UnivIS
Informationssystem der Otto-Friedrich-Universität Bamberg © Config eG 
Zur Titelseite der Universität Bamberg
  Sammlung/Stundenplan Home  |  Anmelden  |  Kontakt  |  Hilfe 
Suche:      Semester:   
 Lehr-
veranstaltungen
   Personen/
Einrichtungen
   Räume   Telefon &
E-Mail
 
 
 Darstellung
 
kompakt

kurz

Druckansicht

 
 
Stundenplan

 
 
 Extras
 
alle markieren

alle Markierungen löschen

Ausgabe als XML

 
 
 Außerdem im UnivIS
 
Vorlesungsverzeichnis

 
 
Veranstaltungskalender

 
 
Einrichtungen >> Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften >> Institut für Geschichte >>

Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte unter Einbeziehung der Landesgeschichte

 

Das Königreich von Sizilien im 13. und 14. Jahrhundert (The Kingdom of Sicily in the 13th and 14th Centuries)

Dozent/in:
Alexandru Anca
Angaben:
Proseminar, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 7, Zentrum für Mittelalterstudien
Termine:
Mi, 18:00 - 19:30, H/218
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Wie alle Proseminare des Lehrstuhls führt auch dieses Seminar systematisch in das Studium der mittelalterlichen Geschichte ein. Die wichtigsten Hilfsmittel, Fragestellungen und Methoden des Faches werden vorgestellt. Der Umgang mit Quellen und Literatur wird geübt. Lateinkenntnisse, die einen Vergleich von Original und Übersetzung ermöglichen, werden vorausgesetzt. Gute Englischkenntnisse sind unverzichtbar. Das Proseminar wird von einem Tutorium begleitet, dessen Besuch dringend empfohlen wird. Der Erwerb eines qualifizierten Proseminarscheins setzt die regelmäßige aktive Teilnahme (1 ECTS-Punkt), das Bestehen einer Klausur (1 ECTS-Punkt), die Übernahme eines Referates (1 ECTS-Punkt) und die Anfertigung einer Hausarbeit (4 ECTS-Punkte) voraus. Die ECTS-Punkte werden bundeseinheitlich entsprechend der Vorgaben der Akkreditierungsagenturen zu 30 Arbeitsstunden gerechnet. Proseminarscheine im Sinne der Studien- und Prüfungsordnungen können nur ausgestellt werden, wenn alle oben genannten Leistungen erbracht werden. Studierende, die in einem Studiengang studieren, der höhere ECTS-Punkte für diese Lehrveranstaltung vorschreibt, können nach Rücksprache mit dem Dozenten und bei entsprechender zusätzlicher Arbeitsbelastung einen Schein mit der geforderten ECTS-Punktzahl erwerben. Die Anmeldung zur Lehrveranstaltung erfolgt vorab durch Eintragung im zugehörigen Kurs des Virtuellen Campus. Studierende, die einen Schein erwerben wollen, müssen sich bis zur dritten Sitzung zusätzlich im System FlexNow anmelden.
Inhalt:
Der Westmittelmeerraum erlebte in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts Umwälzungen in der politischen und ökonomischen Ordnung. Das Königreich Sizilien als sehr umkämpftes Gebiet ist ein gutes Beispiel um ein besseres Verständnis jener Phänomene zu gewinnen, denn es stand im Mittelpunkt der Auseinandersetzungen: Papsttum, Staufer und Anjous sowie die katalanisch-aragonesische Dynastie kämpften um die Kontrolle über dieses strategisch und ökonomisch wichtige Gebiet. Wir wollen uns im Seminar dieser komplexen Problematik nähern und den Stellenwert Siziliens in der Geschichte des Westmittelmeerraumes im Spätmittelalter besser und differenzierter kennen lernen.
Empfohlene Literatur:
D. Abulafia, The Western Mediterranea Kingdoms 1200-1500. The Struggle for Dominion, London/Ney York 1997. C. Backman, The Decline and Fall of Medieval Sicily. Politics, Religion and Economy in the Reign of Frederick III, 1296-1337, Cambridge 1995. T. N. Bisson, The Medival Crown of Aragon. A short history, Oxford 1986. S. Runciman, The Sicilian Vespers. A History of the Mediterranean World in the Thirteen Century, Cambridge 1958.

 

Das Lateinische Kaiserreich von Konstantinopel und die Lateiner in der Levante (The Latin Empire of Constantinople and the Franks in the Levant)

Dozent/in:
Alexandru Anca
Angaben:
Proseminar, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 7, Zentrum für Mittelalterstudien
Termine:
Di, 16:00 - 18:00, H/016
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Wie alle Proseminare des Lehrstuhls führt auch dieses Seminar systematisch in das Studium der mittelalterlichen Geschichte ein. Die wichtigsten Hilfsmittel, Fragestellungen und Methoden des Faches werden vorgestellt. Der Umgang mit Quellen und Literatur wird geübt. Lateinkenntnisse, die einen Vergleich von Original und Übersetzung ermöglichen, werden vorausgesetzt. Gute Englischkenntnisse sind unverzichtbar. Das Proseminar wird von einem Tutorium begleitet, dessen Besuch dringend empfohlen wird. Der Erwerb eines qualifizierten Proseminarscheins setzt die regelmäßige aktive Teilnahme (1 ECTS-Punkt), das Bestehen einer Klausur (1 ECTS-Punkt), die Übernahme eines Referates (1 ECTS-Punkt) und die Anfertigung einer Hausarbeit (4 ECTS-Punkte) voraus. Die ECTS-Punkte werden bundeseinheitlich entsprechend der Vorgaben der Akkreditierungsagenturen zu 30 Arbeitsstunden gerechnet. Proseminarscheine im Sinne der Studien- und Prüfungsordnungen können nur ausgestellt werden, wenn alle oben genannten Leistungen erbracht werden. Studierende, die in einem Studiengang studieren, der höhere ECTS-Punkte für diese Lehrveranstaltung vorschreibt, können nach Rücksprache mit dem Dozenten und bei entsprechender zusätzlicher Arbeitsbelastung einen Schein mit der geforderten ECTS-Punktzahl erwerben. Die Anmeldung zur Lehrveranstaltung erfolgt vorab durch Eintragung im zugehörigen Kurs des Virtuellen Campus. Studierende, die einen Schein erwerben wollen, müssen sich bis zur dritten Sitzung zusätzlich im System FlexNow anmelden.
Inhalt:
Der Vierte Kreuzzug, der ursprünglich den Lateinern in Palästina zu Hilfe kommen sollte, endete 1204 mit der Eroberung Konstantinopels, der Hauptstadt des Byzantinischen Reiches. Dieses in der Historiographie viel diskutierte Ereignis hatte zur Folge, dass die lateinische Präsenz in der Levante eine historische Wirklichkeit wurde, die als solche bis zu den osmanischen Eroberungen des 15. Jahrhunderts bestand. In Folge der Eroberung von 1204 wurde ein lateinisches Kaiserreich gegründet von dem nominell andere politische Gebilde in Nord- und Zentralgriechenland sowie auf der Peloponnes abhingen. Auch wenn dieses Kaiserreich durch die byzantinische Rückeroberung Konstantinopels 1261 de facto zu existieren aufhörte, bedeutete dies nicht das Ende der lateinischen Präsenz in der Levante. Im Seminar werden wir uns mit der Entstehung des Lateinischen Kaiserreiches und seiner Nachfolgestaaten befassen. Dabei wird auch die Interaktion mit der umgebenden byzantinischen Welt betrachtet.
Empfohlene Literatur:
Lock, P., The Franks in the Aegean (1204-1500), London/New York 1995. Ilieva, A., Frankish Morea (1205-1262). Socio-cultural Interaction Between the Franks and the Local Population, Athen 1991. Arbel, B., Hamilton, B., Jacoby, D. (Hrsg.), Latins and Greeks in the eastern Mediterranean after 1204, London 1989. Hendrickx, B., "Regestes des empereurs latins de Constantinople (1204-1261/1272)", Byzantina 14 (1988), 7-222. Setton, K. M., The Papacy and the Levant (1204-1571), Philadelphia 1976

