinnerung

Dozent/in:
Bärbel Kerkhoff-Hader
Angaben:
Vorlesung, 2 SWS, ECTS: 3, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Veranstaltungsanmeldung via Eintragung in den entsprechenden VC-Kurs ab 15.03.2013. BM I, BM II, BM III, AM I, AM II, VM I, VM II, VM III, VM V, EWS II, .
Termine:
Di, 12:15 - 13:45, KR12/02.01
Klausur am 16. Juli 2013
Inhalt:
„Erinnern“ und im Gegenzug „Vergessen“ sind Teil kulturellen Handelns, die Anteil an der personalen wie gesellschaftlichen Identität haben. Sie verorten in der Welt. Theorien und Analysen zur Memoria als Erinnerungsvermögen in kommunikativ-sozialen Prozessen wie als kulturell-objektiviertem Gedächtnisspeicher (Texte, Bilder, Dinge) haben in den Kulturwissenschaften nicht nur einen zentralen Stellenwert, sie sind vielmehr ihr Gegenstand.
Jeder topographische Punkt kann subjektiv zum Erinnerungsort werden: das Elternhaus, die Schule, der Treffpunkt zu einem ersten Rendezvous oder der Platz im Bücherregal, wo sich eine Muschel, eine vertrocknete Rose, ein Schlüsselanhänger einfinden. Solche Ansammlungen von Erinnerungsträgern lassen sich bei (fast?) jedem Menschen finden.
Thematisches und systematisches Sammeln ist hingegen von dem Willen getragen, zu ergänzen und in die Eigenwelt der Dinge einzudringen, um Variationsbreite, Entstehungszusammenhange, Symbolwerte als gemeinschaftliches Vielfaches zu erkennen. Das gilt für Preziosen des Goldschmiedehandwerks wie für Baseball-Kappen.

Die heutigen Museen und Sammlungen sind institutionalisierte Orte von Erinnerungskulturen sehr differierender Prägung. Die Vorlesung versucht die Zusammenhänge zwischen Erinnern – Sammeln – Verorten aufzuzeigen und die museale Rolle der Ding-Repräsentation sichtbar zu machen. Die Vor-Geschichte des Museums der Moderne und Postmoderne reicht weit zurück. In kurzen Zügen wird auf die Geschichte des Museums in seinen Vorgängertypen bis zur öffentlichen Institution im 18./19. Jahrhundert eingegangen. Es folgt die Auseinandersetzung mit den den geistigen Strömungen, die im 19. und zum Beginn des 20. Jahrhunderts zur Anlage großer Sammlungen als Hort der nationalen und regionalen Geschichte und Identität führten (Nationalmuseen, Heimatmuseen, Freilichtmuseen). Abschnitte zu den Grundaufgaben von Sammeln, Forschen, Bewahren, Präsentieren werden ebenso angesprochen wie die Aufgabe des Museums als Bildungs- und Freizeitinstitution heutigen Zuschnitts. Ausstellungstypen, Konzepte, die Rolle der Dinge und ihres Kontextes ergänzen das vielfältig aufzufächernde Arbeitsfeld „Museum“, auch in exemplarischen Analysen bis hin zu Ausbildungsfragen oder der weltweit anerkannten Ethik-Konvention vom ICOM, dem internationalen Museumsrat.

Zur Vorlesung werden dringend selbständige Besuche von Museen und Ausstellungen empfohlen. Siehe auch Exkursionsangebot des Lehrstuhls. Eine Exkursion zur Vorlesung ist auf Absprache geplant. Ein Schein kann durch eine Klausur am Abschluss des Semesters erworben werden. Dazu wird neben dem Stoff der Vorlesung, Literaturkenntnissen in Auswahl (wird in der Vorlesung angeben) sowie rezenten Museums- und Ausstellungsbesuchen vorausgesetzt.
Empfohlene Literatur:
Beßler, Gabriele: Wunderkammern. Berlin 2009
Erll, Astrid: Kollektives Gedächtnis und Erinnerungskulturen. Eine Einführung. Stuttgart – Weimar 2005
Walter Grasskamp: Museumsgründer und Museumsstürmer. Zur Sozialgeschichte des Kunstmuseums, München 1980
Olaf Hartung: Kleine deutsche Museumsgeschichte. Köln – Wien 2010
Hans-Joachim Klein u. Monika Bachmayer: Museum und Öffentlichkeit. Daten und Fakten - Motive und Barrieren, = Berliner Schriften zur Museumskunde Bd.2, Berlin 1991
Pomian, Krzysztof: Der Ursprung des Museums. Berlin 1993
Martin Roth: Heimatmuseum. Zur Geschichte einer deutschen Institution, Berlin 1990.
Friedrich Waidacher: Handbuch der allgemeinen Museologie, Wien- Köln-Weimar 1993

 

Ding-Biographien

Dozent/in:
Günter Dippold
Angaben:
Hauptseminar, 2 SWS, ECTS: 7, Veranstaltungsanmeldung via Eintragung in den entsprechenden VC-Kurs ab 15.03.2013. BM III, AM I, AM II, VM I, VM II, VM III, VM V, EM I, EM II,
Termine:
Einzeltermin am 3.5.2013, Einzeltermin am 17.5.2013, Einzeltermin am 24.5.2013, Einzeltermin am 31.5.2013, Einzeltermin am 14.6.2013, Einzeltermin am 28.6.2013, 14:15 - 17:45, KR12/02.05
Einzeltermin am 12.7.2013, 14:45 - 17:45, KR12/02.05
Inhalt:
Dinge haben ihre Geschichte. Von Gegenständen des täglichen Gebrauchs sollen ihre Entstehung und Verbreitung, ihr Gebrauch, ihre Konkurrenzobjekte und ihr Verschwinden dargestellt werden.
Es geht aber im Seminar anhand der einzelnen Dinge um mehr: um deren Überhöhung in der Popularkultur und um das Zeichenhafte ihrer Verwendung oder Nicht-Verwendung.
Empfohlene Literatur:
Anke Ortlepp / Christoph Ribbat (Hrsg.): Mit den Dingen leben. Zur Geschichte der Alltagsgegenstände. Stuttgart 2009.

