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  Heilige und Reliquien im Mittelalter

Dozent/in
Prof. Dr. Klaus van Eickels

Angaben
Hauptseminar
2 SWS, benoteter Schein
Studium Generale, Zentrum für Mittelalterstudien, Aufbaumodul Mittelalterliche Geschichte
Zeit und Ort: Mo 16:15 - 17:45, KR12/00.16

Voraussetzungen / Organisatorisches
Anmeldung erfolgt über VC-Kurs und FlexNow.

Inhalt
Die Verehrung von Heiligen und Reliquien war im Mittelalter eine wichtige religiöse Praxis, durch die man die Gnade Gottes beeinflussen und lenken zu können glaubte. Das himmlische Königtum Christi wurde entsprechend dem Hofstaat eines weltlichen Herrschers imaginiert. Freigebigkeit, Milde und Gerechtigkeit waren Herrschertugenden, die ein weltlicher Herrscher nur praktizieren konnte, wenn sichergestellt war, dass nur solche Bittsteller zu ihm vorgelassen wurden, deren Bitten er zu gewähren bereit und in der Lage war. Dementsprechend stellte man sich vor, dass auch Gott es vorzog, nicht direkt angesprochen zu werden, sondern auf dem Weg über seine Vertrauten (z.B. Maria als Königin des Himmels oder über die Heiligen, die man sich als himmlischen Hofstaat vergleichbar den Beratern eines weltlichen Herrschers vorstellte). Obwohl im Himmel und im Angesicht Gottes tätig, waren die Heiligen auf Erden durch ihre körperlichen Überreste und die Gegenstände, die sie berührt hatten, weiterhin präsent. Man ging davon aus, dass Heilige ein Interesse daran hatten, verehrt zu werden und daher ihre Unterstützung durch intensive Verehrung (oder – im Falle ausbleibender Wirkung – notfalls auch durch Androhung des Entzugs der Verehrung oder sogar demonstrative Bestrafung ihrer Abbildungen und Reliquien) erreicht werden könne. Betrachtet werden soll die Entwicklung der Verehrung von Heiligen und Reliquien vom frühen Mittelalter bis zur Reformationszeit.

Empfohlene Literatur
Arnold ANGENENDT, Heilige und Reliquien. Die Geschichte ihres Kultes vom frühen Christentum bis zur Gegenwart, Hamburg 2007. Arnold ANGENENDT, Die Gegenwart von Heiligen und Reliquien, Münster 2010. Lucas BURKART, Das Blut der Märtyrer. Genese, Bedeutung und Funktion mittelalterlicher Schätze, Köln 2009 (Norm und Struktur 31). Daniel DOLEŽAL (Hg.), Wallfahrten in der europäischen Kultur. Tagungsband Příbram, 26. - 29. Mai 2004, Frankfurt am Main 2006 (Europäische Wallfahrtsstudien 1). Susanne EHRICH (Hg.), Städtische Kulte im Mittelalter, Regensburg 2010 (Forum Mittelalter Studien 6). Karin FUCHS, Zeichen und Wunder bei Guibert de Nogent. Kommunikation, Deutungen und Funktionalisierungen von Wundererzählungen im 12. Jahrhundert, München 2008 (Pariser Historische Studien 84). Peter GEMEINHARDT, Die Heiligen. Von den frühchristlichen Märtyrern bis zur Gegenwart, München 2010 (Beck'sche Reihe 2498). Hedwig RÖCKELEIN, Reliquientranslationen nach Sachsen im 9. Jahrhundert. Über Kommunikation, Mobilität und Öffentlichkeit im Frühmittelalter, Stuttgart 2002 (Beihefte der Francia, 48). Johann SCHECKMANN, Der heilige Rock von Trier. "ein wahrhafftiger Tractat" aus dem Jahre 1513 über die Auffindung und Ausstellung der "Tunika Christi" samt einer Auflistung sämtlicher damals bekannter Reliquien im Trierer Dom, Zell/Mosel 2012. Stefan SCHRÖDER, Zwischen Christentum und Islam. Kulturelle Grenzen in den spätmittelalterlichen Pilgerberichten des Felix Fabri, Berlin 2009 (Orbis mediaevalis - Vorstellungswelten des Mittelalters 11). Gabriela SIGNORI (Hg.), "Heiliges Westfalen". Heilige, Reliquien, Wallfahrt und Wunder im Mittelalter, Bielefeld 2003 (Religion in der Geschichte 11). Andreas TACKE (Hg.), "Ich armer sundiger mensch". Heiligen- und Reliquienkult am Übergang zum konfessionellen Zeitalter, Göttingen 2006 (Schriftenreihe der Stiftung Moritzburg, Kunstmuseum des Landes Sachsen-Anhalt, 2). Gia TOUSSAINT, Kreuz und Knochen. Reliquien zur Zeit der Kreuzzüge, Berlin 2011. Norbert WOLF, Die Macht der Heiligen und ihrer Bilder, Stuttgart 2004.

Englischsprachige Informationen:
Title:
Saints and Relics in the Middle Ages

Credits: 7

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 20

Institution: Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte unter Einbeziehung der Landesgeschichte

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