 

Der Weg zum Ohr des Herrschers (Ways of access to the king)

Dozent/in:
Stefan Bießenecker
Angaben:
Quellenkundliche Übung, 2 SWS, ECTS: 4, Zentrum für Mittelalterstudien
Termine:
Di, 16:15 - 17:45, Raum n.V.
Ort nach Vereinbarung
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Die Teilnahme an der quellenkundlichen Übung setzt Lateinkenntnisse und die Vertrautheit mit den im Proseminar Mittelalterliche Geschichte vermittelten Arbeitstechniken und Hilfsmitteln voraus. Bei regelmäßiger aktiver Teilnahme, gewissenhafter Vorbereitung der Quellen (1 ECTS-Punkt) und Anfertigung einer quellenkundlichen Hausarbeit (3 ECTS-Punkte) kann ein quellenkundlicher Übungsschein erworben werden. Die ECTS-Punkte werden bundeseinheitlich entsprechend den Vorgaben der Akkreditierungsagenturen zu 30 Arbeitsstunden gerechnet. Übungsscheine im Sinne der Studien- und Prüfungsordnungen können nur ausgestellt werden, wenn alle oben genannten Leistungen erbracht werden. Die Anmeldung zur Lehrveranstaltung erfolgt vorab durch Eintragung im zugehörigen Kurs des Virtuellen Campus. Studierende, die einen Schein erwerben wollen, müssen sich bis zur dritten Sitzung zusätzlich im System FlexNow anmelden.
Inhalt:
Gunst/Huld regelte den Zugang zum Ohr des Herrschers. Nur wer in der Gunst des Herrschers stand, mit Althoff gesprochen: nur wer die Huld des Herrschers hatte, der war an der Herrschaft beteiligt, weil er Zugang zum Herrscher hatte und durch Hilfe und Rat (auxilium et consilium) Einfluss auf den Herrscher und Anteil an der Herrschaft besaß. Gunst und Huld entschieden also über die Teilhabe an der Herrschaft. Die Verteilung der Huld folgte festen, jedoch kaum schriftlich festgehaltenen Regeln. Alle diejenigen, die durch Herkunft, Amt und/oder Adel Anteil an der Herrschaft beanspruchen konnten, hatten somit auch Anspruch auf die Huld des Herrschers. Dem Huldentzug kam eine massiv sanktionierende Wirkung zu, welche die Spielregeln der mittelalterlichen Gesellschaft nur im Ausnahmefall zuließen. Ein Huldentzug hatte dementsprechend schwere Konsequenzen: Er führte zum Ausschluss aus der konsensualen Herrschaftsgemeinschaft und enthielt dem so Bestraften die Möglichkeit der Einflussnahme vor. Die Ranggesellschaft des Mittelalters war darauf angewiesen, dass man sich der herrscherlichen aber auch gegenseitigen Huld permanent versicherte. Ein fein austariertes System symbolischer Kommunikation ermöglichte es, drohenden Huldverlust frühzeitig zu erkennen und diesem effektiv zu begegnen. Während moderne Konzepte wie Verrat oder Untreue auf die endgültige Eliminierung des Beschuldigten zielen, war es im Mittelalter auch möglich, verlorene Huld zurückzuerlangen, also in die verlorene Position mit all ihren Rechten zurückzukehren.
Empfohlene Literatur:
Texte zur vorbereitenden Lektüre werden zu Beginn des Wintersemesters im zur Übung gehörigen Kurs des Virtuellen Campus zur Verfügung gestellt und sind bis zum Beginn der Lehrveranstaltung zu lesen.

 

Die Lebensbeschreibungen der Königin Mathilde und die ottonische Geschichtsschreibung (Vitae of Regina Mathilde and the Ottonian Historiography)