 

EDV für Geisteswissenschaft: Datenkalkulation, Informationsgraphik und Printmediengestaltung

Dozent/in:
Michael Wobring
Angaben:
Übung, 2 SWS, ECTS: 4, Anmeldung per mail unter MiWob@gmx.de AM III, PM, EM II,
Termine:
Einzeltermin am 26.4.2013, 15:15 - 19:30, KR12/01.05
Einzeltermin am 27.4.2013, 11:30 - 15:30, KR12/01.05
Einzeltermin am 3.5.2013, 14:30 - 18:30, KR12/01.05
Einzeltermin am 4.5.2013, 11:30 - 14:30, KR12/01.05
Einzeltermin am 24.5.2013, 14:30 - 18:30, KR12/01.05
Einzeltermin am 25.5.2013, 11:30 - 14:30, KR12/01.05

 

EDV für Geisteswissenschaft: Thematische Karten, Präsentationsentwicklung und Bildbearbeitung

Dozent/in:
Michael Wobring
Angaben:
Übung, 2 SWS, ECTS: 4, Anmeldung per mail unter MiWob@gmx.de AM III, PM, EM II,
Termine:
Einzeltermin am 26.4.2013, 10:00 - 15:00, KR12/01.05
Einzeltermin am 27.4.2013, 8:00 - 11:00, KR12/01.05
Einzeltermin am 3.5.2013, 10:00 - 14:30, KR12/01.05
Einzeltermin am 4.5.2013, 8:00 - 11:00, KR12/01.05
Einzeltermin am 24.5.2013, 10:00 - 14:30, KR12/01.05
Einzeltermin am 25.5.2013, 8:00 - 11:00, KR12/01.05

 

Einführung in die Ethnologie (Angebot der vhb)

Dozent/in:
Frank Heidemann
Angaben:
Vorlesung, 2 SWS, ECTS: 3, BM II, BM III, AM I, AM II, VM I, VM II, VM III, VM V,
Termine:
Onlineangebot über die Virtuelle Hochschule Bayern
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Die Anmeldung und Teilnahme erfolgt über die Plattform http://www.vhb.org/ . Die Anmeldung zur ECTS-/Noten-Vergabe erfolgt innerhalb der entsprechenden Frist via FlexNow.
Voraussetzungen / Organisatorisches

Die Vergabe von ECTS ist an die Erledigung kleiner Übungsaufgaben gekoppelt, die über den Bamberger VC zu absolvieren sind (siehe 3.).

1. Die An- und Abmeldung erfolgt vom 1.4. bis 20.7.2013 – die Lehrveranstaltung selbst wird vom 1.4. bis zum 14.9.2013 angeboten.

2. Um das Angebot wahrzunehmen, müssen Sie sich zunächst bei der Virtuellen Hochschule Bayern (http://www.vhb.org/) registrieren und dann über das Kursprogramm für die Einführung in die Ethnologie anmelden. Dann erscheint der Kurs in Ihrem vhb-Account. Per Klick gelangen Sie anschließend auf die EverLearn-Startseite der LMU – auch auf dieser Online-Lernplattform müssen Sie sich zuerst registrieren und dann den Kurs belegen, für den Sie schließlich freigeschaltet werden.

3. Damit wir Ihnen das Belegen der Online-Vorlesung bestätigen können, müssen von Ihnen lediglich kleinere Überprüfungsaufgaben gelöst werden, die im entsprechenden Bamberger VC-Kurs angelegt sind. In diesem VC-Kurs müssen Sie sich also auch noch anmelden, wenn Sie ECTS erwerben möchten. Bei Schwierigkeiten oder Nachfragen wenden Sie sich bitte an die Tutoren via hiwi.euroethno@uni-bamberg.de .

4. Schließlich müssen Sie sich natürlich innerhalb der entsprechenden Frist im Bamberger FlexNow-System anmelden. Bitte beachten Sie, dass zur Einführung in die Ethnologie KEINE PRÜFUNG angeboten wird. Die Veranstaltung kann also nur bestanden oder nicht bestanden werden, eine Note wird nicht vergeben. ECTS-Informationen: Credits: 3
Inhalt:
In der Online-Vorlesung des Münchner Ethnologen Prof. Dr. Frank Heidemann können Sie die Grundlagen, Methoden und Geschichte unserer Nachbardisziplin kennenlernen. Ethnologie ist eine sowohl beschreibende, aber auch vergleichende, reflexive und praktische Wissenschaft vom kulturell Fremden. Wie die Europäische Ethnologie hat sie zum Ziel, ein Verständnis dynamischer kultureller Prozessen herzustellen.
Die Inhalte stehen in Form von Videomitschnitten, sowie als podcast und die Folien als pdfs zum Herunterladen zur Verfügung. Kurze Einführungstexte, Bilder, Grafiken, Fotos, Zitate und Fachartikel vervollständigen das Angebot des Instituts für Ethnologie der LMU.

