UnivIS
Informationssystem der Otto-Friedrich-Universität Bamberg © Config eG 
Zur Titelseite der Universität Bamberg
  Sammlung/Stundenplan Home  |  Anmelden  |  Kontakt  |  Hilfe 
Suche:      Semester:   
 
 Darstellung
 
Druckansicht

 
 
 Außerdem im UnivIS
 
Vorlesungsverzeichnis

 
 
Veranstaltungskalender

 
 

  Einführung in die Mittelalterliche Geschichte: Die Stadt im Mittelalter – Repräsentation und Machtbewusstsein (The Medieval Town - Representation and Power)

Dozent/in
Anika Auer, M.A.

Angaben
Proseminar
2 SWS, benoteter Schein
Zentrum für Mittelalterstudien
Zeit und Ort: Di 18:00 - 20:00, H/218

Voraussetzungen / Organisatorisches
Wie alle Proseminare des Lehrstuhls führt auch dieses Seminar systematisch in das Studium der mittelalterlichen Geschichte ein. Die wichtigsten Hilfsmittel, Fragestellungen und Methoden des Faches werden vorgestellt. Der Umgang mit Quellen und Literatur wird geübt. Lateinkenntnisse, die einen Vergleich von Original und Übersetzung ermöglichen, werden vorausgesetzt. Gute Englischkenntnisse sind unverzichtbar. Das Proseminar wird von einem Tutorium begleitet, dessen Besuch dringend empfohlen wird. Der Erwerb eines qualifizierten Proseminarscheins setzt die regelmäßige aktive Teilnahme (1 ECTS-Punkt), das Bestehen einer Klausur (1 ECTS-Punkt), die Übernahme eines Referates (1 ECTS-Punkt) und die Anfertigung einer Hausarbeit (4 ECTS-Punkte) voraus. Die ECTS-Punkte werden bundeseinheitlich entsprechend der Vorgaben der Akkreditierungsagenturen zu 30 Arbeitsstunden gerechnet. Proseminarscheine im Sinne der Studien- und Prüfungsordnungen können nur ausgestellt werden, wenn alle oben genannten Leistungen erbracht werden. Studierende, die in einem Studiengang studieren, der höhere ECTS-Punkte für diese Lehrveranstaltung vorschreibt, können auf Rücksprache mit der Dozentin/dem Dozenten und bei entsprechender zusätzlicher Arbeitsbelastung einen Schein mit der geforderten ECTS-Punktzahl erwerben.

Inhalt
Das Proseminar gliedert sich in zwei Abschnitte: Im ersten Teil, dem Propädeutikum, werden die wichtigsten Hilfsmittel, Fragestellungen und Methoden des Faches vorgestellt. Anhand von Kurzreferaten werden nach der Klausur im thematischen Teil des Proseminars Beispiele vorgestellt, die die Vielfalt der mittelalterlichen Reichsstädte und die Bedeutung der Städte insgesamt zeigen sollen. Weiter soll geklärt werden, wie Herrscher und Bürger die Stadt als Bühne politischer Repräsentation nutzten und wie mit der Erlangung größerer Autonomie in der Stauferzeit sich das politische Selbstverständnis der Bürger langsam wandelte. Zur Feier des Osterfestes 1047 hatte Erzbischof Anno von Köln den Bischof von Münster in seine Stadt geladen. Um die Rückreise seines Amtsbruders angenehmer zu gestalten, ließ Anno das reich beladene Handelsschiff eines Kaufmanns beschlagnahmen. Wie der Chronist Lampert von Hersfeld schreibt, löste der „tyrannische Hochmut“ des Stadtherren einen Tumult aus, aus dem der Erzbischof als Sieger hervorging. Nur etwa 30 Jahre später, 1106, hatte sich das Selbstverständnis der Kölner Bürger entscheidend verändert: Sie vertrieben Erzbischof Friedrich I. aus der Stadt. Ihre gewonnene politische Selbständigkeit zeigte sich auch, als sich die Kölner der Partei Kaiser Heinrichs IV. gegen seinen Sohn Heinrich V. anschlossen – obwohl ihr Stadtherr den jüngeren Salier unterstützte. Die Kölner Episode zeigt, dass seit dem 12. Jahrhundert der Zugriff des Stadtherrn immer geringer wird, städtische Räte und Rathäuser entstehen, und der Versuch städtische Autonomie und damit das Machtbewusstsein der Bürger einzuschränken unweigerlich Konflikte zwischen Stadt und Stadtherrn auslöste.

Empfohlene Literatur
Die Chroniken der deutschen Städte. Leipzig 1862. HARTMANN, Wilfried (Hg.): Europas Städte zwischen Zwang und Freiheit. Die europäische Stadt um die Mitte des 13. Jahrhunderts. Regensburg 1995. HEINIG, Paul-Joachim: Reichsstädte, Freie Städte und Königtum 1389-1450. Ein Beitrag zu deutschen Verfassungsgeschichte (Veröffentlichungen des Instituts für europäische Geschichte Mainz108) Wiesbaden 1983. ISENMANN, Eberhard: Die deutsche Stadt im Spätmittelalter 1250-1500. Stadtgestalt, Recht, Stadtregiment, Kirche, Gesellschaft, Wirtschaft. Stuttgart 1988. SCHMIDT, Heinrich: Die deutschen Städtechroniken als Spiegel des bürgerlichen Selbstverständnisses im Spätmittelalter (Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 3), Göttingen 1958. SCHMIEDER, Felicitas: Die mittelalterliche Stadt (Geschichte Kompakt). Darmstadt 2005. SCHWINGES, Rainer Christoph (Hg.): Über König und Reich. Aufsätze zur deutschen Verfassungsgeschichte des späten Mittelalters. Sigmaringen 1995.

Englischsprachige Informationen:
Credits: 7

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 20

Institution: Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte unter Einbeziehung der Landesgeschichte

Hinweis für Web-Redakteure:
Wenn Sie auf Ihren Webseiten einen Link zu dieser Lehrveranstaltung setzen möchten, verwenden Sie bitte einen der folgenden Links:

Link zur eigenständigen Verwendung

Link zur Verwendung in Typo3

UnivIS ist ein Produkt der Config eG, Buckenhof