Dozent/in:
Ulrike Siewert
Angaben:
Quellenkundliche Übung, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 4, Gaststudierendenverzeichnis, Zentrum für Mittelalterstudien
Termine:
Mi, 10:00 - 12:00, H/201
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Die Teilnehmer sollten über solide Lateinkenntnisse (z.B. Latinum, 2. Lateinkurs) verfügen. Für die Ausstellung eines qualifizierten quellenkundlichen Übungsscheins (4 ECTS) werden regelmäßige Anwesenheit, aktive Mitarbeit, die gründliche Vor- und Nachbereitung der Quellentexte sowie die Anfertigung einer Hausarbeit erwartet.
Inhalt:
Bereits in der Zeit der Ottonen entstanden zwei Lebensbeschreibungen der Königin Mathilde, der Ehefrau König Heinrichs I. und Mutter Ottos I. Die Vita Mathildis reginae antiquior wurde bald nach dem Tod Ottos I. für dessen Sohn Otto II. geschrieben, die Vita Mathildis reginae posterior dagegen entstand bald nach der Herrschaftsübernahme Heinrichs II., dem sie auch gewidmet ist. Die aktuellen Geschehnisse sowie die Einbeziehung der verschiedenen Adressaten hatten Einfluss auf die Darstellung. Denn mit Otto III. war 1002 der letzte Nachkomme im Mannesstamm aus der ottonischen Linie kinderlos gestorben. Sein Nachfolger Heinrich II. stammte aus der Linie der bayerischen Heinriche, die mehrfach den Ottonen die Krone strittig machten, und war ebenso wie Otto III. ein Urenkel König Heinrichs I. Die Nachfolge Heinrichs II. war jedoch keineswegs unumstritten, was ein erhebliches Legitimationsbedürfnis erforderte. Und die gerade bald nach 1002 aufgeschriebene Lebensbeschreibung Mathildes muss mit diesem Wissen gelesen werden. In der Übung sollen deshalb die beiden Lebensbeschreibungen vergleichend gelesen und ihre Aussagen unter Heranziehung anderer Quellen aus der ottonischen Zeit mit Blick auf die causa scribendi untersucht werden.
Empfohlene Literatur:
Quellen: Die Lebensbeschreibungen der Königin Mathilde, ed. Bernd Schütte (MGH SS rer. Germ. i.u.s. 66), Hannover 1994; Thietmar von Merseburg, Chronicon, ed. Robert Holtzmann (MGH SS rer. Germ. N.S. 9), Berlin 1935; Widukind von Corvey, Rerum gestarum Saxonicarum libri tres, ed. Hans E. Lohmann / Paul Hirsch (MGH SS rer. Germ. i.u.s. 60), Hannover 5. Aufl. 1935. Literatur: Gerd Althoff, Causa scribendi und Darstellungsabsicht. Die Lebensbeschreibungen der Königin Mathilde und andere Beispiele, in: Litterae Medii Aevi. FS für Johanne Autenrieth, ed. Michael Borgolte / Herrad Spilling, Sigmaringen 1988, S. 117-133; Lothar Bornscheuer, Miseriae regum. Untersuchungen zum Krisen- und Todesgedanken in den herrschaftstheologischen Vorstellungen der ottonisch-salischen Zeit (Arbeiten zur Frühmittelalterforschung 4), Berlin 1968; Amalie Fößel, Die Königin im mittelalterlichen Reich. Herrschaftsausübung, Herrschaftsrechte, Handlungsspielräume (Mittelalter-Forschung 4), Sigmaringen 2000; Bernd Schütte, Untersuchungen zu den Lebensbeschreibungen der Königin Mathilde (MGH Studien und Texte 9), Hannover 1994.

 

Die normannischen Eroberungen im Süden Europas: Süditalien und Sizilien im 11.-13. Jahrhundert (The Norman Conquests in the Mediterranean: Southern Italy and Sicily in the 11th-13th Centuries)

Dozent/in:
Benjamin Pohl
Angaben:
Übung, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 4, Zentrum für Mittelalterstudien
Termine:
Di, 18:15 - 19:45, H/218
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Bei regelmäßiger aktiver Teilnahme (1 ECTS-Punkt), gewissenhafter Vorbereitung ausgewählter Quellen und Sekundärliteratur (2 ECTS-Punkte) und der Übernahme eines Kurzreferats (1 ECTS-Punkt) kann ein Übungsschein erworben werden. In Absprache mit dem Dozenten kann wahlweise bei regelmäßiger aktiver Teilnahme (1 ECTS-Punkt) und Anfertigung einer quellenkundlichen Hausarbeit (3 ECTS-Punkte) ein quellenkundlicher Übungsschein erworben werden. Die ECTS-Punkte werden bundeseinheitlich entsprechend den Vorgaben der Akkreditierungsagenturen zu 30 Arbeitsstunden gerechnet. Übungsscheine im Sinne der Studien- und Prüfungsordnungen können nur ausgestellt werden, wenn alle oben genannten Leistungen erbracht werden. Die Übung dient u. a. der inhaltlichen Nachbereitung der Sizilienexkursion, die im Wintersemester 2008 (04.-10.10.2008) vom Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte unter Einbeziehung der Landesgeschichte angeboten wird.
Inhalt:
Gibt man im Menü einer populären Internet-Suchmaschine den Begriff „normannische Eroberung“ ein, so erhält man auf Anhieb über 17.000 Ergebnisse. An vorderster Stelle steht der Verweis auf die bekannte Schlacht von Hastings im Jahr 1066. Dabei stellte die englische Königskrone keinesfalls die einzige Herrscherwürde dar, die den expandierenden Normannen während des hohen Mittelalters zuteil wurde. Es soll im Rahmen der Übung darum gehen, sich anhand ausgewählter Quellenzeugnisse den Regionen im Süden Europas, also dem Mittelmeerraum zuzuwenden. Die Rede ist von den verschiedenen Herrschaften der Normannen in Süditalien, insbesondere vom Königreich Sizilien, das im Jahre 1130 gegründet und dem normannischen Grafen Roger II. vom (Gegen-)Papst Anaklet II. bestätigt wurde. Zweifelsohne sind Geschichte und Hintergründe der normannischen Eroberungen im Süden Europas keinesfalls minder bedeutend – und für den Historiker und Mediävisten des 21. Jahrhunderts sicher nicht minder interessant – als die entsprechende Landnahme jenseits des English Channel. Die Übung beschäftigt sich intensiv mit verschiedenen Hintergründen und Mechanismen, die etwa ab der ersten nachchristlichen Jahrtausendwende eine längerfristige Präsenz der Normannen im Süden Europas begünstigten. Einzelne Sitzungen widmen sich den Beziehungen der normannischen Eroberer zu den politischen und religiösen Mächten des Mittelmeerraumes – etwa zu den Reformpäpsten oder den langobardischen Fürstentümern entlang der tyrrhenischen Küste, aber auch zu den Arabern und Byzanz.
Empfohlene Literatur:
Eine Auswahlbibliographie zum Thema wird in Kürze bereitgestellt (dient u. a. der Vorbereitung zur Sizilienexkursion).