 

Einführung in Kulturtheorien

Dozent/in:
Gerhard Handschuh
Angaben:
Hauptseminar, 2 SWS, ECTS: 7, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Veranstaltungsanmeldung via Eintragung in den entsprechenden VC-Kurs ab 15.03.2013. BM III, AM I, AM II, VM I, VM III, VM V, EM I, EM II,
Termine:
Do, 16:15 - 17:45, MG1/02.05
Inhalt:
Der Kulturbegriff hat in der Geschichtswissenschaft in den letzten Jahren Hochkonjunktur. Eine Bedeutungsvielfalt des Kulturbegriffs und eine Heterogenität an kulturwissenschaftlichen Ansätzen innerhalb von Mentalitäts-, Alltags-, Mikro- und Geschlechtergeschichte ist festzustellen. Für kulturgeschichtlich orientierte Arbeiten stehen meist einzelne Sozialtheorien Pate, etwa von Michel Foucault, Pierre Bourdieu, Niklas Luhmann oder Clifford Geertz, die als Klassiker gelten. Was diese Theorien miteinander verbindet und was sie trennt, wird allerdings nur wenig beachtet. Diese Frage zu beleuchten, erscheint im Hinblick auf volkskundliches Selbstverständnis von da aus nicht unerheblich. Kultur aus Sicht der europäischen Ethnologie versteht sich als Ensemble von menschlichen Handlungen und Fähigkeiten, die sich geistig, materiell und sozial äußern und die von dazugehörigen Mustern, Bewertungen und Bedeutungen strukturiert werden. Dieses Konzept bietet einen grundlegenden Vorteil. Der dabei zur Wirkung kommende Kulturbegriff ist nicht der „possessuale“ (Korff), sondern der weite oder erweiterte Kulturbegriff, der von der ausschließlichen Gebundenheit an die Spitzenleistungen in Wissenschaft und Kunst sowie an die Institutionen der Kultur (Museum, Theater, Oper, Bibliothek) befreit ist und die breitgefasste Alltagsperspektive dagegensetzt.

Innerhalb der letzten 150 Jahre entwickelten sich viele sozial- und kulturwissenschaftlichen Theorieentwürfe: Von der Grundlegung der Soziologie und Ethnologie bei Simmel und Mauss, Malinowski und Mead über Strukturalismus und Symbolische Anthropologie, Zivilisations- und Distinktionstheorien bis hin zu Feminismus, politischer Ökonomie, Poststrukturalismus und Radikalem Konstruktivismus. Das Seminar intendiert, die theoretischen Hintergründe dieser Kulturbegriffe anschaulich und konkret zu beleuchten: nämlich jene Kulturtheorien, welche in der neueren Entwicklung des Faches eine zentrale Rolle spielen.
Empfohlene Literatur:
Assmann, Aleida: Einführung in die Kulturwissenschaft. Grundbegriffe, Themen, Fragestellungen. Berlin 2008² (2006).
Bachmann-Medick, Doris: Cultural Turns: Neuorientierungen in den Kulturwissenschaften. Reinbek b. 2009³ (2006)(= Rowohlts Enzyklopädie).
Daniel, Ute: Kompendium Kulturgeschichte. Theorien, Praxis, Schlüsselwörter. Frankfurt/M. 2006 (2001).
Hofmann, Martin Ludwig/Korta, Tobias F./Niekisch, Sibylle (Hrsg.): Culture Club. Klassiker der Kulturtheorie. Bd.1: Frankfurt/M. 2008 (2004)(= Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft)(Freud, Simmel, Luhmann, Bourdieu, Butler, Latour).; Bd.2: Frankfurt/M. 2006 (= Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft) (M. Weber, S. Kracauer, Heidegger, H. Plessner, Mead, Arendt, Marshall McLuhan, R. Hoggart, V. Flussner, R. Williams, P.Feyerabend, Jean-Francois Lyotard, Ivan Illich, Clifford Geertz, Jaques Derrida, Stuart Hall).
Jung, Thomas: Geschichte der modernen Kulturtheorie. Darmstadt 1999 (= Wissenschaftliche Buchgesellschaft).
Moebius, Stephan/Quadflieg, Dirk (Hrsg.): Kultur. Theorien der Gegenwart. Wiesbaden 2006.
Müller-Funk, Wolfgang: Kulturtheorie. Einführung in Schlüsseltexte der Kulturwissenschaften. Tübingen u.a. 2006 (UTB).
Nünning, Ansgar u. Vera (Hrsg.): Einführung in die Kulturwissenschaften: Theoretische Grundlagen – Ansätze – Perspektiven. Stuttgart u.a. 2008.
Reckwitz, Andreas: Die Transformation der Kulturtheorien. Zurr Entwicklung eines Theorieprogramms. Weilerswüst 2000.
Windmüller, Sonja/Binder, Beate/Hengartner, Thomas (Hrsg.): Kultur – Forschung. Zum Profil einer volkskundlichen Kulturwissenschaft. Berlin 2009 (= Studien zur Alltagskulturforschung,Bd.6).
Wirth, Uwe: Kulturwissenschaft. Eine Auswahl grundlegender Texte. Frankfurt/M. 2008² (= Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft).

