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  Religiöse Praxis und Vorsorge für das Jenseits im Mittelalter

Dozent/in
Prof. Dr. Klaus van Eickels

Angaben
Vorlesung
2 SWS, benoteter Schein
Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Zentrum für Mittelalterstudien, Zentrum für Interreligiöse Studien, Erweiterungsbereich, Basis- und Aufbaumodul Mittelalterliche Geschichte, Wahlpflichtmodul "Religiöse Traditionen"
Zeit und Ort: Mo 12:15 - 13:45, U7/01.05

Voraussetzungen / Organisatorisches
Anmeldung erfolgt über FlexNow und den VC-Kurs (ohne Passwort)

Inhalt
Die Vorsorge für das Jenseits und die Sicherung des Seelenheils bestimmten in hohem Maße das Denken und Handeln mittelalterlicher Menschen. Da das Leben nach dem Tod als ebenso real empfunden wurde wie das irdische, zeitlich begrenzte Dasein, erschien es durchaus rational, materielle Güter für die Jenseitsvorsorge einzusetzen. Bis zum 11. Jahrhundert war die Kirche entsprechend der Lehre der Kirchenväter sehr zurückhaltend mit Aussagen, was mit den „nicht ganz guten, aber auch nicht ganz schlechten Menschen“ nach ihrem Tod geschehe. Im 12. Jahrhundert gab die Kirche der Erwartungshaltung der Menschen nach, die nach Sicherheiten für ihre Jenseitsvorsorge verlangten. So entstand die Lehre vom Fegefeuer und vom Ablass. Daneben blieben jedoch Wallfahrten und andere Formen der Kirchenbuße, Totengedenken und Messstiftungen wichtige Formen der Jenseitsvorsorge, die individuell in der Familie (vor allem von Frauen) geleistet wurde, aber auch als professionelle Dienstleistung von Klöstern und anderen geistlichen Institutionen angeboten wurde, so dass im Spätmittelalter ein regelrechtes „Rechnungswesen für das Jenseits“ entstand, bis das schwindende Vertrauen der Menschen in die immer komplizierter werdenden Regelungen schließlich zum Zusammenbruch des gesamten Systems in der Reformation und der katholischen Reform im 16. Jahrhundert führte.

Empfohlene Literatur
Klaus BERGER, Bilder des Himmels. Die Geschichte des Jenseits von der Bibel bis zur Gegenwart, Freiburg im Breisgau 2006. Peter DINZELBACHER, Die letzten Dinge. Himmel, Hölle, Fegefeuer im Mittelalter, Freiburg 1999 (Herder-Spektrum 4715). Berndt HAMM, Religiosität im späten Mittelalter. Spannungspole, Neuaufbrüche, Normierungen, Tübingen 2011 (Spätmittelalter, Humanismus, Reformation 54). Heinz-Dieter HEIMANN (Hg.), Weltbilder des mittelalterlichen Menschen, Berlin 2007 (Studium Litterarum 12). Peter W. F. HELLER, Zum Teufel mit der Hölle. Geschichte des Teufels, der Hölle und des Fegefeuers, Leipzig 2010. Peter JEZLER (Hg.), Himmel, Hölle, Fegefeuer. Das Jenseits im Mittelalter. Eine Ausstellung des Schweizerischen Landesmuseums, München 1994. Jacques LE GOFF, La naissance du purgatoire, Paris 1981 (Bibliothèque des histoires). Jacques LE GOFF, Die Geburt des Fegefeuers, Stuttgart 1984. Achim MAYER, Fegefeuer und Bettelorden. Päpstliches Marketing im 13. Jahrhundert. Ein Beitrag zur Analyse der Unternehmensgeschichte der katholischen Kirche unter Einsatz der Franchisetheorie, Marburg 1996. Esther MEIER, Die Gregorsmesse. Funktionen eines spätmittelalterlichen Bildtypus, Köln 2006. Brigitte POHL-RESL, Rechnen mit der Ewigkeit. Das Wiener Bürgerspital im Mittelalter, Wien, München 1996 (Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Ergänzungsband 33). Thomas SCHILP (Hg.), Himmel, Hölle, Fegefeuer. Jenseitsvorstellungen und Sozialgeschichte im spätmittelalterlichen Dortmund, Essen 1996 (Veröffentlichungen des Stadtarchivs Dortmund 12).

Englischsprachige Informationen:
Title:
Religious Practice and Provisions for the Beyond in the Middle Ages

Credits: 3

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 100

Institution: Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte unter Einbeziehung der Landesgeschichte

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