 

Französisch für Historiker (French Language for Historians)

Dozent/in:
Klaus van Eickels
Angaben:
Übung, ECTS: 4
Termine:
Mi, 18:00 - 20:00, U2/026
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Im Rahmen dieses auf ein Semester angelegten Kurses soll die Fähigkeit zum übersetzenden Erschließen französischer Fachtexte erworben werden. Der Kurs ist geeignet für Teilnehmer mit und ohne Vorkenntnisse. Für Teilnehmer ohne oder mit nur geringen Vorkenntnissen wird in den beiden ersten Sitzungen ein Überblick über die wichtigsten Besonderheiten der französischen Grammatik gegeben werden. In den folgenden Sitzungen wird dann das gemeinsame Übersetzen von Texten stehen. Neue Teilnehmer sind ebenso willkommen, wie Teilnehmer die Ihre im letzten Semester erworbenen Kenntnisse ausbauen und vertiefen wollen.
Ein Schein kann durch Teilnahme an der Abschlussklausur erworben werden. Das Bestehen der Abschlussklausur gilt zugleich als Nachweis von Französischkenntnissen im Sinne der BA-Studienordnungen Geschichte, Medieval Studies und Islamischer Orient. Zur Anschaffung empfohlen: Langenscheidt Großes Schulwörterbuch Französisch-Deutsch; Langenscheidt, Praktisches Lehrbuch Französisch; Jean-Paul Confais, Grammaire explicative.

 

Geschlechtlichkeit des Menschen und Geschlechtsunterschiede in der Medizin des Mittelalters (The Sexual Nature of Man and Differences between the Sexes in Medieval Medicine)

Dozent/in:
Klaus van Eickels
Angaben:
Quellenkundliche Übung, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 4, Zentrum für Mittelalterstudien
Termine:
Mo, 12:15 - 13:45, H/218
Wegen Berufungsvorträgen beginnt die erste Lehrveranstaltung am 20.10.2008.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Der Erwerb eines Scheins erfolgt durch regelmäßige aktive Mitarbeit, die Vorstellung einer Quellenstelle (Referat) und eine Kommentierung dieser Quelle (Hausarbeit).
Inhalt:
Die in der Schöpfungsordnung angelegte komplementäre Polarität der Geschlechter wurde in der Theologie des Mittelalters in erster Linie unter dem moralischen Aspekt der vielfältigen Verfehlungen betrachtet, die aus dem fleischlichen Begehren erwachsen können. Weitgehend unbeachtet bleibt daneben oft der aus der Antike übernommene und in der Auseinandersetzung mit der arabischen Tradition weiterentwickelte medizinische Diskurs, der die Wahrnehmung der Geschlechterdifferenz gleichfalls entscheidend mitbestimmte. Anhand verschiedener Quellen (u.a. Hildegard von Bingen und Constantius Africanus) soll in der Übung betrachtet werden, wie die Geschlechtlichkeit des Menschen in der mittelalterlichen Medizin erklärt wurden und welche Konsequenzen sich daraus für die Einschätzung männlichen und weiblichen Verhaltens ergaben. Viele der Quellen liegen in deutscher Übersetzung vor, andere in einem relativ einfachen, gut verständlichen Latein.
Empfohlene Literatur:
Joan Cadden, Meanings of Sex Difference in the Middle Ages. Medicine, Science and Culture (Cambridge History of Medicine), Cambridge 1993; Constantius Africanus, Liber de coitu (ed. Enrique Montero Cartelle), Santiago de Compostella 1983; Paul Delaney, Constantinus Africanus' De Coitu. A Translation, Chaucer Review, IV, I (1970), 55-65; Hildegard von Bingen. Ursachen und Behandlung der Krankheiten. (Causae et curae). Übers. von Hugo Schulz, Heidelberg 1955 (4. Auflage. 1983).

 

Klöster und Orden im Mittelalter (Monasticism in the Middle Ages)

Dozent/in:
Brunhilde Leenen
Angaben:
Quellenkundliche Übung, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 4, Zentrum für Mittelalterstudien
Termine:
Mi, 12:15 - 13:45, H/016
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Der Erwerb eines qualifizierten quellenkundlichen Übungsscheins setzt die regelmäßige aktive Teilnahme (1 ECTS-Punkt), die gewissenhafte Vorbereitung der Quellen (1 ECTS-Punkte) und die Anfertigung einer Hausarbeit (2 ECTS-Punkte) voraus. Die ECTS-Punkte werden bundeseinheitlich entsprechend den Vorgaben der Akkreditierungsagenturen zu 30 Arbeitsstunden gerechnet. Quellenkundliche Übungsscheine im Sinne der Studien- und Prüfungsordnungen können nur ausgestellt werden, wenn alle oben genannten Leistungen erbracht werden. Für die Teilnahme sind Lateinkenntnisse erforderlich. Die Anmeldung zur Lehrveranstaltung erfolgt vorab durch Eintragung im zugehörigen Kurs des Virtuellen Campus. Studierende, die einen Schein erwerben wollen, müssen sich bis zur dritten Sitzung zusätzlich im System FlexNow anmelden.
Inhalt:
Klöster waren im Mittelalter zentraler Teil der Lebenswirklichkeit. In der Übung werden wir uns mit Quellen zum klösterlichen Leben auseinandersetzen. Neben Regeln werden wir verschiedene Ausprägungen klösterlichen Lebens, die Entwicklung der großen Orden, aber auch Reformbewegungen behandeln. Die Frage der Frauen wird dabei besonders in den Blick genommen.
Empfohlene Literatur:
Gudrun Gleba, Klöster und Orden im Mittelalter (Geschichte kompakt: Mittelalter), Darmstadt 2002. Gudrun Gleba, Klosterleben im Mittelalter, Darmstadt 2004.

 

Königserhebung und Königsabsetzung im späteren Mittelalter (Elevation and Deposition of Rulers in the Later Middle Ages)