 

Erinnern und Vergessen in Lateinamerika

Dozent/in:
Katharina Scheffner
Angaben:
Seminar, 2 SWS, ECTS: 7, Veranstaltungsanmeldung via Eintragung in den entsprechenden VC-Kurs der Romanischen Literaturwissenschaft/Hispanistik ab 15.03.2013: AMI, AM II, VM I, VM III, EM I, EM II.
Termine:
Di, 10:00 - 12:00, U5/00.24
außer Di 7.5.2013, Di 2.7.2013, Di 9.7.2013, Di 16.7.2013); Einzeltermin am 7.5.2013 10:00 - 12:00, U2/01.36
bis zum 25.6.2013
Inhalt:
"Jeder kann sich ganz genau an diesen Dienstag im September erinnern, immer noch. Und jeder [...] hat sein eigenes 9/11 [...]. [...] - der 11. September 2001 hat sich eingebrannt in das kollektive Gedächtnis der Welt." (Der Spiegel 36/2011, S. 75).

Doch was ist das kollektive Gedächtnis? Wie geht ein Ereignis ins kollektive Gedächtnis über? Worin besteht der Unterschied zum kulturellen Gedächtnis? Welchen Beitrag leistet das kulturelle und kollektive Gedächtnis zur Konstruktion von individueller und nationaler Identität? Jede Nation hat einschneidende Erlebnisse, die im kollektiven Gedächtnis verankert wurden und somit zur Konstruktion von Identität(en) beitragen. In diesem Proseminar/dieser Übung werden wir der Frage nachgehen, welche historischen Ereignisse (19./20. Jh.) in Chile und Argentinien beide Länder feierten vor kurzem ihre zweihundertjährige Unabhängigkeit zur nationalen bzw. individuellen Identitätskonstruktion beigetragen haben und warum. Dabei werden wir uns nicht nur mit Lyrik (Neruda, Lihn, Teillier) und Prosa (Cortázar, Borges), sondern insbesondere auch mit den öffentlich sichtbaren Objektivationen der Erinnerung (Statuen, Demonstrationen) und Institutionen der Erinnerung (Museen, Archive) sowie mit den im Internet verfügbaren Erinnerungsmanifesten auseinandersetzen. In diesem Zusammenhang muss auch gefragt werden, warum was erinnert und warum was vergessen wird. Im Zusammenspiel von Theorie und Praxis werden wir uns an das moderne Selbstverständnis von Argentiniern und Chilenen herantasten.
Um die theoretischen Konzepte zu vertiefen, wird am Samstag, den 27.4.2013 eine Ganztagesexkursion nach Nürnberg ins Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände und zum Memorium Nürnberger Prozesse stattfinden. Die Teilnahme an der Exkursion ist aufgrund der verkürzten Seminarlaufzeit verpflichtend. Weitere Informationen zur Exkursion erhalten Sie bei Semesterbeginn.

Zusätzlich wird von der Professur für Romanische Literaturwissenschaft (Prof. Dr. Rodrigues-Moura) eine eintägige Tagung zum Thema "Ejercicio plástico von David Alfaro Siqueiros. Die Sixtinische Kapelle Argentiniens" (Arbeitstitel) angeboten, die Ende des Semesters gemeinsam mit Prof. Dr. Rainer Drewello (Restaurierungswissenschaft in der Baudenkmalpflege, Universität Bamberg) und der Universidad de San Martín (Argentinien) durchgeführt werden wird.

Diese Lehrveranstaltung wird durch Studienbeiträge finanziert

 

Europäische Ethnologie in der Schule B

Dozent/in:
Fred Rausch
Angaben:
Seminar, 2 SWS, ECTS: 5, Veranstaltungsanmeldung via Eintragung in den entsprechenden VC-Kurs ab 15.03.2013. EWS I,
Termine:
Mi, 10:15 - 11:45, MG2/00.10
Einzeltermin am 24.7.2013, 10:15 - 11:45, MG2/00.10

 

Europäische Ethnologie in der Schule A

Dozent/in:
Fred Rausch
Angaben:
Seminar, 2 SWS, ECTS: 5, Veranstaltungsanmeldung via Eintragung in den entsprechenden VC-Kurs ab 15.03.2013. EWS I,
Termine:
Do, 8:30 - 10:00, KR12/02.01
Einzeltermin am 25.7.2013, 8:30 - 10:00, KR12/02.01

 

Exkursion Empirisches Update zur Festkultur : Johannisfeuer im Bamberger Land.

Dozent/in:
Bärbel Kerkhoff-Hader
Angaben:
Exkursion
Termine:
Exkursion am 21. und 22.6.2013, jeweils abends.

 

Freizeitkultur. Zur Kulturgeschichte von Zeitnot und Zeitkompetenz

Dozent/in:
Gerhard Handschuh
Angaben:
Seminar, 2 SWS, ECTS: 7, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Veranstaltungsanmeldung via Eintragung in den entsprechenden VC-Kurs ab 15.03.2013. BM III, AM I, AM II, VM I, VM III, EM I, EM II, EWS II,
Termine:
Fr, 12:15 - 13:45, MG2/01.02
Inhalt:
Zu den sozialen Innovationen des späten 19. Jahrhunderts gehört, dass im Erwerbsleben stehende Menschen „freie Zeit“ in Anspruch nehmen können, deren Verfügbarkeit arbeitsvertraglich geregelt ist. Vor dem Hintergrund des latenten Spannungsverhältnisses zwischen Unternehmern und Arbeitern, zwischen Arbeitgebern und Angestellten erhielt die Zusicherung von Erholungsphasen eine immer größere Bedeutung, die schließlich - vor allem ab der Mitte des 20. Jahrhunderts - zur Etablierung eines eigenen Marktes, des Tourismussektors, führte. Die widersprüchliche Einheit eines Lebensbereichs, in dem es subjektiv um die individuelle Entfaltung jenseits sozialer Kontrollen und Institutionen geht, in dem die Mittel dafür aber auf dem Freizeitmarkt als Massenware angeboten werden, führte zwangsläufig zu einer Vereinheitlichung der allseitigen Entwicklung des Individuums, die sich formierte über Fernsehen, Auto und Mallorca-Urlaub. Diese sozialen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bilden die Grundlage für die Herausbildung eines Zeitbudgets, das für Menschen der Industrie und späteren „Konsumgesellschaft“ zu einer wichtigen Erfahrung werden und in verschie-denen „freizeitbestimmten“ Kulturformen zum Ausdruck kommen sollte: Ausflüge an Wochenenden und längerfristige Urlaubsreisen, Schaffung von Naherholungsräumen und klassischen Fernreisezielen, Entwicklung von Fremdenverkehrs- und Freizeiteinrichtungen.

