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  „Vergangenheitsbewältigung“

Dozent/in
Andreas Ullmann, M.A.

Angaben
[ps]
2 SWS, benoteter Schein, Basismodul Neueste Geschichte; Die Teilnehmerzahl ist auf 24 begrenzt;
Zeit und Ort: Do 16:15 - 17:45, KR12/205

Voraussetzungen / Organisatorisches
Das Seminar ist bereits voll belegt. Sie können aber alternativ die Proseminare der Kollegen der Professur für Geschichte Mittel- und Osteuropas mit Schwerpunkt in der Zeitgeschichte oder der Wirtschafts- und Innovationsgeschichte besuchen. Die Anmeldung erfolgt dort bei den jeweiligen Dozenten! Herzlichen Dank für Ihr Verständnis!

Inhalt
In diesem Seminar werden wir der Frage nachgehen, wie sich Gesellschaften, die zeitweilig unter faschistischer und totalitärer Herrschaft standen, nach deren Ende damit auseinandersetzen: dabei wird der Schwerpunkt auf der deutschen Gesellschaft liegen, über deren nationalsozialistische Vergangenheit der dem Rechtsextremismus zuneigende Historiker Ernst Nolte 1986 schrieb, diese sei eine „Vergangenheit, die nicht vergehen will“.
Mit diesem Paradoxon hat Nolte in gewisser Weise und auf unsere heutige Gesellschaft bezogen scheinbar recht: obwohl sowohl die Opfer- als auch die Tätergeneration des Nationalsozialismus "ausstirbt", bleibt der Themenkomplex „Nationalsozialismus“ im öffentlichen Bewusstsein auf vielfältigste Art stets präsent - die bundesdeutsche Gesellschaft scheint ihre nationalsozialistische Vergangenheit tatsächlich nicht vergehen lassen zu wollen.
Dabei sticht sie hier in jeder Hinsicht hervor: denn „während in Italien der genozidale Gaskrieg gegen Abessinien im Jahre 1936 noch immer ein Tabu ist und die Denkmäler faschistischer Herrschaft mehr oder minder unbemerkt das römische Stadtbild kennzeichnen, pilgern hohe japanische Regierungsmitglieder noch immer Jahr für Jahr zu einem Schrein, an dem verurteilter und gehenkter Verantwortlicher für den Angriffskrieg auf China und Korea 1937 folgende gedacht wird. Allen kolonialen und diktatorischen Gräueln zum Trotz hat kürzlich eine Mehrheit der Portugiesen den äußerlich so zivil wirkenden Diktator António de Oliveira Salazar zum bedeutendsten Portugiesen aller Zeiten gewählt, während der innenpolitische Frieden Spaniens nur dadurch gewährleistet zu sein scheint, dass die Grausamkeiten des Bürgerkrieges jedenfalls nicht ausführlich und nicht öffentlich erörtert werden. Gemessen daran […] hat die Bundesrepublik Deutschland Außerordentliches vollbracht“, so der ehemalige Leiter des Fritz Bauer Instituts in Frankfurt/Main, Micha Brumlik, im Jahr 2007.
Natürlich werden wir auch die Aussage Brumliks hinterfragen und uns über der „Vergangenheitsbewältigung“ des Nationalsozialismus einer deutschen Gesellschaftsgeschichte nach 1945 annähern.

Empfohlene Literatur
Torben Fischer/Matthias N. Lorenz (Hg.): Lexikon der "Vergangenheitsbewältigung". Debatten- und Diskursgeschichte des Nationalsozialismus nach 1945. Bielefeld 2007.

Englischsprachige Informationen:
Credits: 7

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 24

Institution: Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte unter Einbeziehung der Landesgeschichte

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