Dozent/in:
Klaus van Eickels
Angaben:
Vorlesung, 2 SWS, ECTS: 3, Gaststudierendenverzeichnis, Zentrum für Mittelalterstudien
Termine:
Di, 14:15 - 15:45, U2/025
Wegen Berufungsvorträgen beginnt die erste Lehrveranstaltung am 21.10.2008.
Inhalt:
Die Tradition des abendländischen Königtums ist gekennzeichnet von einer ständigen Spannung zwischen der sakralen Überhöhung des Königtums einerseits und der Vorstellung einer Bindung des Herrschers an den Konsens derjenigen, die seiner Herrschaft unterworfen sind andererseits. Als „Gesalbter des Herrn“ (christus Domini) ist der König unantastbar und unabsetzbar. Er herrscht „von Gottes Gnaden“, steht jedoch nicht über dem von Gott gesetzten Recht und ist deshalb Gott für seine Herrschaftsausübung verantwortlich. Umstritten und Gegenstand von Auseinandersetzungen bleibt dabei, in wie weit diese Verantwortlichkeit des Königs sich in einer Verantwortlichkeit gegenüber der Kirche und in einer Bindung an die Zustimmung der Großen seines Reiches konkretisiert. Im 13.-15. Jahrhundert wurden sowohl die Verfahren des Königserhebung und seine rechtlichen Grundlagen formalisiert, als auch wiederholt Versuche unternommen, Herrscher abzusetzen (z.B. Kaiser Friedrich II., König Wenzel, Eduard II. von England, Richard II. von England). Im Mittelpunkt der Vorlesung wird eine vergleichende Betrachtung der Legitimationsgrundlagen des Königtums in Deutschland, Frankreich und England und seiner Entwicklung im Spätmittelalter stehen.
Empfohlene Literatur:
Frank Rexroth, Tyrannen und Taugenichtse. Beobachtungen zur Ritualität europäischer Königsabsetzungen im späten Mittelalter, in: Historische Zeitschrift 278 (2004), S. 27-53; Franz-Reiner Erkens, Kurfürsten und Königswahl. Zu neuen Theorien über den Königswahlparagraphen im Sachsenspiegel und die Entstehung des Kurfürstenkollegiums (Studien und Texte Monumenta Germaniae Historica 30), Hannover 2002.

 

Quellenkundliche Übung (Projektseminar): Übersetzung und Kommentar zu Thomas von Cantimpré "Der Bienenstaat" (Translation of and Comment on Thomas' of Cantimpré 'Bonum universale de apibus')

Dozent/in:
Klaus van Eickels
Angaben:
Quellenkundliche Übung, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 4, Zentrum für Mittelalterstudien
Termine:
Do, 14:00 - 16:00, Raum n.V.
Die Veranstaltung findet in einem Raum des Lehrstuhls statt.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Übersetzung (und Kommentar) mehrerer Exempla. Gute Latein- und (möglichst) auch Französischkenntnisse sind Voraussetzung für die Teilnahme. Diese Veranstaltung ist eine Fortsetzung des Seminars im Sommersemester 2008. Teilnehmer die neu hinzustoßen wollen, sind jedoch sehr willkommen.
Inhalt:
Ziel des des Projektseminars ist die Vorbereitung einer Übersetzung der Exemplasammlung des Thomas von Cantimpré (1201-1263 oder 1271/72). Thomas war zunächst 1217 Augustinerchorherr in Cantimpré bei Cambrai (heute Belgien). 1230 trat er in den Dominikanerorden über. Sein Werk "Bonum universale de apibus" (Der Bienenstaat) fand im Spätmittelalter weite Verbreitung in lateinischer, französischer und mittelniederländischer Sprache und ist eine ähnlich wichtige Quelle für die Kulturgeschichte des 13. Jahrhunderts wie der sehr viel öfter zitierte "Dialogus miraculorum" des Caesarius von Heisterbach. Dies liegt in erster Linie daran, daß der Text zwar schon im 15. Jahrhundert gedruckt wurde, die letzte (immerhin schon halbkritische, d.h. auf dem Vergleich mehrerer Handschriften beruhende) Ausgabe von Gregor Colnever 1627 erschien. Erst vor wenigen Jahren erschien eine französische Teilübersetzung.
Empfohlene Literatur:
Thomae Cantipratani sanctae theologiae doctoris ... bonum universale de apibus, hg. v. Gregorius Colneverius, Douai 1627 (am Lehrstuhl als Mikrofilm vorhanden; wird im VC digitalisiert und in der TB 5 als Ausdruck bereitgestellt); Thomas von Cantimpré, Les exemples du 'Livre des abeilles'. Une vision médiévale, hg. v. Henri Platelle (Miroir du Moyen Âge), Paris 1997; Jacques Berlioz/Pascal Collomb/Marie Anne Polo de Beaulieu, La face cachée de Thomas de Cantimpré. Compléments à une traduction française récente du Bonum universale de apibus, Archives d'histoire doctrinale et littéraire du Moyen-âge 68 (2001), S. 73-94 (frz. Zusammenfassungen der bei Platelle nicht aufgenommenen Exempla); Robert Sweetman, Visions of Purgatory and their role in the Bonum universale de apibus of Thomas of Cantimpré, in: Ons geestelijk erf 67 (1993), S. 20-33; vgl. auch Robert Sweetman, Thomas of Cantimpré. Performative Reading and Pastoral Care, in: Performance And Transformation: New Approaches To Late Medieval Spirituality, hg. v. Mary A. Suydam/Joanna E. Ziegler, New York 1999, S. 133-168; Alan V. Murray, Confession as Historical Source in the Thirteenth Century, in: The Writing of History in the Middle Ages. Essays Presented to Richard William Southern, hg. v. Ralph H. Davis/J. M. Wallace-Hadrill, Oxford 1981, S. 275-322.

 

Rudolf von Habsburg (King Rudolf I.)