Aktuelle Phänomene, wie hohe Arbeitslosigkeit auf der einen, steigende Lebenserwartung auf der anderen Seite lassen allerdings erwerbsfreie Lebensphasen heute in einem neuen Licht erscheinen. Lebensstandardsicherung und Armutsvermeidung, Gesundheitserhaltung bis ins hohe Alter sowie neue Sinnorientierungen des Lebens jenseits von Konto und Karriere machen den ehemaligen „Wohlstandsfaktor Freizeit“ gegenwärtig zu einer gleichermaßen ökonomischen wie sozialen Frage: Wie kann die persönliche und gesellschaftliche Lebens-qualität auch in politisch und wirtschaftlich schwierigen Zeiten erhalten und nachhaltig gesichert werden. Frei verfügbare Zeit- und Lebensabschnitte werden immer mehr zur Investition in lebenslanges Lernen, in Gesundheitsförderung und Wohlfühlkonzepte, in Familien- und Nachbarschaftshilfen, aber auch in Unterhaltungs- und Entspannungsprogramme genutzt. Aus einem „Frei von“ bezahlter Arbeit wird zunehmend ein „Frei für“ eine lebenswerte Zukunft. Diesen kulturellen Äußerungen, die sich im Laufe der letzten 150 Jahre herausgebildet und gewandelt haben, gilt das Augenmerk des Seminars.
Empfohlene Literatur:
Andersen, Arne: Der Traum vom guten Leben. Alltags- und Konsumgeschichte vom Wirtschaftswunder bis heute. Frankfurt/M.-New York 1992
Becher, Ursula: Geschichte des modernen Lebensstils. Essen – Wohnen – Freizeit – Reisen. München 1990.
Garhammer, Manfred: Wie Europäer ihre Zeit nutzen. Zeitstrukturen und Zeitkulturen im Zeichen der Globalisierung. Berlin 1999.
Giesecke, Hermann: Leben nach der Arbeit. Ursprünge und Perspektiven der Freizeitpädagogik. München 1983.
Gilomen, Hans-Jörg (Hrsg.): Freizeit und Vergnügen vom 14. bis zum 20. Jahrhundert (Temps libre et loisirs du 14e au 20e siécles). Zürich 2005 (= Schweizerische Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialgeschichte, 20).
Huck, Gerhard (Hrsg.): Sozialgeschichte der Freizeit. Untersuchungen zum Wandel der Alltagskultur in Deutschland. Wuppertal 1982².
Kemper, Peter: Der Trend zum Event. Frankfurt/M. 2001 (= Suhrkamp-TB, 3096).
König, Wolfgang: Geschichte der Konsumgesellschaft. Stuttgart 2000 (= VSWG Beihefte 154).
12.Nationalatlas Bundesrepublik Deutschland: Leben in Deutschland. Heidelberg-Berlin 2006 (= Nationalatlas, Bd. 12).
Maase, Kaspar: Grenzenloses Vergnügen. Der Aufstieg der Massenkultur 1850-1970. Frankfurt/M. 2001² (= Europäische Geschichte).
Müller, Hansruedi: Freizeit und Tourismus. Eine Einführung in Theorie und Politik. Bern 19998 (= Berner Studien zu Freizeit und Geschichte, 28).
Opaschowski, Horst W.: Einführung in die Freizeitwissenschaft. Wiesbaden 20085.
Reulecke, Jürgen/Weber, Wolfhard (Hrsg.): Fabrik – Familie – Feierabend. Beiträge zur Sozialgeschichte des Alltags im Industriezeitalter. Wuppertal 1978².
Rybczynski, Witbold: Am Freitag fängt das Leben an. Eine kleine Geschichte der Freizeit. Reinbek bei Hamburg 1993 (= Rororo-Sachbuch, 9389).
Ziessow, Karl-Heinz/Meiners, Uwe (Hrsg.): Zur Schau gestellt. Ritual und Spektakel im ländlichen Raum. Löningen 2003 (= Arbeit und Leben auf dem Lande, Bd. 8).

