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  „Wenn jemand eine Reise tut“. Reisekultur zwischen Kunst und Kommerz

Dozent/in
PD Dr. Gerhard Handschuh

Angaben
Seminar
2 SWS
Erweiterungsbereich, Modulstudium, Die Teilnehmerzahl ist auf 25 begrenzt. Veranstaltungsanmeldung via Eintragung in den entsprechenden VC-Kurs vom 15.3. bis 15.4.2014. AM I, AM II, VM I, VM III, EM I, EM II, EWS II
Zeit und Ort: Fr 10:15 - 11:45, MG1/02.05

Inhalt
Zwischen Katalogbildern traumhafter Strände und Hotelbaustellen, zwischen Survival-Touren, Beauty Farmen und Staus auf der Autobahn spielt sich Reisen heute ab – ein riesiger Angebotsraum von individuellen oder organisierten Reiseformen existiert, in dem häufig genug Sehnsucht und Realität, Anspruch und Wirklichkeit weit auseinander liegen. Seit der Antike dienen Reisen dem Kennen lernen vergangener oder fremder Kulturen. Reiseberichte, Erzählungen, Bilder sind deshalb eine sehr aussagekräftige Quelle für die Kulturwissenschaften und die Mentalitätsgeschichte. Reisende lernen kulturell Andersartiges kennen, sie vergleichen es mit dem Gewohnten und sie berichten darüber. Neben der Wahrnehmung, Bewertung und Vermittlung kultureller Spezifika tritt die Beobachtung und Schilderung von Natur- und Kulturlandschaften in ihrer Konstanz und ihrem Wandel. Seit über einem halben Jahrhundert ist das Reisen in den Industrienationen nicht mehr ein Privileg des gehobenen Bürgertums, welches die Reiseziele souverän nach einem traditionellen Bildungskanon auswählte, sondern ein Massenphänomen.

In diesem Seminar soll die Bedeutung des Reisens im Rahmen der Mentalitätsgeschichte untersucht werden. Zentrale Aspekte sind die Realitäten des Reisens und die Entwicklung von Verkehrsmitteln, aber auch verschiedene Reisemotivationen (Pilgerfahrt, Kavalierstour, Gesellenwalz usw.). sowie Reiseziele (die Rheinfahrt, Alpentourismus, die Italiensehnsucht der Deutschen usw.) und Fantasiereisen (Utopien, Völkerschauen, Reise im Märchen). Beim modernen Reisen stehen Funktion und Bedeutung von Massentourismus versus Rucksackreisen sowie das Verhältnis von Tourismus und Regionalkultur im Vordergrund. Der mentalitätsgeschichtliche Ansatz berücksichtigt zudem geschlechtsspezifische Unterschiede beim Reisen, Stereotype und Erfahrungen des Fremden sowie das Erinnern von Reiseerlebnissen in Berichten, Fotografien und Souvenirs.

Empfohlene Literatur
Bausinger, Hermann u.a. (Hrsg.): Reisekultur. Von der Pilgerfahrt zum modernen Tourismus. München 1999².
Brenner, Peter J. (Hrsg.): Reisekultur in Deutschland. Von der Weimarer Republik zum „Dritten Reich“. Tübingen 1997.
Keitz, Christine: Reisen als Leitbild. Die Entstehung des modernen Massentourismus in Deutschland. München 1997.
Knoll, Gabriele M.: Kulturgeschichte des Reisens. Von der Pilgerfahrt zum Badeurlaub. Darmstadt 2006.
Krempien, Petra: Geschichte des Reisens und des Tourismus. Ein Überblick von den Anfängen bis zur Gegenwart. Limburgerhof 2000.
Löschburg, Winfried: Kleine Kulturgeschichte des Reisens; und Goethe war nie in Griechenland. Köln 1997.
Maurer, Michael u.a. (Hrsg.): Neue Impulse der Reiseforschung. Berlin 1999.
Stagl, Justin: Eine Geschichte der Neugier. Die Kunst des Reisens 1550-1800. Wien u.a. 2002.

Englischsprachige Informationen:
Credits: 7

Institution: Lehrstuhl für Europäische Ethnologie

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