Dozent/in:
Brunhilde Leenen
Angaben:
Proseminar, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 7, Zentrum für Mittelalterstudien
Termine:
Mi, 16:15 - 17:45, H/218
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Wie alle Proseminare des Lehrstuhls führt auch dieses Seminar systematisch in das Studium der mittelalterlichen Geschichte ein. Die wichtigsten Hilfsmittel, Fragestellungen und Methoden des Faches werden vorgestellt. Der Umgang mit Quellen und Literatur wird geübt. Lateinkenntnisse, die einen Vergleich von Original und Übersetzung ermöglichen, werden vorausgesetzt. Gute Englischkenntnisse sind unverzichtbar. Das Proseminar wird von einem Tutorium begleitet, dessen Besuch dringend empfohlen wird. Der Erwerb eines qualifizierten Proseminarscheins setzt die regelmäßige aktive Teilnahme (1 ECTS-Punkt), das Bestehen einer Klausur (1 ECTS-Punkt), die Übernahme eines Referates (1 ECTS-Punkt) und die Anfertigung einer Hausarbeit (4 ECTS-Punkte) voraus. Die ECTS-Punkte werden bundeseinheitlich entsprechend der Vorgaben der Akkreditierungsagenturen zu 30 Arbeitsstunden gerechnet. Proseminarscheine im Sinne der Studien- und Prüfungsordnungen können nur ausgestellt werden, wenn alle oben genannten Leistungen erbracht werden. Studierende, die in einem Studiengang studieren, der höhere ECTS-Punkte für diese Lehrveranstaltung vorschreibt, können auf Rücksprache mit der Dozentin und bei entsprechender zusätzlicher Arbeitsbelastung einen Schein mit der geforderten ECTS-Punktzahl erwerben. Die Anmeldung zur Lehrveranstaltung erfolgt vorab durch Eintragung im zugehörigen Kurs des Virtuellen Campus. Studierende, die einen Schein erwerben wollen, müssen sich bis zur dritten Sitzung zusätzlich im System FlexNow anmelden. Die Teilnehmerzahl ist auf 25 begrenzt.
Inhalt:
„Denn geendigt nach langem verderblichen Streit / war die kaiserlose, die schreckliche Zeit, / und ein Richter war wieder auf Erden.“ Mit diesen Worten bejubelte Friedrich Schiller (Der Graf von Habsburg, 1803) den Herrschaftsantritt Rudolfs von Habsburg im Jahr 1273 und sprach damit den in der Geschichtswissenschaft viel diskutierten Neubeginn nach der Zeit des sog. Interregnums an. Tatsächlich setzten die Zeitgenossen auf den neuen König große Hoffnungen: Als vordringliche Aufgaben galten die Befriedung des Reiches und die Rückgewinnung entfremdeter Reichsgüter. Mit der Gewinnung der Herzogtümer Österreich und Steiermark für sein Haus legte Rudolf den Grundstein für den dynastischen Aufstieg der Habsburger. Seine Herrschaft, von staufischen Traditionen geprägt, zeigt sich gleichzeitig als Übergang von den Herrscherdynastien des hohen zum Hausmachtkönigtum des späten Mittelalters.
Empfohlene Literatur:
Karl-Friedrich Krieger, Rudolf von Habsburg (Gestalten des Mittelalters und der Renaissance), Darmstadt 2003. Karl-Friedrich Krieger, Die Habsburger im Mittelalter. Von Rudolf I. bis Friedrich III. (Urban Taschenbücher 452), 2. überarb. Aufl., Stuttgart 2004. Hans-Werner Goetz, Proseminar Geschichte: Mittelalter (UTB 1719), 3., überarb. Auflage, Stuttgart 2006. Martina Hartmann, Mittelalterliche Geschichte studieren (UTB 2575), 2. Aufl. Konstanz 2007.

 

Tutorium zum Proseminar "Anca" (Degel)

Dozent/in:
Michael Degel
Angaben:
Tutorien, 2 SWS, ECTS: 1, Zentrum für Mittelalterstudien
Termine:
Do, 18:00 - 20:00, H/005

 

Tutorium zum Proseminar "Brander" (Slawik)

Dozent/in:
Sebastian Slawik
Angaben:
Tutorien, 2 SWS, ECTS: 1, Zentrum für Mittelalterstudien
Termine:
Mi, 20:00 - 22:00, H/005

 

Tutorium zum Proseminar "Leenen" (Pohl)

Dozent/in:
Benjamin Pohl
Angaben:
Tutorien, 2 SWS, ECTS: 1, Zentrum für Mittelalterstudien
Termine:
Di, 20:00 - 22:00, H/218

 

Wie schreibe ich eine Hausarbeit im Fach Mittelalterliche Geschichte? (How to Write a Research Paper in Medieval History)

Dozent/in:
Brunhilde Leenen
Angaben:
Übung, Zentrum für Mittelalterstudien
Termine:
Blockveranstaltung: Termine werden noch bekannt gegeben
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Ein Scheinerwerb ist nicht möglich.
Inhalt:
Die Übung richtet sich an alle Studierenden des Faches Mittelalterliche Geschichte, besonders aber an Studienanfänger. Die Übung wird über die grundlegenden Techniken, die in den Tutorien vermittelt werden, hinaus und weit mehr ins Detail gehen. Dabei werden Probleme vom Strukturieren einer Arbeit über das richtige Zitieren in Fußnoten und Literaturverzeichnis bis hin zum Schreibstil thematisiert werden. Die Übung soll als praktische Anleitung das Verfassen einer Hausarbeit Schritt für Schritt begleiten.

 

Zwischen „ehelichen Pflichten“ und „stummer Sünde“. Wahrnehmung und Regulierung des sexuellen Begehrens im Mittelalter (Between "marital debt" and "unmentionable vice". Percpetion and Regulation of Sexual Desire in the Middle Ages)