 

Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt - Kulturgeschichte der Emotionen

Dozent/in:
Stephanie Böß
Angaben:
Seminar, 2 SWS, ECTS: 7, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Veranstaltungsanmeldung via Eintragung in den entsprechenden VC-Kurs ab 15.03.2013. BM III, AM I, AM II, VM I, VM III, VM V, EM I, EM II, Die Teilnehmerzahl ist auf 25 Personen beschränkt.
Termine:
Mi, 14:15 - 15:45, KR12/02.05
Inhalt:
Lange Zeit war die Emotionsforschung den Humanwissenschaften vorbehalten, ehe auch die Geistes- und Kulturwissenschaften Gefühle als Forschungsgegenstand entdeckten. Inzwischen ist sogar von einem „emotional turn“ in der geisteswissenschaftlichen Forschung die Rede. Emotionen werden dabei als kulturell geprägt und sozial erlernt angesehen; sie unterliegen gesellschaftlichen Normierungen und können daher historisch variabel sein. Gefragt wird nach emotionalen Codes verschiedener Zeiten, Räume und sozialer Gruppierungen, nach Repräsentationen, Ausdrucksformen und Funktionen von Gefühlen sowie nach ihrer Wirkweise in Kultur und Gesellschaft.
Im Seminar werden wir uns auf die Spuren des homo sentiens begeben, wobei drei Bereiche eine Rolle spielen: die Geschichte der Emotionsforschung im Allgemeinen sowie volkskundlich-kulturwissenschaftliche Fragestellungen und Ansätze im Speziellen, die Rolle von Gefühlen in der Forschung, insbesondere in der für die Europäische Ethnologie zentralen Feldforschung, und die Erforschung einzelner Gefühle, von A wie Angst über E wie Ekel, L wie Langeweile und Liebe, S wie Scham bis zu Z wie Zorn etc., sowie konkreter Zusammenhänge wie zum Beispiel Gefühl und Raum oder Gefühl und Dinge.
Damit befinden wir uns mitten in einem aktuellen Forschungsfeld (nicht nur) der Europäischen Ethnologie, das wir uns im Rahmen des Seminars erschließen wollen. Zahlreiche Tagungen befassen sich momentan mit Emotionsforschung; u. a. veranstaltet der Österreichische Fachverband für Volkskunde vom 29. Mai bis zum 1. Juni 2013 seine 27. Österreichische Volkskundetagung in Dornbirn zum Thema „Emotional turn?! Kulturwissenschaftlich-volkskundliche Zugänge zu Gefühlen / Gefühlswelten“. Eine viertägige Exkursion dorthin wird begleitend zum Seminar angeboten; die Teilnahme daran wird wärmstens empfohlen!

 

Kolloquium Kerkhoff-Hader

Dozent/in:
Bärbel Kerkhoff-Hader
Angaben:
Oberseminar, 2 SWS, ECTS: 5, Veranstaltungsanmeldung via Eintragung in den entsprechenden VC-Kurs ab 15.03.2013. IM,
Termine:
Di, 18:15 - 19:45, KR12/02.05
Inhalt:
Das Kolloquium dient der Begleitung von Dissertationen: Vorstellung von Konzepten, ihrer theoretischen Grundlegung und von Kontextfragen des Fachdiskurses.
Einzeltermine und Themen werden bekanntgegeben.

 

Körperkultur und Lebensreform

Dozent/in:
Gerhard Handschuh
Angaben:
Hauptseminar, 2 SWS, ECTS: 7, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Veranstaltungsanmeldung via Eintragung in den entsprechenden VC-Kurs ab 15.03.2013. BM III, AM I, AM II, VM I, VM III, EM I, EM II, EWS II,
Termine:
Fr, 10:15 - 11:45, MG1/02.05
Inhalt:
Der Körper des Menschen wurde bisher weitgehend als „natürliche“, kaum veränderliche Vorgabe der Geschichte interpretiert. Dennoch ist der menschliche Körper nur scheinbar ganz „Natur“. Wie man isst, schläft, sich bewegt, sitzt, kleidet usw. ist letztlich historisch und kulturell bedingt, ist unter anderem auch Produkt von Erziehung und repräsentiert bestimmte gesellschaftliche Auffassungen. Der Körper ist aber nicht nur Schnittpunkt zwischen Natur und Kultur, sondern auch zwischen Individuum und Gesellschaft – einerseits einzigartig, andererseits ganz den Bewertungen und Beeinflussungen durch die Gesellschaft ausgeliefert.
Dieses neue Körperbewusstsein, das sich seit den ausgehenden 1960er Jahren zunächst in einer Veränderung von Kleidung, Haartracht und Einstellung zu Körperlichkeit und Sexualität, ebenso aber in einer gewandelten Einstellung gegenüber der Schul- und Apparatemedizin manifestierte, stilisiert den Körper einerseits zum Mittelpunkt der eigenen Ich- und Welterfahrung (körperbezogener Lebensstil), andererseits zum Medium eines durch naturwissenschaftliche Überformung und industriellen Funktionalismus verloren geglaubten Körperideals. Grenzen der Belastbarkeit zeigen sich in einer Ablehnung des nicht ‚normgerechten‘ Körpers in Form beispielsweise der Magersucht oder des exzessiv überstrapazierten Body-Building-Körpers.
Ausgehend von der Geschichte der Lebensreformbewegung des 19. Jahrhunderts soll der Frage nach der Historizität der Körperwahrnehmung in der Gesellschaft nachgegangen werden. Im Rahmen von Seminararbeiten sollen folgende Bereiche einer „Volkskunde der Körperlichkeit“ näher untersucht werden: Geschichte der Körperhygiene, Gebärden- und Körpersprache, Körperschmuck und Körperdarstellung (Naturismus, Fitness- und Bewegungskultur), Ess- und Schlafkultur, Sexualität und Körper, Gewalt und Körper (Körperkult im Faschismus), Körper und Raum (Architektur), Krankheit und Körper, Körper und Tod.
Empfohlene Literatur:
Buchholz, Kai/Latocha, Rita/Peckmann, Hilke/Wolbert, Klaus (Hrsg.): Die Lebensreform. Entwürfe zur Neugestaltung von Leben und Kunst um 1900. 2 Bde. Darmstadt 2001.
Dülmen, Richard van (Hrsg.): Erfindung des Menschen. Schöpfungsträume und Körperbilder 1500-2000. Wien 2001.
Kamper, Dietmar/Rittner, Volker (Hrsg.): Zur Geschichte des Körpers. Perspektiven der Anthropologie. München-Wien 1976 (= Reihe Hanser).
Kamper, Dietmar/Wulf, Christoph (Hrsg.): Die Wiederkehr des Körpers. Frankfurt/M. 1982.
Kerbs, Diethart/Reulecke, Jürgen (Hrsg.): Handbuch der deutschen Reformbewegungen 1880-1933. Wuppertal 1998.
Lorenz, Maren: Leibhaftige Vergangenheit. Einführung in die Körpergeschichte. Tübingen 2000 (= Historische Einfüh-rungen, 4).
Rothschuh, Karl Eduard: Naturheilbewegung, Reformbewegung, Alternativbewegung. Darmstadt 1983.
Sarasin, Philipp: Reizbare Maschinen. Eine Geschichte des Körpers 1765-1914. Frankfurt a.M. 2001.
Starobinski, Jean: Kleine Geschichte des Körpergefühls. Konstanz 1987.