Dozent/in:
Klaus van Eickels
Angaben:
Hauptseminar, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 7, Zentrum für Mittelalterstudien
Termine:
Mo, 16:15 - 17:45, H/016
Wegen Berufungsvorträgen beginnt die erste Lehrveranstaltung am 20.10.2008.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Voraussetzung für die Teilnahme ist (a) für Studierende in den Studiengängen Magister, Diplom oder Lehramt mit Geschichte als vertieft studiertem Fach die Zwischenprüfung bzw. das Vordiplom (b) für Studierende in anderen Studiengängen (z.B. B.A., Lehramt nicht vertieft) der erfolgreiche Besuch eines Proseminars Mittelalterliche Geschichte (oder äquivalente Kenntnisse) sowie Lateinkenntnisse, die einen eigenständigen Umgang mit Quellentexten erlauben. Der Erwerb eines Hauptseminarscheins (7 ECTS-Punkte) setzt sich aus drei Teilleistungen zusammen: (a) Pflichtlektüre vor dem Beginn des Hauptseminars ist "Ruth M. Karras, Sexuality in Medieval Europe, Sexualität im Mittelalter, Düsseldorf 2006" und "Franz X. Eder, Kultur der Begierde. Eine Geschichte der Sexualität, München 2002". In der ersten Sitzung wird eine Eingangsklausur stattfinden, bei der die beiden Bücher sowie ggf. weitere Aufzeichnungen, Kopien etc., die zur Vorbereitung des Hauptseminars angefertigt wurden, mitgebracht werden können. Diese Klausur geht mit 2 ECTS-Punkten in die Gesamtwertung ein. (b) Gleichfalls 2 ECTS-Punkte entfallen auf die regelmäßige Mitarbeit im Seminar. Die über den Virtuellen Campus bereitgestellten Texte sind, sofern keine anderen Arbeitsaufträge erteilt werden, durch schriftliche Zusammenfassungen, die eine kritische Auseinandersetzung ermöglichen, vorzubereiten. (c) Auf die Hausarbeit und ihre Vorstellung im Seminar entfallen 3 ECTS-Punkte. Das Merkblatt zur Anfertigung von Hausarbeiten in der mittelalterlichen Geschichte ist zu beachten. Zusätzlich ist eine Übersicht über die für das Seminar aufgewendete Arbeitszeit einzureichen. Studierende, die in einem Studiengang studieren, der eine höhere Zahl von ECTS-Punkte für diese Lehrveranstaltung vorschreibt, können auf Rücksprache mit dem Dozenten und bei entsprechender zusätzlicher Arbeitsleistung einen Schein mit der geforderten ECTS-Punktzahl erwerben.
Inhalt:
Die Sexualität des Menschen galt mittelalterlichen Theologen als schwerwiegendste Folge der Erbsünde, als Einfallstor für die Versuchungen des Teufels. Die Regulierung des sexuellen Begehrens war daher ein zentraler Bereich geistlichen wie weltlichen Herrschaftshandelns. Sexuelles Fehlverhalten wurde so zum Gegenstand juristischer Reflexion und Argument politischer Auseinandersetzung. Die Geschichte der Sexualitäten ist daher nicht nur ein zentraler Bereich der Kulturgeschichte, sondern entscheidend auch für das Verständnis der politischen Geschichte und sozialgeschichtlicher Zusammenhänge des Mittelalters. Im Rahmen des Seminars sollen die Wahrnehmung und Deutung des sexuellen Begehrens ebenso behandelt werden wie seine Regulierung und Kanalsierung in der Praxis und die von heutigen Vorstellungen in vieler Hinsicht abweichenden Grenzen des Erlaubten.
Empfohlene Literatur:
Ruth M. Karras, Sexuality in Medieval Europe, Sexualität im Mittelalter, Düsseldorf 2006; Franz X. Eder, Kultur der Begierde. Eine Geschichte der Sexualität, München 2002; Love, Sex and Marriage in the Middle Ages: A Sourcebook, hg. v. by Conor Mccarthy, New York 2003; Philippe Ariès/André Béjin/Michel Foucault(Hrsg.), Die Masken des Begehrens und die Metamorphosen der Sinnlichkeit. Zur Geschichte der Sexualität im Abendland, Frankfurt 1984; James A. Brundage, Law, Sex, and Christian Society in Medieval Europe, Chicago 1987; Joan Cadden, Meanings of Sex Difference in the Middle Ages. Medicine, Science and Culture (Cambridge History of Medicine), Cambridge 1993; Rüdiger Schnell, Sexualität und Emotionalität in der vormodernen Ehe, Köln 2002; Hubertus Lutterbach, Sexualität im Mittelalter. Eine Kulturstudie anhand von Bußbüchern des 6. bis 12. Jahrhunderts (Beihefte zum Archiv für Kulturgeschichte, 43), Köln 1999; Robert Jütte, Lust ohne Last. Geschichte der Empfängnisverhütung von der Antike bis zur Gegenwart, München 2003; Frank Rexroth, Das Milieu der Nacht. Obrigkeit und Randgruppen im spätmittelalterlichen London, Göttingen 1999; Peter Schuster, Das Frauenhaus. Städtische Bordelle in Deutschland (1350 - 1600), Paderborn 1992; John Boswell, Christianity, Social Tolerance, and Homosexuality. Gay People in Western Europe from the Beginning of the Christian Era to the Fourteenth Century, Chicago/London 1980; Michael Rocke, Forbidden Friendships. Homosexuality and Male Culture in Renaissance Florence (Studies in the History of Sexuality), Oxford/New York 1996; Guido Ruggiero, The Boundaries of Eros. Sex, Crime and Sexuality in Renaissance Venice (Studies in the History of Sexuality), New York 1985; John V. Tolan, Saracens. Islam in the medieval european imagination., Columbia 2002; Helmut Puff, Sodomy in Reformation Germany and Switzerland, 1400-1600, Chicago 2003; Mark D. Jordan, The Invention of Sodomy in Christian Theology (The Chicago Series on Sexuality, History, and Society), Chicago 1997; Malcolm Barber, The Trial of the Templars, Cambridge 1978.

 

„Auf Bitten unserer geliebtesten Gemahlin“. Einflussmöglichkeiten von Frauen in adligen Familien („At Request of our beloved wife“. Women’s Influence in Noble Families)

Dozent/in:
Laura Brander
Angaben:
Proseminar, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 7, Zentrum für Mittelalterstudien
Termine:
Mo, 14:15 - 15:45, H/005
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Wie alle Proseminare des Lehrstuhls führt auch dieses Seminar systematisch in das Studium der mittelalterlichen Geschichte ein. Die wichtigsten Hilfsmittel, Fragestellungen und Methoden des Faches werden vorgestellt. Der Umgang mit Quellen und Literatur wird geübt. Lateinkenntnisse, die einen Vergleich von Original und Übersetzung ermöglichen, werden vorausgesetzt. Gute Englischkenntnisse sind unverzichtbar. Das Proseminar wird von einem Tutorium begleitet, dessen Besuch dringend empfohlen wird. Der Erwerb eines qualifizierten Proseminarscheins setzt die regelmäßige aktive Teilnahme (1 ECTS-Punkt), das Bestehen einer Klausur (1 ECTS-Punkt), die Übernahme eines Referates (1 ECTS-Punkt) und die Anfertigung einer Hausarbeit (4 ECTS-Punkte) voraus. Die ECTS-Punkte werden bundeseinheitlich entsprechend der Vorgaben der Akkreditierungsagenturen zu 30 Arbeitsstunden gerechnet. Proseminarscheine im Sinne der Studien- und Prüfungsordnungen können nur ausgestellt werden, wenn alle oben genannten Leistungen erbracht werden. Studierende, die in einem Studiengang studieren, der höhere ECTS-Punkte für diese Lehrveranstaltung vorschreibt, können nach Rücksprache mit der Dozentin und bei entsprechender zusätzlicher Arbeitsbelastung einen Schein mit der geforderten ECTS-Punktzahl erwerben. Die Anmeldung zur Lehrveranstaltung erfolgt vorab durch Eintragung im zugehörigen Kurs des Virtuellen Campus. Studierende, die einen Schein erwerben wollen, müssen sich bis zur dritten Sitzung zusätzlich im System FlexNow anmelden.
Inhalt:
„Zur Frau aber nahm er Judith, die verwitwete Königin von England“ oder „Er hatte sich eine Gattin aus Sachsen geholt“: Meist finden sich in den Quellen nur spärliche Informationen zu den Frauen eines Adelshauses. Die Rolle und Funktion, die Frauen in ihrer Familie wahrnahmen, ihr Leben und Handeln, lässt sich in vielen Fällen nur durch hartnäckige Spurensuche erschließen. Anhand ausgewählter Beispiele von Fürstinnen und Königinnen werden in diesem Seminar die Einflussmöglichkeiten und die Bedeutung adliger Frauen für ihre Familien erarbeitet. Dabei soll deutlich werden, dass das Mittelalter nicht nur mit einem Frauenbild operierte, sondern sich mehrere „Rollen“ anboten, die situationsabhängig den Frauen offen standen.
Empfohlene Literatur:
DUBY, Georges u. PERROT, Michelle, Geschichte der Frauen. Bd. 2: Mittelalter, hg. v. Christiane KLAPISCH-ZUBER, Frankfurt a. M., New York 1993; ELPERS, Bettina, Regieren, Erziehen, Bewahren: Mütterliche Regentschaften im Hochmittelalter (Studien zur europäischen Rechtsgeschichte 166), Frankfurt a. M. 2003; FÖßEL, Amalie, Die Königin im mittelalterlichen Reich. Herrschaftsausübung, Herrschaftsrechte, Handlungsspielräume (Mittelalter-Forschungen), Stuttgart 2000; GOETZ, Hans Werner, Frauen im frühen Mittelalter: Frauenbild und Frauenleben, Weimar, Köln, Wien 1995; GOETZ, Hans-Werner, Proseminar Geschichte: Mittelalter (Uni-Taschenbücher 1719), Stuttgart 3. Aufl. 2006 (zur Anschaffung empfohlen); HARTMANN, Martina, Mittelalterliche Geschichte studieren, Konstanz 2. Aufl. 2007 (zur Anschaffung empfohlen); NOLTE, Cordula, Gendering Princely Dynasties: Some Notes on Family Structure, Social Networks, and Communication at the Courts of the Margraves of Brandenburg-Ansbach around 1500, gender and History 12, 3, 2000, 704-721.

 

„Dem tapfersten Fürsten gleich“. Herrscherinnen aus eigenem Recht („Like the bravest Prince“. Women ruling of their own Right)

Dozent/in:
Laura Brander
Angaben:
Quellenkundliche Übung, benoteter Schein, ECTS: 4, Zentrum für Mittelalterstudien
Termine:
Mi, 14:00 - 15:30, H/005
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Die Teilnahme an der quellenkundlichen Übung setzt Lateinkenntnisse und die Vertrautheit mit den im Proseminar Mittelalterliche Geschichte vermittelten Arbeitstechniken und Hilfsmitteln voraus. Spanischkenntnisse sind erwünscht. Bei regelmäßiger aktiver Teilnahme, gewissenhafter Vorbereitung der Quellen (1 ECTS-Punkt) und Anfertigung einer quellenkundlichen Hausarbeit (3 ECTS-Punkte) kann ein quellenkundlicher Übungsschein erworben werden. Die ECTS-Punkte werden bundeseinheitlich entsprechend den Vorgaben der Akkreditierungsagenturen zu 30 Arbeitsstunden gerechnet. Übungsscheine im Sinne der Studien- und Prüfungsordnungen können nur ausgestellt werden, wenn alle oben genannten Leistungen erbracht werden. Die Anmeldung zur Lehrveranstaltung erfolgt vorab durch Eintragung im zugehörigen Kurs des Virtuellen Campus. Studierende, die einen Schein erwerben wollen, müssen sich bis zur dritten Sitzung zusätzlich im System FlexNow anmelden.
Inhalt:
Für das Mittelalter sind nur wenige, herausragende Frauenfiguren bekannt, die aus eigenem Recht heraus und über eine in weiblicher Linie ererbte Herrschaft regierten – exemplarisch genannt werden können Königin Urraca von Kastilien, Königin Petronilla von Aragón, „Empress“ Mathilda, Königin Melisende von Jerusalem oder Markgräfin Mathilde von Tuszien. Die weibliche Erbfolge war nicht ausgeschlossen, es handelte sich aber immer um eine sekundäre Möglichkeit, die dann gewählt wurde, wenn kein männlicher Nachfolger zur Verfügung stand. Die weibliche Herrschaft war besonderen Konflikten ausgesetzt und stand unter einem besonderen Bewertungsdruck. Zwar sind positive Bewertungen wie über Königin Melisende, die sich „über die natürlichen Schwächen ihres Geschlechts“ erhoben habe, oder über Mathilde von Tuszien, die „dem tapfersten Fürsten gleich“ geherrscht habe, in der Mehrzahl; über Urraca von Kastilien jedoch schreibt eine Quelle, sie habe „tyrannice et muliebriter“ – tyrannisch und weibisch – geherrscht. Männlichkeits- und Weiblichkeitsvorstellungen sollen unter Einbezug der Genderperspektive ebenso beachtet werden, wie ein Vergleich positiver oder negativer Bewertungen in Bezug zu einem Gesamtbild der weiblichen Herrschaft gesetzt werden soll.
Empfohlene Literatur:
AVERKORN, Raphaela, Herrscherinnen und Außenpolitik. Adlige Frauen als Herrschaftsträgerinnen der auswärtigen Beziehungen auf der iberischen Halbinsel (13. bis 15. Jahrhundert), in: Geschlechterrollen in der Geschichte aus polnischer und deutscher Sicht, hg. v. Karl H. SCHNEIDER (Politik und Geschichte 5), Münster 2004, S. 91-138; BRANDER, Laura, „Seine Mutter nämlich wusste, dass sie von der Tochter einen Erben hatte“. Weibliche Erbfolge bei den Welfen und im Königshaus von Aragón im 11. und 12. Jahrhundert, LiLi 147, 2007, 40-70; DUGGAN, Anne, Queens and Queenship in Medieval Europe. Proceedings of a Conference Held at King's College London, April 1995, Woodbridge 1997; LAUDAGE, Johannes, Macht und Ohnmacht Mathildes von Tusziens, in: Die Macht der Frauen, hg. v. Heinz FINGER (Studia humaniora. Düsseldorfer Studien zu Mittelalter und Renaissance 34), Brühl 2004; REILLY, Bernard F., The Kingdom of Leon-Castilla under Queen Urraca, Princeton 1982;



UnivIS ist ein Produkt der Config eG, Buckenhof