 

Mit allen Sinnen. Naherkundungen in Bamberg. Quellen und Methoden der Europäischen Ethnologie B

Dozent/in:
Susan Gamper
Angaben:
Seminar, 2 SWS, ECTS: 7, Veranstaltungsanmeldung via Eintragung in den entsprechenden VC-Kurs ab 15.03.2013. BM II,
Termine:
Di, 18:15 - 19:45, KR12/02.18
Einzeltermin am 23.7.2013, 18:15 - 19:45, KR12/02.18
Inhalt:
In diesem Seminar werden die verschiedenen Quellen und Methoden der Europäischen Ethnologie vorgestellt, erprobt und diskutiert. Die Studierenden sollen lernen, alltagskulturelle Phänomene auf der Grundlage ethnografischer Datenerhebung zu analysieren und zu beschreiben. Dazu werden in Gruppenarbeit eigene Projekte konzeptioniert, strukturiert und durchgeführt. Besonderes Gewicht wird auf Präsentation und Diskussion von Vorgehensweise und Ergebnissen im Kurs gelegt.
Im Sommer 2013 werden wir uns der Stadt mit allen Sinnen widmen: Wir wollen sie erkunden, wollen neues erfahren, Bamberg erleben. Was hören wir? Was sehen wir? Wie riecht, wie schmeckt die Stadt? Wie fühlt sich Bamberg an, wie können wir es begreifen?
Empfohlene Literatur:
Brednich, Rolf Wilhelm: Quellen und Methoden. In: Ders. (Hg.): Grundriß der Volkskunde. Einführung in die Forschungsfelder der Europäischen Ethnologie. Berlin 2001, S. 77-100.

 

Mit allen Sinnen. Naherkundungen in Bamberg. Quellen und Methoden der Europäischen Ethnologie. A.

Dozent/in:
Susan Gamper
Angaben:
Seminar, 2 SWS, ECTS: 7, Veranstaltungsanmeldung via Eintragung in den entsprechenden VC-Kurs ab 15.03.2013. BM II,
Termine:
Mo, 14:15 - 15:45, MG2/00.10
Einzeltermin am 22.7.2013, 14:15 - 15:45, MG2/00.10
Inhalt:
In diesem Seminar werden die verschiedenen Quellen und Methoden der Europäischen Ethnologie vorgestellt, erprobt und diskutiert. Die Studierenden sollen lernen, alltagskulturelle Phänomene auf der Grundlage ethnografischer Datenerhebung zu analysieren und zu beschreiben. Dazu werden in Gruppenarbeit eigene Projekte konzeptioniert, strukturiert und durchgeführt. Besonderes Gewicht wird auf Präsentation und Diskussion von Vorgehensweise und Ergebnissen im Kurs gelegt.
Im Sommer 2013 werden wir uns der Stadt mit allen Sinnen widmen: Wir wollen sie erkunden, wollen neues erfahren, Bamberg erleben. Was hören wir? Was sehen wir? Wie riecht, wie schmeckt die Stadt? Wie fühlt sich Bamberg an, wie können wir es begreifen?
Empfohlene Literatur:
Brednich, Rolf Wilhelm: Quellen und Methoden. In: Ders. (Hg.): Grundriß der Volkskunde. Einführung in die Forschungsfelder der Europäischen Ethnologie. Berlin 2001, S. 77-100.

 

Nürnberg: Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände und Memorium Nürnberger Prozesse

Dozent/in:
Katharina Scheffner
Angaben:
Exkursion, AM III, PM, IM, EM II. Zum Seminar "Erinnern und Vergessen in Lateinamerika" ggf. können Gäste teilnehmen
Termine:
27. April 2013. Eintragung auf die Warteliste im Sekretariat.

 

Oberseminar für Studierende mit einer Abschlussarbeit im Fach Europäische Ethnologie (Magister/Master/Promotion)

Dozent/in:
Heidrun Alzheimer
Angaben:
Oberseminar, 1 SWS, ECTS: 5, Veranstaltungsanmeldung via Eintragung in den entsprechenden VC-Kurs ab 15.03.2013. IM,.
Termine:
Einzeltermin am 25.5.2013, 10:00 - 18:00, KR12/02.05

 

Vom Trend zum Event: Brauch und Festkultur im Sommerhalbjahr

Dozent/in:
Gerhard Handschuh
Angaben:
Seminar, 2 SWS, ECTS: 7, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Veranstaltungsanmeldung via Eintragung in den entsprechenden VC-Kurs ab 15.03.2013. BM III, AM I, AM II, VM I, VM III, EM I, EM II, EWS II,
Termine:
Do, 14:15 - 15:45, MG1/02.06
Inhalt:
Ohne regelmäßig wiederholte, kommunikativ vermittelte Handlungen könnte keine Kultur Bestand haben. Deshalb gehören Bräuche zu den klassischen Interessenfeldern der Europäischen Ethnologie. Umzüge, Volks- und Familienfeste, Arbeits-, Gruppen- und Vereinsbräuche, aber auch religiöse bzw. öffentliche Feste und Feiern an Gedenktagen in Kirchen- und Kalenderjahr bieten seit den Anfängen des Faches im 19. Jahrhundert einen Kanon volkskundlicher Forschungsgebiete. Dabei stehen längst nicht mehr das Suchen nach einer vermeintlich germanischen Kontinuität oder gar phänomenologisch-positivistische Beschreibungen von Brauchablauf und -requisiten im Vordergrund. Bräuche als kommunikative Verhaltensregelmäßigkeiten haben Symbolcharakter und dienen der Festigung, Orientierung und Identität bestimmter Trägergruppen.
Mit Hilfe historisch-archivalischer wie empirischer Methoden untersucht die moderne Brauch-forschung die vielfältigen kulturellen Ausprägungen von Bräuchen und Festen in ihrem je eigenen sozialgeschichtlichen Kontext. Sie analysiert darüber hinaus deren Funktion als soziale Handlung, stellt normativen Zwangscharakter, gesellschaftsstabilisierende Form oder deren symbolische Bedeutung im Kommunikationsprozess von Gruppen fest. Mit Erweiterung der Brauchforschung hin zur Ritualanalyse hat sich dieses Feld in der jüngeren Vergangenheit erheblich ausgedehnt. Gerade innerhalb einer „Grammatik des Alltagslebens“ (Hans Paul Bahrdt) unserer Zeit nehmen normierte und stereotypisierte Handlungsweisen (Bräuche, Gewohnheiten, Rituale) eine zentrale Stellung ein. Sie sind eine Notwendigkeit des menschlichen Zusammenlebens mit einem hohen Grad an Entlastungsleistung.
Zunehmend erhält traditionelle Festkultur heutzutage Event-Charakter, die Ausdruck ökonomischer wie kultureller Globalisierungsprozesse ist. Sie ist Teil des gesellschaftlichen Wandels, einer zeitgemäßen Performance, die den aktuellen, alters- wie milieuspezifischen Un-terhaltungsbedürfnissen von Einzelnen und Gruppen entspricht. Anhand konkreter Beispiele der aktuell geübten Bräuche und Feste im Sommerhalbjahr soll analysiert werden, was uns die „Sprache der Bräuche“ (Ingeborg Weber-Kellermann) an kulturellen Einsichten zu vermit-teln vermag. Im einzelnen geht es dabei um Strukturmuster und Wandlungsprozesse öffentlicher ‚Bildgebärden’, um psychische Grundlagen, zeitliche Schichten und räumliche Differenzierungen der Brauchüberlieferung, um soziale und personale Bedeutungsgehalte, um politische Inszenierungen und Instrumentalisierungen, um Identifizierungs-, Historisierungs- und Aktualisierungsvorgänge, kurz: um die Thematisierung von Brauchkomplexen vor dem Hintergrund historischer Formen und Strukturen, die auf neuere Entwicklungen hin bis zur Gegenwart befragt werden sollen. Intendiert ist auch ein Repertorium des traditionellen Inhaltsfächers an Bräuchen und Festen im Sommerhalbjahr.
Empfohlene Literatur:
Becker-Huberti, Manfred: Lexikon der Bräuche und Feste. 3000 Stichwörter mit Infos, Tipps und Hintergründen. Freiburg i.Br. 2000.
Becker-Huberti, Manfred: Das Brauchtum im Kirchenjahr. Entstehung, Bedeutung, Tradition. Leipzig 2009.
Dewald, Markus: Trend zum Event. Die neue Festkultur einer atemlos gelangweilten Gesellschaft. Ostfildern 2008.
Handschuh, Gerhard: Brauchtum – Zwischen Tradition und Veränderung. In: Heimat. Analysen, Themen, Perspektiven. Bd. I. Hrsg. Bundeszentrale für politische Bildung. Bonn 1990 (= Diskussionsbeiträge zur politischen Didaktik, Bd. 294/I), S. 633-874.
Kirchhoff, Hermann: Christliches Brauchtum. Feste und Bräuche im Jahreskreis. München 2007².
Moser, Dietz-Rüdiger: Bräuche und Feste im christlichen Jahreslauf. Graz u.a. 1993.
Scharfe, Martin (Hrsg.): Brauchforschung. Darmstadt 1991.
Weber-Kellermann, Ingeborg: Saure Wochen, frohe Feste. Fest und Alltag in der Sprache der Bräuche. München 1985.
Wolf, Helga Maria: Das Brauchbuch. Alte Bräuche, neue Bräuche, Antibräuche. Freiburg i.Br. u.a. 1992.

 

Votivbilder und Weihegaben als Zeugnisse der Frömmigkeit

Dozent/in:
Fred Rausch
Angaben:
Seminar, 2 SWS, ECTS: 7, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Veranstaltungsanmeldung via Eintragung in den entsprechenden VC-Kurs ab 15.03.2013. BM III, AM I, AM II, VM I, VM III; EM I, EM II,
Termine:
Mi, 8:30 - 10:00, KR12/02.05



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